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Eduard Goldstucker 30 Mai 1913 in Podbiel Komitat Arva Osterreich Ungarn 23 Oktober 2000 in Prag war ein tschechoslowakischer Literaturhistoriker Publizist Germanist und Diplomat Goldstucker als Botschafter in Israel 1950 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Erste Emigration nach Grossbritannien Ruckkehr und diplomatischer Dienst 1 3 Akademische Karriere und zweite Emigration nach Grossbritannien 1 4 Ruckkehr und Ende 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Film 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Eduard Goldstucker wurde im nordslowakischen Dorf Podbiel in einer armen judischen Familie geboren Er erlernte bereits in seiner Jugend viele verschiedene Sprachen Neben seiner Muttersprache Slowakisch und der seiner Grossmutter Ungarisch kam er in Kontakt mit dem Deutschen und dem Tschechischen Dazu lernte Goldstucker schon fruh Franzosisch und er versuchte auch Hebraisch zu lesen Zudem ubersetzte er schon als Jugendlicher das Buch Elektrizitat im Dienste der Menschheit von Alfred Ritter von Urbanitzky 1 Schliesslich begann Goldstucker 1931 das Studium der Germanistik und Romanistik an der Karls Universitat Prag und trat wahrend des Studiums der Kommunistischen Partei KSC bei Erste Emigration nach Grossbritannien Ruckkehr und diplomatischer Dienst Bearbeiten 1939 musste er vor den Nationalsozialisten nach Grossbritannien fliehen Dort schloss er 1942 sein Germanistikstudium an der University of Oxford mit der Promotion ab und wurde Mitarbeiter der Tschechoslowakischen Exilregierung Nach dem Krieg kehrte er in die Tschechoslowakei zuruck und war fur das Aussenministerium in verschiedenen diplomatischen Funktionen in Paris und London tatig Von 1950 bis 1951 war er der erste tschechoslowakische Botschafter im 1948 neu gegrundeten Staat Israel 1951 wurde er zuruckbeordert und in einem Schauprozess wegen Hochverrats Spionage und Verschworung zu lebenslanger Haft verurteilt Die Zeit seiner Haft verbrachte er unter unmenschlichen Bedingungen als Zwangsarbeiter in Uranminen ohne Strahlenschutz 1955 wurde er rehabilitiert und begann eine unterrichtende Tatigkeit an der Karls Universitat Akademische Karriere und zweite Emigration nach Grossbritannien Bearbeiten Von 1958 bis 1968 hatte Goldstucker einen Lehrstuhl fur Germanistik inne und beschaftigte sich hauptsachlich mit den Werken Franz Kafkas Er war der Organisator und spiritus rector der Kafka Konferenz im Mai 1963 in Liblice die auch als eine Vorbereitung des Prager Fruhlings gilt Er wurde Prasident des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes Nach der Niederschlagung der Reformbewegung in der CSSR im August 1968 emigrierte Goldstucker zum zweiten Mal nach Grossbritannien und unterrichtete bis 1978 Komparatistik an der University of Sussex 1981 lehrte er als Gastprofessor ein Semester Literaturwissenschaft an der Universitat Konstanz wo er bereits zuvor mehrere Vortrage gehalten hatte Seine 1989 erschienenen Autobiographie Prozesse Erfahrungen eines Mitteleuropaers widmete er der Philosophischen Fakultat der Universitat Konstanz Ruckkehr und Ende Bearbeiten Nach der Samtenen Revolution kehrte er 1990 in die Tschechoslowakei zuruck Dort verbrachte er die letzten zehn Jahre seines Lebens mit seiner Frau Marta und den beiden Tochtern Anna und Helena Bis zu seinem Tod war er im Ausland geschatzt und geehrt in der Heimat wurde er als klassischer linksliberaler Intellektueller eher geschmaht Und auch er selbst fuhlte sich wie in einem dritten Exil Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenGoethe Medaille 1967 Friedrich Gundolf Preis fur Germanistik im Ausland 1969 Mitglied der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung 1976 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1993 Lessing Preis des Freistaates Sachsen 1999 Ehrenvorsitzender der tschechischen Goethe Gesellschaft 2000 Ehrendoktorwurde der Universitat Konstanz Literaturwissenschaft 1986 Schriften Auswahl BearbeitenFranz Kafka aus Prager Sicht 1963 1965 Franz Kafka Nachwirkungen eines Dichters 1988 Prozesse Erfahrungen eines Mitteleuropaers 1989 Von der Stunde der Hoffnung zur Stunde des Nichts Gesprache mit Eduard Schreiber Arco Verlag Wuppertal 2009 ISBN 978 3 938375 07 5 Film BearbeitenEin abgebrochenes Gesprach Eduard Goldstucker 56 Minuten 2001 Buch und Regie Eduard SchreiberLiteratur BearbeitenInes Koeltzsch Liblice In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 3 He Lu Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02503 6 S 511 515 Martin Schulze Wessel Der Prager Fruhling Aufbruch in eine neue Welt Reclam Ditzingen 2018 ISBN 978 3 15 011159 8 Bernd Lutz Lange Mauer Jeans und Prager Fruhling Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig 2003 ISBN 3 378 01066 5 Ein Diesseitswunder S 290 296 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard Goldstucker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ruth Tosek Marian Sling Eduard Goldstucker In The Guardian 25 Oktober 2000 englisch kafka org abgerufen am 17 Juli 2022 Radio Prag Kulturspiegel Eduard Goldstucker In archiv radio cz 30 Mai 1999 archiviert vom Original am 30 Dezember 2016 abgerufen am 30 Dezember 2016 Eduard Goldstucker Leben und Werk einer herausragenden Personlichkeit In deutsch radio cz 11 Dezember 2000 abgerufen am 17 Juli 2022 Doris Liebermann Ein freier Geist In deutschlandfunk de 30 Mai 2013 abgerufen am 17 Juli 2022 Audioaufnahmen mit Eduard Goldstucker in den Onlinebestanden der Osterreichischen Mediathek Interviews Radiobeitrage Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Ritter von Urbanitzky Die Elektricitat im Dienste der Menschheit Hartleben Wien und Leipzig 1885 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Normdaten Person GND 118886894 lobid OGND AKS LCCN n87893429 VIAF 67263810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goldstucker EduardKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Diplomat Germanist und LiteraturhistorikerGEBURTSDATUM 30 Mai 1913GEBURTSORT PodbielSTERBEDATUM 23 Oktober 2000STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Goldstucker amp oldid 236660169