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Oskar Ernst Walter Karpa 1 24 Januar 1899 in Berlin 2 November 1963 in Hannover 2 war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Wirken 2 Privates 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenAusbildung und Wirken BearbeitenOskar Karpa besuchte 1905 1913 die Volksschule in Berlin und schloss 1913 1919 eine Ausbildung als Volksschullehrer in Berlin Spandau an 3 Nach seiner Teilnahme 1917 1918 am Ersten Weltkrieg 1 3 arbeitete er 1919 1926 1 im Schuldienst der Stadt Berlin als Volksschullehrer Am 17 April 1926 legte er die Gymnasial Reifeprufung ab 3 Schon 1920 1922 und weiterhin 1926 1929 studierte er in Berlin und in Bonn Kunstgeschichte Archaologie Padagogik und Geschichte 4 5 1929 wurde er bei Paul Clemen 6 mit einer Dissertation uber die kolnischen holzgeschnitzten Reliquienbusten der Hoch und Spatgotik zum Dr phil promoviert Anschliessend war er von Mitte 1929 bis Ende 1935 1 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Rheinischen Museumsverband der Rheinprovinz in Dusseldorf und wurde dort 1934 zum Landesverwaltungsrat befordert 4 Zwischenzeitlich war Karpa 1930 1933 archaologisch in Xanten tatig 7 6 Wahrend seiner Zeit im Rheinland leitete Karpa den Ring der Verbande deutscher Heimatmuseen im Deutschen Museumsbund 8 Ab Anfang 1936 bis 1945 war Karpa als Landesverwaltungsrat ab 1941 Landesrat Leiter der Kulturabteilung und staatlicher Museumspfleger der Provinz Brandenburg 9 mit Dienstsitz zuletzt in Potsdam 10 Dort beschaftigte er sich mit Themen des Heimatschutzes der Denkmalpflege und Inventarisation 4 Karpa setzte auf eine zentralistisch kontrollierte Museumsverwaltung 8 und wurde geschildert als ein Mann der fur seine Fachkompetenz aber auch seinen herrischen dem Fuhrerprinzip verpflichteten Leitungsstil bekannt war 8 Gemeinsam mit seinem Museumspfleger Kollegen Georg Mirow koordinierte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 auch die Luftschutz Sicherungsmassnahmen der Brandenburgischen Heimatmuseen 10 Gleichzeitig war er in der Lehre tatig zunachst 1936 1940 5 als Dozent fur Kunstgeschichte am Institut fur Archivwissenschaft in Berlin Dahlem und 1942 1945 als Honorarprofessor fur Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Berlin 4 11 Oskar Karpa war seit 1 Mai 1933 NSDAP Mitglied 10 12 In seiner Funktion in der Kulturabteilung der Provinz Brandenburg war er auch ab 1939 Sachverstandiger fur Kontrolle des Kunstgutes bei judischer Abwanderung und ab 1941 Sachverstandiger fur die Verwertung von Schmuck und Kunstgegenstanden aus judischem Besitz 9 Ab 1941 war er Gauarchivar der NSDAP Mark Brandenburg 10 Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Karpa im Zuge der Entnazifizierung aus dem Lehrkorper der TH Berlin ausscheiden 13 12 Als in NS Tatigkeiten verstrickter Wissenschaftler 12 war Karpa mit dem 8 Mai 1945 5 arbeitslos geworden und wechselte noch 1945 freischaffend 5 aus Brandenburg nach Niedersachsen wo er bis Ende 1949 als Kunstsachverstandiger im Kunsthandel in Hannover wirkte 14 6 Am 22 November 1949 wurde Oskar Karpa fur zwei Jahre zum Referenten in die Abteilung fur Kunst und Kulturpflege des Niedersachsischen Kultusministeriums bestellt 4 wo er unter Kultusminister Richard Voigt die Neuordnung der staatlichen Denkmalpflege verfolgte 15 Ab 1 Dezember 1949 wurde Karpa als Nachfolger von Hermann Deckert zum niedersachsischen Landeskonservator berufen der in einem Nachruf von Gottfried Kiesow so bezeichneten Hauptaufgabe seines Lebens 4 Die schweren Jahre des Krieges und des Neubeginns in Ruinen die sein Vorganger Hermann Deckert zu bestehen hatte waren uberwunden der wirtschaftliche Aufstieg brachte zwar eine sich ubersturzende Fulle neuer Aufgaben bot aber zugleich neue Moglichkeiten 2 Mit Karpas Namen sind in Niedersachsen nach den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs die Wiederaufbauten des Domes und der Michaeliskirche in Hildesheim der Klosterkirche Amelungsborn des Rathauses Emden und vieler anderer Bauten eng verbunden 4 16 In Karpas Zeit als Landeskonservator fiel auch die verwaltungsmassige Eingliederung seiner Dienststelle in das Niedersachsische Landesverwaltungsamt 2 und ab 1955 das Wiedererscheinen gedruckter Jahresberichte unter dem neuen Titel Niedersachsische Denkmalpflege 3 Auf seine Initiative hin wurde 1957 die Vereinigung zur Erhaltung von Wind und Wassermuhlen in Niedersachsen gegrundet 3 17 Neben den fachlichen Beratungen zur praktischen Baudenkmalpflege setzte er als weiteren Schwerpunkt die Fortsetzung der Inventarisation der niedersachsischen Bau und Kunstdenkmaler zu der er als Landeskonservator ab 1956 drei Bande der Reihe Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen herausgab 4 15 Im Nachruf beschrieb Hans Reuther Karpas Amtsfuhrung als gekennzeichnet durch eine egozentrisch dynamische Kraft die einerseits zu beachtlichen Leistungen fuhrte die mit seinem Namen in Verbindung gebracht werden mussen andererseits aber auch fur viele manche Schwierigkeiten und Konflikte im Gefolge hatten Oft ergaben sich gerade daraus in gemeinsamem Ringen und Bemuhen um die Bewaltigung grosserer denkmalpflegerischer Aufgaben fruchtbare Losungen 6 1963 verstarb Oskar Karpa wenige Monate vor seiner Pensionierung an einem zweifachen Herzinfarkt und einem Schlaganfall 4 Nach dem Tod wurde Karpas Stellvertreter Gustav Andre bis zum Spatsommer 1964 mit der Fuhrung der Amtsgeschafte der Dienststelle Landeskonservator betraut 18 ehe 1964 eine Neuorganisation der niedersachsischen Denkmalverwaltung mit Berufung von Hans Roggenkamp zum Landeskonservator erfolgte Privates BearbeitenIm Februar 1935 1 heiratete Oskar Karpa in Blankenburg Ingeborg von Trotha 14 Januar 1909 in Otjikondo 25 Dezember 1986 in Eschwege Tochter des Kaufmanns Gebhard von Trotha 19 mit der er drei Kinder hatte 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenKolnische Reliquienbusten der gotischen Zeit aus dem Ursulakreis von ca 1300 bis ca 1450 Schwann Dusseldorf 1934 Veroffentlichung der Dissertation von 1929 Durchgreifende Neugestaltung des Museumswesens in der Rheinprovinz in Museumskunde Band VI 1934 Der Victorsdom zu Xanten Schwann Dusseldorf 1934 Die Heimatmuseen im Kriege Kohlhammer Stuttgart 1940 Dom und Liebfrauen zu Trier Fuhrer zu grossen Baudenkmalern 67 Deutscher Kunstverlag Berlin 1944 Wolfenbuttel Deutsche Lande Deutsche Kunst Munchen Berlin 1951 2 Auflage 1965 Celle und Wienhausen Deutsche Lande Deutsche Kunst Munchen Berlin 1953 Die Kirche St Michaelis zu Hildesheim Gerstenberg Hildesheim 1961 Kloster Loccum 800 Jahre Zisterzienser Abtei in Niedersachsen Feesche Hannover 1963 Kunst jenseits der Kunst Musterschmidt Gottingen 1963 Literatur BearbeitenWer ist wer Band 14 Teil 1 Schmidt Romhild 1962 S 712 Hans Reuther Oskar Karpa In Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jg 21 1963 S 98 99 Gottfried Kiesow Anerkennung und Dank Landeskonservator Prof Dr Oskar Karpa gestorben In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jg 4 1963 Nr 2 S 71 Digitalisat auf journals ub uni heidelberg de abgerufen am 9 April 2023 Mit Foto von Oskar Karpa Oskar Karpa In Niedersachsische Denkmalpflege Bd 5 1960 1964 Hrsg Niedersachsisches Landesverwaltungsamt August Lax Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1965 S 88 90 Arne Lindemann Forderung und Vereinnahmung Die brandenburgischen Museen im Dritten Reich In Museumsblatter Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg September 2012 Digitalisat auf museumsverband brandenburg de abgerufen am 9 April 2023 S 12 17 Mit Portratfoto von 1934 Urs Boeck Oskar Karpa Die wissenschaftliche Seite der Denkmalpflege In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Jg 33 2013 Digitalisat auf niemeyer buch de abgerufen am 8 April 2023 Heft 1 S 30 31 Klaus Neitmann Die Kultur und Wissenschaftspolitik des Brandenburgischen Provinzialverbandes 1875 1945 und ihre archivalische Uberlieferung Bestandsanalytische und quellenkundliche Betrachtungen In Arbeiten fur das Gedachtnis des Landes ubernehmen erschliessen auswerten bewahren bereitstellen Festgabe zum 70 jahrigen Jubilaum des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam 2019 Digitalisat auf blha brandenburg de abgerufen am 9 April 2023 S 32 49 hier S 32 36 39 47 S 32 Reproduktion aus Karpas Personalakte 1936 mit Portratfoto Weblinks BearbeitenKarpa Oskar auf proveana de Oskar Karpa im Catalogus Professorum der TU BerlinAnmerkungen Bearbeiten a b c d e f Klaus Neitmann Die Kultur und Wissenschaftspolitik des Brandenburgischen Provinzialverbandes 1875 1945 und ihre archivalische Uberlieferung Bestandsanalytische und quellenkundliche Betrachtungen In Arbeiten fur das Gedachtnis des Landes ubernehmen erschliessen auswerten bewahren bereitstellen Festgabe zum 70 jahrigen Jubilaum des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam 2019 S 32 49 hier S 32 mit Reproduktion des von Karpa 1936 selbst ausgefullten Personalbogens in seiner Personalakte a b c Oskar Karpa In Niedersachsische Denkmalpflege Bd 5 1960 1964 Hrsg Niedersachsisches Landesverwaltungsamt August Lax Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1965 S 88 90 hier S 88 a b c d e Oskar Karpa In Niedersachsische Denkmalpflege Bd 5 1960 1964 Hrsg Niedersachsisches Landesverwaltungsamt August Lax Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1965 S 88 90 hier S 89 a b c d e f g h i Gottfried Kiesow Anerkennung und Dank Landeskonservator Prof Dr Oskar Karpa gestorben In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jg 4 1963 Nr 2 S 71 a b c d Oskar Karpa In Niedersachsische Denkmalpflege Bd 5 1960 1964 Hrsg Niedersachsisches Landesverwaltungsamt August Lax Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1965 S 88 90 hier S 90 a b c d Hans Reuther Oskar Karpa In Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jg 21 1963 S 98 99 hier S 98 RP Xanten Die christliche Botschaft Der Entdecker Oskar Karpa Muskelkraft Vorsicht und viel Geduld In rp online de Rheinische Post 9 April 2009 abgerufen am 9 April 2023 a b c Arne Lindemann Forderung und Vereinnahmung Die brandenburgischen Museen im Dritten Reich In Museumsblatter Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg September 2012 S 12 17 hier S 14 a b Karpa Otto In proveana de Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste abgerufen am 9 April 2023 a b c d Stadt und Regionalmuseum im Schloss Lubben Ermittlung der Provenienz aller Objekte der Lubbener Museumssammlung bei denen Verdachtsmomente zu verfolgungsbedingtem Eigentumsverlauf zwischen 1933 und 1945 bestehen In kulturgutverluste de Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Mai 2017 abgerufen am 9 April 2023 Oskar Karpa In Catalogus Professorum Technische Universitat Berlin abgerufen am 9 April 2023 a b c Walter Hege PDF In NS Spurensuche im Lande Braunschweig ns spurensuche de Jurgen Kumlehn Wolfenbuttel abgerufen am 9 April 2023 Auf PDF Seite 2 Zitate aus Oskar Karpas Entnazifizierungsakte Landesarchiv Berlin C Rep 375 01 08 Nr 10205 A 23 Entnazifizierung Liste mit Mitgliedern des Lehrkorpers und der Verwaltung der Technischen Hochschule Berlin Hardenbergstrasse 34 Charlottenburg die infolge ihrer Zugehorigkeit zum Nationalsozialismus ausgeschieden sind In Archivportal D archivportal d de Abgerufen am 9 April 2023 Oskar Karpa uber Harald Schaub In altrewa art com Altrewa Sammlung im Rosenkrug abgerufen am 9 April 2023 a b Urs Boeck Oskar Karpa Die wissenschaftliche Seite der Denkmalpflege In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Jg 33 2013 Heft 1 S 30 31 hier S 30 Hans Reuther Oskar Karpa In Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jg 21 1963 S 98 99 hier S 99 Uber uns In muehlenland niedersachsen de Vereinigung zur Erhaltung von Wind und Wassermuhlen in Niedersachsen Bremen e V abgerufen am 11 April 2023 Helmut Engel Zur Geschichte der Denkmalpflege in Niedersachsen In Neues Archiv fur Niedersachsen Bd 8 Heft 4 Dezember 1969 S 338 347 hier S 346 Genealogisches Handbuch des Adels Band 99 S 277 Otjikondo in der Kolonialzeit Normdaten Person GND 116060271 lobid OGND AKS LCCN no2010058165 VIAF 256242520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karpa OskarALTERNATIVNAMEN Karpa Oskar Ernst WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 24 Januar 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 2 November 1963STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Karpa amp oldid 239201290