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Die Pfarrkirche Braunsdorf steht neben dem Schloss Braunsdorf in der Ortschaft Braunsdorf in der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida im Bezirk Hollabrunn in Niederosterreich Die auf die Heiligen Peter und Paul geweihte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Dekanat Sitzendorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiozese Wien Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche Hll Peter und Paul in BraunsdorfGrundriss der Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Pfarrgeschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Aussen 3 2 Innen 4 Ausstattung 4 1 Orgel 4 2 Glocken 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweisePfarrgeschichte BearbeitenDie Grundung der Pfarre durfte mit der Etablierung der Herren von Braunsdorf Anfang des 13 Jahrhunderts in Verbindung stehen Jedenfalls war Braunsdorf im 14 Jahrhundert herrschaftliche Landpfarre 1 Im Jahre 1390 wurden ein Pfarrer und ein Kaplan urkundlich erwahnt und um das Jahr 1427 erhielt Hanns Neydegker das Kirchenlehen von Herzog Albrecht V verliehen 2 Im Jahre 1621 erfolgte auf Antrag des Offizials Karl von Kirchberg die Vereinigung der heruntergekommenen und verwaisten Pfarre 1 mit der Pfarre von Roseldorf Mit der Neudotierung der Pfarre im Jahre 1678 erreichte die Pfarre Braunsdorf wieder ihre Selbststandigkeit Baugeschichte BearbeitenUber den Standort der ursprunglichen Kirche von Braunsdorf ist nichts bekannt Uberliefert ist dass sie wegen Baufalligkeit in den Jahren 1786 87 abgebrochen werden musste und dass die heutige Kirche an neuer Stelle in den Jahren 1787 bis 1792 erbaut wurde Gleichzeitig erfolgte auch die Auflassung des alten Friedhofes und die Neuanlage ausserhalb des Ortes 2 Baubeschreibung BearbeitenDie josephinische Anm 1 schlichte Saalkirche mit Nordwestturm ist nach Sudosten ausgerichtet Aussen Bearbeiten Der Saalbau wird durch einen vierzonig unterteilten Fassadenturm im Nordwesten dominiert Schlichte Putzfelder bestehend aus Lisenen und Banderung sowie Rundbogenfenster gliedern die Fassade Der Turmabschluss besteht aus einem geschwungenen Helm mit Uhrengiebeln der von einer Turmkugel mit Patriarchenkreuz bekront wird Die grossen Rundbogenfenster oberhalb des gebanderten Turmerdgeschosses sind mit eingestellten Brustungen versehen Eine korbbogig geschlossene Apsis begrenzt den eingezogenen Chor im Sudosten An ihn schliesst im Sudwesten ein Abstellraum mit daruber liegendem herrschaftlichem Oratorium an welches durch eine von aussen zugangliche Wendeltreppe erschlossen wird Im Nordosten des Chores schliesst die Sakristei an Die Bauteile zu beiden Seiten des Chores werden durch Pultdacher abgeschlossen Vor der Kirche befindet sich ein Kruzifix aus Holz mit einem Bild des Gekreuzigten aus Blech Es stammt laut Bezeichnung aus dem Jahre 1900 Innen Bearbeiten nbsp Einblick nach SudostenPlatzlgewolbe die sich zwischen Doppelgurten spannen schliessen das zweijochige Langhaus mit eingezogenen ausgerundeten Ecken ab Die Gurten setzen auf Doppelpilastern vor seichten Wandpfeilern mit reich profiliertem Gebalk an Die platzlunterwolbte Empore die sich zum Langhaus hin uber drei auf toskanischen Saulen errichteten Arkadenbogen offnet befindet sich in einem zum Turm hin ausgerundeten Halbjoch Die Emporenbrustung aus Holz ragt in das Langhaus vor Sie stammt aus dem Anfang des 20 Jahrhunderts ist kassettiert und mit Pilastern gegliedert Die Belichtung des Langhauses erfolgt uber vier hoch liegende Rundbogenfenster mit figuraler Glasmalerei aus dem spaten 19 und dem Anfang des 20 Jahrhunderts Anm 2 Ausstattung BearbeitenDer freistehende neugotische Hochaltar wurde im Jahre 1898 gestiftet Anm 3 Das dahinter an der Wand angebrachte gerahmte Altarblatt aus dem spaten 18 Jahrhundert zeigt die beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus Die Firma Alicja Dabrowska KG hat das Gemalde und den Rahmen in den Jahren 2004 bis 2009 restauriert 3 Der historistische Tabernakel tragt eine Aufsatzfigur Christus Salvator und wird von Figuren der Apostel Petrus links und Paulus rechts flankiert An den Seitenwanden des Chores befinden sich zwei monumentale Olgemalde die in der Nachfolge von Kremser Schmidt entstanden sind und mit dem Hochaltarbild in Zusammenhang stehen Das linke Gemalde stellt die Allegorie des Glaubens und das rechte den Engelssturz dar Zu diesem Gemaldezyklus zahlen noch weitere vier Gemalde die sich im Langhaus befinden Kreuzigung heiliger Florian Christus Johannes Gruppe und Heilige Anna lehrt Maria das Lesen Anm 4 nbsp Detail des KanzelkorbesDie im spaten 19 Jahrhundert errichtete polygonale Kanzel mit neugotischer Verzierung zeigt in den Blendarkaden des Kanzelkorbes die Reliefs von Christus und den vier Evangelisten Gegenuber der Kanzel befindet sich ein Seitenaltar der vermutlich aus dem Jahre 1908 stammt und auf dem sich ursprunglich jene Statue der Gottesmutter mit dem Jesuskind aus dem 20 Jahrhundert befand die heute als Konsolstatue neben der Kanzel angebracht ist Nun befindet sich eine Herz Jesu Statue auf dem neugotischen Kastenaltar mit Saulchengliederung Zwei weitere Konsolstatuen aus der Zeit um das Jahr 1800 befinden sich an den Wanden des Langhauses links ein Schutzengel und rechts der heilige Leopold III von Osterreich Die 14 Kreuzwegbilder stammen etwa aus derselben Zeit wie das Taufbecken welches mit 1898 bezeichnet ist 4 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der Pfarrkirche BraunsdorfDie Orgel wurde anstelle eines fruheren Instrumentes von Ignaz Reinold im Jahre 1915 von Franz Capek aus Krems an der Donau geschaffen Anm 5 Das funfachsige Gehause ist im Stil des Neobarock gestaltet und wird durch die beiden uberhohten Aussenturme dominiert deren geschwungene Spitzen hervortreten und die mit stark profilierten Gesimsen abschliessen Zwei schmale Flachfelder mit je drei Pfeifen leiten zum niedrigen flachrunden Mittelturm uber Im oberen Bereich sind die Pfeifenfelder mit durchbrochenem vergoldetem Akanthus Schleierwerk verziert das in abgewandelter Form auch an der linken Gehauseseite angebracht ist Gegenwartig fehlt das Schleierwerk an der rechten Seite Das Instrument verfugt uber zehn Register die sich auf ein Manual und Pedal verteilen I Manual C f3Prinzipal 8 Bordon 8 Salizet 8 Gamba 8 Oktave 4 Quinte 2 2 3 Oktave 2 Mixtur 2 2 3 Pedal C Subbass 16 Violon 8 Koppeln I PGlocken Bearbeiten Der Glockenturm beherbergt ein Vierergelaut das auf einen G Dur Dreiklang erklingt Alle Glocken sind aus Zinnbronze gegossen Josef Pfundner goss 1932 in Wien das Zwischenkriegsgelaut von der die vierte Glocke erhalten ist Das heutige Gelaut hat dieselben Tonhohen Nr Gussjahr Giesser Gussort Masse kg Durchmesser mm Schlagton 1 1963 Josef Pfundner Wien 587 1 000 g12 1963 Josef Pfundner Wien 282 9 800 h13 1963 Josef Pfundner Wien 186 4 680 d24 1932 Josef Pfundner Wien 82 500 g2Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Bearbeitet von Evelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 223 Peter Aichinger Rosenberger Hrsg Daheim in Sitzendorf Heimatbuch der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida Sitzendorf an der Schmida 2006 ISBN 3 200 00577 7 S 217 ff Siehe auch BearbeitenListe der Pfarren im Dekanat SitzendorfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Braunsdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Wird im Dehio als spatbarock bezeichnet Sudostfenster Karl der Grosse und Leopold von Osterreich bezeichnet St Carolus M St Leopoldus Dedicavit Carolus et Leopoldina Teubner MCMIII Sudwestfenster Christus mit Katharina und Elisabeth bezeichnet gewidmet von Leopoldine Teubner 1905 Zum frommen Gedenken ihrer seligen Eltern und Geschwister Nordostfenster Heilige Franziska von Rom gemeinsam mit ihrem Schutzengel mit weissem Chorrock und Stola bezeichnet In memor Teubner 1864 et Franciscae Teubner 1881 Nordwestfenster Petrus und Paulus bezeichnet Gewidmet von Karl Teubner 1898 Stirnseitig an der Mensa ist die Aufschrift ANDENKEN AN DAS FUNFZIGSTE REGIERUNGSJ SR MAJESTAT DES KAISERS FRANZ JOSEF I 1848 1898 angebracht Das Gemalde Heilige Anna lehrt Maria das Lesen wurde gemeinsam mit dem Altarblatt des Hochaltares in den Jahren 2004 bis 2009 von der Firma Alicja Dabrowska KG restauriert Das Gehause ist mit Erbaut im Kriegsjahre 1915 bezeichnet Einzelnachweise Bearbeiten a b Dehio S 72 a b Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 217 Website der Firma Dabrowska aufgerufen am 14 April 2013 Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 22148 633492 15 936929 Koordinaten 48 38 1 N 15 56 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Braunsdorf amp oldid 222484678