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Der Mauritiusfalke Falco punctatus ist eine seltene wildlebend nur auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean vorkommende Falkenart Die Art war 1974 nahezu ausgestorben hat sich seitdem aber wieder erholt und wird Stand 2016 von der IUCN als stark gefahrdet Endangered eingestuft MauritiusfalkeMauritiusfalke Falco punctatus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Falkenartige Falconiformes Familie Falkenartige Falconidae Unterfamilie Eigentliche Falken Falconinae Gattung Falken Falco Art MauritiusfalkeWissenschaftlicher NameFalco punctatusTemminck 1821 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Schutz und Bestand 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Illustration 1868Der Mauritiusfalke erreicht eine Lange von 20 bis 26 Zentimetern Damit ist er ein kleiner Falke wobei mannliche Exemplare merklich kleiner sind als weibliche 1 Sein Gewicht betragt zwischen 200 und 250 Gramm 2 Die Oberseite adulter Mauritiusfalken ist hell zimtbraun Oberkopf bis Nacken und die Halsseiten sind schmal schwarzlich gestrichelt Vom Mantel Bereich zwischen Nacken und Schulterfedern bis zu den Schulterfedern und Oberschwanzdecken ist er breit schwarzlich gebandert Zugel Wangen und Ohrdecken sind grau gelbbraun zimtfarben meliert und dunkelbraun gestrichelt mit einem undeutlichen schmalen dunklen Streifen Kinn und Kehle sind blass sandfarben grau Der Rest der Unterseite ist cremeweiss gesprenkelt mit schwarzen herzformigen Flecken die an der Brust runder und kleiner am Bauch mehr oval und an den Flanken breit pfeilspitzenformig sind und den Mauritiusfalken unterseits manchmal fast gebandert erscheinen lassen Hand und Armschwingen sind schwarzlich braun mit tief mit weiss eingekerbten Innenfahnen die Armschwingen zimtbraun gebandert Handdecken und Alula sind ebenfalls schwarzlich braun Schirmfedern und grosse mittlere und kleine Armdecken sind schwarzlich braun und zimtbraun gebandert Die gelblichbraun weissen Unterflugeldecken und Achselfedern sind schwarzlich braun gefleckt Die weissliche Unterseite der Schwingen zeigt eine dunkelbraune Banderung Der Schwanz ist zimtbraun gebandert mit sieben oder acht schwarzen Bandern wobei die Subterminalbinde das breiteste Band ist Die Steuerfedern zeigen eine cremefarbene Endbinde die Unterseite der Steuerfedern ist dunkelbraun und graulich gebandert 3 Der Schnabel ist blauschwarz zur Basis ins blaugraue ubergehend Die Augen sind braun Die Beine Fusse und Zehen sind blass gelbgrau oder gelbgrun mit schwarzen Klauen 3 Weibchen sind den Mannchen ahnlich allerdings sind die Mannchen starker gefleckt Die Zeichnung der Weibchen ist am Bauch und an den Flanken eher pfeilspitzenformig ausserdem kann die Region um die Augenhohle periorbital kobaltblau gefarbt sein 3 Jungvogel haben eine blaulich graue Gesichtshaut die nach einem Jahr in den Gelbton der Erwachsenen wechselt 4 Ansonsten sind die Jungvogel den adulten Vogeln ahnlich lediglich die Banderung am Schwanz ist etwas schmaler und die Zimtfarbung am Nacken heller Die Banderung an den Flanken ist bei ihnen weniger gut entwickelt 3 Wahrend des Fluges sind die Flugel rund und langgestreckt der Schwanz ist schmal Der Ruf des Mauritiusfalken ist toee tooee oder kurzer tooit tooit 1 Verbreitung BearbeitenDer Mauritiusfalke ist auf Mauritius endemisch Die Verbreitung ist zurzeit auf zwei Populationen beschrankt eine sudwestliche in und um den Black River George Nationalpark und eine ostliche in den Bambou Mountains 3 Eine kleine Unterpopulation im Moka Range im Norden der Insel scheint ausgestorben zu sein 5 Die Art besiedelte Mauritius schon vor 1 9 2 6 Millionen Jahren gegen Ende der mittleren vulkanischen Phase Mauritius 6 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenUrsprunglich lebte der Falke in einem immergrunen subtropischen Primarwald In der Gefangenschaft zeigte es sich dass die Falken auch in lichterem Wald und offenen Flachen uberleben konnen Sie werden nicht mehr als reine Waldbewohner kategorisiert sondern konnen auch im Grasland erfolgreich jagen Sie scheinen landwirtschaftlich genutzte Flachen aber zu meiden als Grund dafur vermutet wird hier das Fehlen grosserer Baume als Aussichtspunkt 1 Die Beutetiere sind hauptsachlich Reptilien 90 verteilt auf die endemischen Taggeckos 82 und Agamen 8 6 Zusatzlich werden kleinere Vogel und Insekten gefangen Seit ihrer Invasion zahlen auch Mause und Spitzmause zum Nahrungsangebot 1 Die Beute wird oft erst nach kurzer Verfolgung gepackt Dabei fliegt hupft und lauft der Mauritiusfalke zwischen den Asten Geckos versuchen dann im Zickzacklauf zu entkommen oder fluchten auf die andere Astseite jedoch kann der Vogel bestens manovrieren und enge Kreise kleiner als einen Meter im Durchmesser fliegen Beute am Boden wird durch Sturzfluge vom Aussichtspunkt oder im Gleiten beziehungsweise auf dem Flug geschlagen Verfolgte Vogel konnen dem Falken meist entkommen und werden durch Uberraschungsangriffe und kurze Jagt erbeutet 3 Ihre Nester bauen die Falken normalerweise in vulkanischen Steinhohlen wahrscheinlich auch in Baumlochern Heutzutage finden sich aber auch Nester in den Vororten der menschlichen Ansiedlungen 1 und bereitgestellten Nistkasten 4 Die Brutpaare sind wahrend der Brutsaison monogam selten bruten mit geringerem Erfolg ein Mannchen und zwei Weibchen Sie sind streng territorial das Territorium wird das ganze Jahr verteidigt 3 Die normalerweise vier bis funf braungesprenkelten ovalen Eier werden in November oder Dezember gelegt und in 28 bis 35 Tagen hauptsachlich vom Weibchen 3 ausgebrutet Die Brutpflege dauert bis zu 35 Tage 2 Die Art zeigt eine geringe Tendenz zur Migration 6 So wurden nach ihrer Freilassung 89 der nistenden beringten Vogel in weniger als 5 km Umkreis um den Ort ihrer Freilassung bzw des Fluggewerdens entdeckt 2 Schutz und Bestand BearbeitenHauptsachliche Bedrohungen sind die Rodung der Walder seit der Besiedelung der Insel durch Menschen Mittlerweile sind nur noch 3 der ursprunglichen Waldflache vorhanden Ein weiterer Ruckgang der Population erfolgte in den 1950er bis 1960er Jahren durch Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und zur Bekampfung der Malaria 1 1974 gab es nur noch vier wildlebende Tiere davon ein Brutpaar In Gefangenschaft lebten zwei Vogel die Art galt mit nur noch sechs Individuen als am starksten vom Aussterben bedrohter Raubvogel der Welt 4 Durch ein intensives Erhaltungszucht und Auswilderungsprogramm konnte sich der wildlebende Bestand wieder erholen Unterstutzt wurde dies durch die Regierung von Mauritius den Jersey Wildlife Preservation Trust International heute Durrell Wildlife Conservation Trust Betreiber des Durrell Wildlife Park der Mauritian Wildlife Foundation und The Peregrine Fund Durch diese bis 1994 durchgefuhrten Aktionen wurden 331 Vogel ausgewildert Danach wurde die Auswilderung eingestellt und der Bestand weiter beobachtet da sich die Population stabilisierte Die Art galt danach als gefahrdet und gilt als Beispiel der erfolgreichen Erholung einer nahezu ausgestorbenen Spezies 4 Geschatzt wurde der Bestand 2000 auf 500 800 Tiere davon 145 200 Brutpaare Diese lebten verteilt auf drei Populationen in den Bergketten im Norden Osten und Sudwesten von Mauritius Bis zum Jahre 2012 schrumpfte der Bestand dann auf 300 400 Falken in freier Wildbahn Weitere im Jahr 2013 veroffentlichte Untersuchungen zeigten dass der Bestand im sudwestlichen Habitat weiter zuruckgegangen ist dort leben nun noch 120 150 Vogel bei 40 50 Brutpaaren In jenem Bereich scheint es problematisch zu sein geeignete Nistplatze zu finden so dass die Falkenart sich nicht genug in die vorhandene Umgebung integrieren kann um den Bestand zu sichern Die Anzahl der Tiere im Osten liegt stabil bei 130 150 Falken davon 40 50 Brutpaare Die nordliche Population ist anscheinend wieder ausgestorben 7 Aktuell problematisch fur die Erhaltung der Art sind vor allem die vom Menschen eingefuhrten Tierarten wie Hausratte Javaneraffe Kleiner Mungo und Hauskatze Zusatzlich schadigen importierte Pflanzenarten wie Baum der Reisenden Erdbeer Guave Ligustrum robustum und Hiptage benghalensis das Habitat der Falken da sie wahrscheinlich deren Jagd erschweren 1 Auf langere Sicht kritisch ist der genetische Flaschenhals unter dem die Art seit 1974 leidet 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Factsheet auf BirdLife International a b c Falco punctatus Mauritius kestrel University of Michigan abgerufen am 19 Januar 2016 englisch a b c d e f g h Roger Safford Frank Hawkins The Birds of Africa Volume VIII The Malagasy Region Madagascar Seychelles Comoros Mascarenes 2013 ISBN 978 0 7136 6532 1 S 300 a b c d Mauritius kestrel Falco punctatus Memento vom 18 Januar 2016 im Internet Archive IUCN a b c Falco punctatus The Peregrine Fund abgerufen am 10 Januar 2016 englisch Falco punctatus Mauritius Kestrel IUCN abgerufen am 17 Januar 2016 englisch Literatur BearbeitenFrancesco Baschieri Salvadori Pier L Florio Piero Cozzaglio Rare and Beautiful Animals Newsweek Books 1978 ISBN 978 0 88225 260 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mauritiusfalke Falco punctatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Falco punctatus in der Internet Bird Collection Factsheet auf BirdLife International Avibase Falco punctatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2014 Eingestellt von BirdLife International 2014 Abgerufen am 16 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauritiusfalke amp oldid 235962930