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Die das Alzeyer Stadtbild pragende Nikolaikirche ursprunglich St Nikolai wurde 1499 mit Vollendung des Kirchturms fertiggestellt Es ist eine spatmittelalterliche Kirche an dem Alzeyer Obermarkt Heute gehort die Kirche zum Dekanat Alzey Wollstein in der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Nikolaikirche im Stadtbild von Alzey Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Turm der Nikolaikirche nbsp Innenraum der Kirche nach der Sanierung 2018 2020Die erste Erwahnung einer sicher alteren St Nikolaus Kapelle stammt aus dem Jahr 1350 Sie gehorte zum Alzeyer Saalhof einem koniglichen spater kurpfalzischen Krongut am Obermarkt Um 1420 begann nach der Abtragung der Kapelle der Neubau einer dreischiffigen Hallenkirche mit drei Jochen und runden Pfeilern Die Bauleitung ab 1430 wird dem aus Alzey stammenden Baumeister Nikolaus Eseler dem Alteren und seinem Umfeld zugeschrieben Nach Einweihung des Langhauses wurde die Nikolaikirche 1432 an Stelle der St Georgs Kirche zur Pfarrkirche erhoben 1450 erfolgte die Vollendung des Neubaus des spatgotischen Chores mit Einwolbung An den neun Altaren der Kirche lasen zeitweilig bis zu 20 Geistliche die Messe 1499 wurde der Bau des Turmes durch Aufbau von zwei neuen Geschossen und eines Turmhelms auf die vorhandene Turmvorhalle der alten Kirche abgeschlossen Am Turm sind die Wappen der Bauherren des Burggrafen Erkinger von Rothenstein und des Schultheissen Anthis von Heppenheim zu sehen Der Ausbau der Kirche resultierte aus dem Plan der Pfalzgrafen in Alzey im fruhen 15 Jahrhundert ein Stift zu errichten 1 Im Jahr 1479 genehmigte Papst Sixtus IV die Grundung Dem Stift wurden die Guter des aufgehobenen Zisterzienserklosters Himmelsgarten ubertragen Das Stift bestand aus einem Dekan acht Kanonikern und neun Vikaren Es wurde von Pfalzgraf Friedrich III 1563 im Zuge der Reformation aufgehoben 1689 erlitt die Nikolaikirche starke Beschadigungen nach dem Stadtbrand im Eroberungskrieg von Ludwig XIV Dachstuhl und Gewolbe waren eingesturzt die westlichen Aussenmauern beschadigt 1715 und spater wurde die Kirche teilweise wiederhergestellt indem die Bedachung und der Abschluss der Ostteile der Kirche durch eine neue Giebelwand hergestellt wurden Der Turm wurde mit einer barocken Zwiebelhaube bedacht Der Westteil des Langhauses blieb Ruine wurde profaniert und diente im 18 Jahrhundert zeitweise als Feldlazarett und Backerei 1702 bestattete man hier den kurpfalzischer Burggrafen bzw Oberamtmann Hermann Adrian von Wachtendonk 1666 1702 dessen Grabplatte erhalten ist 2 Er war der Vater des Ministers Hermann Arnold von Wachtendonk 1694 1768 Von 1844 bis 1848 fanden Umbau und Wiederherstellungsarbeiten an der Nikolaikirche unter dem hessischen Oberbaudirektor Georg Moller statt Das Langhaus wurde in funf Joche gegliedert es wurden Holzgewolbe eingebaut und eine kleine Vorhalle auf der Nordseite errichtet 1905 wurde ein neuer spitzer Turmhelm aufgesetzt Von 1934 bis 1937 fanden umfassende Wiederherstellungsarbeiten unter der Leitung von Stadtbaumeister Morneweg statt So wurden die Pfeiler des Mittelschiffs erneuert ein Netzgewolbe im Chor und im Langhaus eine flache Holzdecke eingebaut Die grobsten Schaden die im Zweiten Weltkrieg an der Kirche entstanden wurden 1949 beseitigt Eine grundliche Erneuerung der Kirche unter Leitung von Prof Romero fand dann von 1963 bis 1965 statt Gleichzeitig wurde ein neuer Eingang durch den Turmraum gebaut 1997 wurde die Rudolf von Beckerath Orgel eingeweiht Bei der jungsten Sanierung von 2018 bis 2020 wurde in der Nikolaikirche ein modernes Licht Raumkonzept verwirklicht das die Helligkeit und Weite des gotischen Raumes betont Dabei wurden 16 mittelalterliche Grabdenkmaler unter anderem von Alzeyer Burggrafen und Abtissinnen des Klosters Weidas aus dem Innenraum entfernt Das bedeutende Grabdenkmal des Truchsessen Gerhard aus dem Jahr 1335 39 aus der Familie der Volker von Alzey mit dem Fidelwappen befindet sich seitdem im Museum der Stadt Alzey 3 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1976 von dem Orgelbauer von Rudolf von Beckerath Orgelbau erbaut Das Instrument stand ursprunglich im Kloster Knechtsteden Dormagen und wurde 1997 in der Nikolaikirche aufgestellt Es hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 4 I Brustwerk C g31 Holzgedackt 0 8 2 Quintadena 0 8 3 Blockflote 0 4 4 Prinzipal 0 2 5 Quintlein 1 1 3 6 None 8 9 7 Sesquialtera II8 Scharf IV 0 1 9 Regal 16 10 Krummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g311 Gedackt 16 12 Prinzipal 0 8 13 Spitzflote 0 8 14 Oktave 0 4 15 Koppelflote 0 4 16 Oktave 0 2 17 Cornett V 0 8 18 Mixtur V 1 2 3 19 Cymbel III 1 2 20 Trompete 0 8 Zimbelstern III Schwellwerk C g321 Rohrflote 0 8 22 Gamba 0 8 23 Voix celeste 0 8 24 Prinzipal 0 4 25 Flute traversiere 0 4 26 Nasard 2 2 3 27 Schweizerpfeife 0 2 28 Terz 1 3 5 29 Oktavlein 0 1 30 Mixtur V 0 2 31 Englisch Horn 16 32 Hautbois 0 8 33 Clairon 0 4 Tremulant Pedalwerk C g134 Prinzipal 16 35 Oktave 0 8 36 Spielflote 0 8 37 Tenoroktave 0 4 38 Weitflote 0 2 39 Hintersatz IV 2 2 3 40 Posaune 16 41 Trompete 0 8 Koppeln I II III II I P II P III PGlocken BearbeitenDas Gelaut der Kirche besteht aus vier Bronzeglocken die Gebetsglocke mit Leutton g stammt aus dem alten Gelaut von 1921 dessen ubrige Glocken 1940 eingeschmolzen wurden Die drei restlichen Glocken wurden Anfang der 50er Jahre in Auftrag gegeben und am 8 November 1953 eingeweiht Die Glocken sind jeweils dem Gedachtnis der Toten der Auferstehung Christi dem Gebet und der Taufe gewidmet 5 Nr Gussjahr Giesser Schlagton Inschrift1 1954 Rincker Glocken und Kunstgiesserei d Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen 2 1954 Rincker Glocken und Kunstgiesserei f Lasset euch versohnen mit Gott 3 1921 Hamm Glockengiesserei g Aufwarts die Herzen 4 1954 Rincker Glocken und Kunstgiesserei b Freuet euch dass eure Namen im Himmel geschrieben sind Literatur BearbeitenDenkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 20 2 Kreis Alzey Worms Stadt Alzey Herausgegeben im Auftrag des Ministeriums fur Bildung Wissenschaft Weiterbildung und Kultur von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege Bearbeitet von Michael Huyer und Dieter Krienke Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2014 ISBN 978 3 88462 326 8 S 64 70 Weblinks BearbeitenInformationen auf der Website der Kirchengemeinde AlzeyEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard Schmid Alzey Kloster St Nikolaus In Kloster und Stifte in Rheinland Pfalz URL klosterlexikon rlp de Memento des Originals vom 14 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klosterlexikon rlp de abgerufen am 22 August 2013 Webseite Stiftskirche Alzey mit Foto des Grabsteins Wachtendonk Meike Hickmann Alzeyer Nikolaikirche soll renoviert werden In Allgemeine Zeitung Ausgabe Alzey 26 Oktober 2017 allgemeine zeitung de Orgel in Alzey abgerufen am 12 Februar 2020 Hartmut Muller Die Glocken der Nikolaikirche In Evangelische Kirchengemeinde Alzey Hrsg Die Alzeyer Nikolaikirche Festschrift zur Wiederindienststellung 2020 Radebeul 2020 DNB 121992976X S 147 158 49 744472222222 8 11215 Koordinaten 49 44 40 1 N 8 6 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaikirche Alzey amp oldid 237566513