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Die katholische Kapelle Notre Dame de Kernitron in Lanmeur im Departement Finistere der franzosischen Region Bretagne wurde zu Beginn des 12 Jahrhunderts als Kirche eines Benediktinerpriorats errichtet Die bretonische Bezeichnung Kernitron bedeutet Ort der Jungfrau Maria Im Jahr 1983 wurde die Unserer Lieben Frau geweihte Wallfahrtskapelle einschliesslich ihrer Umfriedung als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler Base Merimee in Frankreich aufgenommen 1 Kapelle Notre Dame de Kernitron Ansicht von SudostenAnsicht von Sudwesten mit zugemauertem Portal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Bulle des Papstes Alexander III aus dem Jahr 1163 gesteht der Benediktinerabtei in Saint Jacut de la Mer das Recht zu den Zehnt in Lanmeur zu erheben In dieser Urkunde wird eine Marienkirche vermutlich Notre Dame de Kernitron erwahnt die wohl zu einem Priorat gehorte das der Abtei Saint Jacut unterstand Das Langhaus Der alteste Teil der Kirche entstand zu Beginn des 12 Jahrhunderts das Querhaus gegen Ende des 12 Jahrhunderts Im 14 und 15 Jahrhundert fanden Umbauten statt Der Chor wurde wahrscheinlich im 14 Jahrhundert errichtet die Westfassade vermutlich zwischen 1444 und 1446 Im Jahr 1670 wurde im Norden an den Chor die Sakristei angebaut Die im Norden der Kirche sich anschliessenden Gebaude des Priorats die mit dem nordlichen Querhaus verbunden waren wurden nach der Franzosischen Revolution abgerissen In den 1930er Jahren wurde die Fassade des nordlichen Querschiffarms erneuert Ende des 20 Jahrhunderts wurden der Dachstuhl und der Vierungsturm restauriert Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp SudportalDie Kirche mit dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes ist aus Granit und Schiefer errichtet Die Aussenmauern an der Sud und Nordseite des Langhauses werden durch flache Strebepfeiler gegliedert und auf beiden Seiten von je drei schmalen spitzbogigen Fenstern durchbrochen Die beiden Querhausarme sind gleich gross und ragen deutlich hervor Uber der Vierung erhebt sich der noch aus der Romanik stammende quadratische Glockenturm der uber einen runden Treppenturm im Winkel zwischen dem sudlichen Langhaus und der Westseite des sudlichen Querhauses zuganglich ist Der von einem steilen Satteldach gedeckte Chor ist aussen wie innen gerade geschlossen und wird von massiven Strebepfeilern verstarkt Das Sudportal stammt aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts Die drei rundbogigen Archivolten ruhen auf schlanken Saulen deren Kapitelle mit stilisierten Blattern und Spiralmotiven verziert sind Auf dem stark verwitterten Tympanon ist noch die Darstellung einer Majestas Domini zu erkennen Christus hat die Hand zum Segen erhoben er wird von einer Mandorla gerahmt und ist von den Evangelistensymbolen umgeben Das Portal wird von einem schmucklosen Dreiecksgiebel bekront der vermutlich im 14 oder 15 Jahrhundert angefugt wurde Auf beiden Seiten des Giebels sind zwei von Saulen und Archivolten umgebene Rundbogenfenster eingeschnitten In die Sudseite des Langhauses ist ein weiteres romanisches Portal aus dem 12 13 Jahrhundert eingeschnitten das heute zugemauert ist Es wird von einer rundbogigen Archivolte und zwei Saulen mit Kapitellen gerahmt Die Westfassade die in der Mitte des 15 Jahrhunderts errichtet wurde besitzt eine schmucklose Vorhalle Die Fassade wird an den Ecken von zwei abgetreppten weit vorragenden Strebepfeilern gestutzt Zwei weitere Strebepfeiler rahmen die Vorhalle und ein dreibahniges Fenster uber dem sich eine Rosette mit zweifacher Triskele offnet nbsp Kapitelle am Sudportal nbsp Tympanon des Sudportals nbsp Kapitelle am SudportalInnenraum Bearbeiten nbsp Langhaus Blick zum Westportal nbsp Langhaus Blick zum ChorDas einschiffige Langhaus ist in sieben Joche gegliedert und wird von einer holzernen bemalten Tonne uberwolbt Zur Vierung offnen sich auf allen Seiten Spitzbogenarkaden die auf drei massiven Saulen und einem Pfeiler denen Halbsaulen vorgelegt sind aufliegen Eine Saule ist mit kleinen Kopfen skulptiert eine andere mit Spiralmotiven Die Kampferplatten sind mit Tauband verziert Die Querhausarme erstrecken sich uber drei Joche nbsp Kapitell mit Kopfen nbsp Kapitell mit SpiralmotivenAusstattung Bearbeiten nbsp Triumphbalken mit KreuzigungsgruppeDie holzgeschnitzte farbig gefasste Figurengruppe mit Gottvater und Jesus ist ahnlich einem Gnadenstuhl allerdings ohne die Taube des Heiligen Geistes gestaltet Sie wird in das spate 15 oder fruhe 16 Jahrhundert datiert 2 Die ebenfalls holzgeschnitzte und farbig gefasste Figur Christus in der Rast stammt aus dem 16 Jahrhundert 3 Aus dem 16 Jahrhundert stammt auch die Kreuzigungsgruppe auf dem Triumphbalken 4 Der Korpus des Kruzifixes im Chor ist eine Arbeit aus dem 16 17 Jahrhundert 5 In der Nische des rechten Seitenaltars steht eine Madonna mit Kind die sogenannte Notre Dame de Kernitron die im 18 Jahrhundert geschaffen wurde 6 Eine weitere Madonna mit Kind wurde im 16 Jahrhundert geschaffen 7 Die Skulpturengruppe der Unterweisung Mariens am linken Seitenaltar wurde im ersten Viertel des 19 Jahrhunderts ausgefuhrt 8 nbsp Gnadenstuhl aus dem 15 16 Jahrhundert nbsp Christus in der Rast aus dem 16 Jahrhundert nbsp Kruzifix aus dem 16 Jahrhundert nbsp Notre Dame de Kernitron aus dem 18 Jahrhundert nbsp Unterweisung Mariens aus dem 19 Jahrhundert nbsp Madonna mit Kind aus dem 16 JahrhundertLiteratur BearbeitenLe Patrimoine des Communes du Finistere Flohic Editions Band 1 Paris 1998 ISBN 2 84234 039 6 S 676 678 Louise Marie Tillet Reisewege durch die Bretagne Calvaires und romanische Kirchen Echter Verlag Wurzburg 1989 ISBN 3 429 01186 8 S 155 156 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame de Kernitron Lanmeur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chapelle de Kernitron infoBretagne com franzosisch abgerufen am 29 Marz 2020 Eglise paroissiale ancienne eglise priorale dite chapelle Notre Dame de Kernitron Lanmeur L Inventaire du patrimoine culturel en Bretagne Conseil regional de Bretagne franzosisch abgerufen am 29 Marz 2020 Notre Dame de Kernitron en Lanmeur Inventaire des sanctuaires et lieux de pelerinage chretiens en France franzosisch abgerufen am 29 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Chapelle Notre Dame de Kernitron in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Gnadenstuhl in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Christus in der Rast in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Kreuzigungsgruppe in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Kruzifx in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Madonna mit Kind Notre Dame de Kernitron in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Madonna mit Kind in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Unterweisung Mariens in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 48 649342 3 719044 Koordinaten 48 38 57 6 N 3 43 8 6 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame de Kernitron Lanmeur amp oldid 237650563