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Otto Ernst Oppermann 23 Marz 1764 in Bodenfelde an der Weser 28 Dezember 1851 in Delmenhorst war ein deutscher Arzt und Tierpraparator spater Kreisphysikus in Delmenhorst sowie Begrunder dreier Museen O E Oppermann Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Arzt 1 2 Tierpraparator 1 3 Museumsgrundungen 1 3 1 Bremen 1 3 2 Oldenburg 1 3 3 Lehe 1 4 Tiergarten 1 5 Tiergarten Gesellschaft 1 6 Schriften 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenOtto Ernst Oppermann wuchs in dem Dorf Bodenfelde im Weserbergland als Sohn des Lizentiats und Chirurgus Johann Jurgen Oppermann auf Die burgerliche Familie 1 gehorte seit einigen Generationen der Baderzunft an Oppermann studierte in Marburg Medizin wo er 1794 auch promovierte 1793 heiratete er Martha Gertrud geb Hornung Aus der Ehe gingen die Sohne Georg Heinrich Wilhelm Arnold Diedrich und Ernst Peter hervor Arzt Bearbeiten Otto Ernst Oppermann war zunachst zwei Jahre Stadtchirurg in Karlshafen spater auch in Helmarshausen Nach seiner Promotion am 12 Februar in Marburg kam er am 17 Marz 1794 nach Delmenhorst Zuvor wurde er am 14 Marz auf Schloss Oldenburg von Grossherzog Peter I zum Provinzial Medikus ernannt 24 Jahre spater wurde ihm am 3 September 1818 auf Schloss Rastede wiederum von Grossherzog Peter I das Amt des Kreisphysikus in Delmenhorst ubertragen Oppermann war erfullt von einem tiefen Mitgefuhl mit den leidenden und besonders dabei weniger beguterten Menschen sodass er die Armen nicht nur unentgeltlich behandelte sondern ihnen wenn notig noch mitbrachte was zur Linderung der Not dienen konnte Nicht selten kam er deshalb mit seiner Frau Martha in Konflikt weil er vor dem Besuch eines armen Patienten ihren Zucker und Kaffeevorrat zu revidieren pflegte Tierpraparator Bearbeiten Eines Tages wurde er als Arzt zu einem Patienten im Stedingerland gerufen Er fand ihn mit dem Ausstopfen eines Vogels beschaftigt dessen Balg er zu diesem Zweck mit Heide und Tabak fullte Sein lebhafter Schonheitssinn nahm sofort Anstand an einem solchen Verfahren welches von vornherein jede weitere plastische Durchbildung der Figur und Haltung des Vogels ausschloss Hierdurch erhielt er den fur die ausgedehnte und grossartige Nebenbeschaftigung seines Lebens bedeutsamen Impuls nun seinerseits uber eine andere Methode des Ausstopfens nachzudenken und ein Praparationsverfahren ausfindig zu machen welches es ermoglichte dem Vogel nicht allein die naturliche Form sondern auch zugleich eine feste und dabei bildsame Aufstellung zu geben Das Resultat seiner dazu angestellten vielfaltigen Versuche war die genaue Nachbildung eines dem Vogelkorper in Grosse u Form ganz gleichen Korpers aus leichtem weissen Torf mit hochst zweckmassig eingefuhrten Draten fur Hals beziehungsweise Kopf und Beine Ein Verfahren das sich in jeder Hinsicht bewahrte und bis auf den heutigen Tag das allgemein angewendete geworden ist 2 Uber das von ihm erfundene Verfahren schrieb er ein umfangreiches Werk das im Jahre 1835 von Joh Hinr Rieck in Delmenhorst gedruckt wurde unter dem Titel uber kunstgemasses Ausstopfen der Thiere besonders der Vogel oder naturgetreues Nachbilden der Vogel mittelst ihrer abgezogenen Haute durch eine dazu neu ermittelte Methode und Verfahrungsweise erlautert durch Zeichnungen zum Unterricht fur Liebhaber dieser Kunstarbeit In diesem Werk das ein Zeugnis uber den hohen Grad seiner Kunst und seines mit seltener Beobachtungsgabe gepaarten Kunstsinnes ablegt hat er seine reichen Erfahrungen niedergelegt Museumsgrundungen Bearbeiten Bremen Bearbeiten Bereits zur Zeit der franzosischen Fremdherrschaft 1806 1814 war Oppermanns erste Sammlung an ausgestopften Vogeln so gross und so wertvoll geworden dass er sie in dem kleinen Stadtchen Delmenhorst kriegerischen Zufalligkeiten und Gefahren nicht ausgesetzt sehen mochte Er entschloss sich deshalb auf Anraten mehrerer Bremer Freunde sie nach Bremen bringen zu lassen und sie zur Deckung der Kosten dort als etwas ganz Neues fur Geld zu zeigen Diese Ausstellung veranlasste die Stadt spater die ganze Sammlung anzukaufen um mit ihr den Grund zu einem stadtischen Museum zu legen Diese Museum ist mittlerweile in das Ubersee Museum ubergegangen Oldenburg Bearbeiten Sammel und Arbeitseifer Oppermanns fuhrten dazu dass er bald wieder eine beachtliche Anzahl praparierter Tiere besass Am 25 Juni 1835 kaufte Alexander von Rennenkampff im Auftrag des Grossherzogs diese Sammlung von 9 800 praparierten Insekten 490 Vogeln sowie 26 kleineren einheimischen Saugetieren 3 Grossherzog Paul Friedrich August von Oldenburg dem diese Sammlung immerhin 3 000 Reichstaler in Gold wert war legte hiermit den Grundstein fur eines der altesten Museen Deutschlands 4 damals die sogenannten Bollmann schen Stuben heute das Landesmuseums fur Natur und Mensch in Oldenburg Oldenburg Lehe Bearbeiten Auch nach dem zweiten Verkauf gonnte Oppermann sich keine Ruhe sodass er seinem Sohn Ernst Peter Amtmann in Landwurden eine dritte Sammlung vererbte Dieser war ebenfalls in der Kunst des Ausstopfens sehr geubt und erganzte die Sammlung mit eigenen Exemplaren Im hohen Alter wurde ihm die Arbeit allerdings zu muhsam und er verkaufte die vereinigte Sammlung nach Lehe bei Bremerhaven wo sie den Grundstock fur ein zu grundendes Schulmuseum bildete Tiergarten Bearbeiten Der in Delmenhorst gelegene Tiergarten mit altehrwurdigen Eichen und Buchen wurde nach den Planen Otto Ernst Oppermanns nachdem er dazu von der grossherzoglichen Regierung die Genehmigung erwirkt hatte im Jahre 1796 mit Wegen und Promenaden versehen und so den Einwohnern von Delmenhorst als Lustholz zuganglich gemacht Tiergarten Gesellschaft Bearbeiten 1840 grundete Otto Ernst Oppermann die Tiergarten Gesellschaft aus der sich spater der Verkehrs und Verschonerungsverein und schliesslich der Delmenhorster Heimatverein entwickelte Schriften Bearbeiten Natura Criseos Morborum Dissertation Marburg 1794 Ueber das Zahnen der Kinder Oldenburgische Blatter Nro 34 17 11 1817 uber kunstgemasses Ausstopfen der Thiere besonders der Vogel oder naturgetreues Nachbilden der Vogel Delmenhorst 1835 Quellen BearbeitenOldenburger Spaziergange und Ausfluge Oldenburg Gerhard Stalling 1892 Allgemeine Forst und Jagd Zeitung Jahrgang 1836 Nro 121 10 Oktober 1836 Kleine Chronik der Stadt Delmenhorst Georg von Lindern 1997 Briefe und Dokumente im PrivatbesitzWeblinks BearbeitenDissertation zum Dr med Dr Oppermann uber kunstgemasses Ausstopfen der Thiere Landesmuseum fur Natur und Mensch Oldenburg Otto Ernst Oppermann und die Grundung des heutigen Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg Researchgate 01 2012 Delmenhorster Heimatverein Tiergarten Ein Ort der Naherholung Weserreport 30 12 2017 Tiergarten ein FotorundgangEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch Burgerlicher Familien Band 14 Dr jur Bernhard Koerner 1908 Beschreibung seines Enkels Oberforster Carl Friedrich Wilhelm Oppermann Privatbesitz Niedersachsisches Landesarchiv Aus den Magazinen des Landesarchivs Kauf Contract uber die beyden Oppermannschen Sammlungen Kaufvertrag von 1835 Staatsarchiv Oldenburg Rep 751 Akz 2010 054 Nr 3 Vom Grossherzoglichen Naturhistorischen Museum zum Landesmuseum fur Natur und Mensch Etta Bengen Oldenburger Jahrbuch 101 2001 S 207ffNormdaten Person GND 103511562X lobid OGND AKS VIAF 301641323 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppermann Otto ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und TierpraparatorGEBURTSDATUM 23 Marz 1764GEBURTSORT Bodenfelde an der WeserSTERBEDATUM 28 Dezember 1851STERBEORT Delmenhorst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Ernst Oppermann amp oldid 235839265