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Mollenfelde ist ein Ortsteil der Gemeinde Friedland im niedersachsischen Landkreis Gottingen MollenfeldeGemeinde FriedlandKoordinaten 51 25 N 9 51 O 51 40891 9 843476 305 Koordinaten 51 24 32 N 9 50 37 OHohe 305 m u NHNEingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 37133Vorwahl 05504Mollenfelde aus sudlicher Richtung gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswertes 4 Politik 4 1 Ortsrat 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer von Fachwerkgebauden gepragte Ort liegt eingebettet im oberen Molletal auf etwa 300 m u NHN am aussersten Westrand der Gemeinde 5 km westlich vom Ortskern Friedland entfernt Nach Sudwesten schliesst sich das Tal des Hubenbaches an einem Zufluss der Werra 208 Einwohner leben auf einer Flache von 6 93 km Das Gemeindegebiet erstreckt sich im Suden wie ein Keil in hessisches Gebiet bis auf die Hohen des Sandwaldes Steinkopfe 413 m u NHN Verkehrsmassig angeschlossen ist der Ort uber die Landesstrasse 565 3238 unmittelbar nordwestlich verlauft die Bundesautobahn 7 nbsp Blick von Nordosten uber MollenfeldeGeschichte BearbeitenDer Ort wurde im Jahr 1032 als Molduggauel Molduggaue und Molduggavel erstmals schriftlich erwahnt 1 1370 ubertrug Otto der Quade das halbe Dorf an die Herren von Stockhausen welche den Besitz bis 1459 innehatten Sie selbst belehnten in diesem Jahr die Herren von Bodenhausen mit ihrem Besitz in Mollenfelde der 1462 an Sittich von Berlepsch verkauft wurde In diese Zeit fallt auch die Ubertragung des Dorfes an den Landgrafen von Hessen welcher fortan als Lehnsherr auftrat und das Eigentum derer von Stockhausen aufkaufte 1618 wurde Mollenfelde zwischen Hessen Amt Witzenhausen und dem Furstentum Gottingen aufgeteilt ab 1832 gehorte der gesamte Ort zum Konigreich Hannover wirtschaftlich war er damals von den Herren von Berlepsch abhangig Von jeher bildeten die Forstwirtschaft und die Steinbruche die wichtigsten Arbeitsplatze im Ort da bedingt durch die ungunstige Bodengute sowie das Mikroklima eine Landwirtschaft lediglich in eingeschranktem Masse zu realisieren war 2 Diese schlechten Arbeitsbedingungen brachten es auch mit sich dass viele Mollenfelder in die Regionen Nordhessens und Sudhannovers auswanderten In unmittelbarer Nahe auf der Erhebung des Sachsenbuhl im Mollenfelder Forst nach rechts zur Burg Berlepsch gerichtet findet sich eine Flur die den Namen Grafenhain beziehungsweise Grafenhagen tragt In fruheren Zeiten stand an dieser Stelle ein Dorf dieses Namens das 1369 noch erwahnt wird spaterhin jedoch wust fiel 3 In Mollenfelde gab es fruher einmal einen judischen Friedhof 4 Uber die Anfange der judischen Gemeinde ist jedoch wenig bekannt Das im 18 Jahrhundert teils hessische teils hannoversche Dorf Mollenfelde bildete im folgenden Jahrhundert mit dem hessischen Hermannrode 1830 eine Synagogengemeinde Zwar besassen beide Orte einen eigenen Friedhof teilten sich aber ein bei dem Gastwirt Mollenfeldes angemietetes Synagogengebaude Uber die Existenz einer Mikwe ist nichts bekannt der Vorsteher der Gemeinde wechselte alle zwei Jahre Der Bau einer Synagoge im Garten des Jacob Katz 1818 rief Proteste des Schulzen des hessischen Teils Mollenfeldes hervor der gegen das vermutete Geschrei der Juden beim Amt Witzenhausen Einspruch einlegte Der Bau wurde trotz hessischer Erlaubnis nicht realisiert Hauptsachlich lag der Grund darin dass Hannover vier Juden 1820 ein Verbot ausstellte sich an der Errichtung einer Synagoge zu beteiligen 5 Die Plane wurden 1832 wieder aufgenommen jedoch erhoben nun der evangelische Pfarrer und seine Gemeinde Widerspruch der um die eigene Ruhe wahrend der kirchlichen Gottesverehrung besorgt war Ein Vorschlag zielte darauf nur ausserhalb des Dorfes eine Synagoge zu erlauben Wahrend in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bis zu 25 der Einwohner judischen Glaubens waren zogen spater sehr viele Juden fort viele schlossen sich der judischen Gemeinde in Gottingen an Die letzten judischen Einwohner verliessen Mollenfelde im Jahr 1917 6 Bis zum Jahr 2004 war das Europaische Brotmuseum das eine kulturhistorische Sammlung zum Thema Vom Korn zum Brot zeigt in Mollenfelde angesiedelt Seitdem befindet es sich im ehemaligen Forstamt Radolfshausen in Ebergotzen ebenfalls Landkreis Gottingen Die Grundung des Brotmuseums in Mollenfelde fiel in das Jahr 1969 als von Vertretern der Backerhandwerks und Politikern der Bundes Landes und Regionalebene der gemeinnutzige Verein Europaisches Brotmuseum e V ins Leben gerufen wurde Schon ein Jahr zuvor erwarb dazu der Berliner Backermeister Otto Kunkel ein Fachwerkhaus im Ort um seine Exponate zum Thema Vom Korn zum Brot offentlich zuganglich zu machen Die feierliche Eroffnung fand 1971 durch den Bundeswirtschaftsminister statt In den folgenden Jahrzehnten konnte das Museum stets hohe Besucherzahlen verzeichnen jedoch zog auch das Aussengelande auf dem sich ein Cafe und ein Steinbackofen befanden viele Interessierte an so dass man sich vermehrt auf den wirtschaftlichen Aspekt des Museums konzentrierte Dazu sah man Erweiterungen vor unter anderem sollten ein Cafe mit 80 Platzen ein Kornspeicher und eine Remise eroffnet werden 7 Da der Platz jedoch nicht ausreichte wurde eine Verlegung des Museums in Betracht gezogen welche spater mit dem Umzug nach Ebergotzen realisiert wurde Am 1 Januar 1973 wurde Mollenfelde in die Gemeinde Friedland eingegliedert 8 Sehenswertes Bearbeiten nbsp Die Kirche von MollenfeldeDie evangelische Kirche Mollenfelde hat einen Wehrturm der wohl noch aus dem Mittelalter stammt ungewohnlicherweise befindet er sich an der Ostseite der Kirche Der Tursturz uber dem Westeingang der Kirche ist auf das Jahr 1758 datiert Sudwestlich des Forsthauses Mollenfelde befindet sich das Schloss Berlepsch Politik BearbeitenOrtsrat Bearbeiten Der Ortsrat setzt sich aus funf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen 9 Wahlergemeinschaft Mollenfelde 5 Sitze Stand Kommunalwahl am 12 September 2021 Literatur BearbeitenMollenfelde Gem Friedland Kr Gottingen In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 Seite 957Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mollenfelde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Friedland mit Mollenfelde Memento vom 6 Januar 2005 im Internet Archive Mollenfelde Wiki GottingenEinzelnachweise Bearbeiten Kirstin Casemir Uwe Ohainski Jurgen Udolph Die Ortsnamen des Landkreises Gottingen In Jurgen Udolph Hrsg Niedersachsisches Ortsnamenbuch NOB Teil IV Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2003 ISBN 3 89534 494 X S 284 f Klaus Wettig Spurensuche und Fundstucke Gottinger Geschichten Wallstein Verlag Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0122 1 S 8 Wilhelm Lotze Geschichte der Stadt Munden nebst Umgegend Eigenverlag Hann Munden 1878 S 301 Mollenfelde In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland hier Niedersachsen Herbert Obenaus David Bankier Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band II Wallstein Gottingen 2005 S 1052 Herbert Obenaus David Bankier Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Textauszug Mollenfelde Wallstein Gottingen 2005 S 51 54 PDF abgerufen am 15 Juli 2012 Gerhard Strohlein Zu Besuch in Deutschlands Mitte Natur Kultur Tourismus In Tobias Reeh Gerhard Strohlein Hrsg ZELTForum Gottinger Schriften zur Landschaftsinterpretation und Tourismus Band 3 Universitatsverlag Gottingen 2006 ISBN 3 938616 55 5 S 134 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 208 Ortsratswahl 12 09 2021 Gemeinde Friedland Mollenfelde In kdo de 12 September 2021 abgerufen am 20 Dezember 2021 Ortschaften der Gemeinde Friedland Ballenhausen Deiderode Elkershausen Friedland Gross Schneen Klein Schneen Lichtenhagen Ludolfshausen Mollenfelde Niedergandern Niedernjesa Reckershausen Reiffenhausen Stockhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mollenfelde amp oldid 218363064