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Peter Robert Marler 24 Februar 1928 in Slough 5 Juli 2014 in Davis Kalifornien war ein britisch US amerikanischer Neurobiologe und Ethologe Er war bis zu seiner Emeritierung Professor fur Neurobiologie Physiologie und Verhaltensforschung an der University of California Davis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Marler wuchs in der sudenglischen Grafschaft Berkshire auf und besuchte im Alter von 15 Jahren die Slough Grammar School die einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt hatte Durch den Einfluss seines Biolehrers entschloss er sich nach Abschluss der Schule im Hauptfach Botanik und als Nebenfach Zoologie und Chemie zu studieren zugleich interessierte er sich aber schon wahrend seiner Schulzeit fur vogelkundliche Themen 1 Marler erwarb 1948 am University College London einen Bachelor und 1952 einen Ph D in Botanik Pflanzenokologie 1954 erwarb er an der University of Cambridge einen zweiten Ph D in Zoologie Tierverhalten Von 1954 bis 1956 arbeitete er als Forschungsassistent bei William Thorpe und Robert Hinde am Jesus College der University of Cambridge 1957 erhielt er eine Professur an der University of California in Berkeley 1966 wurde Marler Professor an der Rockefeller University in New York City und dort 1969 Leiter des Institute for Research in Animal Behavior 1972 des Field Research Center for Ethology and Ecology in Millbrook Dutchess County New York 1989 erhielt Marler eine Professur an der University of California Davis 1994 wurde er emeritiert ubernahm aber noch von 1996 bis 2000 die Leitung des dortigen Center for Animal Behavior Marler starb im Juli 2014 im Alter von 86 Jahren nach langerer Erkrankung in einem Krankenhaus im kalifornischen Davis 2 Wirken BearbeitenMarler war ein international anerkannter Forscher auf dem Gebiet des Vogelgesangs insbesondere konnte er mit seinen Arbeiten zu Singvogeln wie Buchfinken und Dachsammern grundlegende Erkenntnisse uber deren Erwerb des Gesanges gewinnen Bereits in den 1960er Jahren hatte er am Beispiel der Dachsammern nachgewiesen dass Jungvogel den Gesang ihrer Art bereits als Nestlinge im Alter von 10 bis 50 Tagen durch Pragung von alteren Artgenossen gewohnlich von ihrem Vater lernen zu einem Zeitpunkt an den sie selbst noch nicht singen 3 Bei seinem Modelltier konnte Marler u a nachweisen dass die mannlichen Nestlinge wahrend der sensiblen Phase den Gesang ihres Vaters in ihrem Gedachtnis speichern und spater uben und perfektionieren sie ihren Gesang indem sie ihren Gesang mit der Erinnerung an den seinen vergleichen 4 Diese von Marler als auditory template hypothesis sinngemass Hypothese uber vom Horzentrum angelegte Schablonen bezeichnete Interpretation der verhaltensbiologischen Beobachtungen 5 fasste Vorbild Pragung und das allmahliche Angleichen der selbst hervorgebrachten Laute durch Ubung an die beim Vorbild gehorten Laute zwar zu einer funktionalen Gesamtheit zusammen Es fehlte zunachst aber der Nachweis jener Nervenzellen aus denen die vermutete auditive Schablone aufgebaut ist hierzu lieferte Allison J Doupe ab Ende der 1980er Jahre vertiefende Erkenntnisse Auch zum Erwerb kommunikativer Fahigkeiten von Primaten leistete Marler wichtige Arbeiten Studien uber Schimpansen und Gorillas gemeinsam mit Jane Goodall und Hugo van Lawick Studien uber die Sudliche Grunmeerkatze gemeinsam mit Tom Struhsaker Dorothy Cheney und Robert Seyfarth Marlers Arbeiten fuhrten zu bahnbrechenden Einsichten in der Gedachtnis und Lernforschung und zur Bedeutung auditorischer und sozialer Erfahrungen Zu Marlers Arbeitsgruppe gehorten zahlreiche bekannte Ornithologen und Verhaltensforscher wie Mark Konishi Fernando Nottebohm Susan Peters Don Kroodsma Bill Searcy Steve Nowicki Ken Yasukawa und John C Wingfield Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1964 1965 Guggenheim Fellow 6 1970 Mitgliedschaft in der American Academy of Arts and Sciences 7 1971 Mitgliedschaft in der National Academy of Sciences 1988 Mitgliedschaft in der American Philosophical Society 8 1999 Neuronal Plasticity Prize der Fondation Ipsen gemeinsam mit Masakazu Konishi und Fernando Nottebohm 9 2001 Prix International der Fondation Fyssen 10 2004 Rosenstiel Award gemeinsam mit Masakazu Konishi und Fernando Nottebohm 11 2008 Loye and Alden Miller Research Award der Cooper Ornithological Society 12 2008 Auslandisches Mitglied in der Royal Society 13 Schriften Auswahl BearbeitenPeter Marler und Miwako Tamura Culturally Transmitted Patterns of Vocal Behavior in Sparrows In Science Band 146 Nr 3650 1964 S 1483 1486 doi 10 1126 science 146 3650 1483 Peter R Marler A comparative approach to vocal learning Song development in white crowned sparrows In Journal of Comparative and Physiological Psychology Band 71 2 Pt 2 1970 S 1 25 doi 10 1037 h0029144 Peter Marler und Hans Slabbekoorn Nature s Music The Science of Birdsong Elsevier San Diego 2004 ISBN 0 12 473070 1 Literatur BearbeitenFernando Nottebohm Peter Marler 1928 2014 In Nature Band 512 Nr 7515 2014 S 372 doi 10 1038 512372a Gregory F Ball und Robert J Dooling Peter R Marler 1928 2014 In The Auk Band 134 Nr 4 2017 S 932 934 doi 10 1642 AUK 17 135 1 Weblinks BearbeitenProfil bei der University of California Davis ucdavis edu Memento vom 4 November 2014 im Internet Archive Curriculum Vitae Memento vom 17 Juni 2009 im Internet Archive PDF 78 kB bei der University of California Davis ucdavis edu Steve Chawkins Peter Marler dies at 86 bird scientist birdsong animal behaviorist Nachruf in der Los Angeles Times vom 13 Juli 2014 englisch Paul Vitello Peter Marler Graphic Decoder of Birdsong Dies at 86 Nachruf in The New York Times vom 27 Juli 2014 Volltext bei archive org Einzelnachweise Bearbeiten Peter Marler Hark Ye to the Birds Autobiographical Marginalia In Donald A Dewsbury Studying Animal Behavior Autobiographies of the Founders Chicago University Press Chicago und London 1985 ISBN 978 0 226 14410 8 S 314 345 hier S 316 Anita Craemer Residents evacuated as fire near Winters grows In sacbee com The Sacramento Bee 6 Juli 2014 abgerufen am 31 Mai 2020 englisch Peter Marler und Miwako Tamura Culturally Transmitted Patterns of Vocal Behavior in Sparrows In Science Band 146 Nr 3650 1964 S 1483 1486 doi 10 1126 science 146 3650 1483 Peter R Marler A comparative approach to vocal learning Song development in white crowned sparrows In Journal of Comparative and Physiological Psychology Band 71 2 Pt 2 1970 S 1 25 doi 10 1037 h0029144 Samuel Barondes und Michael P Stryker Allison Doupe In Memoriam In Neuron Band 85 Nr 4 2015 S 667 668 doi 10 1016 j neuron 2015 01 030 Jill Soha The auditory template hypothesis a review and comparative perspective In Animal Behaviour Band 124 2017 S 247 254 doi 10 1016 j anbehav 2016 09 016 John Simon Guggenheim Foundation Peter Robert Marler In gf org Abgerufen am 7 Februar 2016 englisch Book of Members 1780 present Chapter M PDF 1 3 MB In amacad org American Academy of Arts and Sciences abgerufen am 7 Mai 2019 englisch Dr Peter Marler bei der American Philosophical Society amphilsoc org abgerufen am 5 Oktober 2012 fondation ipsen org Neuronal Plasticity Prize Memento vom 21 Juli 2017 im Internet Archive Laureats In fondationfyssen fr Fondation Fyssen abgerufen am 31 Mai 2020 franzosisch Past Winners Rosenstiel Award Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center Brandeis University In brandeis edu Abgerufen am 23 Januar 2016 englisch Loye and Alden Miller Research Award In americanornithology org American Ornithological Society abgerufen am 31 Mai 2020 englisch Foreign Members der Royal Society Memento vom 8 Dezember 2010 im Internet Archive Normdaten Person GND 128560894 lobid OGND AKS LCCN n79040106 VIAF 108709386 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marler Peter R ALTERNATIVNAMEN Marler Peter Marler Peter RobertKURZBESCHREIBUNG britisch US amerikanischer Neurophysiologe und EthologeGEBURTSDATUM 24 Februar 1928GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 5 Juli 2014STERBEORT Davis Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter R Marler amp oldid 236021982