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Michael Drayton 1563 in Hartshill Warwickshire 23 Dezember 1631 in London 1 war ein englischer Dichter des Elisabethanischen Zeitalters Michael Drayton Kupferstich 1619 unbekannter Kunstler heute National Portrait Gallery London Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarische Karriere 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber Draytons Leben ist wenig bekannt Er wurde in Hartshill in der englischen Grafschaft Warwickshire geboren als Page erzogen und studierte moglicherweise an der Universitat Oxford Sir Henry Goodere auch Goodyere von Powlesworth war sein Patron und Gonner der ihn bei Lady Lucy Russell Countess of Bedford einfuhrte die als the patroness of poets bekannt war Ihr widmete er sein Mortimeriades Die Liebe zu Gooderes Tochter Anne inspirierte ihn moglicherweise zu einigen seiner Liebesgedichte 2 Drayton war mehrere Jahre Landjunker bei Sir Walter Aston Vermutlich um 1591 siedelte er nach London uber wo er zunachst als Mitautor von Dramen fur den Theaterbesitzer und Buhnenmanager Philip Henslowe tatig war Von diesen unter seiner Mitautorenschaft entstandenen Werken ist jedoch keines uberliefert Spater ab etwa 1607 schrieb Drayton ebenfalls fur die Kindertruppen und das Whitefriars Theatre 3 Er starb am 23 Dezember 1631 und wurde in der Westminster Abbey begraben Literarische Karriere Bearbeiten nbsp Titelblatt des Drucks von Thomas Pavier von 1619 Irrtumlich mit dem Datum des Erstdrucks von Valentine Simmes von 1600 und falschem Autor versehen Drayton verfasste ein ausserst umfangreiches Opus mit zahlreichen heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Einzelwerken die poetisch historische und topographische Dichtungen Brief und Hirtendichtungen sowie ein breites Spektrum von Stucken wie Eklogen Oden Elegien Sonetten religiosen Schriften und satirischen Versdichtungen umfassten Das einzige der von ihm geschriebenen oder mitverfassten Buhnenstucke das erhalten geblieben ist ist The First Part of Sir John Oldcastle aus dem Jahre 1600 das wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit Anthony Munday entstanden ist und zumeist auch Munday als Autor zugeschrieben wird aufgrund einer Falschung von 1619 jedoch Eingang in die nicht autorisierte False Folio Ausgabe der Werke Shakespeares von Thomas Pavier fand und auch in spateren Ausgaben teilweise irrtumlich als ein von Shakespeare verfasstes Stuck veroffentlicht wurde Als Schriftsteller versuchte sich Drayton in nahezu allen gangigen Gattungen dieser Zeit und verkorperte damit den neuen Typus des fur Mazene und den sich herausbildenden literarischen Markt schreibenden Autors des spatelizabethanischen und jakobaischen Zeitalters Draytons vielfaltiges Werk wurde von ihm bestandig revidiert gewann so zusatzlich an Komplexitat und wurde von ihm auch mehrfach teilweise unter anderen Titeln neu veroffentlicht 4 Sein erstes publiziertes Werk war eine Lady Jane Devereux gewidmete religiose Gedichtsammlung The Harmony of the Church 1591 eine eher trockene alliterationsreiche Bearbeitung verschiedener Lieder und Gebete des Alten Testaments und der Apokryphen 5 Als eines der schonsten Gedichte in dieser Sammlung wird seine Version des Liedes Song of Salomon angesehen Das Buch wurde bis auf 40 Exemplare auf staatliche Anordnung konfisziert und laut einem Eintrag im Stationers Register von 1591 an einen Mr Bishop moglicherweise den damaligen Erzbischof von Canterbury John Whitgift zur Vernichtung ubergeben 6 1593 veroffentlichte Dayton verschiedene Schaferdichtungen in Idea The Shepherd s Garland revidiert 1606 einer Sammlung von neun klassischen pastoralen Eklogen in der Tradition Edmund Spensers in denen er seinen eigenen Liebeskummer unter dem Dichternamen Rowland feiert 1594 erweiterte Drayton die Grundidee in einem Zyklus von 64 Sonetten die er erstmals 1594 unter dem Titel of Idea s Mirror veroffentlichte und anschliessend elfmal uberarbeitete jeweils unter dem Titel Idea 7 Vermutlich ebenfalls um 1594 erschien sein erstes geschichtliches Epos The Legend of Piers Gaveston und das epische Gedicht Matilda Diese beiden Werke markieren die Anfange der fur Draytons Gesamtwerk zentralen historischen Dichtung Mit Endymion and Phoebe beteiligte sich Drayton 1595 an der zeitgenossischen Mode der Versepyllien 1606 erschien eine uberarbeitete Fassung unter dem Titel The Man in the Moon 1596 veroffentlichte er sein aufwendiges und ungleich bedeutenderes Gedicht Mortimeriados in dem er unter anderem auf Christopher Marlowes Edward II zuruckgreift und beginnt im Stil des damals sehr bekannten Mirror for Magistrates die Rosenkriege poetisch zu gestalten Die dichterische Bearbeitung des in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts in England gefuhrten Burgerkrieg um die englische Thronherrschaft in Mortimeriados wird von Drayton 1603 erweitert und unter dem Titel The Barons Wars neu veroffentlicht De Uberarbeitung in The Barons Wars stellt in erster Linie die Entstehung und die Folgen des Burgerkriegs in den Mittelpunkt 1597 veroffentlichte Drayton mit England s Heroicall Epistles eine poetische Briefsammlung grosser Liebender der englischen Geschichte so beispielsweise von Henry II und Fair Rosamund oder Richard II und Isabel In seinen Heroicall Epistles die dreizehn Auflagen erreichten greift Drayton auf das Modell der Liebeslyrik Ovids zuruck wie dieser es etwa in den Heroides auspragte 8 nbsp Michael Drayton Titelcover von Poly Olbion 1622Beruhmt wurde Drayton vor allem durch sein Werk Poly Olbion eine poetische in paarreimenden Alexandrinern abgefasste topografische Beschreibung Englands die 1613 achtzehn Gesange Bucher aufwies und 1622 nach Findung eines Verlegers in erweiterter Ausgabe auf 30 Gesange bzw ca 30 000 Verse anwuchs mit gelehrten Anmerkungen von John Selden 1627 publizierte er einen weiteren gemischten Band mit den Werken The bataille of Agincourt The Miseries of Queen Margaret Nimphidia The Quest of Cinthia The Shepherd s Sirena und The Moon Calf Als eines seiner besten Werke wird Nymphidia or The Court of Fairy gesehen ein mock heroic poem das von Shakespeares A Midsummer Night s Dream beeinflusst wurde Die monumentale kontrastreiche Dichtung von Draytons umfangreichen und ambitionierten Opus magnum Poly Olbion liefert ein eindrucksvolles Zeugnis sowohl des Patriotismus als auch des historisch antiquarischen Interesses dieses Zeitalters Das Werk schildert die Reise der geflugelten Muse durch die Regionen Englands und gilt als einer der letzten Versuche die auseinanderstrebenden Elemente von Dichtung und Alltag von Sage und Geschichte von Geschichte und Gegenwart noch einmal zusammenzufassen 9 Die Spannweite und Vielfalt des Werkes von Drayton weisen ihn als Autor aus der nicht zuletzt aus finanziellen Grunden sich dem herrschenden Zeitgeschmack anpasste und sich in zahlreichen literarischen Formen versuchte Den grossten Einfluss auf sein Werk hatte Edmund Spenser dessen kunstvollen Stil Drayton jedoch nur selten erreichte Im Hinblick auf seinen poetischen Platonismus erweist sich Drayton allerdings konsequenter und rigider als Spenser 10 Als letztes seiner umfangreichen Werke erschien 1630 The Muses Elizium 11 Literatur BearbeitenPaul Gerhard Buchloh Michael Drayton Barde und Historiker Politiker und Prophet Ein Beitrag zur Behandlung und Beurteilung der nationalen Fruhgeschichte Grossbritanniens in der englischen Dichtung der Spatrenaissance Kieler Beitrage zur Anglistik und Amerikanistik 1 ISSN 0453 8463 K Wachholtz Neumunster 1964 Joseph A Berthelot Michael Drayton Twayne s English Authors Series 52 ISSN 0564 559X Twayne Publishers New York NY 1967 Jean R Brink Michael Drayton revisited Twayne s English Authors Series 476 Twayne Publishers Boston MA 1990 ISBN 0 8057 6989 7 Oliver Elton Michael Drayton A Critical Study With a Bibliography Constable London 1905 Reissued Russel New York NY 1966 Frank E Halliday A Shakespeare Companion 1564 1964 Penguin Reference Books 27 ZDB ID 262219 1 Revised edition Penguin Books Harmondsworth 1964 Richard F Hardin Michael Drayton and the Passing of Elizabethan England University Press of Kansas Lawrence KS 1973 ISBN 0 7006 0103 1 James L Harner Samuel Daniel und Michael Drayton A Reference Guide G K Hall Boston MA 1980 ISBN 0 8161 8322 8 J William Hebel Hrsg Works of Michael Drayton 6 Bande Basil Blackwell Oxford 1961 S Naqi Husain Jafri Aspects of Drayton s Poetry Doaba House Delhi 1988 ISBN 81 8517305 2 Remi Vuillemin Le recueil petrarquiste a l ere du manierisme poetique des sonnets de Michael Drayton 1594 1619 ISBN 978 2 7453 2662 1 Louise Hutchings Westling The Evolution of Michael Drayton s Idea Salzburg Studies in English Literature Elizabethan amp Renaissance Studies 37 ZDB ID 186853 6 Institut fur Englische Sprache und Literatur Salzburg 1974 Lemuel Whitaker Michael Drayton as a dramatist In PMLA Publications of the Modern Language Association of America Band 18 Nr 3 1903 S 378 411 doi 10 2307 456502 Philadelphia Universitat Dissertation 1903 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michael Drayton Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Drayton ausgewahlte Werke Draytons auf PoemHunter com Drayton Michael ausgewahlte Werke Draytons auf Project Gutenberg Drayton Michael ausgewahlte Werke von und uber Drayton im Internet Archive Drayton Eintrag auf Luminarium org englisch Michael Drayton English Poet Eintrag in der Encyclopaedia Britannica englisch Michael Drayton 1563 1631 Eintrag auf Poetry Foundation englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die kleine Enzyklopadie Encyclios Verlag Zurich 1950 Band 1 Seite 382 Vgl den Eintrag in der Encyclopaedia Britannica Michael Drayton English Poet Abgerufen am 19 Juli 2017 Vgl Bernhard Fabian Hrsg Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 128 Siehe auch Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 170 Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 170 Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 170 Vgl auch den Eintrag auf Poetry Foundation Michael Drayton 1563 1631 Abgerufen am 19 Juli 2017 Vgl Oliver Elton An Introduction to Michael Dayton Manchester 1895 S 11 Elton zitiert an dieser Stelle den entsprechenden Eintrag im Stationers Register von 1591 dem zufolge die Erstauflage von The Harmony of the Church bis auf 40 verbleibende Exemplare an einen Mr Bishop zur Vernichtung zu ubergeben ist Vgl den Eintrag auf Poetry Foundation Michael Drayton 1563 1631 Abgerufen am 19 Juli 2017 Siehe auch Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 170 Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 170 f Siehe auch Bernhard Fabian Hrsg Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 128 f Vgl Paul Gerhard Buchloh Michael Drayton Barde und Historiker Politiker und Prophet Wachholtz Verlag Neumunster 1964 zitiert nach Uwe Baumann Drayton Michael In Eberhard Kreutzer und Ansgar Nunning Hrsg Metzler Lexikon Englischsprachiger Autorinnen und Autoren 631 Portrats Von den Anfangen bis zur Gegenwart Metzler Stuttgart Weimar 2002 ISBN 3 476 01746 X S 171 Siehe auch Bernhard Fabian Hrsg Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 128 f Vgl Bernhard Fabian Hrsg Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 129 Vgl Michael Drayton The Muses Elizium The Description of Elizium Abgerufen am 18 Juli 2017 Normdaten Person GND 118680684 lobid OGND AKS LCCN n50027896 VIAF 19758771 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drayton MichaelKURZBESCHREIBUNG englischer DichterGEBURTSDATUM 1563GEBURTSORT Hartshill WarwickshireSTERBEDATUM 23 Dezember 1631STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Drayton amp oldid 231297824