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Max Carl Christian Erdmannsdorfer ab 1903 von Erdmannsdorfer 14 Juni 1848 in Nurnberg 14 Februar 1905 in Munchen war ein deutscher Dirigent und Komponist Max Erdmannsdorfer Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Pauline Erdmannsdorfer Fichtner um 1892Erdmannsdorfer wurde schon fruh von seinem Vater dem Musiklehrer und Konzertmeister des Musikvereins Nurnberg unterrichtet und gab bereits mit zehn Jahren sein erstes Konzert 1863 bis 1867 studierte er Musiktheorie Klavier und Violine am Leipziger Konservatorium und liess sich 1868 69 in Dresden zum Dirigenten ausbilden Nach kurzer Zeit als Klavierlehrer in Nurnberg 1 wurde er 1871 als Nachfolger von Max Bruch Kapellmeister der Hofkapelle Sondershausen mit der er die lange Tradition der Lohkonzerte fortfuhrte Dort heiratete er 1874 die Liszt Schulerin und Pianistin Pauline Fichtner 1847 1916 und nahm die von Stein 1852 64 begrundete besondere Pflege der Neudeutschen wieder auf Er korrespondierte mit Liszt und dirigierte am 2 Juli 1876 die Erstauffuhrung von dessen Symphonie Hamlet in Sondershausen 2 und pflegte Kontakte mit dem Komponisten Joachim Raff Er und Pauline spielten 1877 eine Version fur zwei Pianos von Raffs Klavierquintett Op 107 Erdmannsdorfer vollendete nach dem Tod Raffs 1882 dessen unfertige Symphonie Nr 11 Op 214 1877 dirigierte er als Premiere die Ouverture Cervantes des schottischen Komponisten Alexander Mackenzie in Sondershausen Als sein Dienstherr Furst Gunther Friedrich Karl II 1880 abdankte gab Erdmannsdorfer seine Stellung auf und festigte seinen Ruf als Dirigent durch kurzere Aufenthalte in verschiedenen Stadten u a in den Musikzentren Wien und Leipzig 1882 wurde Erdmannsdorfer Erster Dirigent der Kaiserlich Russischen Musikgesellschaft in Moskau und Professor am Moskauer Konservatorium wo er 1885 den fur das Musikleben Moskaus wichtigen Studentenorchester Verein grundete Hier fand eine Zusammenarbeit mit Peter Tschaikowski statt und er dirigierte mehrere von dessen Werken einige sogar als Urauffuhrungen z B 1883 eine uberarbeitete Version der 1 Sinfonie Wintertraume op 13 sowie 1884 die Suite Nr 2 und die Konzert Fantasie fur Klavier und Orchester op 56 und 1886 die Manfred Sinfonie op 58 eine Programmsinfonie in vier Bildern Tschaikowski widmete ihm zum Dank seine 3 Orchestersuite 3 In Moskau feierte Erdmannsdorfer grosse Erfolge wurde vielfach geehrt 4 und erwarb sich einen europaischen Ruf als Dirigent Er konnte aber 1888 dem Drangen Hans von Bulows als dessen Nachfolger die Leitung der beruhmten Kunstlervereinsconcerte in Bremen zu ubernehmen nicht widerstehen Auch dort erwarb er sich bleibende Verdienste durch die Grundung eines Stadtischen Orchesters mit festangestellten Musikern mit Pensionsberechtigung 1890 ubernahm er auch noch die 1814 gegrundete Bremer Singakademie als Nachfolger von Carl Martin Reinthaler Es gelang ihm 1892 die Singakademie mit dem von ihm neu geschaffenen Philharmonischen Chor zu vereinigen die nun unter seiner Leitung jede Saison einen Zyklus von meist zwolf Philharmonischen Konzerten durchfuhrten Auch hier errang er sich hohes Ansehen beim fortschrittlich gesinnten Teil des Publikums Intrigen von konservativen Musikern und Musikorganisatoren fuhrten jedoch 1895 dazu dass er seine Entlassung einreichte Er verliess Bremen und ubersiedelte nach Munchen seiner endgultigen Wahlheimat Dort widmete er sich seinen Kompositionen erhielt aber bald das Angebot in der Saison 95 96 die Konzerte der kaiserlich russischen Musikgesellschaft wieder zu ubernehmen diesmal allerdings in St Petersburg das er als Ehrenmitglied nicht ablehnen konnte Es gelang ihm in kurzer Zeit diese Konzerte zu neuer Blute zu fuhren so dass er auch fur die nachste Saison 1896 97 verpflichtet wurde Gleichzeitig wurde er aber auch als Hofkapellmeister im Munchener Hoftheater und in den Konzerten der Musikalischen Akademie und als Professor fur Dirigieren an die Akademie der Tonkunst berufen was 1897 zu einem Ende des russischen Engagements fuhrte Aber auch seine Tatigkeit in Munchen war nur von kurzer Dauer da er schon im Marz 1898 um Entlassung aus allen dienstlichen Verpflichtungen bat die ihm unter gnadiger Belassung des Titels eines Hofkapellmeisters gewahrt wurde Weder ein Bittgesuch der Mitglieder der Musikalischen Akademie die Leitung ihrer Konzerte weiterhin zu ubernehmen noch der ihm angebotene Posten eines Direktors der Akademie der Tonkunst konnten seinen Entschluss in den Ruhestand einzutreten ruckgangig machen Fur einige Jahre wurde es nun still um ihn erst 1901 meldete das Musikalische Wochenblatt Gastspiele von Erdmannsdorfer in Madrid S 24 und Paris S 242 Als im Herbst 1903 nach dem Tod des Generalmusikdirektors Hermann Zumpe die Mitglieder der Musikalischen Akademie kurzfristig einen Ersatz fur eine Saison suchten und der Porges Chorverein dessen Grunder und Namensgeber Heinrich Porges im April 1900 gestorben war wegen des Fehlens einer kompetenten Leitung in eine Krise geriet und dringend um Hilfe bat konnte sich Erdmannsdorfer nach anfanglichem Zogern nicht verweigern und ubernahm beide Korporationen Nachdem er zwei Abonnementkonzerte der Musikalischen Akademie im Herbst 1903 mit grossem Erfolg dirigiert hatte feierte er einen Triumph am 13 Dezember 1903 mit der grandiosen Auffuhrung des Requiems von Berlioz durch die Mitglieder beider Verbande ebenso am 27 Marz 1904 mit der Matthaus Passion von Bach seinem letzten von insgesamt sechs Konzerten mit der Musikalischen Akademie Bleibenden Verdienst und Anlass zu grosser Dankbarkeit erwarb sich das Ehepaar Erdmannsdorfer durch die Einrichtung einer wohltatigen Stiftung am 15 November 1903 mit einem Kapital von 130 000 Mark zu Gunsten des Hoforchesters die dazu bestimmt war Hofmusikern in allen unverschuldeten Notlagen Unterstutzung zu gewahren Bihrle S 139 Prinzregent Luitpold verlieh ihm daraufhin noch im selben Jahr das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone und erhob ihn in den personlichen Adelsstand Wie vereinbart ubernahm Felix Mottl im Herbst 1904 die Leitung der Konzerte der Musikalischen Akademie von Max von Erdmannsdorfer der dem Porges Chorverein treu blieb aber nur zwei Wochen nach einem letzten sehr erfolgreichen Konzert das am 30 Januar 1905 stattfand vollig unerwartet an den Folgen einer Blinddarmoperation starb Literatur Bearbeiten Max v Erdmannsdorffer In Der Deutsche Sondershauser Tageblatt 1905 Nr 41 Alfons Ott Erdmannsdorfer Max Carl Christian von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 573 f Digitalisat Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon S 237 Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Erdmannsdorfer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten In Nurnberg wurde er Mitglied der Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit Franz Liszt Martin Haselbock Hermann J Busch Michael von Hintzenstern Franz Liszt und die Orgel Universal Edition 1999 ISBN 978 3 7024 0245 7 S 34 Tchaikovsky Research Beim Abschiedskonzert wurde ihm der grosse Stern zum Stanislaus Orden in Brillanten verliehen erhielt er wertvolle Geschenke und wurde zum lebenslangen Ehrenmitglied der kaiserlich russischen Musikgesellschaft ernannt Normdaten Person GND 116531398 lobid OGND AKS LCCN no93008720 VIAF 45056664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erdmannsdorfer MaxALTERNATIVNAMEN Erdmannsdorfer Max Carl Christian von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Dirigent und KomponistGEBURTSDATUM 14 Juni 1848GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 14 Februar 1905STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Erdmannsdorfer amp oldid 234190096