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Otto Richard Horn 14 Dezember 1903 in Obergrauschwitz Amtshauptmannschaft Oschatz 21 Februar 1999 in Berlin 1 war ein deutscher SS Unterscharfuhrer und an der Aktion T4 sowie der Aktion Reinhardt im Vernichtungslager Treblinka beteiligt Horn wurde vom Landgericht Dusseldorf am 3 September 1965 in den Treblinka Prozessen mangels eines sicheren Nachweises seiner Schuld freigesprochen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHorn Sohn einer Arbeiterin wuchs bei seinen Grosseltern mutterlicherseits auf Nach dem vorzeitigen Abbruch seiner Schullaufbahn arbeitete er in der Landwirtschaft und in einer Fabrik Ab 1926 absolvierte er eine Ausbildung zum Krankenpfleger in den Heilanstalten Arnsdorf und Sonnenstein bei Pirna Nach Ausbildungsabschluss war er in der Heilanstalt Leipzig Dosen beschaftigt und ab 1931 wieder in Arnsdorf Horn war seit 1931 verheiratet die kinderlose Ehe wurde 1951 geschieden Am 1 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 536 956 3 er gehorte auch der DAF an Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er als Sanitater am Polen und Westfeldzug teil Ab September 1940 war er im Warthegau stationiert und nahm kurzzeitig noch am Krieg gegen die Sowjetunion teil Nach der im August 1941 erfolgten Entlassung aus der Wehrmacht war er wieder als Krankenpfleger in Arnsdorf tatig und wurde von dort nach Sonnenstein versetzt Spater war er in der Zentrale der Aktion T4 in Berlin mit der Katalogisierung und Anfertigung von Fotografien sowie der Aktenanlage der Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde beschaftigt Ab Anfang 1942 war er kurzzeitig als Sanitater der Organisation Todt in einem Lazarett in Minsk eingesetzt und kehrte im Fruhjahr 1942 nach Berlin zuruck Dort war er wiederum in einem OT Lager tatig Im September 1942 wurde er auf Anordnung der Aktion T4 Zentrale in das Zwangsarbeitslager Trawniki versetzt und absolvierte dort eine zweiwochige militarische Ausbildung Von dort wurde er im Rang eines SS Unterscharfuhrers in das Vernichtungslager Treblinka versetzt wo er bis Mitte September 1943 eingesetzt war Nach Beendigung der Aktion Reinhardt wurde Horn Ende 1943 wie auch der Grossteil des Personals der Aktion Reinhardt zur Operationszone Adriatisches Kustenland nach Triest versetzt Hier war er Angehoriger der Sonderabteilung Einsatz R die der Judenvernichtung der Konfiszierung judischen Vermogens und der Partisanenbekampfung diente Im September 1944 erfolgte wieder ein kurzer Aufenthalt in seiner Heimat und die Einberufung zu einer Landesschutzeneinheit in Glauchau Nach Kampfen in der Gegend von Mahrisch Ostrau kam er in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er Ende Dezember 1946 entlassen wurde Von Arnsdorf zog er schliesslich nach Berlin wo er wieder als Krankenpfleger beschaftigt war Im Rahmen der Ermittlungen bezuglich der Verbrechen im Vernichtungslager Treblinka geriet Horn in das Visier der Ermittlungsbehorden und wurde Anfang der 1960er Jahre in Haft genommen Der Treblinka Prozess gegen zehn Angeklagte fand vom 12 Oktober 1964 bis zum 3 September 1965 vor dem Landgericht Dusseldorf statt Der Verfahrensgegenstand umfasste die Vergasung von mindestens 700 000 uberwiegend judischen Menschen sowie die todliche Misshandlung Erschiessung Erschlagung sowie Erhangung einzelner Haftlinge und zudem die Zerfleischung durch Barry den Diensthund des Lagerkommandanten Kurt Franz 2 Hauptsachlich war Horn beim sogenannten Grubenkommando eingesetzt wo er das Vergraben und spater das Verbrennen der Leichen beaufsichtigte Judische Uberlebende sagten aus dass Horn nie einen Haftling misshandelt oder von seiner Schusswaffe Gebrauch gemacht habe Innerhalb der SS Wachmannschaft habe er sich mit seiner ablehnenden Haltung gegenuber der Judenvernichtung zunehmend isoliert wie der Mitangeklagte Franz Suchomel bestatigte 4 Horn wurde als einziger Angeklagter wegen Putativ Notstand freigesprochen 2 Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Siehe auch BearbeitenJohn DemjanjukLiteratur BearbeitenHenry Friedlander The Origins of Nazi Genocide From Euthanasia to the final Solution Chapel Hill 1995 ISBN 0 8078 2208 6 LG Dusseldorf 3 September 1965 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XXII bearbeitet von Irene Sagel Grande Adelheid L Ruter Ehlermann H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1981 Nr 596 S 1 238 Verfahrensgegenstand Vergasung von mindestens 700 000 uberwiegend judischer Manner Frauen und Kinder sowie in der Minderzahl auch von Zigeunern Todliche Misshandlung Erschiessung Erschlagung und Erhangung einzelner Haftlinge sowie Zerfleischung durch Barry den Hund des Lagerkommandanten Memento vom 22 Februar 2013 im Webarchiv archive today Weblinks BearbeitenTreblinka Prozess Urteil LG Dusseldorf vom 3 September 1965 8 I Ks 2 64 Zweiter Treblinkaprozess auf www holocaust history org Kurzbiografie und Foto von Otto Horn Treblinka ProzessEinzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Berlin Nr 305 1999 a b c Treblinka Prozess Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16930468 Treblinka Prozess Urteil LG Dusseldorf vom 3 September 1965 Memento vom 21 Marz 2014 im Webarchiv archive today 8 I Ks 2 64 Zweiter Treblinkaprozess auf www holocaust history org PersonendatenNAME Horn OttoALTERNATIVNAMEN Horn Otto Richard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Unterscharfuhrer im Vernichtungslager TreblinkaGEBURTSDATUM 14 Dezember 1903GEBURTSORT Obergrauschwitz Konigreich Sachsen Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 21 Februar 1999STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Horn SS Mitglied amp oldid 236548110