www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Radlberg Begriffsklarung aufgefuhrt Radlberg Stadtteil von St PoltenBasisdaten 1 Flache 5 28 km Einwohner 1 223 31 Dezember 2015 Bevolkerungsdichte 232 Einwohner je km Hohe 267 m u A Postleitzahl 3105Geografische Lage 48 15 N 15 41 O 48 25 15 683333333333 267 Koordinaten 48 15 N 15 41 OKatastralgemeindenOberradlberg UnterradlbergLage in St PoltenGlockenturm und altes Feuerwehrhaus in OberradlbergDer Ort Radlberg liegt in Niederosterreich an der Traisen zwischen Viehofen im Suden Obritzberg Rust im Westen Ratzersdorf und Pottenbrunn im Osten und Herzogenburg im Norden Er ist seit der Eingemeindung 1939 2 ein Stadtteil von St Polten Die Traisen trennt Radlberg im Osten von Pottenbrunn der Hainer Berg von Viehofen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Politik 4 Wirtschaft 4 1 Ehemalige Unternehmen 4 1 1 Schuller Fabrik 4 1 2 Hubscher Fabrik 4 2 Moderne Industrie 4 2 1 Egger Gruppe 5 Offentliche Einrichtungen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Filialkirche Hl Gertrud 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Namensherkunft ist bisher nicht eindeutig geklart Erstmals erwahnt wird Radlberg 1070 als Raetelnperge Es wird angenommen dass der erste Namensteil von dem Namen Ratbod zuruckgefuhrt werden kann Der zweite Teil entstammt wohl dem Wort Berg Geschichte BearbeitenErste Funde einer Besiedlung auf dem Gebiet von Radlberg stammen aus er Fruhen Bronzezeit Wahrscheinlich ist allerdings eine Besiedlung in der Jungsteinzeit zahlreiche Funde aus der naheren Umgebung entstammen dieser Epoche In der Romerzeit lag Radlberg an einer wichtigen Nord Sud Strasse zwischen Traismauer und Bruck an der Mur Bei Ausgrabungen im Bereich des Industriegebietes entdeckten Archaologen eine romische Siedlung auch kamen einige romische Munzen und Romersteine zum Vorschein Einwohner Jahrca 200 1591276 1822250 1835316 1856379 1886611 1892649 1902899 1910845 1920906 1930938 1937939 1957965 19811 263 19911 259 2004Im Mittelalter zwischen 1000 und 1060 entstand am Platz des heutigen Friedhofs in Unterradlberg eine Burganlage Der etwa 30 40 m uber dem Ort liegende Platz bot durch seine hervorspringende Lage einen weiten Blick uber das gesamte untere Traisental Richtung Suden konnte man bis Wilhelmsburg blicken Die Burg war der Stammsitz der Grafen von Formbach Ratelnberg Sie wurde wahrscheinlich von Matthias Corvinus Truppen 1477 zerstort In den nachsten Jahrhunderten ist die Quellenlage zu Radlberg schlecht Es ist wahrscheinlich dass die Orte im Zuge der ersten Wiener Turkenbelagerung 1529 und der zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 zerstort wurden da die Osmanen St Polten und Herzogenburg erfolglos belagerten Die Ortschaften wurden wohl schnell wieder aufgebaut in einem Unterradlberger Dachbalken ist 1687 eingeritzt Die nachsten Aufzeichnungen uber Radlberg erscheinen erst wieder 1836 Oberradlberg wird als Dorf mit 25 Hausern und 110 Einwohnern Unterradlberg mit 33 Hausern und 166 Einwohnern beschrieben die meisten Bewohner waren Bauern 3 Als eine der Auswirkungen der Revolution 1848 49 wurden Gemeinden gebildet Ober und Unterradlberg bildeten mit 316 Einwohnern die Gemeinde Radlberg Schon lange besuchten die Schuler die Schule in der Nachbargemeinde Hain die dortige Schule ist bereits ab 1637 nachgewiesen die Schulpatronanz lag beim Propst des Stiftes Herzogenburg 1865 ging diese Patronanz an die Gemeinde Radlberg bzw Hain uber die Zusammenarbeit endete mit Ende des Schuljahres 1892 93 durch den Neubau der Schule in Radlberg Grundlegende Veranderungen brachte ab der Mitte des 19 Jahrhunderts die fortschreitende Industrialisierung Die Industriebetriebe benotigten Arbeiter von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg verdreifachte sich die Einwohnerzahl In jenem Krieg fielen 30 Bewohner Radlbergs Anschluss an die Bahn brachte das Jahr 1885 als die Tullnerfelder Bahn fertiggestellt wurde 1909 wurde die Traisen reguliert und im Zuge der Arbeiten die erste Brucke nach Pottenbrunn errichtet In der Zwischenkriegszeit wurden ein Gemeindewohnhaus mit zehn Wohneinheiten sowie die Strasse nach Kleinhain gebaut Eine politische Besonderheit war der Burgermeister Josef Mondl Der ehemalige SDAPO Politiker zerstritt sich vor der Wahl 1928 mit seiner Partei und trat mit einer eigenen Liste an Dies bewahrte ihn nach dem Osterreichischen Burgerkrieg 1934 alle sozialistischen Organisationen wurden verboten vor der Absetzung Er blieb bis zur Machtubernahme der Nazis Burgermeister Der NSDAP Burgermeister Josef Bandion war nur wenige Monate im Amt im April 1939 wurde die Radlberg nach St Polten eingemeindet Im Zweiten Weltkrieg uberstand der Ort ohne grossere Schaden davonzutragen einzig die Traisenbrucke wurde zerstort Nach dem Kriegsende begann der Wiederaufbau In Radlberg wurde eine Bezirkskanzlei eingerichtet um der Bevolkerung den weiten Weg zum Rathaus zu ersparen 1948 wurde die Traisenbrucke als erstes grosses Bauprojekt wiedereroffnet Eine lange Zeit zur Diskussion stehende Frage war der Status von Radlberg Schon kurz nach dem Kriegsende wurde erstmals gefordert die Gemeinde Radlberg wiederherzustellen Aber erst 1949 schaffte es die Frage in den Gemeinderat nachdem die Bevolkerung selbst eine Volksbefragung abgehalten hatte Zwei Drittel der Radlberger sprachen sich fur eine Abspaltung von St Polten aus vor allem weil sie sich als Randgemeinde gegenuber der Stadt benachteiligt fuhlten 1955 wurde im niederosterreichischen Landtag von der OVP ein Antrag eingebracht der die Ausgemeindung der meisten von der NSDAP eingemeindeten Katastralgemeinden beinhaltete Radlberg war allerdings nicht darunter 4 Bei der Gemeinderatswahl 1955 gewannen die Sozialdemokraten die strikte Befurworter des Verbleibs im Stadtgebiet waren Dies wurde als Votum der Radlberger fur die Zugehorigkeit zu St Polten gewertet Politik BearbeitenAls Katastralgemeinde von St Polten hat Radlberg keinen eigenen Gemeinderat die Burgermeister vor 1923 finden sich in der Liste der Burgermeister von St Polten Siehe auch St Polten PolitikWirtschaft BearbeitenEhemalige Unternehmen Bearbeiten Schuller Fabrik Bearbeiten Ab 1841 wurde die Baumwollspinnerei F Zwierzina betrieben 1863 wurde ubernahm Aloisia Primavesi den Betrieb und erzeugte Glanzgarne Nachdem das Werk 1880 geschlossen worden war kaufte es 1890 Heinrich Lichtenstern damals Besitzer der Wilhelmsburger Keramikfabrik Er verpachtete das Areal seine Nachkommen verkauften es 1907 an Friedrich Schuller Er war zumindest seit 1901 Inhaber der Eisengarn amp Zwirnfabrik Friedrich Schuller an diesem Standort Schuller ging 1910 in Konkurs der Betrieb wurde von der Schuller amp Co AG aufgekauft Erzeugt wurden hauptsachlich Strumpfwaren 1941 wurde das Unternehmen arisiert und erst 1948 an die Familien Schuller und Simon ruckgestellt Aufgrund billigerer Produktion in anderen Landern konnte die Schuller Fabrik den Betrieb 1978 nicht mehr aufrechterhalten Die Gebaude der Fabrik wurden von 1983 bis 1992 zum Teil als Grossraumdiskothek verwendet der Rest des Areals wurde in Parkplatze fur die Tanzfabrik umgewandelt Hubscher Fabrik Bearbeiten nbsp Die Hubscher Fabrik 18961859 errichtete Albert Last eine Pappendeckelfabrik anstelle einer Muhle Diese wurde 1869 an Friedrich Austin und Johann Baptist Kirschnek verkauft letzterer ubernahm den Betrieb ein Jahr spater komplett und benannte ihn in J B Kirschnek Unterradlberg Hanf und Flachsspinnerei und Seilerwaren um Der Betrieb wurde laufend erweitert Kirschnek kaufte einige Muhlen in der direkten Umgebung um die Wasserenergie zu nutzen Nach einem Brand 1898 und dem Tod Kirschneks ubernahm sein Sohn Friedrich Kirschnek die Firmenleitung Er konzentrierte sich auf die Erzeugung von Holzwolle und Elektrizitat Nach seinem Tod wurde sein Werk in das Elektricitatswerk Unterradlberg Ing Friedrich Kirschnek umgewandelt In den fruhen 1920er Jahren kam das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1929 von der Schweizerischen Ruckversicherungs Gesellschaft ersteigert Diese verpachtete die Liegenschaft an verschiedene Unternehmer bis 1938 Carl Hubscher den Komplex erwarb Wahrend er selbst Holzwolle produzierte verpachtete er grosse Teile des Areals an Fremdfirmen 1965 verkaufte er die Industrieflachen grossteils an die Stadt St Polten 1967 wurde die Holzwollproduktion geschlossen 5 Die drei Wasserkraftwerke sind noch in Betrieb Moderne Industrie Bearbeiten Egger Gruppe Bearbeiten Ab 1969 entstand im Norden von Radlberg ein Industriegebiet dessen grosster Betrieb ein Werk der Egger Gruppe ist Das Werk wurde 1970 eroffnet die ersten Produkte waren Spanplatten Das Werk wurde seither einige Male erweitert Zusatzlich zu den Holzprodukten gibt es auch eine Getrankesparte Egger Bier Die Familie Egger ubernahm diese Brauerei im 19 Jahrhundert 1976 schloss man das Werk in Kufstein und eroffnete zwei Jahre spater die Brauerei in Unterradlberg 6 Kurz darauf kam es zu einem Rechtsstreit mit der Brauerei Egg 7 die ebenfalls die Marke Egger Bier 8 vertreibt Ende 2008 gelang ein Coup 9 als man zum Start des Kinofilms Echte Wiener Die Sackbauer Saga das Mundl Bier auf den Markt brachte Radlberger Getranke Seit 1988 werden auch Radlberger Getranke produziert Zu den wichtigsten in Radlberg erzeugten Marken gehoren arriba Black Jack Granny s Apfelsaft gespritzt Japonica Radlberger Tiroler Alm und Limo 10 Offentliche Einrichtungen BearbeitenIm Stadtteil befindet sich eine Volksschule 11 sowie ein Kindergarten 12 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Radlberg Nur in der Katastralgemeinde Unterradlberg gibt es denkmalgeschutzte Objekte nicht aber in Oberradlberg Filialkirche Hl Gertrud Bearbeiten nbsp Die Kirche in Unterradlberg 1906 vor der ErweiterungDie Filialkirche des Stifts Herzogenburg liegt auf der Anhohe uber der Ortschaft umgeben vom Friedhof Die Kirche geht auf die Schlosskapelle zuruck der Standort ist jener der ehemaligen Burg Ursprunglich war die Kirche der hl Gertrud von Nivelles geweiht heute ist die hl Gertrud von Helfta Kirchenpatronin Bis 1894 wurden nur Messen zu Begrabnissen und am 2 November und 31 Dezember gefeiert danach wochentlich ein Schulgottesdienst Ab 1912 wurde ein Sonntagsgottesdienst pro Monat gelesen 1925 wurde die Kirche erweitert sie fasste danach mit 150 Platzen die dreifache Personenzahl Literatur BearbeitenMagistrat der Landeshauptstadt St Polten 1993 Die Geschichte des Stadtteils RadlbergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Radlberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Magistrat der Stadt St Polten Statistischer Jahresbericht 2015 Historische Stadtentwicklung auf st poelten gv at PDF Franz Xaver Schweickhardt 1836 Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens Dritter Band Viertel Ober Wienerwald Seite 69 ff Online bei Google Books Landtagssitzungsbericht der 11 Landtagssitzung in der VI Gesetzgebungsperiode vom 10 Februar 1955 landtag noe at PDF 1 9 MB S 239 ff Manfred Wieninger 2002 St Poltner Strassennamen erzahlen Eintrag zu Dr Hubscher Gasse Seite 61 ISBN 3 7066 2208 4 Privatbrauerei Fritz Egger GmbH im Brauereifuhrer Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Entscheidungstext 4 Ob 309 82 des OGH vom 30 Marz 1982 Brauerei Egg Zielpunkt Mundl Bier ein voller Erfolg Memento vom 14 Oktober 2010 im Internet Archive Die Handelszeitung 15 Janner 2009 Produktubersicht auf eggergetraenke at abgerufen am 6 November 2020 Volksschulverzeichnis st poelten gv at Kindergartenverzeichnis st poelten gv atGemeindegliederung von St Polten Stadtteile Gemeindegliederung Harland Ochsenburg Pottenbrunn Radlberg Ratzersdorf Spratzern St Georgen am Steinfelde St Polten Stattersdorf Viehofen WagramKatastralgemeinden und Ortschaften Altmannsdorf Dorfl KG Dorfl bei Ochsenburg Eggendorf Ganzendorf Hafing Harland Hart Kreisberg Matzersdorf Muhlgang Nadelbach Oberradlberg Oberwagram Ober Zwischenbrunn KG Oberzwischenbrunn Ochsenburg Pengersdorf Pottenbrunn Pummersdorf Ragelsdorf Ratzersdorf an der Traisen Reitzersdorf Schwadorf Spratzern St Georgen am Steinfelde St Polten Stattersdorf Steinfeld Teufelhof Unterradlberg Unterwagram Unter Zwischenbrunn KG Unterzwischenbrunn Viehofen Voltendorf Waitzendorf Wasserburg Weitern Wetzersdorf Windpassing Witzendorf Wolfenberg Worth ZwerndorfStadtteile Siedlungskennzeichnung Am Pittnerberg Eisbergsiedlung Hubert Schnofl Siedlung Kupferbrunn Oberwagram St Polten Spratzern Stattersdorf Teufelhof Unterwagram Viehofen Waldsiedlung Dorfer Alt Hart Altmannsdorf Eggendorf Ganzendorf Harland Muhlgang Nadelbach Oberradlberg Ober Zwischenbrunn Ochsenburg Pengersdorf Pottenbrunn Pummersdorf Ragelsdorf Ratzersdorf an der Traisen Schwadorf St Georgen am Steinfelde Steinfeld Unter Zwischenbrunn Unterradlberg Voltendorf Waitzendorf Wasserburg Weitern Windpassing Witzendorf Zwerndorf Weiler Dorfl Hafing Kreisberg Mooshofe Wetzersdorf Wolfenberg Rotten Matzersdorf Worth Siedlungen Neu Hart Bahnhofsiedlung Hausergruppe Freizeitgelande Ratzersdorf Sonstige Ortslagen Brauerei Feldmuhle Schloss Ochsenburg Spanplattenwerk Regierungsviertel Reitzersdorf Prater Schloss Trauttmansdorff Traisenausiedlung Waschblausiedlung Waitzendorf Siedlung Schloss Wasserburg Zahlbezirke sprengel Altstadt Zentr Wohn u Erholungsgeb Jungere Wohngebiete I Jungere Wohngebiete II Mischgeb Wohn sonst Funkt Eisberg Siedlung Werkstattensprengel Schwaighof Nord Spratzern Mitte Spratzern Ost Harland Daniel Gran Schulsprengel Glanzstoffsprengel Viehofen Schwaighof Sud Mischgeb Wohn sonst Funkt Kasernensprengel Pernerstorferpl Teufelh Krankenhaussprengel Uberw Siedlungsgebiete Handel Mazzetti Strasse Oberwagram Nord Wagram Ost Hubert Schnofl Siedlung Traisenausiedlung Kupferbrunn Prater Oberwagram Sud Unterwagram Nordwest Ertlstrasse Landliche Randgebiete Ober und Unterradlberg Ragelsdorf Weitern Waitzendorf Witzendorf Gemischte Randgebiete Spratzern West Stattersdorf Pottenbrunn Pottenbrunn Markt Pottenbrunn Umgebung Ratzersdorf St Georgen am Steinfelde St Georgen Zentralgebiet Hart Worth St Georgen Umgebung Pummersdorf AltmannsdorfEhemalige Gemeinden Viehofen 1848 1922 Spratzern 1850 1922 Radlberg 1850 1939 Stattersdorf 1850 1939 Ratzersdorf 1850 1939 1955 1971 Ragelsdorf 1923 1969 Pottenbrunn 1850 1971 Sankt Georgen 1850 1971 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radlberg amp oldid 235976173