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Max Tau geboren 19 Januar 1897 in Beuthen O S gestorben 13 Marz 1976 in Oslo war ein deutsch norwegischer Schriftsteller Lektor und Verleger 1 Max Tau Lithografie von Emil Stumpp 1929 Max Tau ganz links 1974 bei der Verleihung des Friedenspreises des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels an Frere Roger in der Frankfurter Paulskirche Max Tau und Buste in der Bibliothek der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Selbstzeugnisse 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenNach dem Studium der Philosophie Psychologie und Germanistik in Berlin Hamburg und Kiel promovierte Tau 1928 uber den assoziativen Faktor in der Landschafts und Ortsdarstellung Theodor Fontanes Wahrend seiner anschliessenden Arbeit als Cheflektor des Bruno Cassirer Verlages in Berlin entdeckte und forderte er beispielsweise Walter Bauer Marie Luise Kaschnitz Wolfgang Koeppen Horst Lange August Scholtis und Josef Wiessalla Er sorgte fur das Bekanntwerden des tschechischen Schriftstellers Karel Capek in Deutschland und ebenso fur die Verbreitung zeitgenossischer norwegischer Literatur etwa von Olav Duun Johan Falkberget Sigrid Undset Tarjei Vesaas und Herman Wildenvey Ausserdem war er Herausgeber der Sammlungen Der deutsche Roman und Die deutsche Novelle sowie der gesammelten Werke von Hermann Stehr Etwa zwischen 1929 und 1933 moderierte Max Tau regelmassig Literatursendungen im Rundfunk oft zusammen mit Wolfgang von Einsiedel 2 3 4 5 6 7 8 9 1935 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen David Basker zufolge soll er der letzte bis dahin in der Kammer verbliebene Jude gewesen sein 10 1938 floh er nach Oslo wo er als Lektor im Johan Grundt Tanum Verlag bis zum Beginn der deutschen Besatzung arbeitete 1942 floh er nach Schweden In Stockholm war er Mitbegrunder des Neuen Verlags der sich fur neuere deutsche Literatur einsetzte so fur Lion Feuchtwanger Heinrich Mann Alfred Neumann und Arnold Zweig Dort lernte er auch Tove Filseth kennen die norwegische Reprasentantin der Nansenhilfe Sie heirateten 1944 1944 wurde ihm durch die norwegische Exilregierung die norwegische Staatsburgerschaft zuerkannt Ausser ihm erhielt sie nur noch Willy Brandt 1945 kehrte er nach Oslo zuruck und arbeitete bis zum Lebensende weiter als Lektor bei Tanum bzw ab 1957 im Verlag Aschehoug Trotz personlicher Verfolgung und der Ermordung nachster Verwandter durch die Nationalsozialisten setzte sich Max Tau gleich nach dem Krieg fur eine Verstandigung mit Deutschland ein und half bei der Verbreitung deutscher Nachkriegsliteratur in ganz Skandinavien Erstmals verfasste er nun auch eigene Romane und autobiographische Aufzeichnungen Die Versohnung von Juden und Christen der Frieden zwischen den Nationen aber auch zwischen den Generationen waren Thema zahlreicher Vortrage Aufsatze Bucher und Briefe Tau war befreundet mit Albert Schweitzer Trygve Gulbranssen und Nikos Kazantzakis 1956 grundete er in Zusammenarbeit mit internationalen Verlagen eine Friedensbucherei und 1960 in Oslo die Deutsch Norwegische Vereinigung ab 1988 Deutsch Norwegische Gesellschaft Ehrungen BearbeitenMax Tau wurde mit zahlreichen Preisen geehrt so auch mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels 11 den er 1950 als Erster empfing der Ehrenburgerschaft der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1965 dem Nelly Sachs Preis der Stadt Dortmund 1965 dem Schlesierschild 1965 dem Lessing Ring in Verbindung mit dem Literatur und Kulturpreis der deutschen Freimaurer 1966 dem Grossen Bundesverdienstkreuz 1957 mit Stern 1967 und dem danischen Sonning Preis 1970 Zwei Schulen wurden nach ihm benannt die Max Tau Schule in Kiel 1967 zu der er bis kurz vor seinem Tod einen intensiven personlichen Kontakt pflegte und die Deutsche Schule Oslo Max Tau 1998 Ausserdem wurde die Max Tau Strasse in Hamburg nach ihm benannt 1972 wurde er fur seine Verdienste in Norwegen mit dem Sankt Olav Orden ausgezeichnet Einige Jahre nach Verleihung des Lessing Rings wurde Tau in St Peter Ording in die Freimaurerloge Eidora zum Schwan aufgenommen Der erschlossene Nachlass von Max Tau befindet sich in der Handschriftenabteilung der Stadt und Landesbibliothek Dortmund Selbstzeugnisse Bearbeiten Die Literatur von ihrem Geist hangt es ab ob wir den Frieden erreichen konnen Die Literatur hat die Verantwortung den Menschen wieder zu einer neuen ethischen Grundlage zu verhelfen Max Tau 1950 in seiner Dankesrede zur ersten Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 12 Die deutschen Verleger sollen die Organisation dieser kleinen Schriften der Jugend ubernehmen ein Weg zur Friedensbucherei die von hier aus aufgebaut werden soll Die Dichter Wissenschaftler Kunstler aller Nationen sollen daran beteiligt sein Max Tau 12 Was die deutschen Autoren angeht so muss ich sehr dankbar sein dass ich in einer Zeit gelebt habe wo es wirklich grosse Talente gab Ich brauche heute nur noch die Namen zu nennen die noch immer im Lichtpunkt stehen die wunderbare Dichterin Marie Luise Kaschnitz vielleicht einer der wichtigsten Dichter in Deutschland Wolfgang Koeppen Max Tau 12 Veroffentlichungen BearbeitenBruno Arndt Sein Wesen und Werk Die Zeitbucher Band 98 Verlag der Fr Lintz schen Buchhandlung Trier 1920 Hrsg Die Stillen Dichtungen Gesammelt und mit einem Geleitwort von Max Tau Verlag der Fr Lintz schen Buchhandlung Trier 1921 Hrsg Das Wilhelm Schmidtbonn Buch Otto Quikow Berlin Lubeck Leipzig 1927 Landschafts und Ortsdarstellung Theodor Fontanes Schwartz Oldenburg 1928 Hrsg zusammen mit Wolfgang von Einsiedel Vorstoss Prosa der Ungedruckten Verlag Bruno Cassirer Berlin 1930 Tro paa mennesket 1946 Glaube an den Menschen Herbig Verlagsbuchhandlung Berlin 1948 For over oss er himmelen 1954 Denn uber uns ist der Himmel Hoffmann und Campe Hamburg 1955 Das Land das ich verlassen musste Hoffmann und Campe Hamburg 1961 Landet jeg matte forlate Aschehoug Oslo 1961 norwegische Ausgabe von Das Land das ich verlassen musste aus dem Deutschen von C F Engelstad Ein Fluchtling findet sein Land Hoffmann und Campe Hamburg 1964 En flyktning finder sitt land Aschehoug Oslo 1964 norwegische Ausgabe von Ein Fluchtling findet sein Land aus dem Deutschen von C F Engelstad Auf dem Weg zur Versohnung Hoffmann und Campe Hamburg 1968 Trotz allem Lebenserinnerungen aus siebzig Jahren Siebenstern Hamburg o J Literatur BearbeitenThomas Diecks Tau Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 797 f Digitalisat Isabel Pies Zur Erinnerung an Max Tau in Neues Trierisches Jahrbuch 2000 Verein Trierisch im Selbstverlag 2000 S 281 ISSN 0077 7765 Wilhelm Grosse Max Tau Kurzbiographie in Neues Trierisches Jahrbuch 2000 Verein Trierisch im Selbstverlag 2000 S 285 ISSN 0077 7765 Volker Oppmann Max Tau und der Neue Verlag Ein Kapitel deutscher Exilliteraturgeschichte Verlag Dreiviertelhaus Berlin 2017 ISBN 978 3 96242 107 6 Detlef Haberland Tau Max In Andreas B Kilcher Hrsg Metzler Lexikon der deutsch judischen Literatur Judische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklarung bis zur Gegenwart 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02457 2 S 497f Robert von Lucius Max Tau Schildknappe der Literatur Erster Friedenspreistrager Judische Miniaturen Verlag Hentrich amp Hentrich Leipzig 2023 ISBN 978 3 95565 595 2 Tau Max in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1153Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Tau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Tau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Tau im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Lebenslauf Max Taus auf der Seite der Deutschen Schule Oslo Lebenslauf Max Taus auf der Seite des Friedenspreises des Deutschen BuchhandelsEinzelnachweise Bearbeiten Einhart Lorenz Max Tau In Norsk biografisk leksikon 13 Februar 2009 abgerufen am 19 Januar 2022 norwegisch Lebendige Bucher Auseinandersetzung mit wesentlichen Werken der gegenwartigen Literatur In Radio Wien 25 Oktober 1929 S 52 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 28 Oktober 1929 17 30 Uhr Konigswusterhausen 1634 9 m Dichterstunde Einfuhrung In Radio Wien 9 Mai 1930 S 58 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 15 Mai 1930 17 30 Uhr Konigswusterhausen 1634 9 m Bucherstunde Vorschlage zur Neugestaltung der Buchkritik In Radio Wien 30 Mai 1930 S 67 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 7 Juni 1930 18 40 Uhr Konigswusterhausen 1634 9 m Prosa zum Ungedruckten zum Tag des Buches In Radio Wien 20 Marz 1931 S 52 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 22 Marz 1931 19 30 Uhr Konigswusterhausen 183 5 kHz Der Tag des Ulysses Diskussion In Radio Wien 11 September 1931 S 57 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 14 September 1931 20 30 Uhr Frankfurt a M 770 kHz zum Roman Ulysses Dr Max Tau Wo steht die moderne epische Dichtung In Radio Wien 30 September 1932 S 40 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 2 Oktober 1932 18 30 Uhr Konigswusterhausen 183 5 kHz Um das Buch Der Lektor Unterhaltung zwischen Dr Max Tau und Dr Gunther Birkenfeld In Radio Wien 30 Dezember 1932 S 59 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 6 Januar 1933 18 25 Uhr Frankfurt a M 1157 kHz Um das Buch Buchkritik Ein Gesprach zwischen Dr Wolfgang von Einsiedel und Dr Max Tau In Radio Wien 6 Janner 1933 S 55 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung raw 12 Januar 1933 18 25 Uhr Frankfurt a M 1157 kHz David Basker Deutschland lebt an der Nahtstelle an der Bruchstelle Literature and Politics in Germans 1933 1950 In William John Niven James Jordan Hrsg Politics and culture in twentieth century Germany Camden House Suffolk 2003 S 89 106 hier S 105 einsehbar bei Google Books Laudatio von Adolf Grimme zum Friedenspreis des deutschen Buchhandels 1950 an Max Tau Im Zeitalter des Unmenschen ein Mensch Memento vom 18 Juni 2013 im Internet Archive PDF 121 kB a b c Christoph Vormweg Vor 125 Jahren geboren Max Tau ein unermudlicher Versohner In Kalenderblatt Rundfunksendung auf DLF 19 Januar 2022 abgerufen am 19 Januar 2022 Normdaten Person GND 118620959 lobid OGND AKS LCCN n82091871 VIAF 13100318 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tau MaxKURZBESCHREIBUNG deutsch judischer Schriftsteller Lektor und VerlegerGEBURTSDATUM 19 Januar 1897GEBURTSORT BeuthenSTERBEDATUM 13 Marz 1976STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Tau amp oldid 238495569