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Rudolf Binz 19 Oktober 1887 in Karlsruhe 22 Februar 1945 in Donaueschingen war ein deutscher Kommunalpolitiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Im Ersten Weltkrieg 1 3 Karriere bis 1933 1 4 Karriere wahrend der NS Zeit 1933 1945 2 Privatleben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Rudolf Binz wuchs als Sohn des spateren badischen Landtagsabgeordneten Gustav Binz in Karlsruhe auf Der Vater legte viel Wert auf humanistische Bildung So hatte Rudolf Binz Privatunterricht bevor er ab 1893 die Volksschule besuchte und 1897 auf das Grossherzogliche Gymnasium zu Karlsruhe heute Markgrafen Gymnasium Karlsruhe wechselte 1905 legte er sein Abitur ab und studierte anschliessend in Munchen Heidelberg Berlin und Freiburg Rechtswissenschaften 1909 bestand er das erste und 1912 das zweite Staatsexamen Anschliessend arbeitete er ab 1913 als Regierungsassessor bei der Wasser und Strassenbau Oberdirektion in Karlsruhe 1913 wurde er Amtsgehilfe im Bezirksamt Offenburg wo er allerdings nur ein paar Monate blieb Er wechselte Ende 1913 zur Reichsversicherungsanstalt fur Angestellte 1 Im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Ende August 1914 trat er als Freiwilliger in die 2 Ersatzbatterie des badischen Feldartillerie Regiment 50 ein Er nahm an verschiedenen Schlachten Teil unter anderem in den Masuren an der Dubissa und in Riga Nach Abschluss des deutsch russischen Friedensvertrag von Brest Litowsk nahm er an der Besetzung Livlands und Estlands teil 1918 wurde er an die Westfront versetzt Er uberlebte den Ersten Weltkrieg unverwundet 1916 erhielt er das Eiserne Kreuz II Klasse und 1918 das Ritterkreuz mit Schwertern des Ordens vom Zahringer Lowen 2 Karriere bis 1933 Bearbeiten Nach dem Weltkrieg verliess Binz die Reichsversicherungsanstalt fur Angestellte und kehrte in den badischen Staatsdienst zuruck Dort arbeitete er von Anfang 1919 bis Mitte 1920 im Ministerium fur Ubergangswirtschaft und Wohnungsbau Anfang 1920 wurde er zum Amtmann befordert und arbeitete zeitweise als Hilfsarbeiter im Innenministerium 1920 wurde er Leiter der Polizeiabteilung im Bezirksamt Pforzheim Mitte 1923 wurde er zum Regierungsrat befordert und diente im Innenministerium 2 1928 bewarb sich Binz auf eine Stelle als Oberburgermeister von Lahr Schwarzwald In einer umstrittenen Wahl konnte er sich gegen seinen Konkurrenten Heinrich Wolters durchsetzen Er blieb nur ein Jahr Oberburgermeister Seine Amtszeit war uberschattet von der finanziellen Notlage der Stadt So kehrte er 15 Juli 1929 in den Staatsdienst zuruck und wurde anschliessend Nachfolger von Gustav Bechthold als Landrat von Wertheim 3 Karriere wahrend der NS Zeit 1933 1945 Bearbeiten Im Bezirksamt Wertheim kam es zu Konflikten mit der erstarkten NSDAP sowie der SA die gewaltsam gegen die Mitglieder der KPD vorgingen Binz nationalliberal erzogen stellte sich bei einer Massenprugelei der NSDAP gegen politische Gegner auf die Seite der Kommunisten und schaltete die Staatsanwaltschaft ein Dies sollte ihm nach der Machtergreifung Probleme verursachen Er wurde von der Wertheimer Kreisleitung der NSDAP denunziert und in der Parteipresse gebrandmarkt Auch die Wertheimer SA ging gegen den Landrat vor 4 Letztlich gelang es Binz jedoch seine Stellung zu behaupten Eingeschuchtert und resigniert vermied er jedoch alle weiteren Konflikte mit der Kreisleitung und versuchte sich mit dem Regime zu arrangieren So trat er im August 1933 dem Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund bei Der NSDAP konnte er aufgrund der Aufnahmesperre nicht beitreten Umstritten war seine Rolle bei der Verfolgung eines unschuldigen Kaufmanns der von NSDAP und SA aus der Stadt vertrieben wurde weil er als Regimegegner galt Zwar versuchte Binz ihm weiter eine menschenwurdige Existenz zu ermoglichen indem er beim Innenministerium vorsprach andererseits verhinderte er nicht dass seine Landespolizei gegen den Mann vorging 5 1936 wurde Binz nach der Auflosung des Bezirksamts Wertheim nach Donaueschingen versetzt wo er als Landrat hohergruppiert wurde Am 10 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 267 132 6 Anschliessend nahm er an einem mehrwochigen Kurs der NS Gauschule Hornberg teil Wahrend seiner Zeit als Landrat von Donaueschingen beteiligte sich das Landratsamt an der Ausbeutung von Zwangsarbeitern und sorgte fur die Umsetzung der Polen Erlasse Auch wurde er mehrfach ausgezeichnet so mit dem Kriegsverdienstkreuz 2 Klasse dem silbernen Treuedienst Ehrenzeichen und dem Luftschutz Ehrenzeichen 7 Er starb am 22 Februar 1945 zusammen mit seiner Ehefrau seiner Tochter und 50 Mitarbeitern des Landrats bei einem Luftangriff auf Donaueschingen 8 Privatleben BearbeitenRudolf Binz heiratete im Oktober 1920 die acht Jahre jungere Hilde Zimmermann Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor Frau und Tochter starben zusammen mit Rudolf Binz am 22 Februar 1945 bei einem Luftangriff auf Donaueschingen Auch sein Sohn uberlebte den Zweiten Weltkrieg vermutlich nicht Er kampfte im besetzten Jugoslawien und gilt als vermisst 8 Literatur BearbeitenWolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 7 NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Gerstetten Kugelberg 2017 S 19 33Weblinks BearbeitenRudolf Binz auf LEO BWEinzelnachweise Bearbeiten Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 19 21 a b Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 22 f Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 23 f Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 25 f Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 27 f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3020236 Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 31 a b Wolf Ingo Seidelmann Rudolf Binz Denn wir sind ein Volk von Mordern geworden In Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Kugelberg Verlag 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 32 Oberburgermeister von Lahr Schwarzwald Gustav Schlusser 1889 1899 Gustav Altfelix 1899 1928 Rudolf Binz 1928 1929 Heinrich Wolters 1929 1933 Karl Winter 1933 1945 Paul Waeldin 1945 1952 Heinrich Friedrich 1952 1961 Philipp Brucker 1961 1981 Werner Dietz 1981 1997 Wolfgang G Muller 1997 2019 Markus Ibert seit 2019 Normdaten Person GND 1140261703 lobid OGND AKS VIAF 2342150647102610860001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Binz RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 19 Oktober 1887GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 22 Februar 1945STERBEORT Donaueschingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Binz amp oldid 228009775