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Paul Reimann spater tschechisch Pavel Reiman 12 Oktober 1902 in Brunn Osterreich Ungarn 1 November 1976 in Prag Tschechoslowakei war ein tschechischer Germanist Redakteur Literaturhistoriker und Schriftsteller der gemeinsam mit Eduard Goldstucker an der Organisation der Kafka Konferenz in Liblice im Jahr 1963 beteiligt war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Reimann wurde am 12 Oktober 1902 in Brunn dem heutigen Brno geboren Seine Mutter war Ernestine Reimann geborene Rischawa Sein Vater Josef Reimann war Miteigentumer einer Zementfabrik in Brunn er starb nach einer Operation im Jahr 1910 in Wien Im Jahr 1920 machte Reimann seinen Abschluss am ersten staatlichen Gymnasium in Brunn Danach studierte er von 1921 bis 1923 an der Universitat in Leipzig die Facher Germanistik und Philosophie Reimann war seit 1921 Mitglied der KPD und der Kommunistischen Studentenfraktion Kostufra Er gehorte von 1921 bis 1923 deren Reichsleitung als Vertreter fur Leipzig an 1923 begab er sich zuruck zu seiner Mutter nach Prag da man ihm mitgeteilt hatte dass sie im Sterben lag Nach Ernestines Tod nahm ihn seine kinderlose Tante Julia Krause bei sich auf und kummerte sich um ihn 1 Reimann hatte geplant sein Studium an der Universitat in Prag fortzufuhren da er jedoch weiterhin politisch aktiv blieb geriet sein Studium ins Stocken In Prag schloss er sich der Komunisticka strana Ceskoslovenska kurz KSC an In den Jahren von 1924 bis 1926 betatigte er sich als Redakteur der Ceskoslovenska komunisticka korespondence kurz CKK Im Anschluss daran war er als Chefredakteur der Parteizeitung Vorwarts fur die Region Reichenberg und als Mitglied der dortigen Kreisleitung tatig Nachdem Reimann 1928 als fuhrender deutscher Vertreter die linke Fraktion der KPC auf dem VI Weltkongress der Komintern vertrat wurde er 1929 zum Kandidaten des Politburos gewahlt In der Folge wurde er als Vertreter der KPC in der Komintern nach Moskau delegiert Des Weiteren war er von 1929 bis 1931 Kandidat des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale EKKI und des Politsekretariats des EKKI Zeitgleich dazu wurde er in die Redaktion der Kommunistischen Internationalen aufgenommen Er schloss sich der radikalen moskau und kominternorientierten Gruppe um Klement Gottwald an die spater unter dem Beinamen Buben von Karlin karlinsti kluci in die Geschichte einging Auf dem V Parteitag der KPC im Februar 1929 ubernahmen diese jungen Funktionare die Macht in der KPC 2 Aufgrund des Vorwurfs des rechtsopportunistischen Verhaltens zur Politik der KPD wurde Reimann im Jahr 1931 aus dem EKKI abberufen 3 Infolgedessen wurde er 1931 32 Chefredakteur des theoretischen Organs der KPC Kommunistische Revue und Leiter der Agitpropabteilung des Zentralkomitees kurz Agitprop ZK Im Jahr 1932 33 wurde ihm der Vorwurf rechter Abweichung in der Einheitsfrontpolitik Guttmann Reimann Abweichung gemacht daraufhin beorderte man ihn nach Moskau Grund fur diesen Vorwurf waren seine kritischen Ausserungen zur Politik der KPD wonach diese die Faschistische Bedrohung unterschatze und mangelnde Bemuhungen zeige ein antifaschistisches Bundnis mit der SPD einzugehen 4 In Moskau arbeitete er im EKKI wo er erneut aufgrund rechter Abweichungen kritisiert wurde Im Jahr 1936 kehrte er aus Moskau in die Tschechoslowakei zuruck Dort beteiligte er sich aktiv am politischen wie kulturellen Leben der reichsdeutschen Emigration So war er Mitarbeiter der Rundschau des Gegen Angriffs und weiterer Emigrationsblatter Des Weiteren gehorte er ab 1938 39 dem Nachrichtenapparat der nun illegalen KPC an Nach der Errichtung des Protektorats Bohmen und Mahren durch die Deutschen im Marz 1939 emigrierte Reimann im April 1939 uber Polen nach Grossbritannien In Grossbritannien beteiligte er sich am politischen Leben der tschechoslowakischen Emigranten und wurde Redakteur des Presseorgans Einheit der Gruppe um den deutschen KPC Funktionar Gustav Beuer 3 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Reimann im Dezember 1945 nach Prag zuruck und war dort bis 1948 Leiter der Auslandsabteilung des ZK der KPC Danach war er Mitarbeiter des Agitprop des ZK und wurde fur die Kulturpolitik der KPC mitverantwortlich gemacht Er wurde zur verlangerten Hand von Slansky erklart Im Jahr 1952 wurde er gezwungen als Zeuge im Slansky Prozess auszusagen 4 Er wurde aller Posten enthoben und kam als Mitarbeiter in das Institut fur Geschichte der KPC In dieser fur ihn schweren Zeit schrieb er sein Buch Hauptstromungen der deutschen Literatur 1750 1848 1 das zunachst 1956 in der DDR und erst im Jahr 1958 in der Tschechoslowakei erschien Von 1962 bis 1968 war er Direktor des Instituts 1963 war er gemeinsam mit Eduard Goldstucker entscheidend an der Organisation der Kafka Konferenz in Liblice beteiligt 4 Im Jahr 1965 beteiligte er sich als Vorsitzender des Ausschusses der Germanisten massgeblich an der Prager Konferenz uber die deutsche Literatur Beide Konferenzen ergaben eine Neubewertung der prager deutschen Literatur Reimann war 1968 in der tschechoslowakischen Erneuerungsbewegung aktiv und gehorte zu den Kritikern der sowjetischen Intervention vom August desselben Jahres Im Mai 1969 wurde er noch zum Professor fur deutsche Literatur an die Prager Karls Universitat berufen jedoch bereits 1970 aus der KPC ausgeschlossen und mit Berufsverbot belegt Er erhielt zusatzlich ein Publikationsverbot seine Bucher wurden aus der Bibliothek entfernt Aus Protest gegen die DDR welche den Einmarsch der Sowjetunion in die CSSR am 21 August 1968 unterstutzt hatte gab Reimann seinen Ehrendoktortitel der Leipziger Karl Marx Universitat zuruck Paul Reimann starb am 1 November 1976 in Prag Der 1930 geborene Historiker Michal Reiman ist sein Sohn Publikationen BearbeitenSchiller Seff und die Geschichte der Nordbohmischen Arbeiterbewegung Reichenberg 1928 Geschichte der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Berlin 1931 Das Grossdeutschtum und die bohmischen Kulturtraditionen London 1944 Hauptstromungen der deutschen Literatur 1750 1848 Beitrage zu ihrer Geschichte und Kritik Berlin 1956 Von Herder bis Kisch Studien zur Geschichte der deutsch osterreichisch tschechischen Literaturbeziehungen Berlin 1961 Ve dvacatych letech Vzpominky Praha 1966 Franz Kafka aus Prager Sicht mit Eduard Goldstucker Frantisek Kautman Academia Prag 1966 Tecka za Mnichovem illustriert von Adolf Born Nase vojsko Praha 1968 Literatur BearbeitenVilem Kahan The Communist International 1919 43 The Personnel of its highest Bodies 1976 Reprint from International Review of Social History Vol XXI 1976 part 2 Reinhard Muller Hrsg Die Sauberung Moskau 1936 Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1991f ISBN 3 499 13012 2 Michal Reiman Rusko jako tema a realita doma a v exilu Vzpominky na leta 1968 1990 Ustav pro soudobe dejiny Praha 2008 ISBN 978 80 7285 104 1 Pavel Reiman Ve dvacatych letech Vzpominky Praha 1966 Vitezslav Sommer Angazovane dejepisectvi Stranicka historiografie mezi stalinismem a reformnim komunismem 1950 1970 Nakladatelstvi Lidove noviny Filozoficka fakulta Univerzity Karlovy Praha 2011 ISBN 978 80 7308 378 6 ISBN 978 80 7422 134 7 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 Reimann Paul in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 593f Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Pavel Reiman im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Literatur von und uber Pavel Reiman im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Pavel Reiman Ve dvacatych letech Vzpominky Praha 1966 Klement Gottwald Lebenslauf des Portals der Kanzlei des Prasidenten der Tschechischen Republik online auf hrad cz a b Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Berlin 2004 a b c Michal Reiman Rusko jako tema a realita doma a v exilu Vzpominky na leta 1968 1990 Praha 2008Normdaten Person GND 1026720303 lobid OGND AKS LCCN no2015139061 VIAF 69946745 Wikipedia Personensuche Anmerkung auch https viaf org viaf 262326868 PersonendatenNAME Reiman PavelALTERNATIVNAMEN Reimann PaulKURZBESCHREIBUNG tschechischer Germanist Redakteur Literaturhistoriker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 12 Oktober 1902GEBURTSORT BrunnSTERBEDATUM 1 November 1976STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pavel Reiman amp oldid 234656229