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Bella Wilhelmine Henriette Adele Martens 3 Februar 1891 in Altona 31 Dezember 1959 in Hamburg war eine deutsche Kunsthistorikerin Leben und Wirken BearbeitenBella Martens war die Tochter des Handlungsreisenden Hinrich Friedrich Martens und dessen Ehefrau Anna Anneka Franziska geborene Jorgensen Die Familie lebte in der Kleinen Gartnerstrasse 81p in Bella Martens schien fur einen hoheren Frauenberuf vorgesehen zu sein Sie legte 1914 ein Examen als Zeichenlehrerin ab arbeitete anschliessend ohne Besoldung als Hilfskraft in der Hamburger Kunsthalle und holte ihr Abitur nach Von 1919 bis 1926 studierte sie Kunstgeschichte an der Universitat Hamburg Wahrend des Studiums mit den Nebenfachern Historische Hilfswissenschaften und Klassische Archaologie horte sie bei Gustav Pauli der seit 1914 Direktor der Kunsthalle war Fritz Saxl Ernst Cassirer und insbesondere Erwin Panofsky Wahrend des Studiums bezeichnete man Martens bereits 1922 inoffiziell als erste Assistentin Paulis der von 1924 bis 1927 in drei Ausgaben Zeichnungen Alter Meister des Kunstkabinetts veroffentlicht Martens beteiligte sich durch Recherchen an diesen sogenannten Prestel Mappen ohne jedoch genannt zu werden Sie unterstutzte Erwin Panofsky mit dem sie befreundet war bei dessen Buchprojekten und organisierte den Austausch der Bibliotheken der Kunsthalle des Kunstgeschichtlichen Seminars sowie mit Gertrud Bing die an der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg tatig war Im Februar 1926 promovierte Martens bei Panofsky uber Meister Francke Ihre Arbeit war umfangreicher und bedeutender als bei Dissertationen ublich Mit Zustimmung von Aby Warburg und unterstutzt durch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung erschien die Schrift 1929 als Monografie in zwei Banden Das Werk welches Rezensenten sowohl fur die Forschungsergebnisse als auch fur die streng wissenschaftliche Haltung der Autorin lobten wurde gilt bis heute als Standardwerk Martens war mit dieser Schrift gleichzeitig ausgewiesene Kunsthistorikerin und offizielle Leiterin des Kupferstichkabinetts sowie der Bibliothek der Kunsthalle Gustav Paulis brieflichen Aussagen ist zu entnehmen dass Martens schon zuvor fur die 1928 fertiggestellte uberarbeitete Ordnung und offentliche Nutzbarkeit der Graphischen Sammlung sowie der aus einem Altbau umgezogenen Bibliothek verantwortlich war 1930 verhinderte Bella Martens erfolgreich den von der dortigen Behorde angestrebten Verkauf des Kupferstichkabinetts des Schweriner Kunstmuseums Trotz restriktiven Kurzungen von Finanzmitteln versuchte Gustav Pauli Bella Martens einen Beamtenstatus zu verschaffen Er begrundete dies mit Umfang und Bedeutung der Tatigkeiten Martens in der wissenschaftlichen Zentrale der Kunsthalle Paulis Bemuhungen blieben erfolglos Einen Monat nachdem Pauli als Museumsdirektors entlassen worden war wurde auch Martens zum 1 November 1933 gekundigt Grunde hierfur waren angebliche organisatorische Veranderungen sowie die indische Herkunft der Mutter von Bella Martens aufgrund derer die Historikerin gemass amtlicher Einstufung als nichtarisch galt In der Folgezeit erlitt Martens einen volligen Zusammenbruch mit wiederholten Krankheitsphasen Sie reichte nachtraglich eine notarielle Bescheinigung uber ihr Ariertum ein was jedoch ohne Folgen blieb Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erkannte der Senat Martens im Oktober 1945 ein besonderes Anrecht auf Wiedergutmachung zu Da ihre vorherige Stelle bereits mit einem Beamten auf Lebenszeit besetzt war der Museumsdirektor Carl Georg Heise andere Schwerpunkte setzten wollte und sie keine anderweitige Unterstutzung im Museum erreichen konnte stellte Martens im Marz 1952 einen Antrag auf Wiedergutmachung in Form der Versetzung in den Ruhestand Ende 1952 lehnte Martens eine Einweisung in das Museum fur Kunst und Gewerbe ab Hier sollte sie die Sammlung von Ornamentenstichen bearbeiten was die Historikerin jedoch als unangemessen zuruckwies Seit Anfang der 1930er Jahre lebte Bella Martens am Klosterstieg 11 Sie starb am 31 Dezember 1959 in einem Krankenhaus in Hamburg an Lungenkrebs Werke BearbeitenNeben den Monografien zu Meister Francke erstellte Bella Martens in spateren Jahren private Studien zu Aspekten der Philosophie und der Mathematik Informationen hierzu sowie zur Freundschaft der Historikerin mit Magdalene Pauli geben Briefwechsel mit Erwin und Dora Panofsky Literatur BearbeitenHanna Hohl Martens Bella In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 4 Wallstein Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0229 7 S 226 227 Normdaten Person GND 116800569 lobid OGND VIAF 57375938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martens BellaALTERNATIVNAMEN Martens Bella Wilhelmine Henriette AdeleKURZBESCHREIBUNG deutsche KunsthistorikerinGEBURTSDATUM 3 Februar 1891GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 31 Dezember 1959STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bella Martens amp oldid 236355515