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Melchior Grossek 6 Januar 1889 in Bralin 9 Juli 1967 in Berlin war ein schlesischer Priester der auch kunstlerisch aktiv war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Zitat 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrossek wurde in Bralin einem Dorf im ehemaligen Landkreis Gross Wartenberg geboren 1909 erlangte er das Abitur am Matthias Gymnasium in Breslau und begann noch im gleichen Jahr sein Studium der Theologie an der Universitat Breslau Gleichzeitig begann er auch eine kunstlerische Ausbildung an der dortigen Kunstakademie bei dem Kunstler Heinrich Tupke Vier Jahre spater folgte die Priesterweihe durch Kardinal Kopp Seitdem war er als Kaplan an der Herz Jesu Kirche und St Hedwig Kirche in Berlin tatig 1920 folgte seine erganzende kunstlerische Ausbildung in Munchen Aachen und Bonn Anschliessend war Grossek fur zwei Jahre als Taubstummen Strafgefangenen und Kunstlerseelsorger in Berlin tatig 1924 wurde er Pfarrer in der St Franziskus Gemeinde in Berlin Friedrichshagen Im selben Jahr fing auch Grosseks langjahrige Mitarbeit fur verschiedene Kirchenfunksendungen in Berlin an welche er unterbrochen von der Zeit des Nationalsozialismus erst 1954 niederlegte Ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wechselte Grossek 1938 zur Gemeinde Heilige Familie in Berlin Lichterfelde 1949 wurde Melchior Grossek welcher mittlerweile in Berlin polnisch sprechende Katholiken betreute zum Geistlichen Rat ernannt Es folgten funf Jahre spater die Ernennung zum Diozesan Prases der Katholischen Arbeiterbewegung sowie 1959 die Erhebung zum Monsignore Sein goldenes Priesterjubilaum feierte er 1963 ein Jahr vor seinem Ubertritt in den Ruhestand Melchior Grossek starb 1967 im St Gertrauden Krankenhaus in Berlin Wilmersdorf Werk BearbeitenNeben seiner eigentlichen Arbeit als Priester war Grossek zeit seines Lebens kunstlerisch aktiv Sein Schaffen wurde vor allem von zwei Faktoren beeinflusst Personliche Kriegserlebnisse auf der einen Seite sein christliches Bekenntnis auf der anderen machen sein Werk so vielseitig Mit Hilfe expressionistischer Mittel versuchte er bestimmte Gefuhle und Regungen eindringlich wiederzugeben Kunstlerisch beeinflusst wurde Grossek aber nicht nur von der modernen Kunst Bei den Apokalyptischen Reitern finden sich Inspirationen Albrecht Durers oder Peter von Cornelius Seine Werkreihe Totentanz wurde unter anderem von Max Klinger und Wilhelm Busch sowie den damals popularen Kriegsbilderbogen beeinflusst Trotz der zahlreichen Einflusse kopierte Grossek diese Kunstler nicht einfach sondern verstand es jene Inspirationen passend und uberzeugend in seine eigene Gestaltung mit einzubeziehen Seine Scherenschnittwerke Das Leben und Gestalten des Todes wurden 1923 das erste Mal publiziert Etwa zwei Jahre spater wurden diese dann im Breslauer Schlesischen Museum der Bildenden Kunste bzw im Schlesischen Kunstverein ausgestellt Gestalten des Todes Ein Totentanz des Weltkriegs so der komplette Name gilt als das bedeutendste und zentrale kunstlerische Werk Grosseks Gewidmet war diese aus 15 Blattern bestehende Scherenschnittreihe seinen beiden Brudern die im Ersten Weltkrieg gefallen waren Die Motive zeigen einen gierigen und erfindungsreichen Knochenmann welcher das Geschehen auf den Kriegsschauplatzen bestimmt Diese Reihe sollte Protest und zugleich Klage gegen das Bose und vor allem den Krieg sein Melchior Grossek sah noch zwei weitere Zyklen fur den Totentanz vor Zu deren Veroffentlichung ist es nicht mehr gekommen Es liegen jedoch nicht nur eine Reihe von Skizzen und Entwurfen dafur vor auch mehrere fertige Scherenschnitte sind bekannt Einige Skizzen und Scherenschnittvarianten dazu sind erhalten Eine weitere Ausstellung zu Lebzeiten folgte erst im Jahre 1946 als sieben seiner Arbeiten in der Ausstellung Gestaltetes Evangelium in Berlin Zehlendorf gezeigt wurden Um nach dem Krieg den Wiederaufbau seiner Kirche zu finanzieren reiste er durch die Lande und verkaufte dabei auch seine Bilder Neben seinen Scherenschnitten arbeitete Grossek hauptsachlich mit Linol und Holzschnitten Hier dominieren christliche Motive Im Gegensatz zu seinem Scherenschnittwerk Das Leben mit 33 Szenen aus dem Leben Jesu wagte er sich bei seinen druckgraphischen Arbeiten an eine intensivere und expressivere Gestaltung heran Vermutlich nicht fur eine grossere Offentlichkeit bestimmt waren seine Skizzen Aquarelle Entstanden sind seine Landschaftsaquarelle grosstenteils in seinen spaten Lebensjahren wahrend er durch die Allgauer Alpen und Sudeuropa reiste Heutzutage befindet sich der Grossteil der Werke Grosseks im Besitz eines Munchener Sammlers Grossek schrieb das Drehbuch fur einen Stummfilm Seelen in Not der kirchliche und religios menschliche Probleme der katholischen Diaspora in Deutschland behandelte Der Film wurde 1933 von Grossek gemeinsam mit dem Kameramann Kurt Skalden mit Laiendarstellern fur das Bonifatiuswerk in Paderborn produziert und fand weithin Anklang 1 Ab 1946 war Grossek Mitglied des Prasidialrates des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands zog sich aber nach 1948 zuruck da er die Uberparteilichkeit der Organisation nicht mehr gegeben sah 2 3 4 Zitat Bearbeiten Wie der Priester von der Kanzel durch das Wort so soll der Kunstler von den Wanden durch das Bild dem Volke predigen Fur beide Prediger lautet der Auftrag lehret die Volker Melchior Grossek 5 Literatur BearbeitenPeter Christian Wegner Melchior Grossek 1889 1967 Das kunstlerische Werk eines Berliner Priesters Scherenschnitte und Druckgrafik Mitzkat Holzminden 2006 Jahresgabe fur die Mitglieder des Deutschen Scherenschnittvereins e V ISBN 3 931656 87 X Allgemeines Kunstler Lexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker K G Saur Munchen Leipzig Band 63 2009 Seite 158 Adalbert Klein Melchior Grossek Priester und Kunstler In Jahrbuch fur das Erzbistum Berlin 2009 Verlag Christliche Familie Koln ISBN 978 3 939168 10 2 S 41 53 Adalbert Klein Priester und Kunstler aus Schlesien Melchior Grossek malte und schnitt In Schlesischer Kulturspiegel 44 Jahrgang 1 09 Jan Marz 2009 Wurzburg S 21 22 Adalbert Klein Melchior Grossek Priester und Kunstler In Schwarz Auf Weiss Zeitschrift des Deutschen Scherenschnittvereins e V 16 Jahrgang November 2009 Heft 35 S 20 23 Adalbert Klein Der Priester und Kunstler Melchior Grossek wieder ins Bewusstsein gebracht In Steglitzer Heimat Mitteilungsblatt des Heimatvereins Berlin Steglitz e V 54 Jahrgang Nr 2 Juli Dezember 2009 S 37 42 Weblinks BearbeitenWebsite zur Melchior Grossek Ausstellung 2011 im Oberschlesischen Landesmuseum in RatingenEinzelnachweise Bearbeiten Heiner Schmitt Kirche und Film Kirchliche Filmarbeit in Deutschland von ihren Anfangen bis 1945 Boldt 1978 ISBN 3 7646 1723 3 S 175 und S 313 Martin Broszat Hermann Weber Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 Oldenbourg 1990 ISBN 978 3 486 55261 4 S 916 Johannes R Becher Leserbriefe Prasident Becher schreibt In Der Spiegel Nr 15 1947 S 21 22 hier 22 online Nur in der PDF Darstellung Machtstrukturen und Entscheidungsmechanismen im SED Staat und die Frage der Verantwortung Materialien der Enquete Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED Diktatur in Deutschland Nomos 1995 S 94 ISBN 978 3 7890 4006 1 In Germania Zeitung Nr 471 26 Oktober 1920 Normdaten Person GND 132193671 lobid OGND AKS LCCN nb2010008227 VIAF 15924417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grossek MelchiorKURZBESCHREIBUNG deutscher Priester und KunstlerGEBURTSDATUM 6 Januar 1889GEBURTSORT BralinSTERBEDATUM 9 Juli 1967STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melchior Grossek amp oldid 201958787