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Mesolith ist ein haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate genauer ein Gerustsilikat aus der Gruppe der Faserzeolithe Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Ca2 Al6Si9O30 8H2O 3 und entwickelt vorwiegend lange nadelige bis haarformige Kristalle in radialstrahlig angeordneten Aggregaten oder derbe porzellanartige Massen die meist farblos oder weiss sind MesolithMesolith aus Poona IndienAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1997 s p 1 IMA Symbol Mes 2 Chemische Formel Na2Ca2 Al6Si9O30 8H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Gerustsilikate Tektosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII J 21 VIII J 21 050 9 GA 05 77 01 05 04Ahnliche Minerale Natrolith SkolezitKristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch pyramidal mm2Raumgruppe Fdd2 Nr 43 Vorlage Raumgruppe 43 3 Gitterparameter a 18 41 A b 56 65 A c 6 55 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5Dichte g cm3 2 2 bis 2 4Spaltbarkeit vollkommen nach 101 und 001 Bruch Tenazitat uneben muscheligFarbe farblos weiss blassgelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindex n 1 505Doppelbrechung d zweiachsigMineralogisch gesehen ist Mesolith ein Zwischenglied in einer kontinuierlichen chemischen Mischungsreihe welche durch den Austausch von Calcium und Wasser anstelle von Natrium charakterisiert ist Das natriumreiche Endglied der Reihe bei gleicher Kristallstruktur ist Natrolith Na2 Al2Si3O10 2H2O das calciumreiche Endglied ist Skolezit Ca Al2Si3O10 3H2O wahrend Mesolith von intermediarer Zusammensetzung mit deutlichem Natrium und Calciumanteil ist Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Mesolith wurde erstmals im Jahre 1813 von den deutschen Gelehrten Adolph Ferdinand Gehlen und Johann Nepomuk Fuchs fur eine Varietat von Mesotyp verwendet jedoch ohne genaue Nennung des Fundortes 4 5 Die noch heute gebrauchliche Definition des Namens als Zwischenglied zwischen Natrolith und Skolezit wurde drei Jahre spater 1816 von J N Fuchs eingefuhrt 6 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Mesolith zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate wo er zusammen mit Gonnardit Natrolith Paranatrolith Skolezit Thomsonit Ca und Thomsonit Sr die eigenstandige Zeolithgruppe Untergruppe Faserzeolithe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Mesolith ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate mit zeolithischem H2O Familie der Zeolithe ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Zeolithe mit Vierer Ring Ketten uber ein funftes Si verbunden zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Gonnardit Natrolith Paranatrolith und Skolezit die unbenannte Gruppe 9 GA 05 bildet Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mesolith in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Gerustsilikate Zeolith Gruppe ein Hier ist er zusammen mit Natrolith Tetranatrolith Paranatrolith Skolezit Edingtonit Gonnardit Cowlesit Thomsonit Ca Thomsonit Sr und Nabesit in der Gruppe Natrolith und verwandte Arten mit der System Nr 77 01 05 innerhalb der Unterabteilung der Echten Zeolithe zu finden Kristallstruktur BearbeitenMesolith kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Fdd2 Raumgruppen Nr 43 Vorlage Raumgruppe 43 mit den Gitterparametern a 18 41 A b 56 65 A und c 6 55 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Nadeliger Mesolith auf Analcimkristallen aus der Grube Bear Creek Grube Whipple Drain Douglas County Oregon USA Grosse 4 6 cm 2 6 cm Wie die verwandten Minerale Skolezit und Natrolith ist Mesolith ein weit verbreitetes Zersetzungsprodukt von Basalt und kommt gemeinsam mit anderen Zeolithen und Apophyllit als hydrothermale Bildung in Drusen darin vor Auch in einigen magmatischen und metamorphen Gesteinen tritt Skolezit als Kluftmineral auf Mesolith entsteht wahrend der niedriggradigen Metamorphose in der Zeolithfazies Bekannte Fundorte sind unter anderem auf den Faroer Inseln Island Isle of Skye sowie in Indien Maharashtra 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mesolite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Mesolith Wiki Webmineral Mesolite engl MinDat Mesolite engl Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X A F Gehlen J N Fuchs Ueber Werner s Zeolith Hauy s Mesotype und Stilbite In Schweigger s Journal fur Chemie und Physik Band 8 1813 S 353 366 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche D C Coombs A Alberti T Armbruster G Artioli C Colella E Galli J D Grice F Liebau J A Mandarino H Minato E H Nickel E Passaglia D R Peacor S Quartieri R Rinaldi M Ross R A Sheppard E Tillmanns G Vezzalini Recommended nomenclature for zeolite minerals report of the subcommittee on zeolites of the International Mineralogical Association Commission on New Minerals and Mineral Names In Mineralogical Magazine Band 62 1998 S 533 571 J N Fuchs Ueber die Zeolithe In Schweigger s Journal fur Chemie und Physik Band 18 1816 S 1 29 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 791 Erstausgabe 1891 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mesolith amp oldid 238893895