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Die Militarmedizinische Sektion an der Universitat Greifswald MMS war eine von 1955 bis 1990 in Greifswald bestehende Dienststelle der Kasernierten Volkspolizei KVP und der Nationalen Volksarmee NVA In der Deutschen Demokratischen Republik DDR diente sie der universitaren Ausbildung von Sanitatsoffizieren im medizinischen zahnmedizinischen und pharmazeutischen Bereich Die Sektion hatte ab dem 26 Februar 1970 den Status einer Fakultat der Universitat Greifswald Sie war verwaltungstechnisch weitestgehend unabhangig und bestand parallel zur medizinischen Fakultat der Universitat Sie besass das Recht zur Promotion A und zur Promotion B Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Auszeichnungen der Militarmedizinischen Sektion 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Absolventenabzeichen fur Sanitatsoffiziere der MMSDas Gebaude der Militarmedizinischen Sektion wurde 1940 41 als Lazarett der Luftwaffe Wehrmacht mit 600 Betten gebaut Ahnliche Bauten entstanden in Braunschweig und Halle Dolau Die Militarmedizinische Sektion wurde am 1 Juni 1955 auf Beschluss des Ministerrates der DDR uber die Bildung als KVP Dienststelle Greifswald III gegrundet nachdem das Medizinstudium von Angehorigen der KVP zuvor an der Universitat Leipzig begann Erster Kommandeur war Karl Hans Walther ihm folgten Ludwig Mecklinger 1957 1964 Heinz Werner Hackenberg 1964 1965 Herbert Peter Liphardt 1965 1971 Edgar Steiner 1971 1988 und Dietmar Enderlein 1988 1990 Ursprungliche Plane die medizinische Fakultat der Universitat in eine Militarmedizinische Akademie der KVP umzuwandeln wurden nach umfangreichen Protesten der Studentenschaft nicht umgesetzt Trotzdem wechselte ein grosser Teil der Greifswalder Medizinstudenten nach der Grundung der Militarmedizinischen Sektion an andere Universitaten Am 5 Oktober 1956 wurde die MMS in die NVA ubernommen und am 15 Januar 1964 unter Beibehaltung ihres Charakters als Dienststelle der NVA an die Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald angegliedert Der Kommandeur der MMS war zugleich Prorektor fur Militarmedizin an der Universitat Die MMS fuhrte an ihren Instituten und Lehrstuhlen die gesellschaftswissenschaftliche militarische und spezialfachliche Aus und Weiterbildung durch Zu ihren Aufgaben gehorten ferner die militarmedizinische Forschung die militarmedizinische Information und Dokumentation sowie die rechentechnische Bearbeitung und Aufbereitung militarmedizinischer Daten fur den Fuhrungsprozess im medizinischen Dienst der NVA und der Grenztruppen der DDR Die medizinische stomatologische und pharmazeutische Ausbildung erfolgte weitgehend in der Sektion Medizin und der Sektion Pharmazie Ab 1987 wurde die stomatologische Lehre von der neu gegrundeten Sektion Stomatologie ubernommen Mit Abschluss des Studiums wurden die Absolventen zum Oberleutnant ernannt Sie wurden approbiert und erhielten das Absolventenabzeichen NVA Zur Fachweiterbildung wurden sie an medizinische Einrichtungen der NVA des staatlichen Gesundheitswesens oder des Ministeriums fur das Hoch und Fachschulwesen der DDR kommandiert Von 1964 bis 1970 hatte die MMS das Recht zur Verleihung des akademischen Grades Dr med sowie nach Einfuhrung der akademischen Grade Diplommediziner Diplomstomatologe und Diplompharmazeut im Jahre 1968 das Recht Diplomverfahren durchzufuhren Mit der Umwandlung in eine Fakultat fur Militarmedizin der Universitat Greifswald ging das Promotionsrecht an diese und ab 1981 an den Wissenschaftlichen Rat der neu gegrundeten Militarmedizinischen Akademie Bad Saarow MMA uber Ab dem 29 Februar 1988 fuhrte die MMS den Namen des Chirurgen Maxim Zetkin Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR und der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Militarmedizinische Sektion mit Wirkung vom 31 Dezember 1990 aufgelost Ihre Liegenschaften wurden durch die Grundung der im Gesundheitswesen tatigen Medigreif Unternehmensgruppe privatisiert Auszeichnungen der Militarmedizinischen Sektion BearbeitenVerdienstmedaille der Nationalen Volksarmee in Gold 1 Juni 1970 Kampforden Fur Verdienste um Volk und Vaterland in Gold 1 Marz 1975 Scharnhorst Orden Tag der Republik 1985 Verleihung des Ehrennamens Maxim Zetkin 29 Februar 1988 Literatur BearbeitenDipl Stom W A Achilles Prof Dr Dietmar Enderlein Prof Dr Edgar Steiner Die Militarmedizinische Sektion an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1955 1990 Druckhaus Panzig Greifswald 2015 123 Seiten Heinz Peter Schmiedebach Karl Heinz Spiess Ralf Gunnar Werlich Studentisches Aufbegehren in der fruhen DDR Der Widerstand gegen die Umwandlung der Greifswalder Medizinischen Fakultat in eine militarmedizinische Ausbildungsstatte im Jahr 1955 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07704 9 Gunter Ewert Rolf Hornei Interaktionen zwischen der Stadt Greifswald der Ernst Moritz Arndt Universitat und dem Militar trafo Wissenschaftsverlag Berlin 2007 ISBN 3 89626 793 0 Carsten Gerd Die Ausbildung zum Militarapotheker in der Nationalen Volksarmee Die Militarmedizinische Sektion Maxim Zetkin an der Ernst Moritz Arndt Universitat In Christoph Friedrich Wolf Dieter Muller Jahncke Apotheker und Universitat Reihe Veroffentlichungen zur Pharmaziegeschichte Band 2 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2002 ISBN 3 8047 1968 6 S 103 113Weblinks BearbeitenLiteratur uber Militarmedizinische Sektion an der Universitat Greifswald in der Landesbibliographie MV Militarmedizin in der DDR54 086896 13 410512 Koordinaten 54 5 12 8 N 13 24 37 8 O Normdaten Korperschaft GND 5271186 9 lobid OGND AKS VIAF 146286204 Anmerkung Ein weiterer VIAF Datenbankeintrag ist derzeit Stand 19 Mai 2015 unter der Nummer 148632059 verfugbar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarmedizinische Sektion an der Universitat Greifswald amp oldid 232453650