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Gustav Andre 9 September 1900 in Bad Hersfeld 9 September 1989 1 2 war ein deutscher Kunsthistoriker Bauhistoriker und beamteter Denkmalpfleger Gustav Andre Dienstausweisfoto von 1958 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Archivalien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGustav Andre war der Sohn des Bad Hersfelder Uhrmachers und Juweliers Ernst Andre und dessen Frau Pauline geb Heil 1940 3 Nach Volksschule und Gymnasium in Hersfeld mit Abitur im Marz 1918 diente er 18 jahrig noch einige Monate im Ersten Weltkrieg 1 Ab Sommersemester 1919 studierte Andre Kunstgeschichte Archaologie und Musikgeschichte an den Universitaten Munchen Berlin und vor allem Marburg Am 20 Juli 1927 promovierte er mit Auszeichnung 2 bei seinem Mentor Richard Hamann in Marburg mit einer Dissertation uber Die romanische Baukunst an Niederrhein 1 im gleichen Jahr wie sein spaterer Denkmalpflege Kollege und Chef Hermann Deckert Zunachst schlug Gustav Andre die Richtung einer wissenschaftlich universitaren Laufbahn in der Kunstgeschichte mit einem fachlichen Schwerpunkt bei Skulpturen und Plastik ein dokumentiert durch seine Zeit 1926 1930 als wissenschaftliche Hilfskraft am Kunstgeschichtlichen Seminar in Marburg und 1930 1938 als Stipendiat am Preussischen Forschungsinstitut fur Kunstgeschichte in Marburg 1 sowie erste Veroffentlichungen und seine Mitherausgeberschaft 2 des Marburger Jahrbuchs fur Kunstwissenschaft 1934 wurde Andre vom Deutschen Verein fur Kunstwissenschaft und dem Preussischen Forschungsinstitut fur Kunstgeschichte mit der Organisation der von Richard Haman initiierten Zentralstelle zur Erfassung des Abbildungmaterials fur die deutsche Kunstgeschichte beauftragt 1 Die Institution besteht als Deutsches Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg bis heute Am 27 Januar 1937 habilitierte sich Andre ebenfalls in Marburg mit einer Arbeit zum Thema Konrad Kuene und der Meister des Frankfurter Mariaschlafaltars 1 Unglucklicherweise entstanden diese kunsthistorischen Forschungen als parallele Konkurrenzarbeit zu Kuene Forschungen des Kunsthistorikers Heinrich Appel die dieser kurz vor Andres Publikation 1938 im Wallraf Richartz Jahrbuch veroffentlichte allerdings wie Andre dann bedauernd selber in seiner eigenen Veroffentlichung der Habilitationsschrift von 1938 39 im Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft schrieb auf beiden Seiten ohne Ahnung der Konkurrenz 4 Andres Zulassung zu einer Dozentur scheiterte 5 Ende der 1930er Jahre schwenkte Gustav Andre beruflich um und begann eine Laufbahn in der niedersachsischen Denkmalverwaltung die gut 25 Jahre bis zur Pensionierung andauerte Seit dem 1 Marz 1939 war Andre zunachst wissenschaftliche Hilfskraft im Stipendiatenverhaltnis beim Provinzialkonservator in Hannover Ende Januar 1943 erfolgte die Berufung zum Provinzialbaurat und Beamten auf Lebenszeit 1 Unterbrochen wurde die Amtstatigkeit als Denkmalpfleger 1939 40 und 1944 45 im Zweiten Weltkrieg durch Heeresdienst 1 sowie 1940 1942 als Militarverwaltungsassesor beim Beauftragten fur Kunstschutz in Fankreich Dort war er unter der Leitung des Provinzialkonservators der Rheinprovinz Franz Wolff Metternich mit Fotoaufnahmen beschaftigt 5 1 Zwischen seinen Militarzeiten und nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Andre wieder in der Dienststelle der Provinzialkonservatoren spater Landeskonservatoren Hermann Deckert und Oskar Karpa deren Stellvertreter er schon vor 1939 war 1 In Anerkennung seiner langjahrigen Verdienste wurde Andre 1961 zum Oberregierungsbaurat und 1963 zum Oberkonservator befordert 1 Zum 1 September 1964 liess sich Gustav Andre auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand versetzen 1 Zuvor war er in seinem letzten Dienstjahr nach dem Tod des Landeskonservator Oskar Karpa November 1963 noch mit der Fuhrung der Amtsgeschafte der Dienststelle Landeskonservator betraut allerdings ohne den personlichen Landeskonservator Titel 6 Karpas Nachfolger und Erbe des Landeskonservator Titels wurde 1964 Hans Roggenkamp im Zuge einer Neuorganisation der niedersachsischen Denkmalverwaltung Der 1989 von Hans Herbert Moller verfasste Nachruf wurdigte Gustav Andres dienstliche Tatigkeit als Anwalt fur die niedersachsischen Bau und Kunstdenkmale sei es die Klosterkirche zum Amelungsborn die Marktkirche zu Hannover die Marienkirche und der Marktplatz zu Osnabruck der wiederentdeckten Plastiken der Ludgeri Kirche in Norden oder der Wiederaufbau der Altstadte von Hildesheim Hannover Osnabruck Emden und sein massgeblicher Anteil an der Erhaltung der Stadtbilder von Buckeburg Rinteln und Stadthagen 2 Moller hob besonders Andres Pflichterfullung in der muhsamen Denkmalverwaltung hervor Vorrang hatten stets die taglichen Pflichten Mit gleichbleibender Genauigkeit bearbeitete er schwer zu befriedigende Beihilfen vertiefte sich in Organisationsfragen und in die rechtliche Stellung der Denkmalpflege erledigte die zeitraubenden Korrespondenzen beriet die Antragsteller und blieb stets ein liebenswurdiger und beratender Freund seiner Kollegen Das Fachurteil machte das Ansehen seiner Personlichkeit aus 2 Der zeitlebens ledig 1 gebliebene Kunsthistoriker und Denkmalpfleger lebte noch 25 Jahre als Pensionar und konnte sich nun wieder verstarkt seinen rund ein Vierteljahrhundert zuruckgestellten kunstwissenschaftlichen Interessen widmen Ergebnisse dieser spaten Jahre sind drei Kunstfuhrer bedeutender niedersachsischer Kirchenbauten die teilweise uber Andres Tod hinaus in Neuauflagen erschienen Gustav Andre starb an seinem 89 Geburtstag am 9 September 1989 2 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenGustav Andre veroffentlichte uber den langen Zeitraum von 65 Jahren zwischen 1924 und 1989 kunstwissenschaftliche und architekturgeschichtliche Aufsatze vor allem vor und nach seiner Tatigkeit als beamteter Denkmalpfleger Seine Kunstfuhrer erschienen uber den Tod hinaus in Neuauflagen Eine unbekannte Grabfigur aus dem 13 Jahrhundert In Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Bd 1 1924 S 49 54 Digitalisat auf jstor org abgerufen am 17 August 2023 Die romanische Baukunst am Niederrhein Dissertation Marburg 1927 35 Seiten Kindt Giessen 1936 Die Plastik des 15 und 16 Jahrhunderts In Religiose Kunst aus Hessen und Nassau Kritischer Gesamtkatalog der Ausstellung Marburg 1928 Hrsg Hermann Deckert Verlag des Kunstgeschichtlichen Seminars Marburg 1932 Der Meister der Schonen Madonna in der Sebalduskirche zu Nurnberg In Zeitschrift fur Bildende Kunst 1930 1931 Konrad Kuene und der Meister des Frankfurter Mariaschlafaltars Habilitationsschrift Marburg 1937 In Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Bd 11 12 1938 1939 S 159 280 Digitalisat auf jstor org abgerufen am 17 August 2023 Architektur und Kunstgewerbe als Gegenstand der Ikonographie In Festschrift Richard Hamann zum sechzigsten Geburtstage 29 Mai 1939 uberreicht von seinen Schulern Hopfer Burg bei Magdeburg 1939 S 3 11 Beischlagwangen aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts an der Weser In Westfalen Jg 33 1955 S 151 163 Kloster Loccum Grosse Baudenkmaler Heft 160 Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 1964 4 Auflage 1966 5 Auflage 1989 13 Auflage Die Klosterkirche zu Kemnade Grosse Baudenkmaler Heft 185 Deutscher Kunstverlag Munchen 1964 1984 4 Auflage 1988 5 Auflage 2007 6 Auflage Stift Fischbeck Grosse Baudenkmaler Heft 211 Deutscher Kunstverlag Munchen 1967 1976 3 Auflage 1995 7 Auflage Archivalien BearbeitenAndree sic Gustav Dr geb 9 9 1900 Oberregierungsrat beim Landeskonservator 1946 1964 Personalakte im Niedersachsischen Landesarchiv Hannover Signatur NLA HA Nds 110 A Acc 42 89 Nr 1 24 Briefe von und an Gustav Andre auch 1928 1948 im Nachlass von Richard Hamann in der Universitatsbibliothek Marburg Nachweis 7 auf kalliope verbund info Kalliope Verbund Literatur BearbeitenHans Herbert Moller Nachruf auf Gustav Andre In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Jg 9 1989 Heft 4 S 197 Weblinks BearbeitenAndre Gustav auf deutsche biographie de Deutsche Biographie Gustav Andre auf kunstschutz wolff metternich de Sachinventar zum militarischen Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg Gustav Andre auf wikis hu berlin de KunsthistorikerInnen als FotografInnen Andre Gustav auf gepris historisch dfg de GEPRIS Historisch Forschungsforderung von 1920 bis 1945 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Andree sic Gustav Dr geb 9 9 1990 Oberregierungsrat beim Landeskonservator 1946 1964 Personalakte im Niedersachsischen Landesarchiv Hannover Signatur NLA HA Nds 110 A Acc 42 89 Nr 1 u a mit personlichem Lebenslauf und Zeugnissen a b c d e f Hans Herbert Moller Nachruf auf Gustav Andre In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Jg 9 1989 Heft 4 S 197 Todesanzeige fur Pauline Andre geb Heil In kalliope verbund info Abgerufen am 17 August 2023 Todesanzeige im Nachlass von Richard Hamann der Universitatsbibliothek Marburg Konrad Kuene und der Meister des Frankfurter Mariaschlafaltars Habilitationsschrift Marburg 1937 In Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Bd 11 12 1938 1939 S 159 280 Digitalisat auf jstor org abgerufen am 19 August 2023 hier S 159 a b Gustav Andre In wikis hu berlin de KunsthistorikerInnen als FotografInnen Abgerufen am 17 August 2023 Helmut Engel Zur Geschichte der Denkmalpflege in Niedersachsen In Neues Archiv fur Niedersachsen Bd 8 Heft 4 Dezember 1969 S 338 347 hier S 346 Andre Gustav Universitatsbibliothek Marburg Nachlass Richard Hamann In kalliope verbund info Abgerufen am 17 August 2023 Normdaten Person GND 1033720232 lobid OGND AKS VIAF 299817491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andre GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker Bauhistoriker und beamteter DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 9 September 1900GEBURTSORT Bad HersfeldSTERBEDATUM 9 September 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Andre amp oldid 236847982