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Die Matthiaskapelle ist ein sakraler romanischer Zentralbau im Bereich der Oberburg von Kobern Gondorf im Landkreis Mayen Koblenz Rheinland Pfalz Matthiaskapelle und Bergfried der Oberburg Blick von SudostenInnenraum der KapelleBlick in die ApsisDetailMatthiaskapelle Kobern Grundriss und Aufriss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus stilistischen Grunden wird die Matthiaskapelle um 1220 40 datiert wobei nicht klar ist ob der Chor von einem Vorganger stammt oder nachtraglich angebaut wurde 1 Auch wenn es keine Belege Quellen gibt wird allgemein angenommen dass Ritter Heinrich II von Isenburg Kobern am Kreuzzug von Damiette beteiligt war Dabei habe Heinrich das Haupt des Apostels Matthias geraubt und es nach Kobern verschleppt Die besondere Bauform der Burgkapelle lasst die Deutung einer Reliquienkapelle zu Im Jahr 1347 brachte Graf Johann von Sayn die Reliquie nach der Burg Sayn und spater nach Hachenburg Von dort kam sie 1381 auf den Ehrenbreitstein und um 1420 in den Trierer Dom 2 Seit 1927 wird sie in der Benediktinerabtei St Matthias von Trier aufbewahrt 3 Etwa ab dem 15 Jahrhundert unterstand die Matthiaskapelle die von alters her von vielen Glaubigen besucht wurde dem St Kastor Stift in Koblenz Um 1725 war sie in schlechtem Zustand unter anderem musste das Dach des Chors erneuert werden Um 1770 betrauten die Koblenzer Stiftsherren den nebenan im Bergfried lebenden Einsiedler mit der Aufsicht der Kapelle Nach der Sakularisation in den ersten Jahren des 19 Jahrhunderts sollte die Matthiaskapelle abgerissen werden Sie wurde jedoch Eigentum der Pfarrei Kobern die sie 1819 an Preussen verkaufte woraufhin 1836 auf Veranlassung des spateren Konigs Friedrich Wilhelm IV eine vollige Wiederherstellung des verfallenden Gebaudes unter Leitung des Baumeisters Johann Claudius von Lassaulx begann Aus dieser Zeit stammt der Mosaikfussboden der nach einem im Chor erhaltenen Stuck gelegt wurde In den Jahren 1892 bis 1894 wurde die Kapelle erneut restauriert Wegen Baufalligkeit mussten aussen Strebepfeiler angebaut werden die im Verlauf der Sanierung und Restaurierung in den Jahren 1985 bis 1998 wieder entfernt werden konnten Einzelne Gesimsstucke Fensterrahmen und Ahnliches waren 1929 1932 und 1934 ausgebessert worden 2 Baubeschreibung BearbeitenDie Matthiaskapelle ist ein sechseckiger Zentralbau mit etwa 11 m Durchmesser innen an den sich an einer der sechs Umgangsseiten ein Chor mit Dreiviertelkreis Grundriss anschliesst Der Chor ist etwa 4 30 m breit und einschliesslich der Stufen 5 40 m tief Sechs Stutzengruppen aus je funf Saulen tragen einen hohen aussen etwa 5 50 m und zwischen den Saulen 3 65 m breiten Mittelbau mit sechseckigem Rippengewolbe Den Umgang deckt ein 24 teiliges Rippengewolbe Der turmartige rund 14 m hohe Mittelbau uberragt die Umgangsdacher Uber ein Stufenportal mit eingelegten Saulen und Rundstabe an der Sudostseite betritt der Besucher die Kapelle Daneben ist der Rest eines Bogens erhalten moglicherweise Teil einer fruheren Vorhalle 2 Das Mauerwerk besteht aus Schieferbruchstein teilweise mit Tuffstein durchsetzt Die Hauptsaulen im Innenraum sind aus Basaltlava Nebensaulen aus Schiefer nichttragende Formen aus Sandstein Die Konsolen der Saulen im oberen Teil des Mittelbaus tragen Symbole der vier Evangelisten die Skulptur eines Junglings und auf der sechsten Konsole nicht zu deutende Figuren Auffallend ist der Adler statt des Lowen als Symbol des Evangelisten Markus moglicherweise ein Fehler der 1894 abgeschlossenen Restaurierung wie es dem Spruchband der Skulptur entnommen werden konnte Ein 1 14 0 77 m grosses Sandsteinrelief mit vielen Figuren an der Wand im Umgang zeigt die Enthauptung des heiligen Matthias Es ist ein Werk aus dem Jahr 1630 das allerdings im Laufe der Jahrhunderte erganzt worden sein durfte 2 Die Fachliteratur geht davon aus dass der Zentralbau auf die Grabeskirche in Jerusalem verweist Weitere Anregungen konnten durch fruhchristliche Memorialbauten z B Santa Costanza Rom Pfalzkapelle in Aachen oder den Kirchenbau der Templer z B London Metz Segovia Tomar erfolgt sein Denkmalschutz BearbeitenDie Matthiaskapelle ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie liegt in der Denkmalzone Oberburg mit Matthiaskapelle 4 Die Matthiaskapelle kann in den Sommermonaten an Wochenenden besichtigt werden Literatur BearbeitenOrtsgemeinde Kobern Gondorf Hrsg Kobern Gondorf 1980 Magnus Backes Staatliche Burgen Schlosser und Altertumer in Rheinland Pfalz Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Abt Burgen Schlosser Altertumer Hrsg Edition Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz Fuhrungsheft 7 Schnell und Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 1566 7 Neuausgabe Das Mittelrheinische Becken Werte der deutschen Heimat Band 65 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2003 ISBN 978 3 412 10102 2 Ursula Zanker Lehfeld Die Matthiaskapelle auf der Altenburg uber Kobern Gondorf an der Mosel Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Hrsg Rheinische Kunststatten Heft 133 Neusser Druckerei amp Verlag GmbH 2 Aufl Neuss 1984 ISBN 3 88094 471 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthiaskapelle Kobern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Matthiaskapelle Geheimnisvolle Schonheit In www koberngondorf de Abgerufen am 10 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht Burgen und Schlosser an der Mosel Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 1926 4 S 89 a b c d Kubach Michel Schnitzler Die Kunstdenkmaler des Landkreises Koblenz Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann Dusseldorf 1981 ISBN 3 590 32142 3 S 214 225 Mosel de Abgerufen am 15 Dezember 2020 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Mayen Koblenz Mainz 2021 Version 2023 liegt vor S 39 PDF 5 8 MB 50 314341666667 7 4537361111111 Koordinaten 50 18 51 6 N 7 27 13 5 O Normdaten Geografikum GND 4355503 2 lobid OGND AKS LCCN n92042106 VIAF 136185232 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthiaskapelle Kobern Gondorf amp oldid 237763544