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Martial Solal 23 August 1927 in Algier ist ein franzosischer Pianist und Komponist des Modern Jazz Seit 1950 lebt er in einem Vorort von Paris Er gilt seit den 1950er Jahren als fuhrender Jazz Pianist Frankreichs Ursprunglich ist er stark von Bud Powell beeinflusst bezieht aber die Stilistik Lennie Tristanos ein Marcus Gammel stellt neben seiner brillanten Technik sein Nuancenreichtum seine Vorliebe fur starke Kontraste und seine Spontaneitat hervor Als Komponist hat er eine sehr dichte farbenreiche Klangsprache entwickelt die immer wieder erfolgreich die Grenzen zwischen Jazz und zeitgenossischer Kompositionsmusik uberschreitet 1 Martial Solal 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Preise und Auszeichnungen 3 Diskografische Hinweise 4 Filmografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMartial Solal hatte schon sechsjahrig Klavierunterricht bei seiner Mutter einer Opernsangerin und hatte ab 1940 ein Interesse fur Jazz das zunachst durch Aufnahmen von Fats Waller und Art Tatum geweckt wurde 1950 kam er nach Paris wo er bald Arbeit in lokalen Orchestern fand ein eigenes Quartett mit Roger Guerin bildete aber auch mit Django Reinhardt 1953 aufnahm Als Hauspianist im Club Saint Germain 1953 1957 1959 begleitete er Musiker wie Don Byas Lucky Thompson Billy Byers J J Johnson Stan Getz Kenny Clarke Chet Baker oder Sidney Bechet 1955 grundete er mit Daniel Humair und Guy Pedersen sein eigenes Trio mit dem er ab 1959 uberwiegend arbeitete Bereits 1960 erschien seine erste Solo LP der spater international beachtete Solo Alben wie Nothing But Piano 1975 The Solosolal 1978 Bluesine 1983 oder zuletzt die Grammy nominierte Live at Village Vanguard 2009 folgen Daneben leitete Solal schon Ende der 1950er Jahre eine eigene Bigband die er gelegentlich wieder aufleben liess 1962 1966 Zu Beginn der 1960er Jahre trat Solal international auf Festivals wie Newport 1963 Montreal Monterey oder Berlin als Solist mit seinem Trio einem gemeinsam mit Roger Guerin geleiteten Quartett und zeitweise in einem ungewohnlichen Trio mit zwei Bassisten Guy Pedersen und Gilbert Rovere auf 1963 arbeitete er langere Zeit im New Yorker Hickory House Weiterhin entstanden Aufnahmen mit Lucky Thompson Andre Hodeir Wes Montgomery The NDR Hamburg Studio Recordings Stephane Grappelli Lee Konitz Michel Portal John Scofield Didier Lockwood und Toots Thielemans Seit 1981 konzertierte er haufiger mit seiner Bigband der Solisten wie Francois Jeanneau Jean Louis Chautemps Lee Konitz Roger Guerin oder Christian Escoude angehorten Daraus wurde spater seine Dodecaband und die Newdecaband in der auch seine Tochter die Sangerin Claudia Solal mitwirkte In den letzten Jahren trat er vor allem im Duo und in Soloprogrammen auf Am 23 Januar 2019 gab er mit 91 Jahren auf der Buhne des Pariser Salle Gaveau sein letztes Konzert Coming Yesterday Live at Salle Gaveau 2019 2 Aufbauend auf seiner Kompositionsarbeit fur Godards Film Ausser Atem 1959 schrieb er seit den 1960er Jahren vermehrt Filmmusik Solals Beitrag steht nach Martin Kunzler mit den einschlagigen Soundtracks von Miles Davis Gerry Mulligan und Art Blakey gleichrangig am Beginn einer neuen Entwicklung in der Filmkomposition 3 Weiterhin sind seine Suite Rhythmical Escape und sein Concerto fur Piano und Orchester 1981 zu erwahnen Auch schrieb er eine Reihe von Kammermusikwerken etwa fur Elzbieta Chojnacka Marcel Azzola Les Percussions de Strasbourg Pierre Charial oder das Ensemble Concert Arban sowie eine Sammlung von Klavieretuden Preise und Auszeichnungen Bearbeiten1956 erhielt er den Prix Django Reinhardt im zweiten Jahr dessen Bestehens Sein Album Suite For Trio mit Niels Henning Orsted Pedersen und Daniel Humair wurde 1979 mit dem Grand Prix du Disque ausgezeichnet 1999 erhielt er den hochdotierten Jazzpar Preis 1998 wurde er als bester franzosischer Musiker ausgezeichnet und 2004 erhielt er den Django d Or Frankreich In Paris ist ein internationaler Klavier Jazzwettbewerb nach ihm benannt der Concours de piano jazz Martial Solal Diskografische Hinweise Bearbeiten nbsp Martial Solal 1988 Foto Erling Mandelmann 1953 The Complete Vogue Recordings Vol 1 Trios and Quartet Vogue BMG 1953 56 1954 The Complete Vogue Recordings Vol 2 Trios and Solos Vogue BMG 1954 56 1955 The Complete Vogue Recordings Vol 1 Trio and Big Band Vogue BMG 1955 58 1965 Zo Ko So MPS mit Hans Koller und Attila Zoller 1968 Key for Two mit Pierre Michelot 1970 Sans Tambour ni Trompette RCA 1971 En Solo RCA 1974 Locomotion ed 2020 mit Bernard Lubat Henri Texier 1975 Duo in Paris Dreyfus mit Joachim Kuhn 1981 Martial Solal Big Band Dreyfus 1983 Bluesine Soul Note 1984 Plays Hodeir OMD 1988 9 11 P M Town Hall Label Bleu nur auf zwei Titeln 1990 Tryptique Adda 1993 Solal Lockwood JMS 1993 Improvisie pour France Musique JMS 1994 Triangle JMS mit Marc Johnson und Peter Erskine 1997 Just Friends Dreyfus mit Gary Peacock und Paul Motian 1998 Ballade du 10 Mars Soul Note 1998 Jazz n e motion BMG RCA 1997 Plays Ellington Dreyfus 1999 Contrastes The Jazzpar Price Storyville 2005 Martial Solal amp Dave Douglas Rue de Seine CAMjazz 2017 Martial Solal amp Dave Liebman Masters in Bordeaux Sunnyside 2018 My One and Only Love Live at Theater Gutersloh Intuition Records 2021 Coming Yesterday Live at Salle Gaveau 2019 Challenge Records 2 2022 Live in Ottobrunn GLM rec 2018 4 Filmografie Bearbeiten1959 Zwei Manner in Manhattan Deux hommes dans Manhattan 1960 Affare einer Nacht L affaire d une nuit 1960 Das Testament des Orpheus Le testament d Orphee 1960 Ausser Atem A bout de souffle 1961 Eva und der Priester Leon Morin pretre 1962 Verlockung Svenska flickori i Paris 1962 Die Feinde Les ennemis 1964 Der Boss hat sich was ausgedacht Echappement libre 1965 Drei Zimmer in Manhattan Trois chambres a Manhattan 1995 Jean Seberg American ActressLiteratur BearbeitenPhilippe Carles Andre Clergeat Jean Louis Comolli Le nouveau dictionnaire du jazz R Laffont Paris 2011 Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Wolf Kampmann Hrsg unter Mitarbeit von Ekkehard Jost Reclams Jazzlexikon Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 010528 5 Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 2 M Z rororo Sachbuch Bd 16513 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16513 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martial Solal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Music of Martial Solal Musikhochschule Weimar Martial Solal bei AllMusic englisch Martial Solal bei Discogs Martial Solal in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten vgl W Kampmann Reclams Jazzlexikon S 492f a b Fulminanter Abschied von der Konzertbuhne NDR 23 April 2021 abgerufen am 28 April 2021 Martin Kunzler Jazz Lexikon S 1256 Rolf Thomas Martial Solal Live In Ottobrunn GLM In Jazz thing 21 November 2022 abgerufen am 22 November 2022 Normdaten Person GND 134525264 lobid OGND AKS LCCN n82099790 VIAF 54333850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Solal MartialKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jazz Pianist und KomponistGEBURTSDATUM 23 August 1927GEBURTSORT Algier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martial Solal amp oldid 228195095