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Dieser Artikel befasst sich mit dem sagenhaften Goldland Ophir Fur weitere Bedeutungen des Begriffs siehe Ophir Begriffsklarung Das Land Ophir oder auch Ofir hebraisch או פ יר ʾōfir ist ein Goldland in der Hebraischen Bibel Konig Salomo soll von dort sein Gold geholt haben Ophir wird oft mit dem aus agyptischen Quellen bekannten Goldland Punt in Zusammenhang gebracht Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 1 1 Erwahnungen im Alten Testament 1 1 1 1 Buch der Konige 1 1 2 2 Buch der Chronik 1 1 3 Buch Tobit 1 2 Sonstige Quellen 2 Lokalisierung 2 1 Sofala und Simbabwe 3 LiteraturQuellen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Erwahnungen im Alten Testament Bearbeiten 1 Buch der Konige Bearbeiten Der Bericht Konig Salomo baute auch eine Flotte in Ezjon Geber das bei Elat an der Kuste des Schilfmeers in Edom liegt Hiram schickte seine Leute geubte Seefahrer mit den Leuten Salomos zu Schiff aus Sie fuhren nach Ofir holten von dort 420 Talente Gold und brachten es dem Konig Salomo 1 Kon 9 26 28 EU steht mit den Erwahnungen der Konigin von Saba in direktem Zusammenhang Sie Konigin von Saba gab dem Konig 120 Talente Gold dazu eine sehr grosse Menge Balsam und Edelsteine Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land wie die Konigin von Saba dem Konig Salomo schenkte Auch die Flotte Hirams die Gold aus Ofir holte brachte von dort grosse Mengen Almuggimholz und Edelsteine 1 Kon 10 10 11 EU Das kostbare Almuggimholz verweist eher auf eine Region im Libanon und ist weniger mit der Lage von Ofir zu verbinden Die Angaben in Kapitel 10 bezuglich des Almuggimholzes sind als nachtraglich eingebrachte redaktionelle Erganzung anzusehen um die Herkunft der Baumaterialien fur Salomos Tempel zu erklaren und um eine Verbindung zwischen Salomo und Hiram zu konstruieren Als historische Annalennotiz scheiden jene Informationen daher aus 2 Buch der Chronik Bearbeiten 2 Chr 8 18 EU Hiram schickte ihm Salomo durch seine Knechte Schiffe und geubte Seefahrer Sie fuhren mit den Leuten Salomos nach Ofir holten von dort 450 Talente Gold und brachten es dem Konig Salomo 2 Chr 9 10 EU Auch die Leute Hirams und die Leute Salomos die Gold aus Ofir holten brachten Algummimholz und Edelsteine Buch Tobit Bearbeiten Tob 13 17 EU Denn Jerusalem wird wieder aufgebaut aus Saphir und Smaragd seine Mauern macht man aus Edelstein seine Turme und Walle aus reinem Gold Jerusalems Platze werden ausgelegt mit Beryll und Rubinen und mit Steinen aus Ofir Sonstige Quellen Bearbeiten Ausser der Bibel und einer judaischen Inschrift aus dem 7 Jahrhundert v Chr die das Gold aus Ophir erwahnt gibt es noch einige arabische Berichte die das Goldland Afir erwahnen das mit Ophir identisch sein durfte Lokalisierung BearbeitenDer Ausgangspunkt der Fahrt zum Land Ophir war der Hafen Ezjon Geber am aussersten Ende des Golfes von Akaba in der Nahe der heutigen Hafenstadt Eilat Der Zeitpunkt der von Konig Salomo befohlenen Fahrt wird um das Jahr 940 v Chr angenommen Die Lokalisierung des Landes Ophir ist jedoch aufgrund der ungenauen Beschreibung durch die Bibel bei den Forschern umstritten Moglicherweise befand es sich in Abessinien oder in Vorderasien Nubien war fur die alten Agypter ein Goldland Es ware denkbar dass auch Salomon von dort sein Gold hatte Gesucht wurde Ophir auch in Somalia Jemen Persien oder an der Westkuste Afrikas Auch in der Neuen Welt ging man auf die Suche Man vermutete es in Peru oder in der Karibik Eine spanische Expedition suchte 1567 unter der Fuhrung von Alvaro de Mendana de Neyra Ophir im Pazifik Sie entdeckten eine Inselgruppe und nannten sie Salomonen obwohl dort seinerzeit kein Gold gefunden wurde Sofala und Simbabwe Bearbeiten nbsp Im 19 Jh galt Gross Simbabwe als Ophir1502 entdeckte Vasco da Gama die Stadt Sofala und bemerkte den Uberfluss an Gold und Edelsteinen Drei Jahre spater errichteten die Portugiesen in Sofala eine Niederlassung Sie meinten Ophir entdeckt zu haben Zwei weitere Jahre spater wird von Gross Simbabwe berichtet das die Quelle fur das Gold Sofalas war Die Portugiesen betraten Simbabwe jedoch nie Im 19 Jahrhundert brachte der deutsche Afrikareisende Karl Mauch Ophir und Simbabwe wieder in Verbindung Seine Theorie fand besonders in Deutschland und England viele Anhanger Die Presse sprach von der Wiederentdeckung Ophirs Der bekannte Verfasser von Abenteuerromanen Sir Henry Rider Haggard 1856 1925 machte den Ophir Mythos popular indem er seinen Helden Allan Quatermain in Sudostafrika freilich vollig unhistorisch nach den Diamantenminen von Konig Salomo suchen liess Die Anspielungen auf den Kolonialisten Cecil Rhodes der durch Diamantengeschafte reich geworden war und das heutige Simbabwe unter britische Kontrolle gebracht hatte waren unubersehbar Besonders lautstark vertrat Ende des Jahrhunderts der deutsche Afrikareisende und Kolonialist Carl Peters diese Auffassung und versuchte die Namen Ophir und Afrika in einen etymologischen Zusammenhang zu bringen Anfang des 20 Jahrhunderts wurde seine Theorie jedoch immer mehr kritisiert Zuerst 1905 und endgultig 1952 wurde durch die Auswertung archaologischer Befunde nachgewiesen dass Gross Simbabwe im fruhen Mittelalter von den schwarzafrikanischen Shona gegrundet wurde Damit ist ein Kontakt mit Konig Salomon durch den grossen zeitlichen Unterschied von fast 2000 Jahren ausgeschlossen Allerdings galt die alte Ophir Theorie im weissen Rhodesien dem heutigen Simbabwe als offizielle Staatsideologie weil mit ihr behauptet werden konnte dass die Schwarzafrikaner schon im Altertum nur durch Zwang von hellhautigen Rassen zur Arbeit hatten gezwungen werden konnen Der Archaologe Peter Garlake dem der endgultige Beweis fur die schwarzafrikanischen Ursprunge der Ruinenanlage gelungen war durfte seine Forschungsergebnisse nicht in Rhodesien veroffentlichen Vereinzelt erscheinen auch heute noch Bucher in denen der nicht afrikanische Ursprung der Ruinen behauptet und ein Zusammenhang mit Phoniziern oder Agyptern hergestellt wird Die Autoren stammen fast ausschliesslich aus dem sudafrikanischen Raum und vertreten eine Auffassung von afrikanischer Geschichte wie sie wahrend der Kolonialzeit allgemein akzeptiert war und auch heute noch in Kreisen die der Apartheid nachtrauern gern rezipiert wird Die ebenfalls im 19 Jahrhundert aufgestellte Theorie des Indologen Christian Lassen Ophir sei an der Nordwestkuste von Ostindien nahe der Mundung des Indusflusses gelegen und der Name Ophir sei vom nordindischen Volksstamm der Abhira abgeleitet worden wurde durch die Auseinandersetzung um Sofala und Simbabwe an den Rand gedrangt Literatur BearbeitenJames Theodore Bent The Ruined Cities of Mashonaland Being a Record of Excavation and Exploration in 1891 Longmans Green amp C London 1892 New edition ebenda 1896 Klassiker der Ophir Theorie Carl Peters Ophir Im Goldland des Altertums Forschungen zwischen Sambesi und Sabi Lehmann Munchen 1902 Faksimile Druck Time Life Books Amsterdam 1982 ISBN 90 6182 752 3 Rolf Herzog Punt Abhandlungen des Deutschen Archaologischen Instituts Kairo Agyptologische Reihe Bd 6 ISSN 0418 971X Augustin Gluckstadt 1968 grundlegende Arbeit zur Geschichte des agyptischen Goldhandels Andries Johannes Bruwer Zimbabwe Rhodesia s Ancient Greatness Keartland Johannesburg 1965 typisches Beispiel fur einen jungeren Vertreter der Ophir Theorie David Chanaiwa The Zimbabwe Controversy A Case of Colonial Historiography Eastern African Studies Vol 8 ISSN 0360 8433 Program of Eastern African Studies Syracuse University Syracuse NY 1973 Peter S Garlake Simbabwe Goldland der Bibel oder Symbol afrikanischer Freiheit Lubbe Bergisch Gladbach 1975 ISBN 3 7857 0167 5 inzwischen veraltetes Standardwerk zur Geschichte und Archaologie von Great Zimbabwe Heinrich Pleticha Hrsg Simbabwe Entdeckungsreisen in die Vergangenheit Thienemann Edition Erdmann Stuttgart 1985 ISBN 3 522 60620 5 Sammlung von Auszugen aus Reiseberichten sowie Standardwerken zur Ophir Theorie Graham Connah African Civilizations Precolonial Cities and States in Tropical Africa Cambridge University Press Cambridge u a 1987 ISBN 0 521 26666 1 darin S 183 213 uber Great Zimbabwe und den Goldbergbau Manfred Gorg Ophir Tarschisch und Atlantis Einige Gedanken zur symbolischen Geographie In Biblische Notizen Bd 15 1981 ISSN 0178 2967 S 76 86 Herbert W A Sommerlatte Gold und Ruinen in Zimbabwe Aus Tagebuchern und Briefen des Schwaben Karl Mauch 1837 1875 Herausgegeben aus Anlass des 150 Geburtstages von Karl Mauch am 7 Mai 1987 Bertelsmann Gutersloh 1987 ISBN 3 570 07918 6 Peter Hertel Zu den Ruinen von Simbabwe Klett Perthes Gotha 2000 ISBN 3 623 00356 5 Christoph Marx Die Siedler von Ophir Geschichtsmythen und Legitimationsideologien in Rhodesien Simbabwe in Geschichtsglauben Studien zum Spannungsfeld von Geschichtskultur Geschichtswissenschaft und Religion hg von Christoph Hartmann und Katja Harter Uibopuu Franz Steiner Verlag Stuttgart 2022 S 75 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ophir amp oldid 233936847