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Die Mittelriede ist ein etwa sechs Kilometer langer kunstlicher Bachabzweig der Wabe im heutigen Stadtgebiet von Braunschweig der uberwiegend parallel zur Wabe fliesst und bei Querum in die Schunter mundet MittelriedeBeginn der Mittelriede beim Schoppenstedter Turm 2015 Abzweig nach links die Wabe fliesst geradeaus Beginn der Mittelriede beim Schoppenstedter Turm 2015 Abzweig nach links die Wabe fliesst geradeaus DatenGewasserkennzahl DE 482892Lage BraunschweigFlusssystem WeserAbfluss uber Schunter Oker Aller Weser NordseeAbzweig von der Wabe Beim Schoppenstedter Turm52 15 2 N 10 35 27 O 52 25068 10 59075 77Quellhohe 77 m u NHN 1 Mundung bei Querum in die Schunter52 29734 10 54782 70 Koordinaten 52 17 50 N 10 32 52 O 52 17 50 N 10 32 52 O 52 29734 10 54782 70Mundungshohe 70 m u NN 1 Hohenunterschied 7 mSohlgefalle 1 2 Lange 6 km 1 ohne RenaturierungsbereichEinzugsgebiet 5 5 km 2 Rechte Nebenflusse FischergrabenGrossstadte BraunschweigSchiffbar bis etwa 1806Wasserkorper mit Wabe 15041 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 2 1 Entwasserungsgraben 2 2 Landwehr 2 3 Schunterkanal 2 4 Namensherkunft 3 Flora und Fauna 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDer Bach zweigt am Schoppenstedter Turm in der Nahe von Klein Schoppenstedt als Nebenarm bzw Hochwasserentlaster der Wabe ab Er fliesst durch Riddagshausen und mundet schliesslich bei Querum 400 m unterhalb der Wabe in die Schunter Im Bereich von Riddagshausen bestehen mehrere Verbindungen zur Wabe und zu den verschiedenen Fischteichen Seit 2009 ist im Gebiet zwischen der Bundesstrasse 1 und der Bahnstrecke Braunschweig Magdeburg ein umfangreiches Renaturierungsgebiet angelegt worden in dem von der Wabe ein weiteres Nebengewasser abgeleitet wurde und maandrierend durch flache Feuchtgebiete verlauft Neue Mittelriede GKZ 4828922 Im Bereich der Teiche Lagesteich und Spitzer Teich und des Klosters Riddagshausen verlauft ein weiterer Nebenarm der Wabe namens Alte Mittelriede GKZ 4828924 der sudlich des Ortskerns von Riddagshausen fliesst und an der Strassenbrucke Ebertallee in die Mittelriede mundet Weiter flussabwarts wurde im Zuge eines 2006 und 2008 aufgestellten umfangreichen Massnahmenpakets der Stadt Braunschweig die Struktur entlang des Tafelmakerwegs zwischen Riddagshausen und Gliesmarode durch Aufweitungen Umleitungen und das Einbringen von Hindernissen verbessert 3 Gleichzeitig wurden Aufwallungen zum Hochwasserschutz der benachbarten Gartengrundstucke angelegt und durch Mulden der Verlauf des ehemaligen Stichkanals zum Nussberg markiert Auf Hohe der Ottenroder Strasse sind ebenfalls Renaturierungsmassnahmen in Form von Uberschwemmungsgebieten und Uferumgestaltungen durchgefuhrt worden Im Ubrigen verlauft die Mittelriede geradlinig und wurde in ihrer Struktur als unbefriedigend eingestuft 4 Geschichte BearbeitenEntwasserungsgraben Bearbeiten Aufgrund des parallelen Verlaufes zur Wabe wird angenommen dass es sich bei der Mittelriede um ein im Fruhmittelalter kunstlich angelegtes Gewasser handelt Sie wurde vermutlich von den Monchen des Klosters Riddagshausen zur Be und Entwasserung der Riddagshausener Fischteiche angelegt Als Entstehungszeitraum wird hierbei das 12 bis 13 Jahrhundert angesetzt Landwehr Bearbeiten Im 14 und 15 Jahrhundert erfolgte der teilweise Umbau im Rahmen der Braunschweiger Landwehr In einer Karte von 1730 wird die Mittelriede auch explizit als Landwehr bezeichnet und ist neben der Wabe und zwei weiteren parallel verlaufenden Graben beschrieben Errichtet wurde die Braunschweiger Landwehr zwischen 1384 und 1416 und bestand aus drei bis vier Graben und bepflanzten Wallen Im Norden erfullten die Schunterauen diese Funktion auf naturliche Weise Im Osten bog die Landwehr am Butterberg nach Suden ab und folgte der Mittelriede Die Befestigungen wurden erst im 18 Jahrhundert endgultig abgetragen Schunterkanal Bearbeiten nbsp Der Schunterkanal bei Braunschweig im Jahr 1761Nachdem die Mittelriede mit Ende des Mittelalters ihren Nutzen als Landwehr verloren hatte wurde um 1750 mit dem Ausbau zum Schunterkanal begonnen Braunschweig verfugte bereits uber mehrere Hafen zumeist an der Oker und war so uber die Aller und Weser mit der Nordsee verbunden Durch die rasch steigende Bevolkerungszahl war jedoch auch ein grosser Bedarf an Holz und Steinen aus dem Umland entstanden Wahrend Brennholz aus dem direkten Umland in die Stadt gelangte wurden Bauholz und Kalkstein aus dem Elm beschafft Fur den Transport wurde die Schunter zum Massengutertransportweg ausgebaut Ein Problem ergab sich jedoch aus der Tatsache dass die bisherigen Hafen alle an der Oker lagen Der Transport hatte uber die seichte Schuntermundung bei Walle und danach mehrere Kilometer stromaufwarts uber die Oker erfolgen mussen Um dies zu vermeiden entschied man sich den alten Landwehrgraben Mittelriede auszubauen Dabei wurde die alte Mittelriede bis auf Hohe des Gliesmaroder Turms ausgebaut Von hier aus wurde ein Verbindungskanal zur Oker errichtet der in westlicher Richtung zwischen den heutigen Strassenzugen von Gliesmaroder Strasse und Karlstrasse verlief und die Oker am Fallersleber Tor auf dem Gelande des heutigen Botanischen Gartens erreichte Sein Wasser erhielt der mit etwa 1 80 m Tiefe und 9 bis 15 m Breite ausgebaute Kanal von Mittelriede und Wabe Dazu wurde das Wasser der Mittelriede zwischen Gliesmaroder Turm und Schunter mittels einer 18 m langen und 6 m breiten Schleuse aufgestaut Die Bauzeit dauerte von 1747 bis 1750 Bereits 1788 wurde der Betrieb weitgehend eingestellt und der Kanal verlandete Namensherkunft Bearbeiten Der Name enthalt die im Braunschweiger Raum weit verbreitete Endung riede fur Bach oder Wasserlauf Im Braunschweiger Stadtgebiet gibt es ausser der Mittelriede noch eine Kleine Mittelriede beim Raffteich Der Namensanfang Mittel lasst sich aus der Lage zwischen zwei Flurstucken bzw als Grenzbach deuten 5 Der Verlauf der Landwehr deutet darauf hin Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Renaturierter Verlauf der Mittelriede am Tafelmakerweg 2019 nbsp Grune FlussjungferEntsprechend ihrer heutigen Funktion als Hochwasserentlaster der Wabe ist die Mittelriede ausgebaut und befestigt worden Der Bach fliesst uberwiegend durch Ackerland und Wiesen die jedoch stark durch die urbane Bebauung der Grossstadt begrenzt werden Nur in wenigen Abschnitten ist die Mittelriede durch Baume beschattet so dass der Bach im Sommer stark verkrautet Der Gewassergrund besteht vor allem aus feinem Sand und einem sehr geringen Anteil aus Kies an stromungsarmen Stellen auch aus Faulschlamm Der Gewassergutebericht des Landes Niedersachsen aus dem Jahr 2000 stuft den gesamten Verlauf der Mittelriede als massig belastet Guteklasse II ein Diese Bewertung wurde 2011 bestatigt wobei die Qualitat in den einzelnen Abschnitten weitestgehend gleich bleibt 6 Durch den begradigten Verlauf der Mittelriede ist die Stromungsgeschwindigkeit verhaltnismassig hoch wodurch 2 3 der zu findenden Organismen typische Fliesswasserbewohner sind Trotz der nur wenigen beruhigten Zonen konnten sich aber auch eine Reihe von Stillwasserorganismen ansiedeln Insgesamt finden sich 6 Tierarten die auf der Roten Liste des Landes Niedersachsen gefuhrt werden 2 Arten von Eintagsfliegen zwei Arten Schmalwasserkafer die Gebanderte Prachtlibelle die Grune FlussjungferWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelriede Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte der Mittelriede bei openstreetmap org Die Mittelriede in der Schuntersiedlung Gewassergutebericht des Landes Niedersachsen fur das Okereinzugsgebiet auf wasserblick net NLWKN Wasserkorperdatenblatt mit HandlungsempfehlungenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Landesamt fur Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen Top 50 Topographische Karte 1 50 000 Niedersachsen Bremen Stand 2000 Nds Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN Gewassergutebericht Oker 2002 PDF 8 68 MB Nicht mehr online verfugbar Oktober 2002 archiviert vom Original am 5 Oktober 2013 abgerufen am 24 Dezember 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nlwkn niedersachsen de Wabe Mittelriede Gewasserentwicklungskonzept PDF Stadt Braunschweig abgerufen am 28 April 2019 NLWKN Wasserkorperdatenblatt 15041 Wabe Mittelriede Stand 2012 Internetprasenz des NLWKN zur EG Wasserrahmenrichtlinie abgerufen am 24 Mai 2013 Blume Herbert Oker Schunter Wabe In Braunschweigisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Band 86 Braunschweig 2005 S 34 ff Institut fur Geookologie der TU Braunschweig im Auftrag der Stadt Braunschweig Gewasserstruktur und Gewasserguteklassenuntersuchungen in Fliessgewassern im Gebiet der Stadt Braunschweig Braunschweig 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelriede amp oldid 233956813