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Eine P triviale s Algebra ist in der Stochastik ein spezielles Mengensystem das sich dadurch auszeichnet dass jeder Teilmenge des Mengensystems bzw jedem Ereignis die Wahrscheinlichkeit 0 oder 1 zugeordnet wird Die Ereignisse sind also fast sicher oder fast unmoglich P triviale s Algebren treten in der Stochastik beispielsweise im Rahmen der 0 1 Gesetze auf Auch in der Ergodentheorie finden sie Verwendung beispielsweise bei der Frage ob ein masserhaltendes dynamisches System auch ergodisch ist Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Elementare Beispiele 3 Anwendungsbeispiele 4 Eigenschaften 5 LiteraturDefinition BearbeitenGegeben sei ein Wahrscheinlichkeitsraum W A P displaystyle Omega mathcal A P nbsp Eine s Algebra O A displaystyle mathcal O subset mathcal A nbsp heisst eine P triviale s Algebra wenn fur alle O O displaystyle O in mathcal O nbsp gilt dass entweder P O 0 displaystyle P O 0 nbsp oder P O 1 displaystyle P O 1 nbsp ist Elementare Beispiele BearbeitenDie triviale s Algebra W displaystyle Omega emptyset nbsp ist immer auch P trivial Dies folgt aus der Definition des Wahrscheinlichkeitsmasses da dort immer P W 1 displaystyle P Omega 1 nbsp und P 0 displaystyle P emptyset 0 nbsp gefordert wird Sind zwei zueinander singulare Wahrscheinlichkeitsmasse P 1 P 2 displaystyle P 1 P 2 nbsp gegeben so existiert eine disjunkte Zerlegung der Grundmenge Es gilt also W N 1 N 2 displaystyle Omega N 1 cup N 2 nbsp und N 1 N 2 displaystyle N 1 cap N 2 emptyset nbsp so dass P 1 N 1 0 displaystyle P 1 N 1 0 nbsp und P 2 N 2 0 displaystyle P 2 N 2 0 nbsp Dann ist die s Algebra W N 1 N 2 displaystyle Omega emptyset N 1 N 2 nbsp sowohl P 1 displaystyle P 1 nbsp trivial als auch P 2 displaystyle P 2 nbsp trivial Aufgrund der elementaren Rechenregeln fur Wahrscheinlichkeiten gilt namlich P 1 N 2 1 displaystyle P 1 N 2 1 nbsp und P 2 N 1 1 displaystyle P 2 N 1 1 nbsp die Wahrscheinlichkeiten der Grundmenge und der leeren Menge sind wieder durch die Definition eines Wahrscheinlichkeitsmasses gegeben Anwendungsbeispiele BearbeitenMeist ist der Beweis dass ein Mengensystem P trivial ist nicht leicht zu fuhren demnach tragen einige dieser Aussagen Eigennamen Sie werden zu den 0 1 Gesetzen gezahlt da sie Aussagen daruber treffen welche Ereignisse mit Wahrscheinlichkeit 0 oder 1 eintreten Klassische Beispiele sind Das Kolmogorowsche Null Eins Gesetz Es besagt dass die terminale s Algebra einer Folge von unabhangigen s Algebren P trivial ist Das Null Eins Gesetz von Hewitt Savage Es besagt dass die austauschbare s Algebra einer Folge von unabhangig identisch verteilten Zufallsvariablen P trivial ist Eigenschaften BearbeitenAuf einem Wahrscheinlichkeitsraum W A P displaystyle Omega mathcal A P nbsp ist eine P triviale s Algebra O A displaystyle mathcal O subset mathcal A nbsp von jedem anderen Mengensystem M A displaystyle mathcal M subset mathcal A nbsp unabhangig Dies lasst sich mittels elementarer Rechenregeln fur Wahrscheinlichkeiten herleiten Eine wichtige Schlussfolgerung daraus ist Wenn O displaystyle mathcal O nbsp P trivial ist dann gilt fur den bedingten Erwartungswert E X O E X displaystyle operatorname E X mathcal O operatorname E X nbsp denn s X displaystyle sigma X nbsp und O displaystyle mathcal O nbsp sind voneinander unabhangig Diese Schlussfolgerung findet beispielsweise Verwendung bei dem individuellen Ergodensatz und dem Lp Ergodensatz Literatur BearbeitenAchim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title P triviale s Algebra amp oldid 167378839