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Necroticism Descanting the Insalubrious ist das dritte Studioalbum der britischen Extrem Metal Band Carcass Mit ihm wandte sich die Band vom Grindcore der vorhergehenden Alben ab und dem Death Metal zu Es war das erste Album mit Michael Amott dem spateren Mitbegrunder von Arch Enemy Necroticism Descanting the InsalubriousStudioalbum von CarcassVeroffent lichung en 21 Oktober 1991 Europa 11 Februar 1992 US Label s Earache RecordsFormat e LP MC CDGenre s Death Metal GrindcoreTitel Anzahl 8Lange 48 03Besetzung Gesang Gitarre Bill SteerGitarre Michael AmottGesang Bass Jeff WalkerSchlagzeug Ken OwenProduktion Colin RichardsonStudio s Amazon StudiosChronologie Symphonies of Sickness1989 Necroticism Descanting the Insalubrious Tools of the TradeEP 1992 Inhaltsverzeichnis 1 Musikstil 2 Entstehung 3 Inhalte und Gestaltung 4 Rezeption 5 Coverversionen von Liedern dieses Albums 6 Titelliste 7 Einzelnachweise 8 QuellenMusikstil BearbeitenAuf dem Necroticism Album wandeln Carcass ihren Stil von den Grindcore inspirierten Vorgangeralben zu rifflastiger Harte 1 Zwar gibt es weiterhin Hochgeschwindigkeitspassagen und Blastbeats doch sind diese von Midtempoteilen oder Doublebass Einsatzen durchzogen Das Songwriting ist von Breaks und Tempowechseln gepragt Die Lieder sind im Gegensatz zu den Vorgangeralben melodischer und technisch anspruchsvoller 2 Die melodiosen Teile munden teilweise in Disharmonien wie etwa bei Pedigree Butchery Die Strukturen der Stucke werden als komplex beschrieben die Gitarrensoli als durchdacht und ausgefeilt 3 Dazu kommt weiterhin Walkers hohes und heiseres bis giftig aggressives Shouting Einige Stucke beginnen mit kurzen Samples in denen mit nuchterner Stimme wissenschaftlich wirkende Aussagen wiedergegeben werden Sie stammen aus Fernsehsendungen die Jeff Walker zwecks Verwendung als Samples mitgeschnitten hatte Die Worte you can hear people puking im Intro zu Pedigree Butchery kommen von John Waters die Worte prepare to die vor Symposium of Sickness von Herschell Gordon Lewis Die Sprachsamples sind meist von leisen Keyboard Sounds oder Halleffekten unterlegt die im Kontrast zur folgenden harten Musik stehen Auffallig ist die deutlich bessere differenziertere Produktion der Platte im Vergleich zu den Vorgangern Im Interview distanzieren sich Carcass sowohl vom Grindcore als auch vom Death Metal Wenn wir ehrlich sind wissen wir gar nicht was Grindcore uberhaupt ist Mit Carcass hat das jedenfalls wenig zu tun Gleichzeitig sei Necroticism aber die Death Metal untypischste Platte die Carcass je gemacht hatten Es ist totaler Blodsinn uns als Grindcore oder Death Metal Band zu bezeichnen Das hat uns in der Vergangenheit geargert und das argert uns heute immer noch Wir spielen schlicht und einfach Carcass Musik Ken Owen Die einzige Bezeichnung die die Band als gerechtfertigt sieht ist extreme Musik 4 Entstehung BearbeitenBereits vor den Aufnahmen zum vorhergehenden Album hatte Carcass den schwedischen Gitarristen Michael Amott von Carnage angefragt Die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen bezeichnete Jeff Walker als notwendigen nachsten Schritt in der musikalischen Entwicklung der Band Amott lehnte ab bereute diese Entscheidung allerdings nach eigenen Angaben als er das fertige Album Symphonies of Sickness zum ersten Mal horte Als ihn die Band Anfang 1990 erneut anfragte sagte er sofort zu und flog im April 1990 nach Grossbritannien um mit der Band zu proben Das Trio Steer Walker und Owen hatte bereits den uberwiegenden Teil des Materials geschrieben Amott steuerte zu Incarnated Solvent Abuse und Corporal Jigsaw Quandary einige Riffs und Harmonien bei Einen Teil der Lieder nahm die Band im Elternhaus von Steer auf einem Vierspurgerat als Demo auf Symposium of Sickness hatte Owen auf einer Akustikgitarre komponiert und Steer ubertrug es auf Gitarren Tabs Fur die Aufnahmen war ursprunglich das Slaughterhouse Studio vorgesehen in dem Colin Richardson als Tontechniker arbeitete Nachdem ihm gekundigt wurde machte Richardson sich als Musikproduzent selbstandig Er empfahl der Band das Amazon Studio in Simonswood in der Nahe von Liverpool Da Carcass sich nach der Veroffentlichung von Symphonies of Sickness von ihrem Label Earache getrennt hatten weil sie unabhangig sein wollten mussten sie das Studio aus eigenen Mitteln finanzieren Ihnen stand ein Budget von 16 000 Pfund zur Verfugung das die Band aus den bisherigen Plattenverkaufen angespart hatte Anfang Juli 1991 begab sich das Quartett ins Studio Die Band hatte weder den Gesang geprobt noch hatte Walker die Bass Parts gelernt Aus diesem Grund mussten Teile der Aufnahmen bis zu zehnmal wiederholt werden Als die Basisspuren aufgenommen waren waren die finanziellen Mittel erschopft Digby Pearson von Earache bot Carcass einen neuen Vertrag an Die Band nahm an um die Aufnahmen zum Album fertigstellen zu konnen Insgesamt kosteten Studio Produktion und Mix rund 25 000 Pfund Inhalte und Gestaltung BearbeitenDas Album sollte ursprunglich nur Descanting the Insalubrious heissen Ken Owen hatte die Idee dazu die Phrase bedeutet in etwa die ganze Ekel erregende Schlechtheit aus einem menschlichen Korper herauszureissen Jeff Walker wollte dem Titel noch eine Bedeutung in Richtung sexueller Perversion verleihen und stellte das Wort Necroticism voran Dabei handelt es sich um die Zusammensetzung der Vorsilbe necro engl fur Tod und der Endung ticism die fur Fetischismus stehen soll Musikalisch gesehen stellte das Album die Abkehr der Band vom reinen Grindcore dar Carcass verwendeten erstmals uberwiegend Elemente des Death Metal Das Album wurde spater als Deathcore klassifiziert 5 Wegen der mit medizinischen Fachbegriffen durchsetzten Texte kursierte das Gerucht dass Carcass Medizinstudenten seien Dies entsprach nicht der Wahrheit Daran ist absolut alles erstunken und erlogen Ich selbst brauchte fur meine Texte immer ein Worterbuch Die Kunst bestand darin etwas was total einfach und banal war so krank extrem und medizinisch auszudrucken dass nicht mal Englander den Sinn der Lyrics verstanden Jeff Walker 6 Die Gitarrensoli tragen Namen in den Texten sind Doppeldeutigkeiten versteckt So handelt Incarnate Solvent Abuse davon dass aus menschlichen Uberresten ein Klebstoff hergestellt wird den man schnuffeln und sich so berauschen konnte Damit spielt die Band auf das in ihrer Jugend in den armeren Schichten weit verbreitete Schnuffeln von Klebstoff an eines der Gitarrensoli des Liedes tragt den Namen glue sniffing Carneous Cacoffiny handelt davon aus menschlichem Gewebe mit Hilfe eines Fleischwolfs Gitarrensaiten herzustellen Das Cover weicht von den fruheren Collagen aus Bildern von Leichenteilen und Obduktionsfotos ab weil die Band befurchtete dass dies den freien Verkauf der Platte erschweren konnte Aus Geldmangel beschloss die Band eine Fotomontage aus Schwarzweissfotografien der Mitglieder zu verwenden Die Bilder wurden kurz zuvor von Fotograf Ian Tilton im Haus von Schlagzeuger Ken Owen aufgenommen Walker hatte die Idee das Cover wie ein Krankenzimmer aussehen zu lassen In der Mitte des Covers befinden sich die vier Fotos der Bandmitglieder daruber sind medizinische bzw pathologische Instrumente angeordnet Links davon steht ein Rolltisch mit weiteren Instrumenten als Vorlage dienten die veterinarmedizinischen Instrumente von Owens Vater In der linken unteren Ecke ist ein Abfallbehalter zu sehen aus dem der blutverschmierte Oberarm von Jeff Walker hervorragt In der rechten unteren Ecke ist der Oberkorper eines Pathologen in der Draufsicht zu sehen der mit einem blutverschmierten Hammer auf die Fotomontage schlagt Dieser Hammer gehorte Mark Griffiths von Cathedral mit dem Walker zu der Zeit zusammen wohnte Einziger Kritikpunkt der Band an der Gestaltung des Albums waren die zahlreichen Schreibfehler bei den medizinischen Fachbegriffen Auf dem Aufdruck des eigentlichen Original Tontragers also der CD selbst die LP hatte einen schwarzen Aufdruck waren in einem Kreis angeordnete pathologische Instrumente in Schwarz auf rotem Hintergrund abgebildet Die erste Ausgabe bis etwa Anfang 1992 weist dieses Merkmal noch nicht auf Ahnlich war auch das Cover der dem Album 1992 folgenden EP Tools of Trade gestaltet allerdings als Foto Diese Gestaltungsidee wurde auf der dem Album folgenden Gods of Grind Tour mit Entombed Cathedral und Confessor auf der Carcass Headliner waren auf dem Backdrop dem Plakat auf der Buhnenruckseite aufgenommen und korrespondierte mit der ungewohnlichen runden Form des Tragegerusts der Lichtanlage uber der Buhne Rezeption BearbeitenJason Birchmeier von Allmusic sieht in dem Album die Befreiung der Band von den Grenzen die ihnen durch den Grindcore gesetzt werden und bezeichnet es als eines der besten Death Metal Alben der fruhen 1990er Jahre 7 Das Rock Hard bemerkt in seinem Review dass die Band trotz der starken Einflusse aus dem Death Metal nicht die im Genre zu der Zeit ublichen Klangmuster und Songstrukturen bietet Die Lieder seien technisch anspruchsvoll und durchdacht und enthielten uberraschend melodische Teile 8 Im Buch Best of Rock amp Metal des deutschen Rock Hard Magazins wird Necroticism auf Platz 294 von 500 gefuhrt Wolf Rudiger Muhlmann spricht von einem Quantensprung in Sachen Qualitat lobt die schrage Genialitat und sieht die Platte als starkstes Werk von Carcass 1 Coverversionen von Liedern dieses Albums BearbeitenDas Stuck Corporal Jigsore Quandary wurde u a von der Hardcore Techno Death Metal Band The Berzerker gecovert auf deren Album Dissimulate das auch bei Earache erschien Titelliste BearbeitenInpropagation Owen Steer Corporal Jigsore Quandary Steer Owen Amott Symposium of Sickness Owen Pedigree Butchery Steer Incarnated Solvent Abuse Amott Steer Carneous Cacoffiny Steer Lavaging Expectorate of Lysergide Composition Steer Forensic Clinicism The Sanguine Article Steer Alle Texte wurden von Jeff Walker verfasst Das Label Earache Records veroffentlichte 2003 das Album neu als Bonustracks waren drei Stucke der 1992 erschienenen EP Tools of the Trade enthalten das Titelstuck Tools of the Trade Rotten to the Gore und Hepatic Tissue Fermentatio Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolf Rudiger Muhlmann Carcass Necroticism Descanting the Insalubrious In Rock Hard Hrsg Best of Rock amp Metal Die 500 starksten Scheiben aller Zeiten HEEL Verlag Konigswinter 2007 ISBN 978 3 89880 517 9 S 95 Natalie J Purcell Death Metal Music The Passion and Politics of a Subculture McFarland 2003 ISBN 978 0 7864 1585 4 S 61 Natalie J Purcell Death Metal Music The Passion and Politics of a Subculture McFarland 2003 ISBN 978 0 7864 1585 4 S 22 Gotz Kuhnemund Carcass Kunst statt Chaos In Rock Hard Nr 57 Januar 1992 Review im Decibel Magazine Ausgabe 11 September 2005 vgl Rock Hard 198 Jason Birchmeier Review zu Necroticism Allmusic abgerufen am 3 Januar 2009 englisch Gotz Kuhnemund Review zu Necroticism In Rock Hard Nr 56 Quellen BearbeitenVolkmar Weber Classic Albums Necroticism Descanting The Insalubrious 1992 In Rock Hard Nr 198 J Bennett Rotten to the Gore The Making of Carcass Necroticism Descanting the Insalubrious In Albert Mudrian Hrsg Precious Metal Decibel Presents the Story Behind 25 Extreme Metal Masterpieces Da Capo Press 2009 ISBN 978 0 306 81806 6 S 130 141 CarcassBill Steer Jeff Walker Tom Draper Daniel WildingSanjiv Mike Hickey Carlos Regadas Ken Owen Daniel Erlandsson Michael Amott Ben AshStudioalbenReek of Putrefaction Symphonies of Sickness Necroticism Descanting the Insalubrious Heartwork Swansong Surgical Steel Torn ArteriesEPsThe Peel Sessions Tools of the Trade The Heartwork EP Surgical Remission Surplus Steel Despicable EP Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Necroticism Descanting the Insalubrious amp oldid 214438665