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Meister Francke auch als Frater Francke bezeichnet um 1383 am Niederrhein um 1436 in Hamburg war ein Dominikaner und Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Stil 3 Wiederentdeckung 4 Umkreis 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Werk BearbeitenDas Leben von Meister Francke ist kaum urkundlich belegt lasst sich aber anhand von spateren Hinweisen grob nachvollziehen Wie Hermann von Kerssenbrock in seiner Geschichte der sogenannten Wiedertaufer zu Munster ab 1567 berichtet war Francke Dominikaner aus Zutphen Er gehorte somit demselben Orden an wie sein zeitgenossischer Malerkollege Fra Angelico In Paris studierte Francke die Artes liberales und die Malerei in den Werkstatten der Illuminatoren Aus stilkritischen Grunden ist eine Ausbildung Franckes in einem Pariser Skriptorium denkbar Franckes 1424 urkundlich erwahnter Titel mester Magister lasst darauf schliessen dass er in Paris Theologie studierte Es entsprach der Tradition des Dominikanerordens begabten Brudern eine Ausbildung in der Malerei moglich zu machen und sie dafur von anderen Aufgaben zu befreien Danach ist es auch moglich dass Bruder Francke das Theologiestudium nicht abschloss und der Magister kein Universitatsgrad sondern eine Art Ehrentitel war Aus der Kopie eines Kaufvertrags fur ein Altarbild geht hervor dass Francke spatestens 1424 in das Dominikanerkloster St Johannis in Hamburg eintrat Helmut R Leppien schatzt dass Francke etwa zwanzig Jahre lang etwa ab 1420 in Hamburg lebte Leppien meint in Franckes Entwicklung eine Abwendung vom Zeittrend erkennen zu konnen In Hamburg selbst war Franckes Kunst ohne direkten Vorlaufer Meister Bertram war bereits um 1415 gestorben Meister Franckes kunstlerische Tatigkeit blieb aber auch ohne Nachfolger in der Hansestadt obwohl sich das Dominikanerkloster mitten im Beziehungsgeflecht der gesellschaftlichen Krafte der Stadt befand Erkennbar wird dies unter anderem an der Tatsache dass die Bruderschaften der England und Flandernfahrer Kapellen in der heute nicht mehr existierenden Kirche St Johannis besassen Die Kaufmannschaft der Englandfahrer Gesellschaft gab Francke den Auftrag fur das oben erwahnte Altarretabel zum Schmuck ihrer Kapelle Ihr Schutzheiliger war Thomas von Canterbury Aufgestellt wurde der Thomas Altar wahrscheinlich 1436 denn erst am 28 September 1436 ging die Kapelle in den Besitz der Englandfahrer uber Zuvor gehorte sie der Bruderschaft der Flandernfahrer Ebenfalls im Jahr 1436 liess die deutsche Kaufmannsbruderschaft in der Dominikanerkirche St Katharinen in Reval einen Dreifaltigkeitsaltar aufstellen Die Holztafel war 1429 nach Hamburg gebracht worden damit sie dort von einem swarten monich einem schwarzen Monch was sich vermutlich auf den Mantel des dominikanischen Habits bezieht bemalt werden sollte Leppien schliesst daraus dass der schwarze Monch niemand anderes als Meister Francke gewesen sein konne Das Altarbild ist kaum 100 Jahre spater am 14 September 1524 im reformatorischen Bildersturm zerstort worden Die Kloster in Reval Hamburg und Zutphen gehorten alle zur Ordensprovinz Saxonia Als das wahrscheinlich letzte von Franckes Hand geschaffene Gemalde gilt der Schmerzensmann von 1435 der an der Sudwand des Chors in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri hing und sich heute in der Hamburger Kunsthalle befindet Stil BearbeitenFrancke war ein Vertreter des sogenannten weichen Stils in dem Kunstler entgegen den fruheren eher starren Formen der Gotik nach anmutigeren lieblicheren Ausdrucksformen strebten Diese Milde setzte Francke oft in spannungsvollen Kontrast zur rohen Gewaltdarstellung Die Mimik und Gestik seiner Figuren ist ausgepragt Franckes Werk zeigt Ansatze zur Darstellung von raumlicher Tiefe und zeichnet sich durch die Verwendung kraftiger prachtvoller Farben aus Einige Forscher zogen umstrittene stilistische Parallelen zur Pariser Miniaturmalerei des 15 Jahrhunderts Wiederentdeckung BearbeitenMeister Francke war lange Zeit vergessen Erst 1899 in einer Zeit die sich stark mit der Historie beschaftigte stiess Anton Hagedorn wieder auf dessen Namen als er den Meister des ein Jahr zuvor von Alfred Lichtwark fur die Hamburger Kunsthalle erworbenen Thomasaltars recherchierte Im selben Jahr veroffentlichte Lichtwark eine erste Monografie uber den Kunstler 1925 fand in der Kunsthalle eine erste Ausstellung uber Franckes Werk statt der 1929 eine Monografie von Bella Martens folgte nbsp Linke Seite des Barbara Altars vor 1424 Finnisches Nationalmuseum nbsp Die Anbetung des Kindes 1426 Hamburger Kunsthalle nbsp Die Anbetung der Konige 1426 Hamburger Kunsthalle nbsp Die Verhohnung des hl Thomas von Canterbury 1426 Hamburger Kunsthalle nbsp Das Martyrium des hl Thomas von Canterbury 1426 Hamburger Kunsthalle nbsp Grablegung Christi 1430 Hamburger Kunsthalle nbsp Christi Auferstehung 1430 Hamburger Kunsthalle nbsp Die klagenden Frauen am Kreuz Fragment 1435 Hamburger Kunsthalle nbsp Der Schmerzensmann um 1430 Museum der bildenden Kunste Leipzig nbsp Schmerzensmann 1435 Hamburger KunsthalleDie Meister Francke Strasse in Hamburg Barmbek ist nach ihm benannt Auf den beiden Weihnachtsmarken der Bundesrepublik Deutschland 2006 wurden die Geburt Christi und die Anbetung der Konige abgebildet zwei Gemalde des von Meister Francke bemalten Thomasaltar Umkreis BearbeitenMeister des Malchiner AltarsLiteratur BearbeitenAlfred Lichtwark Meister Francke Hamburger Kunsthalle 1899 Digitalisat Wilhelm Sillem Meister Francke In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 680 f Thomas Puttfarken Bearb Meister Francke und die Kunst um 1400 Hamburg 1969 Friedrich Wilhelm Bautz FRANCKE Meister Frater Francke In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 90 91 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Helmut R Leppien Meister Francke In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 712 f Digitalisat Helmut R Leppien Das Leben und die Aufgaben der Hamburger Maler In Die Kunst des Mittelalters in Hamburg Aufsatze zur Kulturgeschichte Stiftung Denkmalpflege 1999 Hamburg o J ISBN 3 933374 49 9 S 208 209 Helmut R Leppien Francke Meister In Allgemeines Kunstlerlexikon Bd 38 Begrundet und mithrsg von Gunter Meissner K G Saur Munchen 2004 ISBN 978 3 598 22783 7 Martina Sitt Glanzstucke eines Meisters der nicht Francke hiess Beobachtungen zur Malerei des Thomas Altars Hamburg 2014 Uwe Albrecht Ulrike Nurnberger Elina Rasanen Hg Meister Francke revisited Auf den Spuren eines Hamburger Malers Petersberg 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meister Francke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Meister Francke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118692526 lobid OGND AKS LCCN n82062791 VIAF 196762009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meister FranckeALTERNATIVNAMEN Meister Francke Frater Francke Francke Meister Franco ZutphanicusKURZBESCHREIBUNG Dominikaner und MalerGEBURTSDATUM um 1383GEBURTSORT am NiederrheinSTERBEDATUM um 1436STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meister Francke amp oldid 233671504