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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Max Hansen Begriffsklarung aufgefuhrt Max Josef Hansen 22 Dezember 1897 in Mannheim 13 November 1961 in Kopenhagen war ein danischer Kabarettist Filmschauspieler und Operettensanger Tenor der in Deutschland geboren wurde und aufgewachsen ist Er war im Berlin der Weimarer Republik ein grosser Musik und Schauspielstar Max Hansen Fotografie von Alexander Binder entstanden vor 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dokumentarfilm 2005 3 Museumsfilm fur das NS Dokumentationszentrum Munchen 2007 4 Musik Auswahl 5 Filmografie 6 Theater 7 Horspiele 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHansen wurde als unehelicher Sohn der danischen Schauspielerin Elly Benedicte Hansen 1873 1930 die damals als Eva Haller am Mannheimer Apollo Theater auftrat geboren Die Identitat des Vaters blieb lange im Dunkeln Im Geburtsregister ist Josef Walder als Vater eingetragen ein ungarischer Artist judischer Herkunft und Kollege der Mutter Schon als Baby kam er zu seinen Pflegeeltern der Familie Bogl in Munchen Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte er aufgrund seiner schonen modulationsfahigen Gesangsstimme Auftritte sogar im Ausland wie in Kopenhagen Paris und St Petersburg und ersang sich den Beinamen der kleine Caruso Er erhielt Klavier und Gesangsunterricht Im Munchner Theater Lokal Simplizissimus trat er als Kabarettist mit teils selbstgeschriebenen Texten und Liedern auf Wahrend des Ersten Weltkriegs lebte Hansen im neutralen Danemark wo auch seine leibliche Mutter wohnte Nach dem Krieg ging er 1919 nach Wien wo er sich wie schon zuvor in Munchen gesanglich ausbilden liess Sein Gesangsstudium finanzierte er sich als Bankelsanger mit Auftritten in verschiedenen Varietes und Kabaretts Als Hauptakteur im Ronacher Variete entdeckte ihn 1923 Hubert Marischka fur die Operette Grafin Mariza In der Rolle des Zsupan trat Hansen im Metropol Theater in Berlin auf Im Marz 1925 stellte er in dieser Rolle bei der 200 Auffuhrung der Operette im Metropol Theater zugleich die 2000 Auffuhrung in Mitteleuropa einen Rekord auf nachdem er das Lied Komm mit nach Varasdin je 200 mal in Wien und Berlin auf der Buhne gesungen hatte 1 Dies war der eigentliche Startschuss fur eine glanzvolle Buhnen Laufbahn Max Reinhardt engagierte ihn fur Die schone Helena Erik Charell fur Die lustige Witwe Sein grosster Erfolg wurde seine Rolle in der Operette Im weissen Rossl als Kellner Leopold Urauffuhrung 1930 in Berlin Ab 1926 baute sich Hansen zusatzlich eine Karriere mit Schellack Plattenaufnahmen auf zunachst als anonymer Sanger verschiedener Orchester spater unter seinem eigenen Namen Ab 1927 hatte er regelmassig Rundfunk Liveauftritte Mit dem Aufkommen des Tonfilms stieg Hansen dort ebenfalls gross ein und bekam einen weiteren Popularitatsschub Charakteristisch war seine leicht naselnde Stimme wie man sie heute von Max Raabe kennt Allein zwischen 1930 und 1933 stand Hansen fur zehn Filme vor der Kamera meist Komodien und Musicals viele davon mit der Schauspielerin Jenny Jugo Mit Paul Morgan und Carl Joken grundete er sogar eine eigene Filmgesellschaft die Trio Film GmbH die aber nicht uber ihre erste Produktion Das Kabinett des Dr Larifari hinauskam Der Film bei dem Hansen als Drehbuchautor Komponist Liedtexter und Schauspieler mitwirkte wurde kein kommerzieller Erfolg Parallel zu seinen Auftritten als Sanger und Schauspieler arbeitete Hansen von Anfang an als Kabarettist Zusammen mit Paul Morgan und Kurt Robitschek zahlte er zu den Grundern des legendaren Berliner Kabarett der Komiker Dort trat er ab Ende 1924 haufig auf Hohepunkte des Programms waren unangekundigte Auftritte des Opernstars Richard Tauber den Hansen zufallig in den Reihen des Publikums entdeckte und auf die Buhne holte wo er dann von dem beruhmten Tenor am Klavier begleitet eine Tauber Parodie auffuhrte Auf Adolf Hitler und die nationalsozialistische Bewegung dichtete Hansen scharfzungige Spott Chansons In seinem leicht frivolen Gassenhauer War n Sie schon mal in mich verliebt der offenbar von dem um 1900 von Julius Einodshofer komponierten Couplet Haben Sie nicht den kleinen Cohn gesehen inspiriert ist unterstellte er Hitler homosexuelle Neigungen zu Siegfried Kohn einem Wortfuhrer im Reichsbund Judischer Frontsoldaten Bei der Premiere seines Films Das hassliche Madchen am 8 September 1933 Drehbuch Hermann Kosterlitz und Felix Joachimson beides Juden inszenierten die Nationalsozialisten einen Eklat Hansen der judische Vorfahren hat wurde bepobelt und mit Tomaten beworfen Nach einer anderen Quelle sollen faule Eier und Stinkbomben geworfen worden sein 2 Es wurde sogar spekuliert der Film konne vom Spielplan abgesetzt werden 3 Hansen erkannte die Gefahr die ihm als unliebsamem Kunstler drohte und wanderte aus Hitlers Deutschem Reich aus Engagements im Musiktheater fuhrten ihn zunachst nach Wien Als 1936 wahrend der Vorbereitung auf Benatzkys Revue Axel an der Himmelstur Greta Garbo absagte holt Hansen die bis dahin unbekannte Zarah Leander als seine Partnerin ans Theater an der Wien 1938 zog er nach Kopenhagen Dort eroffnete er nach der Scheidung von seiner ersten Frau Lizzi Waldmuller einer osterreichischen Schauspielerin mit seiner zweiten Frau Britta 24 Jahre junger und Mutter seiner vier Kinder ein Sommertheater im Glassaal des Tivoli Theaterreisen fuhrten ihn nach Oslo Stockholm Helsinki in die Schweiz und nach Amsterdam In Danemark gelang es dem findigen beziehungsreichen Multitalent unbeschadet durch die deutsche Kriegs und Besatzungszeit zu kommen indem er sich einen Ariernachweis verschaffte Er bezahlte den bankrottgegangenen arischen schwedischen Baron Per Wilhelm Fredrik Schurer von Waldheim dafur seinen Vater zu spielen In der Offentlichkeit und aus Angst vor Enttarnung auch im Familienkreis gab er ihn als den Grossvater seiner Kinder aus Seine beiden Tochter und seine zwei Sohne erfuhren von ihren judischen Vorfahren und von dem fingierten Grossvater erst nach dem Zweiten Weltkrieg Die wirtschaftliche Existenz seiner Familie sicherte Max Hansen mit Arbeiten fur den skandinavischen Rundfunk Ausserdem drehte er zwischen 1939 und 1951 in Schweden einige zum Teil sehr erfolgreiche Musik Komodien fur die er unter dem Pseudonym Sylvester auch Lieder komponierte Im Nachkriegsdeutschland und osterreich konnte er wie viele andere Exil Kunstler nicht wieder an seine Glanzzeiten als Unterhaltungsstar der Weimarer Republik anknupfen Er versuchte es und kam 1951 wieder nach Deutschland Der kulturelle Bruch der zwolf Jahre Tausendjahriges Reich und die wirtschaftliche Not der Wiederaufbauepoche gaben ihm aber keine reelle Chance dort weiterzumachen wo er einst notgedrungen aufgehort hatte In seine Berliner Fussstapfen nicht als Sanger aber als Kabarettist Zeitkritiker und kleinerer Filmstar trat Wolfgang Neuss Hansen kehrte 1953 nach Kopenhagen zuruck wo er nach einem Schlaganfall und einem Herzinfarkt gesundheitlich angeschlagen 1961 im Alter von 63 Jahren starb Er wurde anonym auf dem Vestre Katolske Kirkegard von Kopenhagen beigesetzt 4 Er hinterliess seine Frau und vier Kinder Zwei der Kinder Ann Mari Max Hansen geb 1949 und Max Hansen jr geb 1954 sind heute in Danemark als Schauspieler bekannt Dokumentarfilm 2005 Bearbeiten2005 drehte der historische Dokumentarist und Filmregisseur Douglas Wolfsperger den Dokumentarfilm War n Sie schon mal in mich verliebt Der Titel zitiert ein Chanson gleichen Namens aus der Feder von Max Hansen Neben Rundfunkarchivfunden Filmausschnitten und Forschern wie dem Kabarett Historiker Volker Kuhn kommen Zeitzeugen und Nachfolger zu Wort zum Beispiel auch die Schauspielerin Brigitte Mira Der Film erhielt unter anderem das FBW Pradikat Besonders wertvoll Museumsfilm fur das NS Dokumentationszentrum Munchen 2007 BearbeitenDer israelische Regisseur Avi Bodar stellt in seinem Film fur das NS Dokumentationszentrum in Munchen Max Hansens Lied War n Sie schon mal in mich verliebt in den Mittelpunkt seiner Schlusselszene Am Tag der Machtergreifung Adolf Hitlers lasst er einen jungen Sanger angelehnt an die Figur Max Hansens in einem Nachtclub diesen Song singen bis die Hitlerjugend das Treiben gewalttatig beendet Die Anspielung auf Hitlers angebliche Homosexualitat ist der Tropfen der das Fass zum Uberlaufen bringt Die angespannte Situation eskaliert Diese fiktive Szene dient zur Veranschaulichung der zeitlichen Umstande in denen Max Hansen sein Lied veroffentlichte Die Musik dieses Films ist eine Neuaufnahme Produzent und Arrangement Max Joseph des Hansen Klassikers allerdings auch verfremdet mit elektronischen Mitteln In der Nachtclubszene wird War n Sie schon mal in mich verliebt von dem jungen Tenor Anton Leiss Huber interpretiert Musik Auswahl BearbeitenIm weissen Rossl Kannst Du pfeifen Johanna War n sie schon mal in mich verliebt 5 Jetzt geht s der Dolly gut Da geh ich ins Maxim Wenn ein Fraulein keinen Herrn hat Ach Louise Musik muss sein Meine liebe Lola Gehst du mit nach Honolulu geh ich auch nach Honolulu 6 Klassisch klassisch Was kann der Sigismund dafur dass er so schon ist Ich mocht so gerne wissen ob sich die Fische kussen Sag mir Oui Sag ich blau sagt sie grun Ich hab ne Leidenschaft Ich hab kein Auto Das Lied vom Zuschau n Bayerisches Seemannslied Einmal mochte ich keine Sorgen haben Franz Schubert du warst nicht umsonst verliebt Die erste Frau die ich gekusst Was hast du schon davon wenn ich dich liebe danisch Hva glaede har du af at jeg ka li dig Filmografie Bearbeiten1925 Husarenfieber 1926 Familie Schimeck Wiener Herzen 1926 Im weissen Rossl 1926 Der lachende Ehemann 1926 Als ich wiederkam 1926 Die Kleine vom Variete 1926 Die selige Exzellenz 1927 Venus im Frack 1927 Frau Sorge 1928 Freiwild Der Leidensweg der Anna Riedel 1928 Das Girl von der Revue 1929 Wir haben uns gut verstanden 1929 Jetzt geht s der Dolly gut 1930 Gaukler Les Saltimbanques 1930 Wien du Stadt der Lieder 1930 Terra Melophon Magazin Nr 1 1930 Der Hampelmann 1930 Das Kabinett des Dr Larifari 1931 Schuberts Fruhlingstraum 1931 Wer nimmt die Liebe ernst 1932 Der Frauendiplomat 1932 Die oder keine 1932 Einmal mocht ich keine Sorgen haben 1933 Das hassliche Madchen 1933 Gluckliche Reise 1935 Csardas 1936 Skeppsbrutne Max Rendezvous in Paradies A 1 1939 Rosor varje kvall 1941 Tror du jeg er fodt i gar 1941 Wienerbarnet 1943 En fllicka for mej 1944 Grona hissen 1945 Trotte Teodor 1946 En fortjusande froken 1946 Broder Emellan 1947 Brollopsnatten 1947 Ingen vag tillbaka 1951 Skone HelenaTheater Bearbeiten1924 Emmerich Kalman Julius Brammer Alfred Grunwald Grafin Mariza Zsupan Regie Theater an der Wien 1928 Louis Verneuil Fraulein Mama Moreuil Regie Deutsches Kunstlertheater Berlin 1928 Emmerich Kalman Die Herzogin von Chicago Erbprinz von Sylvarien Regie Deutsches Kunstlertheater Berlin 1929 Franz Lehar Die lustige Witwe Regie Erik Charell Metropol Theater Berlin 1930 Ralph Benatzky Im weissen Rossl Leopold Regie Erik Charell Deutsches Theater Berlin 1932 Geza Herczeg Marcellus Schiffer Mischa Spoliansky 100 Meter Gluck Jungling Regie Robert Klein Metropol Theater Berlin 1936 Ralph Benatzky Axel an der Himmelstur Axel Regie Arthur Hellmer Theater an der Wien Horspiele Bearbeiten1952 Paul Sarauw Der kleine Napoleon Bearbeitung Wort Gunter Neumann Komposition Erik Fiehn Gunter Neumann Regie Werner Oehlschlager RIAS Berlin 1953 Karl Farkas Bei Kerzenlicht Bearbeitung Wort Curth Flatow Komposition Robert Katscher Bearbeitung Musik Heinrich Riethmuller Regie Rolf Kutschera Theatermitschnitt RIAS Berlin Anmerkungen Bearbeiten Der Film entstand in einer deutschen und schwedischen Fassung Die deutsche Version wurde erstmals im Februar und Marz 2000 im Rahmen der vom Filmarchiv Austria veranstalteten Retrospektive Unerwunschtes Kino Der deutschsprachige Emigrantenfilm 1934 1937 offentlich gezeigt Literatur BearbeitenMarie Theres Arnbom War n Sie schon mal in mich verliebt Filmstars Operettenlieblinge und Kabarettgrossen zwischen Wien und Berlin Bohlau Wien u a 2006 ISBN 3 205 77550 3 Matias Bleckman Jorg Schoning Max Hansen Schauspieler Sanger Autor Produzent In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 9 1987 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 3 F H John Barry Fitzgerald Ernst Hofbauer Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 516 ff Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 231 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Hansen Sammlung von Bildern Stefan Frey Max Hansen im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM War n Sie schon mal in mich verliebt Kino Dokumentarfilm von Douglas 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Kabarettist Filmschauspieler und Operettensanger Tenor GEBURTSDATUM 22 Dezember 1897GEBURTSORT Mannheim DeutschlandSTERBEDATUM 13 November 1961STERBEORT Kopenhagen Danemark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Hansen amp oldid 230998519