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Namestie Ľudovita Stura ist ein Platz in der Altstadt von Bratislava dt Pressburg ung Pozsony Benannt ist er nach dem slowakischen Schriftsteller und Politiker Ľudovit Stur Bis 1921 trug er den Namen Kronungshugelplatz Ľudovit Stur Platz vom Suden mit dem 1972 errichteten Stur Denkmal Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Allgemeines und Topographie des Platzes 3 Geschichte 3 1 Der Theresianische Kronungshugel 3 2 Maria Theresien Denkmal 3 3 Der Platz in der neuen Tschechoslowakei 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksNamen BearbeitenIn der Stadt gibt es nur wenige offentliche Platze die eine so bewegte und von Symbolen gepragte Vergangenheit vorweisen konnen wie dieser Platz Diese bewegte Vergangenheit kann auch an den haufigen Umbenennungen des Platzes wie folgt demonstriert werden 1 1709 Konigsberg gegen Neustadt 1733 Konigsberg auch Monticulus regis 1773 Konigsbergerplatz 1798 Konigsgassen 1804 Mons Regius 1807 Donau Neustift 1880 Kronungshugelplatz auch ung Koronazasidomb ter 1921 Korunovacne namestie 1931 Namestie 28 oktobra 1939 Namestie 14 Marca 1940 Namestie Dr Budayho 1945 Rooseweltovo namestie 1972 Namestie Ľudovita Stura Allgemeines und Topographie des Platzes BearbeitenDer Platz befindet sich am Donauufer von Bratislava Drei Strassen treffen sich hier die Mostova deutsch Bruckgasse nach Norden Richtung Nationaltheater altes Gebaude und Hviezdoslavovo namestie Hviezdoslav Platz bis 1921 Kossuthplatz Vajanskeho nabrezie deutsch Justilande und Fajnorovo nabrezie deutsch Fadrusz Janos Quai nach Osten und Razusovo nabrezie deutsch Graf Batthyany Lajos Quai fruher Donauquai oder noch alter Donaulande nach Westen 2 Drei palaisartige Gebaude befinden sich auf dem Platz Auf der Westseite steht das Esterhazy Palais wo ein Teil der Slowakischen Nationalgalerie beherbergt ist Nordlich des Platzes steht die Reduta Redoute zwischen 1913 und 1915 von den Budapester Architekten Dezso Jakab und Marcell Komor errichtet der Sitz der Slowakischen Philharmonie Vorher stand auf dieser Stelle der Theresianische Schuttkasten ein Getreidespeicher der 1911 abgerissen wurde 3 Auf der Ostseite befindet sich das Lanfranconi Palais bis 2010 Sitz des slowakischen Umweltministeriums Auf dem Platz liegt ein Strassenbahnknoten als Teil des Offentlichen Personennahverkehrs Bratislavas Von 1914 bis 1945 bestand hier das Pressburger Ende eigentlich eine Schleife der Pressburger Bahn Geschichte BearbeitenBis zum Beginn des 18 Jahrhunderts verlief auf dem heutigen Platz ein Rest eines Seitenarms der Donau In dieser Zeit war dieser Seitenarm zugeschuttet Der Theresianische Kronungshugel Bearbeiten nbsp Eine der altesten Darstellungen des Theresianischen Kronungshugels mit Donaustrom Im Hintergrund ist der sehr wohl gartnerisch geordnete Aupark am rechten Donauufer zu sehen nbsp Kaiser Ferdinand I nach der Kronung zum Konig von Ungarn am 29 September 1830 am Kronungshugel zu Pressburg In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entstand hier ein Kronungshugel der vorher beim heute abgerissenen Fischertor stand wo neu gekronte Konige von Ungarn auf dem Pferd hinaufgingen Auf dem Hugel wiesen sie als Zeichen der Bereitschaft das Konigreich zu verteidigen mit ihrem Schwert in alle vier Himmelsrichtungen Dies war zugleich das Ende der Kronungszeremonie 4 Sie fand nach der Erstellung des Kronungshugels nur zweimal statt bei den Kronungen von Leopold II im Jahr 1790 und von Ferdinand I im Jahr 1830 Danach fanden keine Kronungen mehr im Martinsdom statt nbsp Der Kronungshugel vor 1870 Die Ostseite des Platzes ist noch mit der ursprunglichen Bebauung Konigliches Salzamt vor dem Bau des Lanfranconi Palais zu sehen Links im Bild ist die Ecke der Wasserkaserne sichtbar Am 3 August 1773 begann man den Kronungshugel auf seinen jetzigen Platz dort wo dann spater das Maria Theresia Denkmal stand von Johann Matthias Korabinsky wird der Platz als Konigsbergerplatz bezeichnet zu verlegen Vom 20 bis 24 November 1774 befand sich Maria Theresia personlich in Pressburg um den vorgeschlagenen Platz fur den neuen Kronungshugel zu begutachten Gemass Ortvay scheinen die Arbeiten bereits 1775 abgeschlossen zu sein Es handelte sich hier um ein uberregionales Denkmal welches fur ganz Altungarn staatspolitische und nationale Bedeutung hatte und daher auch entsprechend aufwendig gestaltet werden sollte Mit der Ausgestaltung des neuen Hugels auch hierfur wurde Erde zur Aufschuttung des Hugels aus allen Komitaten Altungarns benutzt ist von der Kaiserin ebenfalls der beruhmte Wiener Architekt Franz Anton Hillebrandt beauftragt worden Im Suden zur Donau hin wurde auf dem in Stil des Spatbarock gehaltenen Hugel eine Ziermauer aus Granit errichtet die mit der Stephanskrone sowie dem ungarischen Staatswappen geschmuckt war Die drei Aufgangsrampen vom Norden Westen und Osten her bestanden aus Stein und wurden von gehauenen Gelanderblocken umgrenzt die im unteren Bereich Strassenniveau mit schweren Eisenketten verbunden waren Die Kosten fur das Denkmal betrugen rd 40 000 Gulden 5 Bei dem Platz wurde 1825 eine holzerne Schiffbrucke zum Vorort Engerau heute Petrzalka errichtet Sie trug den Namen von Karoline Auguste die im selben Jahr im Martinsdom gekront wurde 6 Die Brucke wurde erst 1891 abgetragen als die feste Uberquerung damals Franz Josephs Brucke heute Alte Brucke errichtet wurde 7 Nachdem im Josephinischen Zeitalter bereits 1783 die Ungarische Kammer und bis zur Mitte des 19 Jh weitere Teile der fur die Staats und Regierungsgeschafte zustandigen Landesverwaltung nach Pest Buda dem aufstrebenden spateren Budapest verlegt wurden verlor auch der Kronungshugel zu Pressburg seine ursprungliche Bedeutung Und da man im Jahre 1870 im Zuge der Donauregulierungsarbeiten auch mit weiterer Auffullung des Gelandes am linken Donauufer beginnen wollte wurde in einer Sitzung am 4 Mai 1870 vom Stadtrat Pressburg unter Leitung des Burgermeisters Heinrich Justi die Abtragung des Kronungshugels beschlossen nachdem vorab bereits im Jahre 1869 die Zustimmung des k u Innenministeriums eingeholt wurde Gleichzeitig beschloss der Stadtrat auf diese Stelle als Erinnerung an die Kronungsfeierlichkeiten ein wurdiges Denkmal zu setzen was dann mit Errichtung des Maria Theresia Denkmals auch realisiert wurde Der Hugel wurde 1870 71 auf Anlass des Stadtrats abgetragen Maria Theresien Denkmal Bearbeiten Hauptartikel Maria Theresien Denkmal Bratislava Das Maria Theresia Denkmal auf dem Platz wurde 1897 eingeweiht und 1921 durch tschechoslowakische Legionare zerstort Der Platz in der neuen Tschechoslowakei Bearbeiten nbsp Stefanik Denkmal am ehemaligen KronungshugelplatzAus Anlass des 10 jahrigen Bestehens der Tschechoslowakei im Jahre 1928 wurde der Wunsch geaussert den Platz wieder mit einem Denkmal zu schmucken Nach einem Kunstlerwettbewerb erhielt der Prager Bildhauer Bohumil Kafka am 28 Oktober 1928 den Auftrag ein Denkmal zu Ehren des Generals Milan Rastislav Stefanik zu errichten Die ursprungliche Konzeption des Denkmals sah eine uberlebensgrosse in Erz gegossene Figur von Stefanik in Fliegeruniform vor die von vier riesigen Pfeilern Pylonen welche von Lowen gekront sein sollten umgeben war Die vier Lowen sollten die vier Wappen der die damalige CSR bildenden Lander 8 in den Pranken halten Gemass ursprunglichem Terminplan sollte das Denkmal am 28 Oktober 1935 enthullt werden Da sich die Arbeiten immer wieder verzogerten konnte der Termin aus verschiedenen Grunden nicht eingehalten werden Jedoch in Kreisen von national bewussten Slowaken stiess das Monument des Tschechoslowakisten 9 Stefanik auf immer grosseren Widerstand Deshalb wurde eine zweite Variante vorgelegt die jetzt nur noch einen Pfeiler mit Lowen vorsah Im Jahre 1938 wurde das Denkmal in modifizierter Form realisiert Im Juni 1940 wurde die Statue des Lowen entfernt Adolf Hitler selbst sollte kurz nach der Besetzung Petrzalkas durch das Dritte Reich im Jahr 1938 angeblich ausgerufen haben Die Katz muss runter nach anderen Quellen Die Katze muss weg 10 Die Statue von Stefanik selbst wurde etwa 1954 entfernt und in den 1970er Jahren eingeschmolzen Im Jahre 1972 wurde auf den ehemaligen Kronungshugel ein Monument fur den Kodifikator der slowakischen Schriftsprache Ľudovit Stur errichtet Der Entwurf stammte von den Bildhauern Tibor Bartfay und Ivan Szalay Am Tag des Beitritts der Slowakei in die Europaische Union am 1 Mai 2004 wurde in Anlehnung an den Kronungshugel der sogenannte Integrationshugel eingeweiht der symbolisch unter Verwendung von Erde aus den 25 damaligen EU Landern entstand Er befand sich jedoch nicht an der Stelle des ursprunglichen Hugels sondern mehr am Rande des Platzes an der Promenade 11 12 Nach dem Abschluss der Errichtung des Hochwasserschutzwalls und dem Bau der neuen Promenade wird der Hugel nicht mehr bestehen 13 Literatur BearbeitenEmil Portisch Geschichte der Stadt Pressburg Bratislava 2 Bde Pressburg Bratislava 1932 1933 Stefan Holcik Pozsonyi koronazasi unnepsegek 1563 1830 Budapest 1986 ISBN 963 07 4218 7 Vladimir Horvath Bratislavsky topograficky lexikon Bratislava 1990 ISBN 80 222 0229 0 Anton Klipp Der Kronungshugel zu Pressburg Geschichte eines alten Platzes In Karpatenjahrbuch 2005 Stuttgart ISBN 80 88903 60 2 Anton Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt Karpatendeutsches Kulturwerk Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 927020 15 3 Einzelnachweise Bearbeiten Bratislavsky topograficky lexikon S 286f Die hier angegebenen deutschen Bezeichnungen stammen vom Beginn des 20 Jahrhunderts d h aus der Zeit bis etwa 1920 falls nicht anders angegeben Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt S 63 Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt S 59 Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt S 64 Die Schiffbrucke wurde anlasslich der Kronung von Carolina Augusta der vierten Gemahlin von Kaiser Franz I zur Konigin von Ungarn vom Herrscherhaus der Stadt Pressburg mit Schenkungsurkunde vom 13 Dezember 1825 gestiftet Ihr zu Ehren erhielt sie den Namen Karolinen Brucke Die Pressburger Zeitung Nr 70 vom Jahre 1825 berichtete Die neue und ungekannte Art dieses Kommunikationsmittels und der Umstand dass man unbehindert von einem Ufer zum anderen gehen konnte zog gleich nach Eroffnung aus allen Schichten der Bevolkerung zahllose Neugierige an Die Brucke ruhte auf 32 Schiffen war 148 Klafter lang und 24 Klafter breit und sehr schmuck gebaut zit bei Portisch Bd 2 S 433 Die Karolinen Brucke konnte in der Mitte geoffnet werden um den zu dieser Zeit anlaufenden Dampfschiffsverkehr zu ermoglichen Zuletzt war die Karolinen Brucke bis zum 13 Dezember 1890 in Betrieb Da die Donau im Winterhalbjahr in der Regel zugefroren war konnte die Karolinen Brucke wahrend dieser Jahreszeit nicht benutzt werden Sie wurde vor Beginn der Frostperiode abgebaut und bis zum Fruhling des kommenden Jahres auf einem speziell dafur vorgesehenen Platz auf dem Fischplatz deponiert Vgl bei Portisch Bd 2 S 433 V Presporku bol kedysi kyvadlovy aj lodkovy most Bratislavske noviny abgerufen am 20 August 2010 Das waren 1 Bohmen 2 Mahren mit Schlesien 3 Slowakei 4 Karpatenukraine Der Tschechoslowakismus war eine hauptsachlich in Bohmen verbreitete Ideologie nach der nicht eine selbststandige slowakische Nation sondern nur eine verschiedene Sprachen Sprachdialekte sprechende tschechoslowakische Nation existiere Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt S 33 Bratislava plant Wiederaufbau des zerstorten Maria Theresien Denkmals Memento des Originals vom 1 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wieninternational at wieninternational at abgerufen am 5 Oktober 2010 Integracny kopcek vyzera ako zanedbany prazdny kvetinac Radsej ho zrusia SME abgerufen am 11 September 2010 Rudolf Jaworski Peter Stachel Die Besetzung des offentlichen Raumes Seite 210 ISBN 978 3 86596 128 0 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Namestie Ľudovita Stura Bratislava Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 140229 17 109832 Koordinaten 48 8 24 8 N 17 6 35 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Namestie Ľudovita Stura amp oldid 228919258