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Philipp Brucker 2 September 1924 in Lahr Schwarzwald 23 Juli 2013 ebenda 1 war ein deutscher Journalist alemannischer Mundartdichter und Autor Zudem war er von 1961 bis 1981 Oberburgermeister der Stadt Lahr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit Krieg und Studium 1 2 Berufsleben 1 3 Philipp Brucker als alemannischer Schriftsteller 2 Engagement 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Krieg und Studium Bearbeiten Philipp Bruckers Vater war der Lahrer Stadtbaumeister Otto Heinrich Brucker seine Mutter Regina Brucker geb Wahl eine tief religiose Protestantin Philipp wuchs bei seinen Eltern zusammen mit funf jungeren Geschwistern am Lahrer Schlossplatz auf 1931 kam er in die Volksschule ab der sechsten Klasse in die Quarta die 3 Klasse des Gymnasiums Da sein Vater ursprunglich Sozialdemokrat der NSDAP beigetreten war gehorte Philipp Brucker dem national sozialistischen Jungvolk an und trat 1938 in die Hitlerjugend ein Er begeisterte sich auch fur Hitler nachdem er auf einer Radtour zufallig dessen Konvoi begegnet war 2 Im Juni 1942 wurde Philipp Brucker zum Reichsarbeitsdienst eingezogen damit war die Zuerkennung der Reife verbunden das Kriegsabitur ohne Prufung Er wurde zu Arbeiten in Neckargerach eingesetzt Dort wurde massiv fur den freiwilligen Eintritt in die Waffen SS geworben worauf sich auch Philipp meldete Ab Februar 1943 war der 18 Jahrige unter anderem an der Ostfront eingesetzt 3 Kurz vor Kriegsende setzte er sich ab stellte sich in Lahr den Franzosen und wurde bis zum August 1948 interniert Philipp Brucker absolvierte von 1949 bis 1954 in Freiburg im Breisgau ein Studium der Germanistik und Geschichte sowie der Kunstgeschichte im Nebenfach Zu den Professoren bei denen er horte gehoren der Historiker Gerhard Ritter der Philosoph Max Muller der Sprachwissenschaftler Friedrich Maurer und sein spaterer Doktorvater Walter Rehm 1954 schloss er mit einer Promotion zum Doktor der Philosophie ab die Dissertation hat den Titel Das geschichtliche Element im dichterischen Werk von Ina Seidel Durch die Begegnung mit Friedrich Maurer konnte Brucker den Mut fassen sich zu seiner alemannischen Mundart zu bekennen und als Mundartdichter hervorzutreten 4 Berufsleben Bearbeiten Schon wahrend des Studiums arbeitete Philipp Brucker der Lahrer Zeitung und der Badischen Zeitung zu Sieben Jahre von 1954 bis 1961 arbeitete er dann in der Redaktion der Lahrer Zeitung Wahrend der Auseinandersetzungen um die Wiederaufrustung der Bundesrepublik Deutschland war in der Lahrer Zeitung in einem Leitartikel des Mantelteils auch fur die Wiederaufrustung mit Atomwaffen pladiert worden Philipp Brucker drohte mit dem Austritt aus der Redaktion und konnte die Zusicherung erreichen dass gelegentlich auch Gegenmeinungen gebracht wurden 5 Philipp Brucker heiratete im September 1952 Annelis Maihofer aus Staufen aus der Ehe gingen zwei Tochter 1953 und 1963 sowie ein Sohn 1958 hervor Seine Frau erkrankte 1972 schwer und war neunzehn Jahre bis zu ihrem Tod pflegebedurftig Mit der Betreuung der Patientin nahmen Philipp Brucker und seine Kinder grosse Opfer auf sich 1961 bewarb sich Brucker als parteiloser Kandidat zur Wahl des Oberburgermeisters von Lahr und erreichte im Oktober im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit Die Stadt Lahr bewaltigte unter Philipp Brucker als Oberburgermeister zahlreiche Aufgaben so den Bau der Klaranlage Strassenbau mit Erschliessung von Baugebieten Schulneubauten Sportstatten Friedhofserweiterung Kindergarten Zuschusse Renovierung und Umbau von Schlachthof und Stadthalle Feuerwehrhaus und Rathauserweiterung Baumassnahmen im Pfluggebaude fur Musikschule und Stadtbucherei Altstadtsanierung Krankenhausneubau Altenheim Bauzuschusse Sanierung der Stadtwerke Wohnungsbau Bau des Hallenbads Beseitigung des Gewerbekanals 6 Durch die Gemeindereform 1971 72 in der sieben Gemeinden zu Lahr hinzukamen erweiterte sich der Aufgabenbereich des Oberburgermeisters noch einmal 1973 wurde Philipp Brucker in den Kreistag des Ortenaukreises gewahlt Philipp Brucker bahnte die Versohnung des Erfinders des Drehkolbenmotors Felix Wankel mit seiner Vaterstadt Lahr an Wankel war im Dritten Reich in Lahr in Ungnade gefallen und zeitweise inhaftiert worden 1981 nahm Wankel die Ehrenburgerschaft Lahrs an 7 Brucker bemuhte sich personlich um die Stadtepartnerschaft mit der franzosischen Stadt Dole die 1962 geschlossen wurde und von beiden Seiten als Versohnungswerk betrachtet wurde 1967 zog die fast 15 000 Mann starke franzosische Garnison aus Lahr ab und wurde durch ebenso viel kanadisches Militar ersetzt Dadurch entstanden erhebliche Probleme die der Oberburgermeister und die Stadtverwaltung losen mussten Die kanadischen Soldaten waren meist Berufssoldaten zum Teil mit Familienanhang und brauchten mehr Wohnungen und Infrastruktur als die Franzosen die meist Wehrpflichtige gewesen waren Lahr wurde zum Standort des kanadischen Hauptquartiers in Europa Mit Forderung durch Oberburgermeister Brucker entstand 1972 eine Stadtepartnerschaft zwischen Lahr und der kanadischen Stadt Belleville der Schuleraustausche und private Freundschaftsbesuche folgten 1981 stellte sich Brucker nach 20 Dienstjahren nicht mehr zur Wiederwahl als OB und trat in den Ruhestand ein Philipp Brucker als alemannischer Schriftsteller Bearbeiten Philipp Brucker begann schon als Student bei der Lahrer Zeitung kleine Texte in alemannischer Mundart zu veroffentlichen Als Redakteur der Lahrer Zeitung schrieb Brucker eine wochentliche Glosse in Mundart viele davon erschienen 1965 auch im Buch s Wundergigili In diesen Glossen spielt die Butzfrau Ida die Rolle einer Kritikerin aus dem Volk Im Buch Jo Pfiffedeckel erzahlt ein Burgermeister namens Pfiffedeckel Geschichten die dem Leben entnommen sind Sie wurden zuerst im Sudwestfunk gesendet Zahlreiche weitere Veroffentlichungen in Mundart darunter auch Lyrik folgten einige auch in Hochdeutsch Brucker hielt wahrend seiner aktiven Zeit und im Ruhestand zahlreiche Mundartlesungen und wurde weit uber Lahr hinaus als alemannischer Mundartdichter bekannt 8 Engagement Bearbeiten1950 1999 Vorstandsmitglied im Bezirksverband Sudbaden Sudwurttemberg des Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge 9 Werke BearbeitenS Wundergigli Geschichten und Gedichte in Alemannischer Mundart 1965 Danzknopfli Geschichten und Gedichte in Alemannischer Mundart 1967 Wo gehen wir hin Aus den Handakten eines Oberburgermeisters 1974 Gestern und heute Ein Gang durch die Lahrer Altstadt 1978 Wohin gehen wir jetzt Neues aus den Handakten eines Oberburgermeisters 1981 Striiwili Geschichten und Gedichte in Alemannischer Mundart 1982 Der bluhende Turm Geschichten Gedichte Bilder 1983 Jo Pfiffedeckel Burgermeister Pfiffedeckel erzahlt Geschichten in alemannischer Mundart 1985 Mitarbeit an der Dokumentation 950 Jahre Burgheimer Kirche St Peter 1985 Schlaudrikauz Geschichten und Erinnerungen in Alemannischer Mundart 1986 Kaleidoskop Eine Auslese aus den Kolumnen der Lahrer Zeitung 1987 Sparifandili Eine Auslese aus den Kolumnen der Lahrer Zeitung 1989 Hanner s verstande 1991 Brucke zur Heimat Geschichten uber Land und Leute 1991 Lahr Stadt zwischen Schwarzwald und Rhein Texte zum Bildband 1992 Ritscherli Eine Auslese aus den Kolumnen der Lahrer Zeitung 1992 Schone Ortenau 1995 Ilwetritsch Eine Auslese aus den Kolumnen der Lahrer Zeitung 1996 Ringkiisili Geschichten in alemannischer Mundart 1996 Von Schachteln und Schachtili Geschichte und Geschichten aus der Schachtilistadt Lahr 1999 Hohengeroldseck Beschreibung Rundgang Geschichte 2000 Alleritt Gschichtli vun geschtert un hit 2001 Ihr liawi Lit Gschichtli un Beobachtunge in alemannischer Mundart 2004 Zit isch do Das Leben fuhlen Gedichte 2006 Kaleidoskop meines Lebens 2009Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Philipp Brucker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Philipp Brucker in der Deutschen Digitalen Bibliothek Alt OB und Mundartautor Philipp Brucker ist gestorben Badische Zeitung 24 Juli 2013Einzelnachweise Bearbeiten Philipp Brucker lebt nicht mehr In Badische Zeitung abgerufen am 25 Juli 2013 Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 56f Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 84 Alemannisch dunkt us guet Vereinsschrift der Muettersproch Gsellschaft 3 4 2000 S 14 Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 129 Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 144 Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 146 Philipp Brucker Kaleidoskop meines Lebens Lahr 2009 S 170f undAlemannisch dunkt us guet Vereinsschrift der Muettersproch Gsellschaft 3 4 2000 S 14 Dr Philipp Brucker verstorben In Frieden Zeitschrift des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge Oktober 2013 S 44 Oberburgermeister von Lahr Schwarzwald Gustav Schlusser 1889 1899 Gustav Altfelix 1899 1928 Rudolf Binz 1928 1929 Heinrich Wolters 1929 1933 Karl Winter 1933 1945 Paul Waeldin 1945 1952 Heinrich Friedrich 1952 1961 Philipp Brucker 1961 1981 Werner Dietz 1981 1997 Wolfgang G Muller 1997 2019 Markus Ibert seit 2019 Normdaten Person GND 104995238 lobid OGND AKS LCCN n86074541 VIAF 74302268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brucker PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker Journalist und Autor alemannischer MundartdichterGEBURTSDATUM 2 September 1924GEBURTSORT Lahr Schwarzwald STERBEDATUM 23 Juli 2013STERBEORT Lahr Schwarzwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Brucker amp oldid 210465593