www.wikidata.de-de.nina.az
Petar I Petrovic Njegos serbisch kyrillisch Petar I Petroviћ Њegosh 31 Oktober 1830 auch Petar Cetinjski war serbisch orthodoxer Metropolit mit Sitz in Cetinje und ist ein Heiliger Thaumaturg Er regierte als Furstbischof zwischen 1784 und 1830 das damalige Montenegro das in Stammen organisiert war und von den Furstbischofen theokratisch verwaltet wurde Wann er genau geboren wurde ist nicht abschliessend geklart Am wahrscheinlichsten ist dass er 1748 in Njegusi geboren wurde Sein weltlicher Vorname ist nicht erhalten geblieben Der Feiertag wird an seinem Todestag begangen dem 18 Oktober nach dem julianischen Kalender greg Kalender 31 Oktober Petar I Petar I Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenDie Eltern von Petar Cetinjski waren Marko Damjanov Petrovic Sippe und Marija geborene Martinovic Sein Grossvater war der leibliche Bruder des Metropoliten Danilo Crnogorskog Mit zehn Jahren wurde er vom Metropoliten von Skenderlijski und Crnogorski Sava zu seinem Nachfolger bestimmt Es folgte ein Leben nach der Lehre Christi Mit zwolf Jahren nahm er den Namen Petar an Mit 17 Jahren wurde er zum Diakon erhoben und verweilte daraufhin ein Jahr lang in Russland Mit 25 Jahren war er schon Archimandrit Leitender Abt mehrerer und bedeutender Kloster Als der Metropolit von Skenderlijski und Crnogorski Sava 1781 der Uberlieferung zufolge mit einhundert Jahren verstarb wurde Petar Cetinjski nicht wie vorgesehen zum Nachfolger bestimmt Daraufhin trat er an Osterreich mit der Bitte heran ihm eine Eparchie im Verwaltungsteil Osterreichs zu uberlassen Im Jahr 1784 verstarb jedoch auch der Nachfolger des Metropoliten Sava Metropolit Arsenije Plamenac und Petar Cetinjski wurde am 13 Oktoberjul 24 Oktober 1784greg zum Eparchen von Crnogorski Skenderlijski und Primorski erhoben Wirken BearbeitenDie Bevolkerung Montenegros gliederte sich damals in zwei Gruppen grosserer Familienklans die Montenegriner und die Highlander Brđani Zwischen den Klans gab es nicht selten bewaffnete Auseinandersetzungen es war eine Zeit des Chaos und der Unruhen Petar Cetinjski bemuhte sich Frieden zwischen den Bewohnern seines Landes zu stiften Dagegen unterstutzte er Bemuhungen die osmanische Herrschaft zu beenden So segnete er am 11 Julijul 22 Juli 1796greg vor einer der vielen Schlachten mit den osmanischen Vasallen in dieser Region Agaren genannt die aufstandischen montenegrinischen und Highland Soldaten Ihr Heer war im Verhaltnis 1 3 dem feindlichen Heer unterlegen welches von Vesir Buschatlija gefuhrt wurde Die Situation war verzweifelt die Montenegriner siegten jedoch und selbst Petar Cetinjski schrieb daraufhin von einem Wunder welches sich ereignet habe Vor wie wahrend seiner Amtszeit versuchte Petar Cetinjski Verbundete fur sein durch die Osmanen geknechtetes orthodoxes Christenvolk zu finden besonders im orthodoxen Russland Dies gelang ihm jedoch zunachst nicht Das anderte sich aber nach dem Ausbruch des russisch turkischen Krieges 1807 Nun gelang es Petar Cetinjski die russische Aufmerksamkeit auf die Bedeutung seiner Vision eines vereinigten Slawoserbischen Zarenreiches und die sich damit fur Russland eroffnenden Moglichkeiten in Sudosteuropa zu lenken Ein Angebot der mit den Osmanen Pakte schmiedenden Franzosen die unter Napoleon Dalmatien erobert hatten war vorangegangen Ihm sollte erlaubt werden sich zum serbischen Patriarchen erheben zu lassen Bedingung war jedoch seine Abkehr vom Russischen Reich Dabei hatte er jedoch als Patriarch auch auf seine weltliche Macht die er als Furstbischof fur sich beanspruchte zu Gunsten Napoleons und der Osmanen verzichten mussen Weiterhin ware er nur der Patriarch der Serben und anderer Orthodoxen im von Napoleon kontrollierten Gebiet gewesen Damit ware seine Akzeptanz als Patriarch von Napoleons Gnaden in anderen von Serben bewohnten Gebieten die von den Habsburgern Slawonien Vojvodina und den Osmanen ubriges Serbien und Mazedonien kontrolliert wurden eher sehr gering oder nicht vorhanden gewesen Dieses Angebot zur Erneuerung des serbischen Patriarchats nach der Zerschlagung desselben Anfang des 18 Jahrhunderts durch die Osmanen wies Petar Cetinjski deshalb trotz dessen Bedeutung zuruck wohl auch weil er befurchtete die romisch katholische Kirche konnte auf Dauer dadurch einen zu grossen Einfluss gewinnen Neben den kirchenpolitischen Uberlegungen waren wohl weitere politischen Uberlegungen des Furstbischofs fur seine Entscheidung ausschlaggebend Der Angriff des franzosischen Kaiserreichs auf Russland das nahezu ganz West und Mitteleuropa unterworfen hatte und der damit moglich gewordene Fall des russischen Reiches als einziges verbliebenes unabhangiges orthodoxes Reich hatte letzten Endes langfristig den Untergang der Orthodoxie bedeuten konnen Petar Cetinjski blieb daher seinem Bundnisstreben mit dem orthodoxen Russland treu ungeachtet der Spannungen die seine Entscheidung in die Beziehungen zum napoleonischen Frankreich bringen musste Ungeachtet auch des Mangels an Begeisterung der russischen Aristokraten fur dieses Bundnisstreben des Furstbischofs aus dem von allen Seiten bedrangten Montenegro die bis zum Ausbruch des russisch turkischen Krieges 1807 aber auch danach bis zum endgultigen Zusammenbruch des Osmanischen Reiches als Machtfaktor durch weltpolitische Umwerfungen pragmatischere politische Ziele verfolgten Die Schwierigkeiten in den Beziehungen zum russischen Reich geographisch gesehen schon damals eine Weltmacht brachten ihm schwere personliche Ruckschlage die auch auf Kosten seiner Untertanen gingen Dies hinderte ihn jedoch nicht sogar im Testament jeden der Seinigen zu verfluchen der sich von den Gleichblutigen und Gleichglaubigen Russen zu distanzieren versuche Da ab diesem Zeitpunkt sein Einfluss auf die Orthodoxie in den Regionen Dalmatiens und der Lika auch nach dem Zuruckschlagen der Franzosen durch die Habsburger sehr gering war konzentrierte Petar Cetinjski sein Streben starker auf das ubrige von Serben bewohnte Gebiet unter den Osmanen und Habsburgern Er wollte die dortigen Orthodoxen uberzeugen auf eine Wiedervereinigung des Zarenreiches hinzuarbeiten das sich unter den Nemanjiden entwickelt hatte und das ebenso wie die serbische autokephale Kirche im spateren Verlauf der osmanischen Herrschaft von dieser als Strafmassnahme fur wiederkehrende Aufstande in mehrere Verwaltungseinheiten geteilt worden war Die Idee der Einheit der Orthodoxen in einem wiederbegrundeten slavoserbischen Zarenreich sollte sich erst nach dem Tod Petar Cetinjskis im Jahr 1830 verwirklichen Er hatte diese Idee in seiner fruhen Jugend von seinem in Cetinjskis Beisein in Russland unter ungewohnlichen Umstanden verblichenen Mentor Furstbischof Vasilije Petrovic Njegos ubernommen der Bruder Mitregent und rechte Hand des Furstbischofs Sava gewesen war Petar Cetinjski hinterliess jedoch durch sein Lebenswerk auch durch den Ausbau von Verwaltung und Justiz eine verfestigte gesellschaftliche Struktur in der bis dahin archaisch und von Stammespolitik gepragten Region Als sein Grab vier Jahre spater geoffnet wurde sollen seine Gebeine ohne ein Anzeichen der Faule aufgefunden worden sein Die Offnung erfolgte auf Anweisung von Furstbischof Petar II Petrovic Njegos Petars Neffen der von ihm traditionell nach der Rangfolge sein Amt erbte Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Petrovich Peter I In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 129 f Digitalisat Wolf Oschlies NJEGOS Petar I Petrovic In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 33 Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 690 2 Sp 870 882 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petar I Petrovic Njegos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uber Hl Petar Cetinjski Plan der Wiederbegrundung slavoserbischen ZarenreichesVorgangerAmtNachfolgerArsenije II PlamenacFurstbischof Vladika von Montenegro 1784 1830Petar II Petrovic NjegosNormdaten Person GND 118882384 lobid OGND AKS LCCN n90626599 VIAF 29715453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petar I ALTERNATIVNAMEN Petrovic Njegos Petar I Cetinjski Peter Petar I Petroviћ Њegosh serbisch kyrillisch KURZBESCHREIBUNG montenegrinischer Furstbischof und serbisch orthodoxer MetropolitGEBURTSDATUM um 1748GEBURTSORT Njegusi MontenegroSTERBEDATUM 31 Oktober 1830 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petar I Montenegro amp oldid 232204755