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Hunulf auch Unulf Onulf oder Onoulf um 430 im Marz 493 in Ravenna war ein Furst und Heerfuhrer der ostgermanischen Skiren im 5 Jahrhundert Leben BearbeitenHunulf war der Sohn des Heerfuhrers Edekon und ein Bruder von Odoaker Im Jahr 469 war Hunulf an der Niederlage einer germanischen Koalition an der Bolia gegen die Ostgoten beteiligt bei der sein Vater starb 1 Das Skirenreich brach nach der Schlacht zusammen Viele Skiren traten daraufhin in den romischen Militardienst ein Hunulf ging mit einem wohl nur unbedeutenden Gefolge auf ostromisches Gebiet wo er mit Unterstutzung des Armatus bald comes wurde 2 Er stieg im Ostreich zum magister militum Heermeister auf wahrend Odoaker in das Westreich ging Hunulf ging als Heermeister von Illyrien im Auftrag Kaiser Zenons gegen die Ostgoten vor nbsp Das Reich Odoakers 480Ab 479 unterstutzte er Odoaker der 476 den letzten westromischen Kaiser Romulus Augustulus gesturzt hatte Hunulf wurde Odoakers rechte Hand 3 Im Krieg gegen die Rugier 487 488 fuhrte Hunulf im Auftrag seines Bruders die Zwangsevakuierung der romischen Bevolkerung im Osten Ufernoricums nach Italien durch Dadurch entzog Odoaker den Rugiern auf Dauer die wirtschaftliche Basis 2 3 Nach der Ermordung Odoakers 493 durch den Ostgotenkonig Theoderich liess dieser auch dessen Familie toten Hunulf der in einer Kirche Schutz gesucht hatte wurde durch Bogenschutzen von aussen erschossen 4 3 Die ethnische Herkunft von Hunulf und Odoaker ist in der Forschung umstritten da die meisten Quellen keine genauen Aussagen machen oder sich teilweise zu widersprechen scheinen In den Augen romischer Beobachter galten Odoaker und Hunulf als herulische oder rugische Fursten 5 Eine eindeutige Aussage zur familiaren Abstammung Hunulfs scheint sich in dem mittelbyzantinischen Lexikon Suda zu finden Die Forschung sieht die diesbezugliche Passage als Fragment aus dem Geschichtswerk des Malchus von Philadelphia an Dort heisst es Onoulf stammt vaterlicherseits aus dem Stamm der Thuringer mutterlicherseits aus dem der Skiren 6 Unterstutzung erhalt diese Interpretation zur Herkunft Hunulfs durch die Aussagen zu seinem Bruder Odoaker Dieser wird zwar von dem Geschichtsschreiber Jordanes mit mehreren Volksgruppen in Verbindung gebracht Die Aussage in den Getica des Jordanes Odoaker sei Torcilingorum rex habens sicum Sciros Heruls diversarumque gentium auxiliarios zeigt jedoch dass er Konig der Torcilingi war der noch andere Volker mit sich gefuhrt hat Der Name Torcilingi der nur bei Jordanes auftritt wird in der neueren Forschung bisweilen eher als Verschreibung fur Toringi Thuringer angesehen 7 Der ethnischen Zugehorigkeit fiel in der Spatantike jedoch zumeist kein allzu grosser Stellenwert zu und eine Person konnte durchaus einmal als Germane ein anderes mal als Hunne oder Sarmate bezeichnet werden Zur Blutezeit des Hunnenreiches gab es in dessen Herrschaftsbereich mit Ausnahme der amalischen Goten und der Gepiden keine politischen Identitaten germanischer Volker 3 Einzelnachweise Bearbeiten Herwig Wolfram Die Goten Von den Anfangen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Entwurf einer historischen Ethnographie 3 neubearbeitete Auflage C H Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 33733 3 S 265 a b Friedrich Lotter Volkerverschiebungen im Ostalpen Mitteldonau Raum zwischen Antike und Mittelalter 375 600 Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 39 de Gruyter Berlin u a 2003 ISBN 3 11 017855 9 S 113 168 Herwig Wolfram Die Goten Von den Anfangen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Entwurf einer historischen Ethnographie 3 neubearbeitete Auflage C H Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 33733 3 S 267 a b c d Herwig Wolfram Das Reich und die Germanen Zwischen Antike und Mittelalter Deutsche Geschichte Bd 1 Vollstandige Taschenbuchausgabe 1 Auflage Siedler Berlin 1998 ISBN 3 442 75518 2 S 264 ff Edith Marold Wandel und Konstanz in der Darstellung der Figur des Dietrich von Bern In Heinrich Beck Hrsg Heldensage und Heldendichtung im Germanischen Erganzungsbande zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd 2 de Gruyter Berlin u a 1988 ISBN 3 11 011175 6 S 149 182 hier S 154 f Herwig Wolfram Die Geburt Mitteleuropas Geschichte Osterreichs vor seiner Entstehung 378 907 Kremayr und Scheriau Wien 1987 ISBN 3 218 00451 9 S 40 Suda kappa 693 was als Fragment 8a aus dem Werk des Malchus betrachtet wird Fragment 13 in der Edition von Roger C Blockley Wolfram Brandes Thuringer Thuringerinnen in byzantinischen Quellen In Helmut Castritius Dieter Geuenich Matthias Werner Thorsten Fischer Hrsg Die Fruhzeit der Thuringer Archaologie Sprache Geschichte Erganzungsbande zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd 63 de Gruyter Berlin u a 2009 ISBN 978 3 11 021454 3 S 291 327 Vgl dazu auch Alexander Demandt Die Spatantike Romische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 565 n Chr Handbuch der Altertumswissenschaft Abt 3 Alter Orient Griechische Geschichte Romische Geschichte Teil 6 2 vollstandig bearbeitete und erweiterte Auflage Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 55993 8 S 211 Anmerkung 64 Literatur BearbeitenHermann Reichert Herwig Wolfram Odowakar In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 21 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017272 0 S 573 575 PersonendatenNAME HunulfALTERNATIVNAMEN Onoulf HunuwulfKURZBESCHREIBUNG Furst der SkirenGEBURTSDATUM 5 JahrhundertSTERBEDATUM 493STERBEORT Ravenna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hunulf amp oldid 225554209