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Die Meingote waren ein bedeutendes Ministerialengeschlecht im Dienst des Erzbistums Mainz im 12 und beginnenden 13 Jahrhundert Nach dem Bau ihrer Burg in Weisenau mittelhochdeutsch Wizenowe direkt vor den Toren des mittelalterlichen Mainz nannten sie sich von Wizenowe Das Geschlecht starb 1215 im Mannesstamm aus beziehungsweise ging mit seinen Besitztumern durch Einheirat in das Geschlecht derer von Bolanden uber Bedeutendster Vertreter der Meingote war der Mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden eigentlich Christian von Weisenau 1249 1251 Bruder Embrichos des V von Weisenau und Dudo von Weisenau Erbauer der Burg Weisenau Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 2 Meingot der Altere und Burchard 3 Dudo Embricho und Meingot der Jungere 4 Dudo von Weisenau 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenHerkunft und Werdegang BearbeitenDie Meingote waren im Rheingau sowie in und bei Mainz begutert Ursprunglich einfache Ministeriale im bischoflichen Dienst konnten sie sich im Laufe des 12 Jahrhunderts zunehmend wichtige stadtische Amter wie das des Vizedoms oder des Stadtkammerers sichern Meingot der Altere und Burchard BearbeitenMeingot der Altere auch Meingot I war zu verschiedenen Zeiten Vizedom und Stadtkammerer der Stadt Mainz In diesen Eigenschaften ist er mehrfach in Urkunden bezeugt so beispielsweise 1133 und 1135 1145 und nochmals 1152 wird er in Urkunden als Vizedom erwahnt Er war einer der grossten Widersacher von Arnold von Selenhofen der ebenfalls aus einem Mainzer Ministerialengeschlecht stammend mit ihm anfangs um Amter Besitztumer und Einfluss konkurrierte So loste ihn beispielsweise Arnold selbst 1139 als Stadtkammerer ab Nachdem er 1153 zum Erzbischof ernannt wurde besetzte er wichtige Amter des Erzstifts die Mitglieder der Meingote innehatten durch eigene Verwandte Meingot selbst musste 1155 das Amt des Vizedoms an Helferich einen Bruder des Arnold von Selenhofen abtreten 1155 war Meingot als Fuhrer einer Gruppe unzufriedener Ministeriale an Auseinandersetzungen mit Arnold von Selenhofen beteiligt Meingot verlor dadurch Guter und Einfluss sohnte sich aber kurz danach unter Zuruckerhaltung seiner Guter wieder mit Arnold aus Bis zu seinem Tod um 1156 oder kurz danach trat Meingot nicht mehr als Gegner des Erzbischofs auf Dies war zwei seiner Sohne und seinem Bruder Burchard vorbehalten Meingots Bruder Burchard war von 1144 bis 1193 Propst an dem einflussreichen Chorherrenstift St Peter und Paul in Jechaburg in Thuringen und an St Peter in Mainz Auch Burchard stand in Gegnerschaft zu Arnold und vertrat zusammen mit Gottfried dem Abt des Mainzer St Jakobskloster die Arnold feindlich gesinnten Kleriker in Mainz Obwohl von Arnold vor dessen Italienreise 1158 mit der Statthalterschaft des westlichen Teils des Erzstifts Mainz betraut war er fuhrend an den in Abwesenheit des Erzbischofs ausbrechenden Unruhen beteiligt Als in Arnold Ende 1158 nach seiner Ruckkehr aus Italien aus der Stadt verbannte war Burchard trotzdem in der folgenden Zeit fuhrend an Unruhen und Aufstanden gegen den Erzbischof beteiligt Mit seinen Neffen Meingot dem Jungeren und Dudo war er einer der Hauptanfuhrer des Mainzer Aufstands 1160 der zur Ermordung Arnold von Selenhofens fuhren sollte Offenbar verfugte Burchard aber uber gute Beziehungen zu Kaiser Friedrich I Barbarossa oder zu dessen Umfeld Seine Beteiligung an dem Aufstand und dem Mord des Erzbischof fuhrte zu keiner bekannten Bestrafung Wie andere Radelsfuhrer der Unruhen auch wird Burchard ohne Unterbrechung in der Zeit nach 1160 als Zeuge bei erzbischoflichen Urkunden benannt und belegte noch 1197 das Amt des geistlichen Kammeres Unter Arnolds Nachfolger Christian I von Buch der sich aufgrund seiner Tatigkeit als Reichserzkanzler von Friedrich I Barbarossa nur wenig in seinem Erzbistum Mainz aufhielt war er sogar dessen offizieller Statthalter in Mainz Ein zweiter Bruder Meingots Dudo wird lediglich als Zeuge bei der Pergamentausfertigung des Adalbertprivilegs 1 1135 genannt und dort als Bruder von Meingot dem Stadtkammerer aufgefuhrt Dudo Embricho und Meingot der Jungere BearbeitenDie Sohne von Meingot dem Alteren waren Meingot der Jungere Dudo und Embricho Dudo wird 1145 urkundlich als Bruder von Meingot genannt und 1147 als Schultheiss centurio im erzbischoflichen Dienst erwahnt Meingot und Embricho waren zusammen mit ihrem Onkel Burchard Anfuhrer der Revolte von Mainzer Ministerialen Kleriker und Burger gegen ihren Erzbischof Arnold von Selenhofen im Jahr 1160 Dabei wurde dieser im St Jakobskloster auf dem Jakobsberg vor der Stadt heutige Zitadelle getotet Meingot soll der Uberlieferung nach selbst Dudo den Bruder des Erzbischofs erschlagen haben Als einzige Vertreter der ministerialen Partei wurden Meingot und Embricho in Folge geachtet und finden sich seitdem auch nicht mehr als Zeugen in erzbischoflichen Urkunden Eine weitere Massnahme war auch die Entfernung von Zeugennamen der Meingote aus bereits ausgestellten Urkunden So wurde beispielsweise aus der Urkunde des Adalbertprivilegs von 1135 der Name des Stadtkammerers Meingot des Alteren sowie seines Bruders Dudo entfernt In der in die bronzenen Domturen des Willigis eingravierten Fassung des Privilegs sind sie allerdings nach wie vor zu finden 2 Dudo von Weisenau BearbeitenOb Dudo Erbauer der Burg Weisenau und spater als Dudo von Weisenau bezeichnet mit dem Bruder Meingots des Alteren dem dritten Sohn Meingots des Alteren identisch ist oder sogar erst der nachsten Generation der Meingote zugehorig ist kann nicht eindeutig geklart werden 3 Er war der Sohn von Dudo und Gisela 4 und hatte ebenfalls einen Bruder namens Meingot Diesem folgte er im Amt des Stadtkammerers nach und ist in dem Zeitraum 1162 bis 1197 urkundlich bezeugt Unter Dudo erreichte die Machtfulle des Geschlechts der Meingote ihren vorlaufigen Hohepunkt Er konnte irgendwann in dem Zeitraum zwischen 1153 und 1183 eine eigene Burg in seiner Vogtei Weisenau erbauen Nach der Erbauung musste Dudo die Burg allerdings dem Kaiser zum Lehen antragen obwohl diese im Machtbereich und auf Boden des Mainzer Erzbischofs lag Damit dehnte Kaiser Friedrich I seinen eigenen Machtbereich bis direkt vor die Tore von Mainz aus und Dudo erwirkte moglicherweise fur sich und sein Geschlecht die Gnade des Kaisers nach den Vorgangen von 1160 Werner II von Bolanden der spater Guda von Weisenau heiratete hatte als standiger Begleiter im Gefolge des Kaisers durchaus Einfluss und war moglicherweise auch in dieser Angelegenheit beteiligt Der Mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach konnte aber spater vom Kaiser die Ruckgabe der Burg an den noch lebenden Dudo durchsetzen Dudo hatte zwei Sohne Embricho V und Christian von Weisenau Letzterer wurde 1249 unter dem Namen Christian II von Bolanden Erzbischof von Mainz hatte das Amt allerdings nur bis 1251 inne und trat dann freiwillig zuruck Guda die spater Werner II von Bolanden und damit in das Adelsgeschlecht der Bolander einheiratete war entweder eine Schwester oder eine Tochter Dudos Da Embricho ohne mannlichen Nachfolger starb und Christian als Kleriker das Geschlecht nicht weiterfuhren konnte starben die Meingote beziehungsweise die von Weisenau bereits 1215 mit dem Tod Embrichos des V von Weisenau im Mannesstamm aus Uber Guda gingen die Titel und Besitztumer der Meingote von Weisenau nun an die Linie Bolanden uber die damit ihren Machtbereich deutlich ausdehnen konnten Literatur BearbeitenLudwig Falck Geschichte der Stadt Mainz Teil 2 Mainz im fruhen und hohen Mittelalter Mitte 5 Jahrhundert bis 1244 Rau Dusseldorf 1972 Jan Keupp Dienst und Verdienst Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI Monographien zur Geschichte des Mittelalters Bd 48 Hiersemann Stuttgart 2002 ISBN 3 7772 0229 0 Zugleich Bielefeld Universitat Dissertation 2002 Weblinks BearbeitenBurgenlexikon de Stefan Grathoff Weisenau Verschwundene Burg in Mainz Weisenau Anmerkungen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch 1 517 Nr 600 Volltext mit Erwahnung der beiden Meingote Bruder und ihrer Amter Stefan Grathoff Weisenau Verschwundene Burg in Mainz Weisenau Memento des Originals vom 20 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www burgenlexikon eu bei Burgenlexikon de Peter Acht Christian II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 227 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meingote amp oldid 237070815