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Der Neue judische Friedhof ist eine judische Begrabnisstatte in Frankfurt am Main die an den Hauptfriedhof Frankfurt angrenzt Der Friedhof wurde im Jahre 1928 eroffnet nachdem der zuvor genutzte alte judische Friedhof fur Begrabnisse zu klein wurde und zudem nicht mehr weiter vergrossert werden konnte Der Friedhof wird bis heute von der judischen Gemeinde Frankfurt fur Bestattungen genutzt Totenhalle des neuen judischen FriedhofsInnenportalHauptweg auf dem FriedhofMenora SkulpturGrabmal von Franz Rosenzweig Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Zugang 3 Geschichte 4 Gestaltung 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDer Friedhof liegt im Frankfurter Stadtteil Eckenheim ostlich der Eckenheimer Landstrasse Der Friedhof grenzt im Suden und Osten an den Hauptfriedhof an und besitzt eine Flache von 54 532 Quadratmetern Im Jahr 1939 wurde eine 165 Meter lange Mauer von dem Neuen Portal des Hauptfriedhofs bis zum Areal des neuen Friedhofs angelegt Die Friedhofsmauer entstand aus Steinen der beim Novemberpogrom von 1938 zerstorten und im Januar 1939 abgebrochenen Hauptsynagoge und der Borneplatzsynagoge Auf die Herkunft des Baumaterials weist heute eine Gedenktafel hin Zugang BearbeitenDas Hauptgebaude des neuen Friedhofs wurde vom Frankfurter Regierungsbaumeister Fritz Nathan geplant Er entwarf ein Bauwerk aus rotbraunem Klinker im Stil der Neuen Sachlichkeit in der Zeit des Stadtplanungsprogrammes Neues Frankfurt Uber dem Eingangsportal des Friedhofs steht in hebraischer Sprache der Spruch geschrieben Wandeln werd ich vor dem Antlitz des Ewigen in den Gefilden des Lebens Ps 116 9 LUT Hinter dem Eingangsbereich offnet sich ein gepflasterter Innenhofbereich der von einer Kolonnade umgeben ist Zur linken Seite ist die Trauerhalle gelegen Auf dem Fries des Innenportals welcher zum Friedhofsbereich fuhrt ist das Zitat des Eingangsportals in deutscher Sprache angebracht Geschichte BearbeitenDie ersten Plane fur den Bau eines neuen Friedhofs gehen bis auf das Jahr 1914 zuruck Zu diesem Zeitpunkt war bereits abzusehen dass der alte Friedhof fur Bestattungen zu klein werden wurde Fur den Bau eines neuen judischen Friedhofs wurde dabei ein Gelande an der Homburger Landstrasse in Betracht gezogen und aufgekauft Auf Grund von Meinungsverschiedenheiten uber einen Bau an dieser Stelle mit der Stadt Frankfurt einigte man sich darauf den Friedhof an der Eckenheimer Landstrasse beim Hauptfriedhof anzulegen Wegen des Beginns des Ersten Weltkrieges kam es zu Verzogerungen bei der Planung und der Neubebauung des Gelandes Erst im Jahr 1921 konnte daher ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden Die ausfuhrenden Arbeiten wurden schliesslich von Stadtbaumeister Fritz Nathan ubernommen Gestaltung BearbeitenAuf dem Gelande des Friedhofs befinden sich die Graber von etwa 8000 Verstorbenen Im Gegensatz zum alten Friedhof an der Rat Beil Strasse ist der neue Friedhof wesentlich sachlicher gehalten Monumentale oder reich verzierte Graber finden sich hier kaum Der neue Friedhof gleicht in seiner Gestaltung daher mehr den traditionell gehaltenen judischen Friedhofen die in einer schlichten Bauweise errichtet wurden Dies war auch einer der Wunsche und Grundgedanken des damaligen Dezernenten der Stadt Frankfurt Ernst May Die durch Hecken getrennten Gewanne richten sich an einer Hauptachse aus die sich vom Portal bis zu einer grossen Menorah zieht Entlang der Hauptachse liegen etwa 800 Grabstatten Frankfurter Juden die sich ihrer Deportation durch Freitod entzogen Diese Grabstatten sind gleich gestaltet und tragen die Inschrift Gestorben fur die Heiligung des Namens Personlichkeiten BearbeitenJulius Blau 1861 1939 Jurist Jakub Fiszman 1956 1996 Unternehmer Henriette Furth 1861 1938 Soziologin und Frauenrechtlerin Arno Lustiger 1924 2012 Historiker Franz Rosenzweig 1886 1929 Historiker und Philosoph Sigmund Szobel 1908 1989 Rabbiner Stefanie Zweig 1932 2014 SchriftstellerinSiehe auch BearbeitenListe der judischen Friedhofe in Frankfurt am Main Liste von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenValentin Senger Autor Klaus Meier Ude Fotograf Die judischen Friedhofe in Frankfurt Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 7829 0298 X S 10 20 3 uberarbeitete Auflage unter dem Titel Die judischen Friedhofe in Frankfurt am Main Fachhochschulverlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 936065 15 2 Isidor Kracauer Geschichte der Juden in Frankfurt a M 1150 1824 2 Bande J Kauffmann Frankfurt am Main 1925 27 Eugen Mayer Die Frankfurter Juden Blicke in die Vergangenheit Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuer Judischer Friedhof Frankfurt am Main Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Neue judische Friedhof auf der Seite von Judisches Frankfurt Der Friedhof auf Seite von Alemannia Judaica Das Gelande auf der Seite der judischen Gemeinde FrankfurtsJudische Friedhofe in Frankfurt am Main Liste der Judischen Friedhofe in Frankfurt am Main Battonnstrasse Bergen alt Bergen neu Bockenheim Fechenheim Offenbach Frankfurt am Main neu Griesheim erster Griesheim zweiter Griesheim dritter Heddernheim alt I Heddernheim alt II Niederursel alt Niederursel neu Rat Beil Strasse Rodelheim alt Rodelheim neu 50 139746 8 685849 Koordinaten 50 8 23 1 N 8 41 9 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuer Judischer Friedhof Frankfurt am Main amp oldid 233298907