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Mittelstille ist eine Ortschaft in Thuringen mit circa 593 Einwohnern 31 Dezember 2007 Seit 1994 bildet sie einen Ortsteil der im Landkreis Schmalkalden Meiningen gelegenen Stadt Schmalkalden MittelstilleStadt SchmalkaldenWappen von MittelstilleKoordinaten 50 42 N 10 29 O 50 701666666667 10 483611111111 329 Koordinaten 50 42 6 N 10 29 1 OHohe 329 m u NNEinwohner 580Eingemeindung 1 Juni 1994Postleitzahl 98574Vorwahl 03683Karte Lage und Ausdehnung des Ortes um 1880 Teilansicht des Stille Tals mit Mittelstille unterer Bildrand Teilansicht des Stille Tals mit Mittelstille unterer Bildrand Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt im Stillergrund zwischen dem Schmalkalder Stadtteil Naherstille und dem Schmalkalder Ortsteil Springstille an der Landesstrasse 1118 Mittelstille wird von der Stille durchflossen die in der Nahe der Ortschaft noch einige kleine Bache aufnimmt Der grosste Berg bei Mittelstille ist der Stiller Stein welcher vulkanischen Ursprungs ist und dessen Gipfel aus Ton Porphyr besteht Neben dem Stiller Stein gibt es noch weitere Berge deren Gipfel ebenfalls aus Tonporphyr bestehen wie beispielsweise den Dornberg Goldberg Franzenberg oder Ringberg Geschichte BearbeitenIm Jahr 1210 wurde Mittelstille urkundlich erstmals als Stillamedio im Kopialbuch des Klosters Reinhardsbrunn erwahnt Die Originalurkunde ist abhandengekommen weitere fruhe Ortserwahnungen folgten in der Nova Historia Smalcaldia Schreibweise Mittelnstilla im Jahr 1340 Bei einer Wildbahnuntersuchung der Henneberger am 21 August 1420 wurde im Henneberg Urbarium eine Kapelle zu Mitteln Stilla erwahnt die Schreibweise Mittelstillen galt 1641 Als erstes schriftlich belegbares Gebaude des Ortes taucht die Neumulle in der Flur Mittelstille im Jahr 1589 auf 1 Der Ort war stets eng mit der nahen Stadt und Herrschaft Schmalkalden verflochten so gehorte der Ort zur Schmalkalder Pfarrgemeinde St Georgen Der nicht uberlieferte Standort einer Kapelle bei Mittelstille die 1420 erwahnt wird gibt noch weitere Ratsel auf Mit der Einfuhrung der Reformation in Schmalkalden wurde auch die Mehrzahl der Einwohner in Mittelstille evangelisch Alle kirchlichen Fest und Feiertage sowie Beerdigungen wurden in Schmalkalden wahrgenommen erst 1813 erhielt der Ort einen eigenen Friedhof Die kirchliche und schulische Versorgung besserte sich mit dem Bau der Simultanschule im Jahr 1864 Das Gebaude genugte wegen der geringen Einwohnerzahl die um 1850 etwa 240 Einwohner betrug nbsp Diese hessische Amtskarte aus dem 16 Jahrhundert zeigt die Orte um Schmalkalden der Ort Mittelstille und die Neumuhle sind in der Kartenmitte dargestellt Die erste Schule entstand schon infolge der Reformation der erste namentlich bekannte Lehrer war der Leinweber Georg Hofel aus Schmalkalden der sich als Schuldiener in Mittelstille im Jahr 1648 besolden liess 1 Erste statistische Daten liegen aus dem Jahr 1769 vor 37 bewohnte Gebaude mit 159 Menschen darunter 34 Manner 35 Weiber 46 Sohne 33 Tochter ein Geselle ein Lehrjunge vier Knechte sechs Magde darunter drei Muller ein Wirt zugleich Metzger ein Hufschmied ein Leinenweber ein Geisselstuckmacher Peitschenmacher 25 Ackerleute Bauern in herrschaftlichen Dienst stehend ein Forster ein Dorfschulze ein Wiesenhuter in Gemeindediensten stehend zwei Vorsteher ein Schulmeister ein Dorfknecht ein Kuh und ein Schweinehirte zwei Schafer sowie zwei Garnisonssoldaten als Dorfpolizisten Ferner gibt es ein Backhaus und mehrere Muhlen Die 1819 wird der in Konkurs geratene Besitzer der Neumuhle Heinrich Wilhelm Hartung obdachlos der zugehorige Besitz der Neumuhle wird versteigert Die Untere Muhle ist 1845 neu errichtet worden sie bestand etwa 40 Jahre und wurde bei einem Grossbrand im Jahr 1886 bis auf die Grundmauern zerstort Die Stille Brucke in der Ortslage wurde 1863 erneuert und kostete 126 Taler 1 Im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 fallen 14 Manner aus Mittelstille den deutschen Kriegsteilnehmern zur Ehre spendet die Gemeinde 1889 einen Betrag von drei Reichsmark zum Bau des Kyffhauserdenkmals Der 17 jahrige Ehrhard Eduard Krech bittet 1879 um Erlaubnis nach den Vereinigten Staaten auswandern zu durfen 1 Eine spurbare Auswanderungswelle wie beispielsweise in den Orten der Thuringer Rhon fand in der wirtschaftlich gefestigten Schmalkalder Region nicht statt Die kulturelle Betatigung in Sangervereinen greift auf die Landorte uber Am 18 Juli 1886 treffen sich 13 Vereine am Ortsrand um das Sangerfest zu begehen Die Teilnehmerzahl betrug 260 Sanger 1 Der bereits erwartete Bau der Bahnstrecke nach Zella Mehlis wird 1889 bis 1891 vollbracht Die Inbetriebnahme der Bahnlinie von Schmalkalden nach Steinbach Hallenberg wird am 13 Dezember 1891 gefeiert 1889 wird wieder eine Muhle erbaut sie wird dem Sohn des Mullers Wolf anvertraut Durch eine kreisarztliche Verordnung wird der Schulbetrieb 1895 fur einige Wochen unterbrochen die weitere Ausbreitung von Scharlachfieber und Diphtherie soll auf diese Weise verhindert werden 1 Die statistischen Angaben des Jahres 1900 58 Wohnhauser mit 194 mannlichen und 207 weiblichen Einwohnern sieben Pferde 241 Rindvieh 147 Schafe 154 Schweine 84 Ziegen 736 Stuck Federvieh und 20 Bienenstocke Als erster Sportverein wird der Turnverein am 18 Januar 1903 gegrundet bereits 25 Jahre besteht der Kriegerverein im Jahr 1904 Der erste Anschluss an die Elektrizitatsversorgung erfolgt 1912 der Generator wird in Steinbach Hallenberg betrieben und ist uber eine Freileitung mit den Nachbarorten verbunden Als Kriegsteilnehmer fallen 22 Einwohner des Ortes im Ersten Weltkrieg sowie 35 Einwohner im Zweiten Weltkrieg zuzuglich zehn vermisster Einwohner 1 1941 wird die obere Muhle stillgelegt im Familienbesitz ist die untere Muhle im Mitteldorf Die Bauern schliessen sich 1959 zur LPG Stillergrund zusammen Der Betrieb der unteren Muhle in Mittelstille wird 1971 eingestellt Im gleichen Jahr vernichtet ein Grossbrand ein landwirtschaftliches Gehoft am Muhlenweg Die LPG Heinrich Rau wird 1971 aus den kleinen und unrentablen ortlichen LPGs gebildet der Verwaltungssitz des Agrarunternehmens wird in Mittelstille errichtet Der LPG werden die landwirtschaftlichen Genossenschaftsflachen der Orte Trusetal Seligental Schmalkalden Stiller Grund Haseltal Viernau und weiterer Orte ubergeben Der kleine Ort Breitenbach wird 1974 nach Mittelstille eingemeindet Der Ort wachst und erhalt verschiedene offentliche Gebaude und eine Kaufhalle eine Betonbrucke sowie einen Sportplatz werden bewilligt Im Dorf werden verschiedene Strassen kanalisiert neue Trinkwasserleitungen verlegt und gepflastert 1984 erhalt der Ort eine Gemeinschaftsantennenanlage bewilligt 1986 muss ein neuer Hochbehalter fur die Trinkwasserversorgung gebaut werden 1 Die ebenfalls maroden Verhaltnisse in der DDR fuhren 1989 zur friedlichen Revolution Mit der Einfuhrung der Marktwirtschaft entstehen im Ort zahlreiche Handwerksbetriebe ein Autohaus und verschiedene Dienstleistungsunternehmen Am 1 Juni 1994 wurde Mittelstille nach Schmalkalden eingemeindet 2 Mit Mitteln der Dorferneuerung werden im Ort verschiedene Projekte und Gebaudesanierungen durchgefuhrt sie dienen auch der Vorbereitung der 800 Jahr Feier im Jahr 2010 1 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Mittelstille Blasonierung In Rot mit silbernem Spitzenschildhaupt und goldenem Schildfuss darin ein blauer Wellenbalken vorn ein goldenes Eichenblatt und hinten ein goldenes Buchenblatt Wappenbegrundung Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 9 Mai 1994 vom Thuringer Landesverwaltungsamt genehmigt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Gebaude einer Simultanschule in der Mitte des Ortes wurde 1864 errichtet es diente der kleinen Gemeinde zugleich als Schule und Kirche Die heutige Nutzung ist Dorfkirche Wohn und Amtssitz des Ortsburgermeisters Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Michael Scholz Susann Schonewald et al Festschrift 800 Jahrfeier Mittelstille Eigenverlag Mittelstille 2010 StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 1994Literatur BearbeitenMichael Scholz Susann Schonewald et al Festschrift 800 Jahrfeier Mittelstille Eigenverlag Mittelstille 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelstille Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile der Stadt Schmalkalden Asbach Aue Breitenbach Grumbach Haindorf Helmers Mittelschmalkalden Mittelstille Mockers Naherstille Niederschmalkalden Reichenbach Schmalkalden Springstille Volkers Weidebrunn Wernshausen Normdaten Geografikum GND 7711109 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelstille amp oldid 200356708