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Die Taggeckos oder Phelsumen Phelsuma sind eine Gattung kleiner Echsen aus der Familie der Geckos Geckonidae Ihr am weitesten verbreiteter Vertreter ist der Palmen Taggecko Phelsuma dubia Im Gegensatz zu der Mehrzahl der anderen Geckos sind Phelsumen bis auf Phelsuma guentheri tagaktiv andere tagaktive Geckos gehoren zu den Gattungen Lygodactylus Sphaerodactylus Quedenfeldtia und Gonatodes Phelsuma ist als einzige Geckogattung neben Uroplatus komplett im Anhang 2 des Washingtoner Artenschutz Ubereinkommens aufgefuhrt Ausnahme Phelsuma guentheri ist im Anhang 1 gelistet TaggeckosMadagaskar Taggecko Phelsuma madagascariensis Systematikohne Rang SauropsidaUberordnung Schuppenechsen Lepidosauria Ordnung Schuppenkriechtiere Squamata ohne Rang Geckoartige Gekkota Familie Geckos Gekkonidae Gattung TaggeckosWissenschaftlicher NamePhelsumaGray 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise und Verhalten 3 Verbreitung 4 Bedrohung 5 Ernahrung 6 Arten und Unterarten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Farbung der Taggeckos erstreckt sich von einfachem Grun mit Farbtupfern bis zu komplexen gelb blauen Mustern Die Gesamtlange von Phelsumen reicht von etwa 85 mm bis zu uber 300 mm wobei die meisten Arten knapp 200 mm erreichen Sie haben runde Pupillen und besitzen keine Augenlider Die ursprunglich vorhandenen oberen und unteren Augenlider sind im Laufe der Evolution zusammengewachsen und haben sich zu einer durchsichtigen Membran entwickelt Beiderseits befindet sich hinter dem Trommelfell der endolymphatische Apparat der haufig als Kalksackchen bezeichnet wird Der endolymphatische Apparat setzt sich zusammen aus einem beutelformigen Saccus endolymphaticus und einem zufuhrenden Gang dem Ductus endolymphaticus Diese beiden Strukturen enthalten Calcium Dieses Organ dient sowohl als Gleichgewichtsorgan als auch als Calciumspeicher Die Weibchen benutzen diesen Speicher zur Eierschalenproduktion Die Geschlechter sind hauptsachlich an den bei Mannchen stark ausgebildeten Femoralporen oberhalb der Kloakenregion zu unterscheiden Die Daumen sind im Vergleich zu den ubrigen Zehen kurz Die Schuppen an der Unterseite der Zehen werden als Subdigitallamellen bezeichnet Sie sind in mehreren Langsreihen angeordnet Die Subdigitallamellen sind einseitig mit 80 120 Mikrometer langen Setae Haftborsten besetzt Diese Setae fasern sich wiederum in jeweils etwa 1000 endstandig tellerformig verbreitete Spatulae auf Diese Spatulae konnen sich in den kleinsten Unebenheiten eines Substrates verkrallen weswegen Phelsumen auch an scheinbar glatten Oberflachen haften konnen Lebensweise und Verhalten BearbeitenPhelsumen sind wahrscheinlich tertiar tagaktiv Das heisst dass sich Taggeckos aus einer oder mehreren nachtaktiven Geckoarten entwickelt haben die wiederum von tagaktiven Vorfahren abstammen Ein Hinweis der diese Theorie bestatigt ist der Nachweis von leistungsfahigen Sehzellen im Auge der Taggeckos die nachtaktive Vorfahren vermuten lassen Ausserdem werden Phelsumen zu den thigmothermen Tieren gerechnet Typisch fur thigmotherme Tiere ist dass sie sich tagsuber uberwiegend im Schatten aufhalten nach einer relativ kurzen Phase der Thermoadaptation Ausserdem ist die Korpertemperatur nur geringfugig hoher als die Umgebungstemperatur Tiere die sich gerne in der Sonne aufhalten werden als heliotherm bezeichnet Verbreitung BearbeitenTaggeckos kommen hauptsachlich auf einigen Inseln des Indischen Ozeans vor Ihr Hauptvorkommen liegt in Madagaskar wo auch die Ausbreitung auf andere Inseln ihren Ursprung haben durfte Von hier aus verbreiteten sie sich auf den Inselgruppen im Indischen Ozean wie den Komoren Seychellen Andamanen Maskarenen sowie auf dem sudostafrikanischen Festland Auf vielen Inseln leben endemische Arten Dazu zahlen beispielsweise die auf Mayotte heimischen Arten Pasteurs Taggecko Phelsuma pasteuri und Schwarzstreifen Taggecko Phelsuma nigristriata die auf den anderen Inseln der Komoren nicht vorkommen Von Menschen eingefuhrte Populationen gibt es in Florida und auf Hawaii Bedrohung BearbeitenDie rasante Vernichtung von Primarwaldern und der Bau gigantischer Hotelanlagen an den Uferzonen und der mit Letzterem verbundene Insektizideinsatz sind eine starke Bedrohung fur die oft sehr inselartig verbreiteten Restvorkommen der Phelsumen Eingeschleppte Tiere tragen zu ihrer Vernichtung bei Ernahrung BearbeitenPhelsumen ernahren sich von verschiedenen Insekten oder anderen Wirbellosen Daneben fressen Taggeckos gerne Nektar Pollen und wahrscheinlich reife Fruchte wie z B Bananen Arten und Unterarten BearbeitenWahrscheinlich stammen die ersten schriftlichen Aufzeichnungen uber Phelsumen von Francois Leguat 1708 Er berichtete von dunkel gefarbten Echsen auf der Insel Rodrigues bei denen es sich um die inzwischen ausgestorbene Art Phelsuma gigas handelte Die Gattung Phelsuma wurde unter diesem Gattungsnamen erstmals 1825 durch den britischen Zoologen John Edward Gray beschrieben und nach dem niederlandischen Arzt Murk van Phelsum benannt Bisher sind etwa 70 Arten und Unterarten beschrieben worden Zwei Phelsumenarten Phelsuma gigas und Phelsuma edwardnewtoni werden als ausgestorben betrachtet Das Aussterben dieser Arten wurde wahrscheinlich durch die Vernichtung ihrer Biotope und eingeschleppte Haustiere verursacht Derzeit werden 51 Arten anerkannt In der Reptile Database sind P parva und P dorsivittata die 2010 als Arten wiedererrichtet wurden 1 nicht verzeichnet 2 nbsp Phelsuma borbonica nbsp Phelsuma dubia nbsp Phelsuma laticauda in Kona Hawai i nbsp Phelsuma lineata nbsp Phelsuma quadriocellata nbsp Phelsuma standingi nbsp Phelsuma v nigra v nigraPhelsuma abbotti Phelsuma abbotti abbotti Phelsuma abbotti chekei Phelsuma abbotti sumptio Phelsuma andamanensis Phelsuma antanosy Phelsuma astriata Phelsuma astriata astriata Phelsuma astriata semicarinata Phelsuma barbouri Phelsuma berghofi Phelsuma borai Phelsuma borbonica Phelsuma borbonica borbonica Phelsuma borbonica agalegae Phelsuma breviceps Phelsuma cepediana Phelsuma comorensis Phelsuma dorsivittata 1 Phelsuma dubia Phelsuma edwardnewtoni Phelsuma flavigularis Phelsuma gigas Phelsuma grandis Phelsuma gouldi Phelsuma guentheri Phelsuma guimbeaui Phelsuma guttata Phelsuma hielscheri Phelsuma hoeschi Phelsuma inexpectata Phelsuma kely Phelsuma klemmeri Phelsuma kochi Phelsuma laticauda Phelsuma laticauda laticauda Phelsuma laticauda angularis Phelsuma lineata Phelsuma lineata lineata Phelsuma lineata bombetokensis Phelsuma lineata elanthana Phelsuma lineata punctulata Phelsuma madagascariensis Phelsuma madagascariensis madagascariensis Phelsuma madagascariensis boehmei Phelsuma malamakibo Phelsuma masohoala Phelsuma modesta Phelsuma modesta modesta Phelsuma modesta isakae Phelsuma modesta leiogaster Phelsuma mutabilis Phelsuma nigristriata Phelsuma ornata Phelsuma parkeri Phelsuma parva 1 Phelsuma pasteuri Phelsuma pronki Phelsuma pusilla Phelsuma pusilla Pusilla Phelsuma pusilla hallmanni Phelsuma quadriocellata Phelsuma quadriocellata quadriocellata Phelsuma quadriocellata bimaculata Phelsuma quadriocellata lepida Phelsuma ravenata Phelsuma robertmertensi Phelsuma roesleri 3 Phelsuma rosagularis Phelsuma seippi Phelsuma serraticauda Phelsuma standingi Phelsuma sundbergi Phelsuma sundbergi sundbergi Phelsuma sundbergi ladiguensis Phelsuma sundbergi longinsulae Phelsuma v nigra Phelsuma v nigra v nigra Phelsuma v nigra anjouanensis Phelsuma v nigra comoraegrandensis Phelsuma v nigra pasteuri siehe Phelsuma pasteuri Phelsuma vanheygeniLiteratur BearbeitenOliver Drewes Kompaktwissen Taggeckos Die Gattung Phelsuma Portrats der beliebtesten Arten VIVARIA Verlag Meckenheim 2006 ISBN 3 9810412 1 6 Hans Peter Berghof Taggeckos Die Gattung Phelsuma Pflege und Vermehrung Natur und Tier Verlag Munster 2005 ISBN 3 937285 45 8 Heiko Werning Thomas Wilms Red Taggeckos Draco Jg 3 Nr 11 ISSN 1439 8168 Natur und Tier Verlag Munster 2002 Gerhard Hallmann Jens Kruger Gerd Trautmann Faszinierende Taggeckos Die Gattung Phelsuma Natur und Tier Verlag Schmidt Munster 1997 ISBN 3 931587 10 X Friedrich Wilhelm Henkel Wolfgang Schmidt Hrsg Amphibien und Reptilien Madagaskars der Maskarenen Seychellen und Komoren Ulmer Stuttgart 1995 ISBN 3 8001 7323 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Sara Rocha Herbert Rosler Philip Sebastian Gehring Frank Glaw David Posada D James Harris Miguel Vences Phylogenetic systematics of day geckos genus Phelsuma based on molecular and morphological data Squamata Gekkonidae In Zootaxa 2429 2010 S 1 28 Digitalisat PDF 1 46 MB Phelsuma In The Reptile Database abgerufen am 24 November 2014 Frank Glaw Philip Sebastian Gehring Jorn Kohler Michael Franzen Miguel Vences A new dwarf species of day gecko genus Phelsuma from the Ankarana pinnacle karst in northern Madagascar In Salamandra Band 46 Nr 2 2010 ISSN 0036 3375 S 83 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Taggeckos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Phelsuma In The Reptile Database abgerufen am 24 November 2014 Phelsuma World Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taggeckos amp oldid 226134302