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Michael Raucheisen 10 Februar 1889 in Rain 27 Mai 1984 in Beatenberg war ein deutscher Pianist und Klavierbegleiter Signatur 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Privates 2 Tondokumente 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael Raucheisens Vater war hauptberuflich Glasermeister und wirkte als Organist Kirchenchorleiter und Musikpadagoge Er unterrichtete seinen Sohn ab 1895 im Klavierspiel um ihm eine fundierte musikalische Ausbildung zu ermoglichen zog die Familie 1902 nach Munchen 1 Michael Raucheisen besuchte das Munchner Wilhelmsgymnasium 2 und studierte von 1903 bis 1906 sowie von 1909 bis 1912 an der Akademie der Tonkunst bei Hans Bussmeyer Klavier Felix Mottl und Ludwig Thuille Dirigieren sowie bei Ludwig Felix Maier Orgel 3 Bereits 1906 spielte er als Geiger im Orchester der Hofoper und des Prinzregententheaters war Bratschist im Munchner Wilhelm Sieben Streichquartett und wirkte als stellvertretender Organist an der Kirche St Michael 1912 begrundete er die musikalischen Matineen im Munchner Volkstheater Ab 1916 wirkte er als Pianist ausschliesslich als Begleiter 4 Von 1919 bis 1931 begleitete er die Konzertauftritte des Geigers Fritz Kreisler mit dem er zahlreiche Tourneen durch Europa Kanada und 1923 durch Japan China und Korea unternahm 5 Von 1920 bis 1958 lebte Raucheisen in Berlin 6 Er begleitete Instrumentalisten wie die Geigerinnen Edith Lorand und Erika Morini sowie die Cellisten Gaspar Cassado und Ludwig Hoelscher Seit Beginn der 1920er Jahre war er auch Liedbegleiter vieler Sanger darunter beispielsweise Herbert Alsen Peter Anders Hans Hotter Frida Leider Emmi Leisner Sigrid Onegin Erna Berger Erna Sack Elisabeth Schwarzkopf Leo Slezak Heinrich Schlusnus Karl Schmitt Walter Wilhelm Strienz und Helge Rosvaenge Als Neuerung galt seine Begleitung mit offenem Flugel um eine bessere Klangverbindung zwischen Stimme und Instrument zu erreichen Ab 1933 strebte er eine umfassende Dokumentation des deutschsprachigen Liedes auf Schallplatte an fur die ihm ab 1940 als Leiter der Abteilung Lied und Kammermusik am Berliner Rundfunk die dortigen Studios zur Verfugung standen 7 8 1936 rief er in der Zeitschrift Die Musik Woche zur Wahl von Adolf Hitler am 20 Marz auf Am 20 April desselben Jahres ernannte Hitler ihn zum Professor Seit 1940 war Raucheisen Leiter der Abteilung Kammermusik beim Deutschlandsender und ab 1942 zusatzlich Leiter der Gruppe Musikalische Solisten beim Reichsrundfunk 3 Zusammen mit dem Geiger Vasa Prihoda und dem Cellisten Paul Grummer grundete er 1942 das Meistertrio In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten Liste der wichtigsten Pianisten auf was ihn vor einem Kriegseinsatz bewahrte 9 nbsp Grabstatte von Michael Raucheisen und seiner Frau auf dem Stadtischen Friedhof RainNach dem Krieg hatte Raucheisen wegen seiner vielfaltigen Verquickungen mit dem Nazi Regime 10 einige Jahre Berufsverbot und trat auch spater selten offentlich auf 11 12 Ab 1950 wirkte er in Berlin als Professor an der Hochschule fur Musik 2 und als Liedbegleiter bis er sich 1958 nach einer Tournee mit Elisabeth Schwarzkopf ins Privatleben zuruckzog und mit seiner Frau in die Schweiz ubersiedelte Aus Anlass seines 95 Geburtstages wurde ihm am 10 Januar 1984 die Ehrenburgerschaft der Stadt Rain verliehen Michael Raucheisen und seine drei Jahre nach ihm verstorbene Frau wurden auf dem Stadtischen Friedhof Rain bestattet Privates Bearbeiten Michael Raucheisen war dreimal verheiratet Seine erste Frau wurde 1928 Hedwig Schwalm 1899 Tochter des Komponisten und Verlegers Oskar Schwalm Das Paar hatte den Sohn Erhard 1931 1932 war Raucheisen fur 6 Monate mit der amerikanischen Sopranistin Marion Talley 1906 1983 verheiratet 1933 ehelichte er die Sangerin Maria Ivogun 13 Tondokumente Bearbeiten1921 erfolgten erste Aufnahmen zusammen mit dem Geiger Andreas Weissgerber fur Odeon Spater wirkte Raucheisen als Klavierbegleiter fur Aufnahmen bei verschiedenen bekannten Plattenlabeln ab 1924 bei Deutsche Grammophon ab 1925 bei Parlophon ab 1926 bei Electrola und ab 1933 bei Telefunken Daneben machte er auch Kammermusik Aufnahmen die Fruhlingssonate Ludwig van Beethoven und die Violinsonate Nr 2 von Johannes Brahms mit Edith Lorand bei Parlophon das Forellenquintett Franz Schubert mit der Kammermusikvereinigung der Berliner Philharmoniker bei Odeon oder das Trio Nr 2 KV 504 Wolfgang Amadeus Mozart mit der Munchner Kammermusik Vereinigung bei Deutsche Grammophon Von seinem Rundfunkprojekt Lied der Welt wurden zunachst von 1984 bis 1988 funfzehn Folgen auf Langspielplatten veroffentlicht Lieder in dokumentarischen Aufnahmen bei Acanta 2005 folgte die 66 CDs umfassende Box Michael Raucheisen Der Mann am Klavier Sie umfasst bei einer Spielzeit von knapp 62 Stunden 1 165 Lieder von 35 Komponisten mit 57 Interpreten daneben gibt es in Archiven oder auf anderen Veroffentlichungen noch weitere Liedaufnahmen mit Raucheisen Literatur BearbeitenMichael Raucheisen Der Klavierbegleiter In Josef Muller Marein und Hannes Reinhardt Das musikalische Selbstportrait Nannen Hamburg 1963 Stephan Horner Raucheisen Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 199 f Digitalisat Harald Mann Biografie Michael Raucheisen In Sieh auf Beitrage zu Geschichte und Kultur der Stadt Rain und ihrer Umgebung Nr 7 April 1984 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Michael Raucheisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Michael Raucheisen in der Deutschen Biographie Michael Raucheisen im Munzinger Archiv Eingeschrankte Vorschau Gesamtinhaltsverzeichnis zur Sammlung Der Mann am Klavier Michael Raucheisen bei Discogs Michael Raucheisen bei AllMusic englisch Biografie von Michael Raucheisen auf der Website der Stadt RainEinzelnachweise Bearbeiten Michael Raucheisen In Stadt Rain Abgerufen am 12 April 2021 a b Deutsche Biographie Raucheisen Michael Abgerufen am 12 April 2021 a b Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 5452 sowie Erich H Muller Deutsches Musikerlexikon Dresden 1929 Raucheisen in Harry E Weinschenk Kunstler plaudern Berlin 1942 Louis P Lochner Fritz Kreisler New York 1950 S 80 ff Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 5 442 5 443 Booklet zur Sammlung Der Mann am Klavier Membran International 2005 S 3 archiviert vom Original am 28 September 2007 abgerufen am 25 September 2013 Da unten im Tale Deutsches Liedgut Membran Music Ltd ISBN 978 3 86735 395 3 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 474 Raucheisen Michael In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 218f Michael Wersin Rezension zur Raucheisen Edition rondomagazin 3 Dezember 2005 archiviert vom Original am 11 August 2007 abgerufen am 25 September 2013 Dieter Kranz Konig der Liedbegleiter Michael Raucheisen Rezension zur selben Edition NDR Kultur 25 November 2005 archiviert vom Original am 11 Marz 2007 abgerufen am 25 September 2013 www schwalm online de und Raucheisen in J Muller Marein Das musikalische Selbstportrait Hamburg 1963Normdaten Person GND 11636436X lobid OGND AKS LCCN n82136776 VIAF 37665130 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raucheisen MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist und LiedbegleiterGEBURTSDATUM 10 Februar 1889GEBURTSORT Rain Lech STERBEDATUM 27 Mai 1984STERBEORT Beatenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Raucheisen amp oldid 228422067