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Die Pfarrkirche Neukirchen am Ostrong steht weithin sichtbar in markanter Hohenlage im Suden des Kirchortes Neukirchen am Ostrong in der Marktgemeinde Poggstall im Bezirk Melk in Niederosterreich Die dem Fest Maria Himmelfahrt geweihte romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche gehort zum Dekanat Maria Taferl in der Diozese St Polten Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz Listeneintrag Dem gotischen Staffelbau mit romanischem Kern ist im Westen ein massiver Turm vorgestellt Pfarrkirche Neukirchen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Ausseres 4 Inneres 5 Wand und Glasmalereien 6 Einrichtung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNeukirchen am Ostrong wird erstmals in einer Urkunde des Jahres 1120 namentlich erwahnt Der Uberlieferung nach soll Bischof Heinrich von Freising bereits drei Jahre zuvor im Jahr 1117 an diesem Ort eine auf seinem eigenen Grund und Boden errichtete Kirche geweiht haben Zwischen 1144 und 1784 war Neukirchen eine Filiale der Pfarrkirche Munichreith am Ostrong und danach eine selbstandige Pfarre Von 1430 an war das Gotteshaus eine der bedeutendsten Wallfahrtsstatten der Region bis es um 1660 durch Maria Taferl in den Hintergrund gedrangt wurde Eine erneute Blute als Wallfahrtsort erfolgte fur wenige Jahre nach 1750 Wallfahrten nach Neukirchen werden bis in die Gegenwart durchgefuhrt wenn auch bei weitem nicht mehr in demselben Ausmass wie es bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts der Fall war Baugeschichte Bearbeiten nbsp Sudostansicht der PfarrkircheTurm und Langhaus werden auf das 12 Jahrhundert datiert Um 1260 erfolgte ein Umbau und eine Erhohung des Langhauses Der Chor und die Kapelle an der Nordseite gehen vermutlich auf die erste Halfte des 14 Jahrhunderts zuruck Im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts wurden die Seitenschiffe und die an der Sudseite gelegene Sakristei angebaut die Westempore errichtet der Turm erhoht und das Langhaus eingewolbt Die nordliche Vorhalle ist ein Werk des 19 Jahrhunderts Der kleine sudliche Portalvorbau wurde erst im 20 Jahrhundert geschaffen Die Kirche wurde zuletzt 1966 und 2010 renoviert 1 2 Ausseres BearbeitenDas Satteldach des Langhauses geht im Bereich der Seitenschiffe in Pultdacher uber Im Westen liegen querschiffartige Vorbauten mit Giebel und Satteldach Die Fassade ist durch zweibahnige Spitzbogenfenster mit Masswerk durchbrochen Die Kirche ist im Norden durch ein Schulterbogenportal und im Suden durch ein Spitzbogenportal aus dem zweiten bzw dritten Viertel des 15 Jahrhunderts zuganglich Beide Eingange liegen heute hinter spater geschaffenen Vorbauten Der eingezogene Chor hat einen polygonalen Schluss gestufte Strebepfeiler und zweibahnige Masswerkfenster Der massive Westturm ist durch ein Satteldach gedeckt und hat kleeblattbogige Schallfenster aus dem 15 Jahrhundert Seine heute zum Teil vermauerten Schlitzfenster gehen vermutlich auf das 13 Jahrhundert zuruck Der Sakristeianbau sudlich vom Chor hat ein vergittertes Rechteckfenster und ein Spitzbogenfenster Inneres Bearbeiten nbsp Blick vom Orgelempore Richtung HochaltarDas Langhaus verfugt uber vier Schiffe und drei Joche Vom romanischen fruhgotischen basilikalen Kern sind am Dachboden hochsitzende vermauerte kreisrunde und rundbogige Fensteroffnungen erhalten die zum Teil mit Masswerk ausgestattet sind Im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts wurde der Innenraum zu einer zweischiffigen Halle mit einem facherformig von zwei schlanken achtseitigen Pfeilern aufsteigenden Netzrippengewolbe umgestaltet Dessen Ziegelrippen wurden bei der Renovierung 1966 freigelegt Die kreuzrippengewolbten Seitenschiffe von 1428 sind bedeutend niedriger als die Hauptschiffe und sind zu diesen hin in Spitzbogenarkaden geoffnet Die Ziegelgewolbe der Seitenschiffe sind teilweise von polygonalen Konsolen anlaufend Das ostliche Joch des sudlichen Seitenschiffs ist durch einen Scheidebogen ausgeschieden und verfugt uber ein Kreuzrippengewolbe mit Steinrippen Im Osten des nordlichen Seitenschiffs bildet ein Spitzbogen den Ubergang zur kreuzgratgewolbten Seitenkapelle Die Westempore verlauft uber die Breite aller vier Schiffe unter Einbeziehung des westlichen Pfeilers auf vier niedrigen profilierten Spitzbogenarkaden mit Kreuzrippenunterwolbung Im Westen fuhrt ein vom Wandpfeiler der Empore teilweise verdecktes Spitzbogenportal zum Erdgeschoss des Turms das uber ein bemerkenswertes auf grober Schalung gemauertes Tonnengewolbe verfugt Der Triumphbogen ist spitzbogig und stark eingezogen Dahinter liegt in der Hohe der beiden Mittelschiffe ein leicht eingezogener einjochiger Chor mit Funfachtelschluss und Kreuzrippengewolben auf konsolenartigen Abstufungen mit zwei reliefierten Rosettenschlusssteinen aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts Im Norden befindet sich von Saulchen flankiert eine rechteckige Sakramentnische mit fragmentiertem Blendmasswerk als Bekronung Im Suden fuhrt ein Portal mit einer Eisentur des 18 Jahrhunderts zu der kreuzgratgewolbten Sakristei Wand und Glasmalereien Bearbeiten nbsp Chorraum mit den freigelegten WandmalereienIm Chor sind bemerkenswerte Wandmalereien aus der Zeit um 1370 zu sehen An der Nordwand der Zug der Hl Drei Konige mit Anbetung wobei die Darstellung der Maria mit Kind nicht mehr erhalten ist daruber kniende ritterliche Stifterfiguren in Kreisrahmung und die hl Katharina in einem schmalen Dreipassfeld daruber Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes rechts vom Sakramentshauschen ein Fragment eines Engels an der Sudwand Christus flankiert von 12 Aposteln An der Empore befinden sich ornamentale Malereien in den Gewolbekappen des ersten Pfeilers Darstellungen der Taufe Christi und der Enthauptung von Johannes dem Taufer die Anfang des 16 Jahrhunderts gemalt wurden Vermutlich aus dem dritten Viertel des 14 Jahrhunderts stammt das vom Dachboden aus sichtbare Fragment einer monumentalen Darstellung des hl Christophorus an der nordlichen Aussenwand des Chores das durch den Zubau der Kapelle weitgehend zerstort wurde Die Chorfenster sind mit Glasmalereien aus dem 14 und 15 Jahrhundert versehen Im nordostlichen Fenster der kniende Stifter Wolfgang Erendorffer mit Spruchband vor 1482 sudostlich die Flucht nach Agypten und der zwolfjahrige Jesus im Tempel 4 Viertel 14 Jh Einrichtung BearbeitenDer fruhbarocke Hochaltar wurde um 1660 angefertigt und hat ein Saulenretabel mit Opfergangsportalen und Knorpelwerkdekor In seiner rundbogigen Mittelnische steht eine 1375 geschaffene annahernd lebensgrosse bekronte Figur der Maria mit Kind Das Auszugsbild Hl Dreifaltigkeit wurde im 18 Jahrhundert gemalt Uber den reich ornamentierten Opfergangsportalen stehen Statuen der Hll Augustinus und Nikolaus Das Antependium ist reich verziert und tragt ein Marienmonogramm Links und rechts steht je ein Leuchterengel aus dem 18 Jahrhundert Das Speisegitter stammt aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Die beiden Seitenaltare haben jeweils ein barockes Saulenretabel aus dem vierten Viertel des 17 Jahrhunderts mit hohem Auszug Am linken Altarbild das von Statuetten der Hll Florian und Josef flankiert wird ist der hl Sebastian zu sehen Das Oberbild ist eine Darstellung des Mariahilf Motivs Der rechte Altar hat ein Bild des hl Antonius Eremita und ein Oberbild des hl Johannes Nepomuk nbsp Altar der linken SeitenkapelleDer Altar der nordlichen Seitenkapelle wurde im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts aus teilen zweier alterer Altare zusammengesetzt In seinem stabgerahmten Schrein befindet sich eine Statue des hl Wolfgang flankiert von den Hll Johannes Ev und Pankratius oder Florian aus der Zeit um 1510 1520 Seitlich des Schreins stehen Statuetten der Hll Petrus und Christophorus Der Altar hat eine bemalte Predella In der Mitte auf der Tur des Sakramentshauschens sind die Hll Johannes Ev und Jakobus der Altere mit Simon dargestellt seitlich Stifterfiguren mit Wappen Die Kanzel ein polygonaler Korb mit gedrehten Saulen und Statuetten der vier Evangelisten in reich verzierten Rechtecknischen wurde in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts gebaut Ihr Schalldeckel ist barock dekoriert Zur weiteren Ausstattung gehoren eine Orgel von Leopold Breinbauer aus dem Jahr 1910 ein Kruzifix am Triumphbogen Kreuzwegbilder aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die Kirchenbanke ein Beichtstuhl aus der Zeit um 1930 1935 sowie ein Musikinstrumentenschrank auf der Orgelempore ein Luster und ein Kerzenleuchter aus dem 19 Jahrhundert Die Glocke wurde 1808 von Franz Rodtlmayer gegossen Literatur BearbeitenDEHIO Niederosterreich nordlich der Donau Berger Wien 2010 ISBN 978 3 85028 395 3 S 773 775 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Neukirchen am Ostrong Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Wallfahrtsort Neukirchen im Austria Forum im Heimatlexikon Eintrag zu Pfarrkirche Neukirchen am Ostrong im Austria Forum Kapitel Sakralbauten Franz Kogler Geschichte Wallfahrtskirche Neukirchen am Ostrong Nicht mehr online verfugbar In www pfarre muenichreith neukirchen at Archiviert vom Original am 15 Juni 2013 abgerufen am 11 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten DEHIO Niederosterreich nordlich der Donau Berger Wien 2010 ISBN 978 3 85028 395 3 S 773 Neukirchen am Ostrong 2010 Renovierung der Wallfahrtskirche Neukirchen am Ostrong abgeschlossen in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich 48 28828 15 16234 Koordinaten 48 17 17 8 N 15 9 44 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Neukirchen am Ostrong amp oldid 233847828