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Das Mindener Revier ist ein Steinkohlerevier im nordlichen Wiehengebirgsvorland bei Minden im Kreis Minden Lubbecke Hier treten in der Schaumburger Mulde Wealdenkohlefloze aus der Erde Im Dreissigjahrigen Krieg entdeckten schwedische Soldaten bei Minden bei Schanzarbeiten am Bolhorst erstmals die Steinkohle Bereits 1663 wurde es unter strenge Strafe gestellt Kohle wild zu graben Diese Abraumhalde Schwarzer Hucken in Bolhorst war lange eine Erinnerung an den Bergbau im RevierEine Reihe von Schachtanlagen erreichten immer grossere Tiefen Wie im Barsinghausener Revier im Deister ostlich von Minden wurde in Minden noch bis zum 1 August 1958 Kohle gefordert Der letzte Bergbaubetrieb dieses Reviers war das Kohlenbergwerk Minden in Meissen Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Bergwerke 2 1 Zeche Bolhorst 2 2 Zeche Preussische Klus 2 3 Zeche Vereinigte Laura und Bolhorst 2 4 Zeche Meissen 2 5 Kohlenbergwerk Minden 3 Quellen 4 WeblinksGeologie BearbeitenDas Wealden gliedert sich bei Minden in den 150 m machtigen Unteren Wealdenschieferton und den 250 m machtigen Oberen Wealdenschieferton Der ostlich der Weser bekannte 200 m machtige Wealdensandstein fehlt hier fast vollstandig Unter dem Unteren Schieferton befinden sich die Schichten des Malm Der gut abdichtende Schieferton bewirkte eine geringe Wasserfuhrung des Gebirges aber eine hohe Ausgasungsquote von 90 m Grubengas CH4 pro Tonne Kohle Die Schichten fallen regelmassig mit 20 22 nach Norden ein Zwei grosse Verwerfungen wurden durch den Steinkohleabbau bekannt der Rosche Sprung 60 m und die Porta Verwerfung 55 m Im unteren Wealdenschieferton sind zwei Kohlefloze eingelagert das Hauptfloz mit 1 03 m Machtigkeit 13 cm unreine Kohle 60 cm Bergemittel und 31 cm reine Kohle und 32 cm darunter das Nebenfloz mit 31 cm reiner Kohle Das Hauptfloz wurde in den letzten Jahren wegen Unbauwurdigkeit nicht mehr abgebaut Die Kohle des Nebenflozes weist 22 fluchtige Bestandteile auf und ist als Gasarme Fettkohle einzustufen Der Heizwert liegt bei 31 8 MJ kg mit einem Schwefelanteil von 8 bis 9 durch beibrechenden Schwefelkies Bergwerke BearbeitenZeche Bolhorst Bearbeiten Die Zeche Bolhorst stand von etwa 1640 bis 1806 in Forderung Schon in den fruhen Jahren wurde den Bergleuten klar dass mit fortschreitendem Abbau die Gewinnung durch das nordliche Einfallen der Floze immer schwerer wird 1743 arbeiteten auf der Grube 100 Bergleute und 4 Steiger Die jahrliche Forderung betrug 90 000 Scheffel preussisch Das benachbarte Salzbergwerk in Rehme verbrauchte den Grossteil der geforderten Kohle Der Rest wurde an Schmieden und Kalkofen in der Region geliefert Aus einem Bericht von 1784 geht hervor dass der Bergbau schon Teufen von 123 m erreicht hatte 102 m tiefer Schacht und ein 21 m tiefes Gesenk Somit hatte der Steinkohlenbergbau bei Minden im 19 Jahrhundert die grosste Teufe von Steinkohleschachten im Deutschen Reich erreicht 1801 wurde in einem 174 m tiefen Schacht das 37 cm machtige Nebenfloz erschlossen Durch eine Fordermaschine und eine Wasserhaltungsmaschine die mit Dampf betrieben wurden bekam der Schacht den Namen Feuermaschinenschacht Dieser war der zweite Schacht im westdeutschen Steinkohlebergbau der zur Wasserhaltung eine Dampfmaschine erhielt zur Forderung sogar die erste Da diese Maschine standig Probleme brachte und die erschlossenen Steinkohlevorrate zur Neige gingen wurde der Schacht nachdem die Restpfeiler abgebaut waren 1806 eingestellt Zeche Preussische Klus Bearbeiten Die Zeche Preussische Klus wurde von 1820 bis 1847 betrieben Da ab 1806 nur geringe Mengen gefordert wurden und zwischen 1812 und 1820 gar nicht wurde die Zeche gegrundet Diese wurde auf dem rechten Weserufer angelegt Anlass war ein im Steinbruch angetroffenes Kohlefloz Eine Dampfmaschine und ein Wetterofen wurden beschafft Bis 1847 wurde hier Kohle abgebaut ausser unter dem Dorf Meissen wo ein Sicherheitspfeiler stehen blieb Zeche Vereinigte Laura und Bolhorst Bearbeiten Nach der Stilllegung der Zeche Preussische Klus wechselte man wieder zum linken Weserufer Hier wurde der 60 m tiefe Schacht Aurora geteuft Um den Absatz zu erweitern wurde sogar versucht die Kohle zu Koks zu brennen Der Feuermaschinenschacht wurde wieder aufgewaltigt und mit der ungewohnliche Methode des Verfullens neu und breiter geteuft Von 182 m uber 232 m und schliesslich 272 m wurde er schrittweise geteuft 1855 arbeiteten schon 233 Mann auf der Zeche Der erzeugte Koks aus in Grubenwasser von Bergen gereinigter Kohle erwies sich als gut wurde jedoch wegen des zu hohen Ascheanteil bald eingestellt Mit ihm wurde der Hochofenbetrieb der Porta Bergbaugesellschaft eingestellt Nach einer Forderspitze mit 10 175 t im Jahr 1877 wurde die Zeche 1886 stillgelegt Zeche Meissen Bearbeiten Nachdem die Vorrate westlich der Weser erschopft waren ging man wieder auf die rechte Weserseite 1879 bis 1879 wurde der 189 5 m tiefe Schacht Meissen geteuft Ab diesem Zeitpunkt wurde nur noch das Nebenfloz abgebaut Jahrlich wurden mehr als 10 000 t Kohle gefordert Von 1910 bis 1912 wurden eine Kohlenwasche eine Kokerei und eine elektrische Kraftzentrale gebaut 1913 wurden mit 192 Mann schon 17 348 t gefordert Der Durchsatz der Wasche betrug 30 t h Die Kokerei wurde jedoch bald wieder stillgelegt und hatte eher Versuchscharakter Kohlenbergwerk Minden Bearbeiten Hauptartikel Kohlenbergwerk Minden 1924 wurde der Schacht an die Ilseder Hutte verkauft Im gleichen Jahr forderte man schon 64 007 t Kohle mit 748 Mann 1925 wurde der 90 m tiefe Wetterschacht II geteuft Der Plan eine Schachtanlage Fort C nordlich von Minden zu errichten wurde fallen gelassen da man das Floz hier erst in 730 bis 750 m Teufe erreicht hatte Darauf wurde 800 m nordlich des Schachtes Meissen der Schacht Nothorn geteuft Der Schacht war zunachst 420 m tief und wurde im ersten Teil wegen einer Schwemmsandschicht im Gefrierverfahren niedergebracht 1930 wurde bei 380 m die Hauptfordersohle 7 fertiggestellt und ein Blindschacht mit kleinerem Querschnitt bis zur Endteufe von 480 m tiefergeteuft 1940 41 wurde der 120 m tiefe Schacht Rocke im ostlichen Feld geteuft Bis 1956 wurde hier die Kohle gefordert mit LKW zum Schacht Notthorn gefahren und von hier aus mit einer Seilbahn zum Schacht Meissen transportiert Eine Ziegelei verarbeitete ab 1928 die anfallenden Berge und die bestehende Halde zu Ziegeln Ein Blindschacht nordlich des Schachtes Nothorn erreichte noch 500 m Teufe und die 11 Sohle ehe der Schacht 1958 wegen der schlechten Kohlequalitat und der zu geringen Flozmachtigkeit stillgelegt werden musste Quellen BearbeitenHans Rohrs Erz und Kohle Bergbau und Eisenhutten zwischen Ems und Weser Ibbenburener Vereinsdruckerei IVD Ibbenburen 1992 ISBN 3 921290 62 7 Thomas Krassmann Materialien zur Geologie und zum Bergbau des Schaumburger Landes 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergbau in Minden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thomas Krassmann Materialien zur Geologie und zum Bergbau des Schaumburger Landes PDF 2 7 MB 52 265767 8 879614 Koordinaten 52 15 56 8 N 8 52 46 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mindener Revier amp oldid 231351609