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Das Ottonianum war das erzbischofliche Knabenseminar des Erzbistums Bamberg das im Jahr 1828 gegrundet und im Jahr 1999 aufgrund mangelnder Rentabilitat aufgelost wurde Ottonianum BambergSchulform Bischofliches KnabenseminarGrundung 1828Schliessung 1999Adresse Heinrichsdamm 32Ort BambergLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 49 53 15 N 10 54 5 O 49 887522222222 10 901266666667 Koordinaten 49 53 15 N 10 54 5 OTrager Erzbistum BambergSchuler 126 13 Juli 1928 Website bistumshaus bamberg de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichtlicher Hintergrund 1 2 Dekret uber die Seminarien 1 3 Grundung des Aufseesianums in Bamberg 1 4 Grundung im Jahr 1866 1 5 Entwicklung bis 1928 1 6 Erster Weltkrieg 1914 1918 und Zwischenkriegszeit 1919 1933 1 7 Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 1 8 1945 bis 1999 1 9 Gegenwartige Nutzung und Zukunft des Gebaudes 2 Alltag 2 1 Stundenplan Stand spate 1970er Jahre 2 2 Stundenplan Stand 1998 2 3 Gottesdienstordnung Stand 1998 2 4 Freizeit Aktivitaten 2 5 Musiklehrer im Haus 3 Einzugsbereich 4 Personal 4 1 Inspektoren und Direktoren 4 2 Hauptamtliche Prafekten 4 3 Nebenamtliche Prafekten Alumnen 5 Bekannte Schuler 6 Missbrauchsfalle 7 Abbildungen 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichtlicher Hintergrund Bearbeiten Grundlage fur die Grundung von Knabenseminarien war das Konzil von Trient Im Dekret Cum adolescentium aetas des Jahres 1563 wurde allen Diozesen die Grundung eines Kollegs auferlegt in welchem eine gewisse Zahl von Knaben verpflegt religios erzogen und in den kirchlichen Wissenschaften herangebildet werden sollte Dekret uber die Seminarien Bearbeiten nbsp Blick uber den ehemaligen FussballplatzDas Dekret uber die Seminarien des Konzils von Trient Sess 23 Can 18 aus De reformatione beginnt mit einer Klage uber die Empfanglichkeit der Jugend fur schlechte Einflusse gegen die durch die rechte Erziehung angekampft werden musste Da die Jugend wenn sie nicht in der rechten Weise unterwiesen wird dazu neigt weltlichen Vergnugungen zu folgen und da sie niemals ohne sehr grosse und beinahe ausserordentliche Hilfe des allmachtigen Gottes in vollkommener Weise bei der kirchlichen Zucht bleibt wenn sie nicht von fruhem Alter an bevor noch der Hang zum Bosen den ganzen Menschen erfasst zu Frommigkeit und Religion angehalten wird setzt die Heilige Versammlung Folgendes fest Die einzelnen Kathedral und Metropolitankirchen sowie die diesen ubergeordneten Kirchen sollen gehalten sein entsprechend ihren Moglichkeiten und der Grosse der Diozese eine bestimmte Zahl von Knaben aus ihrer Stadt und ihrer Diozese oder wenn man dort nicht so viele finden kann aus derselben Provinz in einem Kolleg das dazu in der Nahe dieser Kirchen oder an einem anderen passenden Ort vom Bischof auszuwahlen ist zu verkostigen religios zu erziehen und in den kirchlichen Wissenschaften zu unterweisen 1 Es wurden auch die Aufnahmebedingungen genannt Der Anspruch dass die Zoglinge aus einer rechtmassigen Ehe stammen musstenen bedeutete konkret dass unehelich geborene Jungen nicht aufgenommen werden durften Dieser Hinderungsgrund fur die Priesterweihe wurde erst in den 1970er Jahren aufgehoben Gleichzeitig wurde gefordert dass die Schuler eine kirchliche Laufbahn anstreben sollten In diesem Kolleg sollen solche Knaben Aufnahme finden die wenigstens zwolf Jahre alt sind und aus einer rechtmassigen Ehe stammen hinlanglich lesen und schreiben konnen und deren Anlagen und deren guter Wille hoffen lassen dass sie auf Dauer fur den kirchlichen Dienst zur Verfugung stehen wollen Vornehmlich sollen Sohne von Bedurftigen ausgewahlt werden Indes schliesst die Synode Sohne von Beguterten nicht aus sofern diese auf eigene Kosten ihren Unterhalt bestreiten und Eifer fur den Dienst an Gott und der Kirche zeigen 2 Drei Jahre nach der Verabschiedung des Dekrets begannen in Bamberg die Bemuhungen ein Seminar einzurichten Am 23 Juni 1586 konnte Furstbischof Ernst von Mengersdorf das geforderte Collegium eroffnen Moglicherweise machte es die finanzielle Lage dem Furstbischof unmoglich den Forderungen sofort nachzukommen Grundung des Aufseesianums in Bamberg Bearbeiten nbsp AufseesianumDurch die testamentarische Verfugung des Domkapitulars Freiherr Jobst Bernhard von Aufsees im Jahr 1738 wurde im Seminarium Aufseesianum ein Knabenseminar eingerichtet Dies galt auch fur das von den Jesuiten gegrundete Hospitium Marianum Beide wurden mit der Sakularisation aufgelost Nach Ruckgabe des Aufsees schen Seminars durch koniglichen Erlass im Jahr 1828 wurde dem Domkapitel das Recht der Oberaufsicht nicht mehr zuerkannt Das Aufseesianum blieb der bayerischen Staatsregierung unterstellt Das Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Konigreich Bayern von 1817 regelte in seinem Artikel 5 die Errichtung von Tridentinischen Seminarien in den Diozesen Papst Pius IX wies 1850 nochmals die bayerischen Bischofe auf ihre Verpflichtung hin Die Nuntiatur erteilte dem Bamberger Erzbischof Bonifaz Kaspar von Urban 1857 erneut die Aufforderung ein Knabenseminar zu grunden Als das Ministerium fur Kultus und Unterricht die Leitung des Aufseesianums nicht an das Domkapitel zuruckgab damit dieses als Seminarium puerorum benutzt werden konnte ordnete Erzbischof Michael von Deinlein die Angliederung eines Konviktes fur 12 Knaben an das Erzbischofliche Priesterseminar an Grundung im Jahr 1866 Bearbeiten Eroffnet wurde das vom Regens des Priesterseminars geleitete und einem Alumnus als Prafekten zugeordnete Knabenseminar am 3 Januar 1866 Ab 15 September 1882 bekam das Seminar einen selbstandigen Leiter mit dem Titel Inspektor der 1923 zum Direktor umbenannt wurde Entwicklung bis 1928 Bearbeiten Anfangs war das Knabenseminar im Erdgeschoss des Priesterseminars am Maxplatz untergebracht Wegen des Priestermangels wurde es mit den ehemaligen Wohnraumen des Weihbischofs vergrossert Nach der Verlegung der Bibliothek des Priesterseminars im Jahr 1879 konnten 28 und im Jahre 1882 78 Jungen aufgenommen werden Erzbischof Friedrich von Schreiber unterstellte das Knabenseminar einer eigenen Leitung Am 8 Oktober 1882 weihte der Erzbischof die neuen Raume ein und gab dem Knabenseminar den Namen Ottonianum zur Erinnerung an Bischof Otto I Die Schuler hatten nach der Hausordnung freie Kost Kleidung Bucher und Schreibmaterial auf Kosten der Klerikalseminarstiftung Das Verhalten der Zoglinge war bis ins Einzelne geregelt Besondere Sorge des Bischofs galt dem leiblichen Wohl der Jungen Das Fruhstuck bestand aus einem Becher Milch und eineinhalb Milchweckchen an Sonn und Feiertagen erhielten sie Kaffee am Mittwoch und Sonntag einen Schoppen Bier Ab 1878 mussten die Schuler nach ihren familiaren Vermogensverhaltnissen selbst fur Unterbringung und Verpflegung aufkommen Nachdem sich die Zahl auf 100 erhoht hatte bat der Erzbischof die Dillinger Franziskanerinnen mit funf Schwestern den Haushalt der beiden Seminarien zu ubernehmen nbsp Neues Gymnasium 1891Die schulische Ausbildung erhielten alle Ottonianer am Alten Gymnasium heute Kaiser Heinrich Gymnasium Mit der Errichtung des Neuen Gymnasiums des heutigen Franz Ludwig Gymnasiums wechselten im Jahr 1890 die Schuler dorthin Die Zahl der Schuler stieg standig Oft konnte keiner in die erste Klasse aufgenommen werden einige kamen in die zweite die meisten in die dritte oder vierte Klasse Erster Weltkrieg 1914 1918 und Zwischenkriegszeit 1919 1933 Bearbeiten nbsp Grundungsjahr 1928In den Kriegsjahren sanken die Schulerzahlen auf etwa 50 Nach dem Krieg wurde jedoch wieder die Raumnot spurbar Aus finanziellen Grunden war noch nicht an einen Neubau zu denken Auch rechtliche Grunde standen dagegen Man befurchtete mit einem Neubau wurde man auf das Recht der Oberaufsicht uber das Aufseesianum verzichten Um dies zu vermeiden sah man im Knabenseminar kein eigenstandiges Institut sondern einen Teil der Ernestinischen Seminarstiftung So blieb durch das Konkordat die Oberaufsicht des Erzbischofs uber das Klerikalseminar gewahrt dem Staat war die Visitation im Ottonianum vorbehalten Schliesslich war es Erzbischof Jacobus von Hauck der in einem Hirtenschreiben vom 25 Juli 1912 den Neubau des Ottonianums zu einer vordringlichen Aufgabe erklarte Dieses Ottonianum 1927 28 vom Nurnberger Akademieprofessor Ludwig Ruff erbaut konnte er am 13 Juli 1928 am Bamberger Heinrichsdamm eroffnen Es war fur 126 Jungen errichtet worden Die geplante Kapelle als Flugelbau quer zum Spielhof wurde aus finanziellen Grunden nicht ausgefuhrt nbsp Lage in Bamberg am Rhein Main Donau Kanal nbsp Ottonianum von Osten nbsp Patron des Seminars Otto von Bamberg nbsp Blick auf Ottonianum und Priesterseminar vom Turm von St MartinZeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Bearbeiten Die umfangreichen Akten im Archiv des Ottonianums lassen auf eine intensive Auseinandersetzung zwischen der Leitung des Seminars und den damaligen Machthabern schliessen Bereits im Jahre 1930 hatte der Erzbischof den Zoglingen wahrend ihres Seminaraufenthaltes die Beteiligung an Veranstaltungen von Verbanden unter der Leitung ausserhalb des Seminars schriftlich verboten Mit Verweis auf diesen bischoflichen Erlass widersetzte sich Direktor Johann Schmitt im Jahr 1933 der Forderung der Staatsregierung Ottonianer zu wehrsportlichen Ubungen und sonstigen Veranstaltungen der Hitlerjugend zuzulassen Trotz der Versicherung des Direktors dass er als ehemaliger Frontoffizier dafur Sorge trage den Wehrsportgedanken die vaterlandische Erziehung und die korperliche Ertuchtigung in das Seminarleben fest einzubauen wurde der Zugriff des Staates auf die Jungen immer starker Nach Erlass des Gesetzes uber die Hitlerjugend am 1 Dezember 1936 forderte diese in immer scharferem Ton die Ottonianer zu den Gruppierungen der Staatsjugend zuzulassen Bei einer Unterredung zwischen Direktor Lenhardt und dem Bannfuhrer Bausewein in Bamberg sollte die Seminarleitung einer stufenmassigen Eingliederung der Ottonianer zustimmen Direktor Lenhardt widersetzte sich dieser Aufforderung und bekam am 6 Februar 1937 die Scharfe der Auseinandersetzung zu spuren Im Gymnasium wurde wegen der offentlichen Verlesung eines Schreibens die Seminarleitung dafur verantwortlich gemacht dass mit Wirkung vom 15 Februar 1937 den Seminaristen die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend verloren gehe weil sie gehindert wurden deren Veranstaltungen regelmassig zu besuchen In vielen Briefen des Bischofs Jacobus von Hauck an den Reichsjugendfuhrer und des Direktors an den Bannfuhrer wurde darauf hingewiesen dass der Bischof eine reichseinheitliche Losung abwarte die erst durch den Episkopat und der Reichsjugendfuhrung erarbeitet werden solle Somit konnte dank der Ruckendeckung durch den Erzbischof und der Tatsache dass sich das Ottonianum mit den anderen bayerischen Seminarien und Ordensschulen verbunden wusste mehrere Jahre Widerstand geleistet werden Mit Kriegsbeginn wurde das Ottonianum als Lazarett beschlagnahmt Die Schuler wurden in den unteren Raumen des Priesterseminars einquartiert Standig wurde das Lazarett vergrossert als Unterkunft des Hauptlazaretts und Verwaltung des Reservelazaretts Bamberg Die Turnhalle diente als Schlafsaal der Gerateraum als Studienraum und der Schuhraum als Anrichte und Essensausgabe Zusatzlich sollte das Ottonianum 1940 Volksdeutsche aus Bessarabien unterbringen Der personliche Einsatz des Regens des Priesterseminars und ein Schreiben des Oberstabsarztes im Lazarett verhinderten dieses Vorhaben Viele Ottonianer wurden eingezogen die restlichen hielten in den Bombennachten Brandwache auf den Dachboden des Seminars Uber funfzig starben im Krieg Von manchen Kursen kehrte weniger als die Halfte aus dem Krieg heim In den Aufzeichnungen von Schwester Hildebranda Burger uber die letzten Kriegswochen ist zu lesen dass auch drei Sprengbomben in den Seminarhof fielen uber dreissig Todesopfer waren zu beklagen Die Schwestern arbeiteten in der Kuche trotz aller Gefahr weiter Die Zahl derer die aus der Kuche das Essen holten belief sich auf nahezu 800 Es wurden alle Massnahmen getroffen um das Ottonianum als Lazarett auszuweisen Grosse Rotkreuzfahnen wurden hergestellt Die grosste umfasste 24 Leinentucher Wie man spater erfuhr nutzte diese Massnahme auch etwas Ein Amerikaner erzahlte dass die Rotekreuzfahnen mehr als 20 Kilometer weit zu sehen waren und die Truppe den Befehl erhielt das grosse Haus zu schonen Am 13 April wurde die Stadt an die amerikanischen Streitkrafte ubergeben Nach Kriegsende belegten die Amerikaner die Halfte der Lazarettraume Erdgeschoss Speisesaal und Bad Die Schuler lebten im ersten Stock und verwendeten den Tischtennisraum als Speisesaal Die Kuche des Seminars diente bis 1950 dem Ottonianum dem Priesterseminar und den Amerikanern 1945 bis 1999 Bearbeiten In den Nachkriegsjahren konnte das Ottonianum die Zahl der Neuaufnahmen kaum bewaltigen Die Raumnot veranlasste Erzbischof Joseph Otto Kolb an die Planung eines Erweiterungsbaues zu denken Nach dem Tod des Erzbischofs erwarb sein Nachfolger Josef Schneider in Nurnberg eine alte Villa am Dutzendteich und errichtete 1956 als zweites Knabenseminar der Erzdiozese das Seminar St Paul das Ende des Schuljahres 1998 99 geschlossen wurde Bis in die 1960er Jahre wurde das Ottonianum als berufsgebundenes Seminar gefuhrt In der Satzung aus dem Jahre 1942 hiess es Das Knabenseminar ist ein geistliches Berufsseminar Erkennt darum ein Seminarist nach reiflicher Uberlegung und nach vertrauensvoller Aussprache mit seinem geistlichen Vorgesetzten dass er von Gott nicht zum Priestertum berufen ist so hat er als ehrlicher Junge seine Eltern zu bitten ihm den Austritt zu gestatten Ein solches Ausscheiden aus dem Hause ist keine Schande sondern geschieht in allen Ehren Gegenwartige Nutzung und Zukunft des Gebaudes Bearbeiten Der gesamte Komplex Ottonianum und Priesterseminar wird als Einzeldenkmal in der Liste des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege mit folgendem Text gefuhrt Klerikalseminar Henricianum und Knabenseminar Ottonianum mehrflugeliger Gruppenbau 1927 28 von Ludwig Ruff mit Ausstattung Dieses Gebaude hat eine Lange von 130 eine Breite von 80 Metern mit einer Kubatur von 90 000 Kubikmetern Nachdem die Umwandlung des leeren Gebaudes am Heinrichsdamm zu einem Bildungszentrum der Diozese Bamberg ins Auge gefasst worden war hatten die Untersuchungen der Bausubstanz zunachst ergeben dass eine Sanierung sehr teuer ware Die Renovierungen verzogerten sich anderen Quellen zufolge hatte das Gebaude ohne konkrete Plane bis auf Weiteres leerstehen sollen Im Marz 2007 zog jedoch der Heinrichs Verlag in das Obergeschoss des ehemaligen Ottonianums Olymp ein In diesem Gebaudeteil wurden ausserdem neben Seminar und Tagungsraumen die Hauptabteilungen Schule und Religionsunterricht Pastorales Personal Leitung bis Juli 2008 Domkapitular und ehemaliger Seminardirektor des Ottonianums Otto Munkemer und die Diozesanstellen fur Berufe der Kirche sowie Mission Entwicklung und Frieden das Referat Weltkirche das Katholische Bildungswerk und die Medienzentrale untergebracht Seit Ende April 2007 hat auch das Priesterseminar prinzipiell wieder seinen Platz am Heinrichsdamm wobei jedoch die Stilllegung der theologischen Fakultat der Universitat Bamberg noch zu Anderungen fuhren wird Das Haus fuhrt jetzt den Namen Bistumshaus St Otto Die um den Innenhof angeordneten Sonderraume wie Speisesale Festsaal Kapelle und Oratorium Wohnraume der Vorstande und Bibliothek blieben grosstenteils unverandert erhalten Alltag BearbeitenDer Alltag der Schuler war strikt organisiert und ahnelte in vielen Punkten dem Alltag in Klosterschulen Besonderer Wert wurde auf religiose Erziehung und schulische Leistungen gelegt Daruber hinaus wurden den Schulern viele Gelegenheiten geboten sich musikalisch weiterzubilden sei es durch Klavierspiel oder Orgelmusik Das Ottonianum verfugte uber eine eigene Blaskapelle genannt die Blech und die Sacro Pop Band Info Music Diese Band machte in den 1970er Jahren Plattenaufnahmen mit Liedern von Peter Janssens was unter anderem der Tatsache geschuldet ist dass Janssens Texter Alois Albrecht zu dieser Zeit als Diozesanjugendseelsorger in Bamberg wirkte Stundenplan Stand spate 1970er Jahre Bearbeiten Veranstaltung Unterstufe Mittelstufe AnmerkungWecken 6 15 Uhr 6 15 Uhr im SchlafsaalGottesdienst 6 50 Uhr 6 50 Uhr in der HauskapelleFruhstuck 7 20 Uhr 7 20 Uhr im SpeisesaalSchule 8 00 Uhr 8 00 Uhr im Franz Ludwig GymnasiumMittagessen 13 05 Uhr 13 05 Uhr im SpeisesaalFreizeit 13 30 Uhr 13 30 Uhr im SeminarhofStudierzeit 15 00 Uhr 15 00 Uhr im StudiersaalKaffeepause 16 00 Uhr 16 00 Uhr im SpeisesaalStudierzeit 16 30 Uhr 16 30 Uhr im StudiersaalAbendessen 18 30 Uhr 18 30 Uhr im SpeisesaalFreizeit 19 00 Uhr 19 00 Uhr im HausFreibeschaftigung 19 30 Uhr 20 00 Uhr stille Tatigkeiten am StudierpultAbendgebet 20 00 Uhr 20 45 Uhr in der Hauskapelle oder im OratoriumNachtruhe 20 15 Uhr 21 00 Uhr Silentium Stillschweigen bis zum FruhstuckBis zum Anfang der achtziger Jahre war das Wecken an den Werktagen um 6 15 Uhr Um 6 35 Uhr war die sogenannte Geistliche Lesung bei der nur spezielle Bucher mit religiosem Inhalt aus einer eigenen Bibliotheksabteilung gelesen werden durften Der Gottesdienst begann um 6 50 Uhr Stundenplan Stand 1998 Bearbeiten Veranstaltung Unterstufe Mittelstufe AnmerkungWecken 6 45 Uhr 6 45 Uhr in den ZimmernAndacht 7 10 Uhr 7 10 Uhr im StudiersaalFruhstuck 7 20 Uhr 7 20 Uhr im SpeisesaalSchule 8 00 Uhr 8 00 Uhr im Franz Ludwig GymnasiumMittagessen 13 15 Uhr 13 15 Uhr im SpeisesaalFreizeit 13 45 Uhr 13 45 Uhr auf dem SeminargelandeStudierzeit 15 15 Uhr 15 15 Uhr im StudiersaalKaffeepause 16 15 Uhr 16 15 Uhr im SpeisesaalStudierzeit 16 45 Uhr 16 45 Uhr im StudiersaalAbendessen 18 30 Uhr 18 30 Uhr im SpeisesaalFreizeit 19 00 Uhr 19 00 Uhr im Hausggf Freibeschaftigung 19 30 Uhr 20 00 Uhr stille Tatigkeiten am StudierpultAbendgebet 20 15 Uhr 21 15 Uhr im Studiersaal der jeweiligen StufeNachtruhe 20 30 Uhr 21 30 Uhr Silentium Stillschweigen bis zum FruhstuckGottesdienstordnung Stand 1998 Bearbeiten Neben den taglichen Morgen und Abendgebeten sowie den Gebeten vor und nach den Mahlzeiten fanden in der Regel folgende Gottesdienste statt Dienstag 19 30 Uhr Eucharistiefeier oder AndachtDonnerstag 19 30 Uhr Eucharistiefeier gestaltet von den Schulern der Mittel und Oberstufe Sonntag 10 30 Uhr EucharistiefeierSonntag 17 30 Uhr AndachtFreizeit Aktivitaten Bearbeiten Das Ottonianum bot Gelegenheit fur eine grosse Anzahl von Freizeit Aktivitaten Stand 1960er Jahre Neben den Musikzimmern gespielt wurden vor allem Klavier Geige aber auch Gitarren standen zu Benutzung kostenlos bereit Blechblasinstrumente fur die Blech das hauseigene Blasorchester gab es die Bastelkammer ein Fotolabor fur Schwarz Weiss Fotoarbeiten ein Schwimmbad Moglichkeiten fur Laufen Weit und Hochsprung und einen Sandplatz fur Fussballspiele mit alljahrlich stattfindenden Pokalspielen inkl einer Meisterschaft aller Bamberger Knabeninternate Die Anfang der 1960er Jahre vorhandene Kegelbahn wurde ca 1963 vor allem durch eine Initiative des damaligen Prafekten Otto Rauh in eine Art Klein Gastwirtschaft das Radstubl umgewandelt das an den Wochenenden fur einige Stunden geoffnet war In der Faschingszeit wurde jeweils ein Theaterstuck aufgefuhrt Dazu waren in unterschiedlichen Auffuhrungen im Festsaal Eltern Lehrer und Interessierte aus der Stadt eingeladen Am letzten Schulwochenende wurde jeweils ein Sommerfest gefeiert Von Anfang der 1960er und bis in die 1980er Jahre fuhren alljahrlich am Beginn der Sommerferien interessierte Ottonianer zu Zeltlagern Musiklehrer im Haus Bearbeiten Arthur Bernhard Leiter der Blaskapelle 1976 Hans Kraus Kommissarischer Blechmeister Johann Maser Leiter der Blaskapelle 1978 1999 Anton Maser Posaune Tenorhorn Tuba Leiter des Quartetts Josef Zgonine Klavier Orgel Gunda Zgonine Klavier Gunther Rosenberger Leiter des Seminarchores bis 1995 Johannes Klehr Leiter des Seminarchores bis 1999 Einzugsbereich Bearbeiten nbsp Erzbistum BambergDie Schuler kamen aus dem Erzbistum Bamberg vorzugsweise aus dem Raum Forchheim dem Steigerwald der Frankischen Schweiz und dem Frankenwald Mit der Errichtung von Gymnasien in Forchheim Kronach und Ebermannstadt fiel ab den 1980er Jahren ein grosser Teil des Einzugsbereichs weg Schuler aus dem Grossraum Nurnberg besuchten ohnehin das oben genannte Seminar St Paul Lange Zeit wurden auch keine Schuler aus der Stadt Bamberg selbst aufgenommen Personal BearbeitenDer Direktorentitel im Erzbischoflichen Knabenseminar war nicht selten eine Durchgangsstation fur hohere Amter im Erzbistum Bamberg So wurden mehrere Direktoren bzw Prafekten spater zu Weihbischofen oder Erzbischofen Etliche andere wurden Mitglieder des Bamberger Domkapitels Inspektoren und Direktoren Bearbeiten 1882 1888 Heinrich Reuter spater Professor in Freising 1888 1893 Georg Frauenhofer spater Professor am Neuen Gymnasium in Bamberg 1894 1909 Johann Heidenreich spater Domkapitular 1909 1911 Karl Wolkenau spater Dompropst 1911 1924 Joseph Otto Kolb spater Erzbischof 1924 1931 Johann Eckert als amtierender Direktor verstorben 1931 1936 Johann Schmitt spater Domkapitular 1936 1946 Johannes Lenhardt spater Weihbischof 1946 1964 Rudolf Nickles spater Regens des Priesterseminars 1964 1978 Josef Richter spater Domkapitular und Dompfarrer 1978 1991 Otto Munkemer spater Domkapitular 1991 1999 Hans Kern spater Domkapitular Hauptamtliche Prafekten Bearbeiten Hauptamtliche Prafekten gab es erst ab dem Jahr 1928 Vorher hatten Alumnen des Priesterseminars diese Tatigkeit nebenher ubernommen Alumnen waren aber weiter als nebenamtliche Prafekten tatig Edmund Friedrich 1928 1932 Max Matthaus Barnickel 1928 1932 Konrad Hankl 1932 1937 Michael Arneth 1932 1936 Josef Kraus 1936 1938 Rudolf Nickles 1937 1946 spater Regens des Priesterseminars Martin Wiesend 1938 1944 spater Weihbischof Johann Kriebel 1940 1941 spater Geistlicher Rat Matthaus Schmittlein 1945 1964 Michael Eizenhofer 1950 1963 spater Dekan Otto Rauh 1963 1967 spater Direktor des Aufseesianums Werner Radspieler 1964 1969 spater Weihbischof Herbert Hauf 1968 1971 spater Domkapitular Martin Schenk 1969 1970 spater Direktor des Aufseesianums Markus Brendel 1970 1972 spater Dekan Valentin Doering 1971 1973 spater Domkapitular Theo Volz 1971 1975 Edgar Hagel 1973 1976 spater Direktor des Gymnasiums der Englischen Fraulein in Bamberg Sr M Dietgard Weissenberger 1975 1988 Otto Munkemer 1976 1978 spater Domkapitular Konrad Goller 1978 spater Leiter des Theologischen Mentorats Peter Grau spater Referent fur Caritas und Pastorales beim Diozesan Caritasverband Felix Thiel 1985 Georg Nusslein 1986 1999 spater Tagesschulleiter am Englischen Institut Hans Kern 1988 1991 spater Domkapitular Manfred Herl 1994 spater Pastoralreferent in Schesslitz Diozesanstelle Familie jetzt Pfarreienverbund Breitengussbach Kemmern Frieda Metzler geb Feihl 1991 1993 spater Erzieherin in der Kindertagesstatte bei den Hor und Sprachgeschadigten am Stephansberg Wolfgang Bezold 1992 1998 Norbert Oppel 1993 1999 spater Pastoralreferent in der Pfarrei Gundelsheim Nebenamtliche Prafekten Alumnen Bearbeiten Alumnen des Priesterseminars waren als nebenamtliche Prafekten tatig Alfred Welker aus Stiebarlimbach Spitzname Brandt bis etwa 1963 war bis Marz 2011 als Jesuitenpater in Kolumbien Pater Alfred Welker Don Alfredo Hans Jorg Elsner Stift bis zu seiner Primiz 1964 65 jetzt im Domkapitel Laus Lauss Bonzo ab 1963 Theo Volz Edgar Hagel spater Seminarlehrer am Franz Ludwig Gymnasium zuletzt Direktor der Englischen Fraulein Konrad Goller Raimund Reinwald jetzt Pfarrer in Erlangen Peter Brandl Bernhard Friedmann Gunther Seel jetzt Pfarrer in Buttenheim Kilian Popp Michael Mauerer Hans Josef Pohlmann Ulrich Anneser Uwe Altenbach Thomas Teuchgraber jetzt Pfarrer und Regionaldekan in Kronach Markus Wolf jetzt Pfarrer in Pretzfeld Thomas Reich Christian Duchting Reinald Bogensperger jetzt Pfarrei Zu den Zwolf Aposteln Wunsiedel Spater waren ehemalige Schuler des Internats nebenamtliche Prafekten Andreas Birkel Siegfried Grasser Klaus Lang Matthias Sommer Bernd Schick seit Herbst 2017 Rektor der Mittelschule Rodental Oeslau Franz KraftBekannte Schuler BearbeitenJoseph Otto Kolb 1881 1955 von 1943 bis 1955 Erzbischof von Bamberg Josef Muller 1898 1979 Politiker Ochsensepp Mitbegrunder der CSU Georg Denzler 1930 Professor fur Kirchengeschichte Alois Albrecht 1936 2022 Generalvikar und Liederdichter Anton Kenntemich 1944 1996 ehemaliger Leiter der Abteilung Kirchenfunk des Bayerischen Rundfunks 3 Werner Zillig 1949 Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Josef Motschmann 1952 2016 Theologe Padagoge Mundartlyriker Heimatforscher Hobbyhistoriker Hobbyschauspieler Vortragsredner und Autor Georg Kestel 1955 Generalvikar des Erzbistums Bamberg Edgar Endres 1962 Sportkommentator beim Bayerischen Rundfunk 4 Rudiger Feulner 1969 Theologe Professor fur Dogmatik und Diplomat des VatikanMissbrauchsfalle BearbeitenIm Juli des Jahres 2008 wurden von der Staatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen gegen den ehemaligen Leiter des Ottonianums Otto Munkemer wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen aufgenommen Trotz der Schwere der ihm zur Last gelegten Missbrauchsfalle konnten diese Taten wegen der Verjahrung nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden und das Verfahren wurde im Januar 2009 durch die Staatsanwaltschaft Bamberg eingestellt 5 In diesem Zusammenhang sind ebenfalls Vorwurfe laut geworden dass ehemalige Missbrauchsopfer vom Bistum Bamberg durch Geldzahlungen zum Schweigen gebracht worden seien 6 Das Erzbistum Bamberg veranlasste trotz der Verjahrung die Klarung des Falles durch ein kirchliches Gericht Im Fruhjahr 2012 wurde Otto Munkemer zu diesem Zeitpunkt Bamberger Domkapitular durch das Kirchengericht des Erzbistums Munchen Freising wegen sexuellen Missbrauchs dauerhaft in den Ruhestand versetzt 7 8 Zudem wurde ihm in Zukunft jede seelsorgerische Tatigkeit untersagt Das Gericht des Erzbistums Munchen beschloss ausserdem dass der Geistliche den Titel Domkapitular ab sofort nicht mehr fuhren darf Der Geistliche soll nach Ansicht des Kirchengerichts wahrend seiner Zeit in dem Bamberger Kircheninternat Schuler sexuell missbraucht haben Das kirchliche Gericht sprach von sechs schweren Fallen Abbildungen Bearbeiten nbsp Fussballmannschaft vor einem Pokalspiel 1965 nbsp Theaterauffuhrung 1965 nbsp Prafekt Rauh in der Tur zum Hof 1965 nbsp Bild aus den 1960er Jahren nbsp Umgebaute Innenraume nbsp Treppenhaus nbsp Umgebauter Haupteingang nbsp Blick ins Atrium nbsp Stifterfiguren und TurmLiteratur BearbeitenHans Schieber Andreas Holscher Hg Priesterseminar am Heinrichsdamm Schlaglichter auf Anfange und Gegenwart Bamberg Priesterseminar 2007 Michael Hofmann Wolfgang Klausnitzer Bruno Neundorfer Seminarium Ernestinum 400 Jahre Priesterseminar Bamberg Bamberg St Otto Verlag 1986Siehe auch BearbeitenPrivilegium OttonianumWeblinks BearbeitenBistumshaus St Otto fruher Ottonianum apfelweibla de zur Geschichte Bambergs mit Hinweisen zum Ottonianum 1897 Fruhes Bild einer Ottonianer KlasseEinzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach Hofmann Klausnitzer Neundorfer Seminarium Ernestinum Bamberg 1986 Zitiert nach Hofmann Klausnitzer Neundorfer Seminarium Ernestinum Bamberg 1986 Anton Kenntemich Edgar Endres Vorfalle verjahrt Missbrauchsverfahren gegen Priester eingestellt In Spiegel Online 19 Januar 2009 abgerufen am 9 Juni 2018 Missbrauchsvorwurfe gegen Priester Ermittler prufen Suizid eines moglichen Opfers In Spiegel Online 11 August 2008 abgerufen am 9 Juni 2018 Chronologie Missbrauch in der katholischen Kirche Matthias Drobinski Bamberg Missbrauchsvorwurfe Die Lieblinge des Priesters Suddeutsche Zeitung 17 Mai 2010 Online Stand 15 Marz 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottonianum Bamberg amp oldid 238584421