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Der Parc naturel regional Jura vaudois ist ein 530 6 km grosser Regionalpark im Waadtlander Jura Schweiz nordlich von Nyon Er erstreckt sich im Gebiet zwischen den Passstrassen des Col de la Givrine im Sudwesten und des Col du Marchairuz im Nordosten umfasst den breiten Hohenrucken der vordersten Jurakette und liegt im Mittel auf 1300 m bis 1400 m u M Blick vom Grand Cunay beim Mont Tendre nach Sudwesten auf die Hochflache des Jura Parc jurassien vaudois Gegrundet wurde der Park im Jahre 1973 Der Regionalpark ist durch verschiedene Wanderwege und Lehrpfade erschlossen Es gibt mehrere geologische Wege einen botanischen Lehrpfad und einen Weg auf dem die Glasmacherkunst erklart wird Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Morphologie und Hydrologie 3 Flora und Fauna 4 Kulturlandschaft 5 Geschichtliches 6 WeblinksGeologie BearbeitenAus strukturgeologischer Sicht nimmt das Gebiet des Regionalparks einen Abschnitt des Faltenjuras ein Die heute anstehenden Gesteinsschichten wurden wahrend des Mesozoikums insbesondere wahrend der Jura und der Kreidezeit in einem tropischen Flachmeer abgelagert Im Rahmen der Jurafaltung wahrend des Miozan und des Pliozan wurden diese Sedimente herausgehoben und auf die weiter im Nordwesten liegenden Sedimentschichten aufgeschoben Dadurch entstand die fast 10 km breite Jurakette zwischen dem Genferseebecken und dem Vallee de Joux Diese grosse Antiklinale gliedert sich in zwei bis drei sekundare Antiklinalen mit dazwischenliegenden Synklinalen und einigen Zonen mit flachlagernden Gesteinsschichten Im Lauf der Zeit wurden die zum Teil steilgestellten Gesteinsschichten erodiert und das Gelande im Verhaltnis zu anderen Gebieten des Faltenjuras relativ stark eingeebnet Im Allgemeinen reprasentieren die Hohenzuge die Antiklinalen und die Senken die Synklinalen Widerstandsfahige Kalksteine bilden charakteristische langgezogene Gelanderippen wahrend weichere Schichten starker erodiert wurden Die anstehenden Gesteinsschichten sind uberwiegend die Kalksteine des Portlandien und des Kimmeridgien obere Malm In den Synklinalen treten auch Kalke und Mergel des Valanginien und Hauterivien kreidezeitliche Sedimente zutage Morphologie und Hydrologie BearbeitenDie Gegend des Regionalparks ist gepragt durch parallel in Sudwest Nordost Richtung verlaufende Gelandestrukturen Meist bewaldete Hohenrucken und Kreten wechseln sich mit den so genannten Combes langgezogene Senken ab beispielsweise die Combes des Amburnex und die Combe des Begnines Einige Mulden erreichen beachtliche Depressionen die Combe de la Valouse ist 70 m tief Die hochste Erhebung im Regionalpark wird mit 1567 m u M auf dem Noirmont erreicht Dieser Hohenrucken setzt sich nach Nordosten uber die Kuppen von Cret des Danses 1534 m u M Mont Pele 1532 m u M Mont Sala 1511 m u M und Vue de Geneve 1492 m u M bis zur Grande Rolaz fort Ein zweiter Hohenrucken erstreckt sich vom Cret de la Neuve 1495 m u M zum Col du Marchairuz Aufgrund des Kalksteins konnten sich auf dem Gebiet des Parc naturel regional Jura vaudois verschiedene Karstphanomene ausbilden Es gibt hier zahlreiche Dolinen und Karrenfelder abflusslose Mulden Versickerungstrichter und einzelne Hohlen Im Jahresmittel fallt auf dem Hochjura rund 2000 mm Niederschlag Das Niederschlagswasser versickert im porosen Untergrund und tritt meist erst am Fuss der Jurakette in Karstquellen Aubonne Toleure wieder zutage Deshalb zeigen die Hohen der vordersten Jurakette praktisch keine oberirdischen Fliessgewasser Einige Mulden wurden im Lauf der Zeit mit Mergel und Tonschichten ausgekleidet welche den durchlassigen Untergrund abdichteten Dadurch konnten sich hier Moore ausbilden Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Parc jurassien vaudois SchutzgebietDas Parkgebiet ist charakterisiert durch ausgedehnte Walder und Bergweiden Wahrend die Walder vorwiegend auf dem harten und wenig verwitterten Kalkuntergrund zu finden sind erstrecken sich die Weiden eher in den Combes auf Boden die sich auf dem weicheren mergeligen Substrat bilden konnten Besonders typisch fur die Hochjuraweiden sind die Trockenmauern die zumeist im 19 und 20 Jahrhundert errichtet wurden Sie wurden ursprunglich verwendet um die Viehweiden einzuzaunen spater auch fur die Eingrenzung des Grundbesitzes Diese Mauern bilden ideale Lebensraume fur Reptilien und Insekten Vorherrschend sind Fichtenwalder daneben gibt es aber auch Laubmischwalder mit Buchen Tannen und Ahorn Die Flora der Wald und Bergweiden zeigt teils subalpinen Charakter Hier bluhen wahrend des Sommerhalbjahres geschutzte Pflanzen wie Orchideen Goldregen Seidelbast Alpenbalsam Fliegen Ragwurz Akeleien und Strauss Glockenblumen Der einzige bekannte Standort des Moor Steinbrechs Saxifraga hirculus in der Schweiz befindet sich im Parc naturel regional Jura vaudois Im Regionalpark verhaltnismassig haufig vertreten sind Gamsen Rehe Hirsche Wildschweine Fuchse Hasen Eichhornchen Dachse Marder und Hermeline Daneben gibt es einige Murmeltierkolonien und Luchse zahlreiche Vogelarten Vipern und die seltene Kreuzotter Kulturlandschaft BearbeitenDie Natur und Kulturlandschaft im Regionalpark entwickelte sich seit dem Mittelalter durch die Rodung bestimmter Waldabschnitte und die Umwandlung dieser Rodungsflachen in Sommerungsweiden fur das Vieh So entstand das Nebeneinander von Wald und Weidewirtschaft Federfuhrend waren dabei ab dem 12 Jahrhundert die Kloster von Oujon Bonmont und Saint Claude Mit der Zeit wurden auf den Hohen verschiedene Sennhofe errichtet in denen Kase hergestellt wurde Heute werden die Weiden extensiv genutzt auch die Waldwirtschaft hat eine gewisse Bedeutung Geschichtliches BearbeitenDer Parc jurassien vaudois wurde auf die Initiative des Geologen Daniel Aubert ins Leben gerufen der 1971 die Einrichtung von Skianlagen wie es damals auf franzosischer Seite am Noirmont geschah in diesem unberuhrten und abgeschiedenen Gebiet weitgehend unterbinden wollte Im Jahre 1973 wurde ein Vertrag zwischen der Waadtlander Sektion von Pro Natura 13 Anrainergemeinden und drei Privateigentumern unterzeichnet um die Landschaft der Jurakreten zwischen dem Col de la Givrine und dem Col du Marchairuz unter Schutz zu stellen Das ursprunglich rund 40 km grosse Parkgebiet wurde bis heute auf 75 km vergrossert 2006 waren 18 Gemeinden am Regionalpark beteiligt grosse Teile der Gemeindegebiete von Arzier Bassins und Le Chenit liegen in der Schutzzone des Regionalparks Seit 2013 ist der Parc naturel regional Jura vaudois als Park von nationaler Bedeutung anerkannt Weblinks BearbeitenWebsite des Regionalparks46 515555555556 6 2352777777778 Koordinaten 46 31 N 6 14 O CH1903 507653 152293 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parc naturel regional Jura vaudois amp oldid 207764206