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Otmar Nachtgall latinisiert Ottomarus Luscinius 1478 80 in Strassburg 5 September 1537 in Freiburg im Breisgau war ein Humanist Theologe Ubersetzer und Musiker mit einer Vielfalt von Interessen die sich auch in seinen Schriften auf Deutsch Griechisch und Latein niederschlugen Er war Doctor iuris pontificii Ottmar Nachtgall 1480 1537 Grunnius sophistica Exemplar aus der National und Universitatsbibliothek Strassburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenOtmar Nachtgall wurde 1478 1480 in Strassburg als Sohn von Johannes und Ottilia Nachtgall geboren Seine erste Ausbildung erhielt er in Strassburg wo er von den Humanisten Johann Geiler von Kaysersberg und Jakob Wimpfeling gepragt wurde Im Jahr 1494 immatrikulierte er sich an der Universitat Heidelberg und schloss mit dem Baccalaureat im Juli 1496 ab Die folgenden Jahre waren durch eine intensive Reisetatigkeit gepragt die ihn nach Paris Padua Wien in den Vorderen Orient und nach Griechenland fuhrte Hervorzuheben ist die Universitat Wien Nach seiner Immatrikulation liess er sich durch Wolfgang Grefinger zum Organisten und Komponisten ausbilden Auch hielt er Vorlesungen uber Musik Hier fand er auch ein grosses Interesse an dem bedeutendsten Orgelspieler dieser Zeit Paul Hofhaimer In den Jahren 1510 und 1511 wohnte er in Augsburg bei dem Humanisten Konrad Peutinger und stellte dort auch die Verbindung zu Sebastian Virdung her dessen Werk Musica getutscht er ins Lateinische ubertrug Von 1511 bis 1514 lebte er in Paris wo er Theologie Griechisch bei Hieronymus Aleander und Latein bei Fausto Andrelli studierte Von 1514 bis 1522 war er wieder in Strassburg ab 1515 als Vikar und Organist an der Thomaskirche Seine weiteren Tatigkeiten waren die Fertigstellung der Musicae Institutiones basierend auf seinen Wiener Vorlesungen und die Einfuhrung des Griechischstudiums in Strassburg wozu er auch eine Grammatik und Textausgaben des Griechischen herausgab Im Jahr 1518 liess er sich beurlauben um zum Doctor iuris pontificii zu promovieren Da sich in Strassburg die Reformation durchsetzte verlor er sein Organistenamt 1520 1523 siedelte er zum zweiten Mal nach Augsburg uber Er lebte dort in dem Benediktinerkloster St Ulrich und Afra Im Jahr 1524 hielt er auf Bitten des Abts Johannes Schrot Vorlesungen uber die Psalmen die sich in einer lateinischen und deutschen Psaltererklarung niederschlugen die noch im gleichen Jahr gedruckt wurde Durch Vermittlung der Fugger erhielt er ein Kanonikat und das Predigtamt an St Moritz in Augsburg Er war 1526 Mitglied der Delegation Bischof Hugos von Konstanz fur die Disputation mit Zwingli in Baden Trotz seiner eigenen Kritik am Zustand der alten Kirche vertrat er die katholische Kirche in Augsburg entschieden Dies brachte ihn in Konflikt mit dem lutherischen Rat der Stadt der zeitweise in einem Verbot die Hauptstrassen zu betreten gipfelte Auch der Einsatz Kaiser Karls V und Konig Ferdinands half nicht gegen ein Predigtverbot des Rats Das fuhrte dazu dass er aus seinen Augsburger Amtern weichen musste Die Fugger gewahrten ihm eine jahrliche Pension von 80 Gulden Im Jahr 1528 siedelte er deshalb nach Freiburg im Breisgau um und nahm das Amt des Munsterpredigers an Er wohnte im Haus zum Walfisch mit Erasmus von Rotterdam Einen Ruf nach Mainz und das Amt des Dekans der Liebfrauenkirche in Munchen lehnte er ab Er unternahm weitere Reisen so 1531 eine Wallfahrt nach Marseille und 1532 nach Mainz In Freiburg entwickelte sich eine enge Beziehung zur Kartause bei Freiburg so dass er auf seinen Wunsch 1537 auf dem dortigen Friedhof beigesetzt wurde und seine umfangreiche Bibliothek ca 390 Bucher und seinen Besitz dem Kloster vermachte Teile der Bibliothek sind heute im Besitz der Universitatsbibliothek Freiburg sein Testament wird im Stadtarchiv Freiburg aufbewahrt Schriften Auswahl Bearbeiten1515 Musicae institutiones Musiktheoretische Schriften und Kompositionen Seine musiktheoretischen Vorlesungen in der Universitat Wien 1515 Collectanea sacrocancta Eine kurze Einfuhrung in die griechischen Buchstaben und Laute die wichtigsten christlichen Gebete in Griechisch und Latein 1517 Progymnasmata graecanae literaturae Eine griechische Kurzgrammatik in erweiterter Form 1521 1523 1524 Allegoriae Psalmorum Lateinische und deutsche Erklarung der Psalmen 1524 1525 Die evangelisch Hystori Evangelienharmonie Neuausgabe hrsg von Petra Horner Berlin Weidler 2008 Bibliothek seltener Texte in Studienausgaben 13 ISBN 978 3 89693 520 51536 Musurgia seu praxis musicae enthalt im ersten Teil die lateinische Ubersetzung von Musica getutscht von Sebastian Virdung Literatur BearbeitenJ Klaus Kipf Luscinius Otmar In Franz Josef Worstbrock Hrsg Deutscher Humanismus 1480 1520 Verfasserlexikon Bd 2 Walter de Gruyter Berlin New York 2009 2013 Sp 99 130 Ludwig Geiger Luscinius Ottmar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 655 657 Mechthild Albus Christoph Schwingenstein Luscinus Othmar us In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 531 f Digitalisat Siegfried Risse Nachtgall Otmar In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 997 1012 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otmar Nachtgall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verlagsankundigung der Neuausgabe von Die evangelisch Hystori in der Bibliothek seltener TexteNormdaten Person GND 117320005 lobid OGND AKS LCCN no93016889 VIAF 10620240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nachtgall OtmarALTERNATIVNAMEN Luscinius OttomarusKURZBESCHREIBUNG deutscher Humanist Theologe Ubersetzer und MusikerGEBURTSDATUM 1478 oder 1480GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 5 September 1537STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otmar Nachtgall amp oldid 216751734