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Martha Maas geb Rosenfeld 28 Juni 1893 in Aachen 28 Januar 1970 in Gurtberg im schweizerischen Kanton St Gallen war eine deutsche Portratfotografin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen 3 Werkliste 3 1 Veroffentlichte Fotografien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMartha Rosenfeld wurde am 28 Juni 1893 als Tochter des judischen Kaufmanns Salomon Rosenfeld und Luise Rosenfeld geb Hirsch in Aachen geboren Nach dem Besuch der Viktoriaschule Aachen besuchte Martha Rosenfeld ein Jahr ein Madchenpensionat in Bonn Nach dem Tod des Vaters am 25 Januar 1911 kehrte sie nach Aachen zuruck Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie als freiwillige Helferin beim Roten Kreuz Im Jahr 1916 begann sie im Fotoatelier von Suse Byk am Kurfurstendamm 230 in Berlin eine Fotografenlehre Nach bestandener Gesellenprufung am 1 Februar 1920 am Lette Verein in Berlin kehrte sie nach Aachen zuruck und eroffnete zusammen mit der Fotografin Richter die Photographische Werkstatte Richter Rosenfeld in der Hindenburgstrasse 3 In dieser widmete sie sich kunstlerischen Portrataufnahmen sowie der Architekturfotografie Aachens 1925 zog das Atelier zum Theaterplatz 1 Die beiden Fotografinnen machten besonders durch Portratserien und mit zwei Ausstellungen im Suermondt Museum 2 im Jahr 1924 3 und 1927 4 auf sich aufmerksam 1927 wurden 60 Portrats vorwiegend bekannter Aachener Personlichkeiten gezeigt unter anderem von Joseph Buchkremer Dombaumeister Felix Kuetgens Museumsdirektor Peter Raabe Generalmusikdirektor Theodor Veil Architekt Hans Hausmann Professor fur Baukunst an der RWTH Aachen sowie den Arzten Ludwig Beltz und Erich Zurhelle 5 Vier Aufnahmen des Ateliers von Sehenswurdigkeiten Aachens wurden zur Illustration der 3 Ausgabe Deutschlands Stadtebau Aachen 6 verwandt Martha Maas veroffentlichte zudem eigene Artikel uber theoretische Aspekte der Neuzeitlichen Photographie 1928 erhielt sie fur hervorragende fotografische Leistungen ein von dem damaligen Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer unterzeichnetes Diplom der Internationalen Presseausstellung Am 26 Juni 1929 erwarb die Fotografin ihren Meisterbrief von der Handwerkskammer Aachen Sie heiratete im gleichen Jahr in Berlin Schoneberg Dr Walter Maas und zog mit ihm nach Berlin wo sie 1933 in ihrer Wohnung in der Lietzenburger Strasse 37 7 ein Atelier fur Portratfotografie auf den Namen ihres Mannes eroffnete Martha Maas fertigte zu der Zeit vor allem Portrats von Schauspielern unter anderem von Grethe Weiser an Aus einem Brief an das Entschadigungsamt aus dem Jahr 1955 geht hervor dass sie in dieser Zeit auch mit dem Bildhauer Hans Bloch zusammengearbeitet hat 8 Als ihr nicht judischer Mann aufgrund seiner Mischehe ab 1933 keine Anstellung mehr als Volkswirt erhielt arbeitete er in ihrem Atelier mit Ab 1935 fuhrte das Ehepaar das Fotoatelier in der Pariser Strasse 37 weiter Aber bald mieden immer mehr Kunden die judische Fotografin Martha Maas entschied sich rein private Portrats zu machen unter anderem auch von Haustieren insbesondere von Hunden und Katzen Trotz des zunehmend ungunstigeren Arbeitsumfeldes konnte das Atelier 1938 noch einen Umsatz von 5313 29 Reichsmark verbuchen Der Einberufung von Walter Maas zur Wehrmacht im Februar 1940 folgte kurze Zeit spater die Entlassung aufgrund von Wehrunwurdigkeit wegen arischer Versippung Am 23 Dezember 1939 wurde Martha Maas infolge der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben mit Berufsverbot belegt und aus der Handwerksrolle geloscht Im Marz 1942 erfolgte die Verpflichtung zur Zwangsarbeit im Konfektionsbetrieb fur Wehrmachtsuniformen Jakubaschk Simeonstrasse 11 Im Februar 1943 wurde sie im Rahmen der so genannten Fabrikaktion von der SS verhaftet und acht Tage im Sammellager Rosenstrasse inhaftiert Vermutlich uberlebte sie nur weil die Arbeit in dem Betrieb fur Wehrmachtsuniformen als kriegswichtig eingestuft war 9 Die Mutter Luise Rosenfeld wurde vom israelitischen Altersheim Kalverbenden 87 in Aachen am 25 Juli 1942 mit dem Transport VII 2 Nr 135 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert 10 wo sie am 26 April 1944 verstorben ist 11 12 13 Nach dem Krieg hat sich Martha Maas aus dem offentlichen Leben zuruckgezogen und ihren Beruf als Fotografin nicht weiter ausgeubt In der Nachkriegszeit entstanden ausschliesslich private Fotos von Reisen durch Europa und ihrer Familie u a von ihrer Cousine Ada Hirsch einer bekannten in New York City lebenden Psychiaterin 1961 siedelten Walter und Martha Maas in die Schweiz uber In den letzten Lebensjahren lebte sie zuruckgezogen und schrieb gelegentlich Aphorismen und wandte sich verstarkt dem Judenchristentum zu Martha Maas starb im Januar 1970 Einige ihrer Werke befinden sich heute im United States Holocaust Memorial Museum in Washington D C und im Archiv der Akademie der Kunste Ausstellungen BearbeitenMarz 1924 Suermondt Museum Aachen Portratfotografien Mai 1927 Suermondt Museum Aachen Portratfotografien 60 Aachener Personlichkeiten2009 Lette Verein Berlin Werkschau 2010 Zeche Zollverein Essen Werkschau Werkliste BearbeitenVeroffentlichte Fotografien Bearbeiten In Albert Huyskens Bearb Aachen Deutschlands Stadtebau 3 Auflage Deutscher Architektur und Industrie Verlag DARI Berlin Halensee 1928 Aachen Die Turme im Inneren der Stadt Aachen Das Ponttor Aachen Das Rathaus von der Marktseite Aachen Das Munster vom Domhof mit der Taufkapelle im Vordergrund 39 Fotografien fur ein Prospekt fur das judische Kinder Landheim Caputh bei Potsdam 1934 1936Literatur BearbeitenStefan Maria Rother Martha Maas geb Rosenfeld Eine judische Photographin in Deutschland 1893 1970 edition rotor Berlin 2009 Weblinks BearbeitenPortrat von Martha Maas Kurzbiografie mit einigen Fotografien von Johannes Bock Nachlassdatenbank Ausstellung im Lette Verein 2009Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Maria Rother Martha Maas geb Rosenfeld Eine judische Photographin in Deutschland 1893 1970 edition rotor Berlin 2009 Ludwina Forst Beatrice Oesterreich Dieter Detiege Geschafts Zeiten Einkaufen in Aachen und Burtscheid 1900 1939 Thouet Aachen 2011 ISBN 978 3 930594 37 5 S 75 Politisches Tageblatt Aachen 8 Marz 1924 Aachener Allgemeine Zeitung 7 Mai 1927 Aachener Anzeiger 7 Mai 1927 Albert Huyskens Deutschlands Stadtebau Aachen 3 Auflage Deutscher Architektur und Industrie Verlag DARI Berlin Halensee 1928 Adressbuch der Stadt Berlin 1934 S 1608 Stefan Maria Rother Martha Maas geb Rosenfeld Eine judische Photographin in Deutschland 1893 1970 edition rotor Berlin 2009 S 88 Stefan Maria Rother Martha Maas geb Rosenfeld Eine judische Photographin in Deutschland 1893 1970 edition rotor Berlin 2009 S 81 Deportationsliste Aachen Ghetto Theresienstadt vom 25 Juli 1942 Blatt 7 Allied Commission for Germany International Tracing Service Ref Nr T D 290 673 Zugangsliste aus dem Gestapobereich Dusseldorf des Lagers Theresienstadt holocaust cz Gedenkblatt fur Luise Rosenfeld im Ghetto Theresienstadt Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 holocaust cz Bundesarchiv Gedenkblatt fur Luise Louise Rosenfeld im Gedenkbuch Abgerufen am 13 Februar 2018 Normdaten Person GND 142021695 lobid OGND AKS VIAF 141485546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maas MarthaALTERNATIVNAMEN Rosenfeld Martha Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche FotografinGEBURTSDATUM 28 Juni 1893GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 28 Januar 1970STERBEORT Gurtberg Kanton St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martha Maas amp oldid 239273654