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Markus Imhoof 19 September 1941 in Winterthur ist ein Schweizer Filmregisseur Theaterregisseur und Drehbuchautor 1 Er zeichnet seit den spaten 1970er Jahren fur einige der bedeutendsten Produktionen der Schweizer Filmgeschichte verantwortlich Markus Imhoof 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und erste Filme 1 2 Filmschaffen und Vernetzung 1 3 Internationale Erfolge 1 4 Erneutes Dokumentarfilmschaffen 2 Theaterinszenierungen Auszug 3 Filmografie 3 1 Drehbuch und Regie sofern nicht anders vermerkt 4 Auszeichnungen 5 Publikationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarkus Imhoofs Mutter wurde auf einer indischen Missionsstation geboren und war Englischlehrerin sein Vater Walter Imhoof war Professor fur Deutsch und Geschichte am Technikum Winterthur Seine drei Jahre altere Schwester Ursula ist Romanistin Markus Imhoof besuchte das Humanistische Gymnasium in Winterthur und machte 1961 seine Matur Anschliessend studierte er Germanistik Kunstgeschichte und Geschichte an der Universitat Zurich Er wurde Assistent von Leopold Lindtberg am Schauspielhaus Zurich Seine Tochter Barbara 1966 ist Biologin sein Sohn David 1969 Schauspieler Ausbildung und erste Filme Bearbeiten 1967 68 besuchte er die Filmschule an der Kunstgewerbeschule Zurich bei Kurt Fruh und Lehrern der polnischen Filmschule Lodz Er inszenierte erste Kurzfilme darunter Rondo der wegen seiner Kritik am Strafvollzug von der Justizdirektion des Kantons Zurich bis 1976 verboten wurde Sein Film Ormenis 199 69 uber die Schweizer Kavallerie wurde vom Militar mit 25 000 Franken unterstutzt Da das Werk unter anderem wegen einer Szene mit Pferden in Gasmasken von seinen Geldgebern missbilligt wurde versuchten sie ihn danach zu verbieten Der Film lief zensiert im Fernsehen erhielt aber in der Originalversion mehrere Preise u a die Qualitatspramie des Bundes und die Silbermedaille Venedig Filmschaffen und Vernetzung Bearbeiten 1970 grundete Imhoof zusammen mit Fredi M Murer Yves Yersin Kurt Gloor Alexander J Seiler Claude Champion und Georg Radanowicz die Nemo Film GmbH Ab 1974 drehte Imhoof Spielfilme in dokumentarischem Stil Zur Vorbereitung seines Films Fluchtgefahr hat Imhoof mehrere Monate als Gefangniswarter gearbeitet Der Film schildert die kriminelle Karriere eines Automechanikers der wegen einer Bagatelle in die Muhlen der Justiz gerat und in der Hackordnung des Gefangnisses aufzusteigen versucht Er hilft einem Professionellen bei der Flucht und setzt allein gelassen den einmal eingeschlagenen Weg fort Von 1970 bis 1976 war er Mitglied der Eidgenossischen Filmkommission 1977 grundete er die Limbo Film AG zusammen mit dem Schulfreund George Reinhart der spater uber 50 Filme produziert z B von Daniel Schmid Jacques Rivette Chantal Akerman Lea Pool Thomas Brasch und wenige Jahre vor seinem Tod das Fotomuseum Winterthur gegrundet hat Internationale Erfolge Bearbeiten 1980 erregte sein Film Das Boot ist voll Aufsehen Imhoof thematisierte darin das lang verschwiegene Verhalten der Schweiz gegenuber judischen Fluchtlingen aus Nazi Deutschland die zuruck in den Tod geschickt wurden Der Film wurde im Wettbewerb der Berlinale uraufgefuhrt wo er mit dem Silbernen Baren ausgezeichnet wurde 2 Der Film wurde danach mit diversen weiteren Preisen ausgezeichnet unter anderem dem Filmpreis der Stadt Zurich und 1982 fur einen Oscar als bester nicht englischsprachiger Film nominiert 3 4 1978 zog Imhoof nach Mailand 1986 nach Berlin wo er mit seinem Film Die Reise frei nach dem Roman Essay von Bernward Vesper der im Umfeld der Berliner Studentenbewegung angesiedelt ist wieder eine politische Thematik mit personlicher Perspektive wahlte 1988 kehrte er zuruck in die Schweiz und machte neben seiner Filmarbeit auch Opern und Schauspielinszenierungen Zusammen mit dem Schriftsteller Thomas Hurlimann schrieb Imhoof das Drehbuch Der Berg eine Huis Clos Geschichte uber den mysteriosen Doppelmord der sich 1922 in der Wetterwarte auf dem Santis zugetragen hat Der Film wurde 1990 mit Susanne Lothar Mathias Gnadinger und Peter Simonischek auf dem Pilatus gedreht Der Film hatte Premiere im Wettbewerb der Berlinale 5 1996 grundete Imhoof die Fl im Pa Filmproduktion AG zusammen mit Pierre Alain Meier und Thomas Koerfer von Frenetic Films AG Gemeinsam mit der Zero Film Berlin und Robert Boner von der Cinemanufacture Paris produzierten sie den Film Flammen im Paradies Les Raisons du Cœur Das Drehbuch basiert frei auf der Geschichte von Imhoofs Grossmutter die 1899 nach Indien reiste um einen ihr noch unbekannten Missionar zu heiraten In den Hauptrollen spielen Elodie Bouchez Laurent Grevill Sylvie Testud und Bruno Todeschini 6 7 Erneutes Dokumentarfilmschaffen Bearbeiten In seinem ersten abendfullenden Dokumentarfilm More than Honey befasst sich Imhoof mit dem weltweiten Bienensterben Auch dieser Film hat einen personlichen Hintergrund Imhoofs Grossvater war Imker und seine Tochter Barbara ist Bienenforscherin in Australien Die Produktion des Films dauerte funf Jahre 8 2012 hatte More than Honey Premiere am Internationalen Filmfestival von Locarno auf der Piazza Grande 9 Mit 29 Preisen im In und Ausland und Kinostarts in 30 Landern ist er der bisher erfolgreichste Schweizer Dokumentarfilm 10 2015 grundete er die Aurelia Stiftung zusammen mit Thomas Radetzki welche sich fur den Erhalt der Bienen einsetzt 11 Sein Dokumentarfilm Eldorado feierte 2018 seine Weltpremiere im Wettbewerb der 68 Internationalen Filmfestspiele Berlin ausser Konkurrenz nominiert fur den Dokumentarfilmpreis 12 1 In seinem Film verbindet Imhoof seine Familiengeschichte mit der aktuellen Fluchtlingskrise und legt dabei die globalen Waren Geld und Menschenstrome bloss 13 Seit 2003 lebt Imhoof in Berlin Er ist Mitglied der Akademie der Kunste Berlin der Deutschen Filmakademie der Europaischen Filmakademie und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles Sein Archiv befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin 14 Theaterinszenierungen Auszug Bearbeiten1987 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Luzerner Theater 1987 Il Servo Teatro dell Elfo Mailand 1988 Sehnsucht der Masken Stadttheater Bern 1989 Geschichten aus dem Wiener Wald Stadttheater Bern 1992 Lulu Die Buchse der Pandora Saarlandisches Staatstheater 1993 Hamlet Saarlandisches Staatstheater 1993 Falstaff Landestheater Tirol 1996 Die Meistersinger von Nurnberg Saarlandisches Staatstheater 1998 Die Mowe Saarlandisches Staatstheater 1998 Cosi fan tutte Landestheater Tirol 1999 Lucia di Lammermoor Staatstheater Darmstadt 2000 Lessings Traum von Nathan dem Weisen Saarlandisches Staatstheater 2001 Die Entfuhrung aus dem Serail Volksoper Wien 2002 Richard II Saarlandisches StaatstheaterFilmografie BearbeitenDrehbuch und Regie sofern nicht anders vermerkt Bearbeiten 1961 Wehe wenn wir losgelassen Kurzfilm auch Hauptrolle amp Produktion 1962 Prinzessin Tuamasi Animations Kurzfilm auch Ton Schnitt Produktion 1968 Happy Birthday Kurzfilm auch Schnitt 1968 Rondo Kurz Dokumentarfilm auch Ton Schnitt 1969 Ormenis 199 69 Kurz Dokumentarfilm auch Ton Schnitt Produktion 1970 5 Kunstlerportraits CH Fernsehen und Pro Helvetia 1972 Volksmund oder man ist was man isst Dokumentarfilm auch Schnitt Co Produktion 1974 Fluchtgefahr 1977 Tauwetter 1979 Isewixer TV Film 1981 Das Boot ist voll auch Co Produktion 1982 Via Scarlatti 20 fur RAI 1986 Die Reise auch Co Produktion nach Bernward Vespers gleichnamigem autobiographischem Roman 1990 Der Berg als Ko Autor mit Thomas Hurlimann 1991 Les petites Illusions Regie Teil von Le film du cinema suisse F Buache 1996 Flammen im Paradies auch Co Produktion 1999 Zornige Kusse nur Buch Regie Judith Kennel 2012 More than Honey auch Co Produktion 2018 Eldorado auch Co Produktion Auszeichnungen Bearbeiten1971 Filmpreis der Stadt Zurich fur Ormenis 199 69 1971 Internationale Filmfestspiele von Venedig Silbermedaille fur Ormenis 199 69 1972 Filmpreis der Stadt Zurich fur Volksmund 1975 Filmpreis der Stadt Zurich fur Fluchtgefahr 1979 Prix Italia fur Isewixer 1981 Silberner Bar fur Schauspielerfuhrung und Drehbuch Otto Dibelius Preis OCIC Preis und CIDALC Preis bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin fur Das Boot ist voll 1981 Oscar Nominierung bester fremdsprachiger Film fur Das Boot ist voll 1981 Prix Aliza Paris fur Das Boot ist voll 1982 David di Donatello Premio Rene Clair Rom fur Das Boot ist voll 2013 u a Schweizer Filmpreis Deutscher Filmpreis Bayerischer Filmpreis fur More than Honey 2015 Kunstpreis der Stadt Zurich 15 2018 Bayerischer Filmpreis fur Eldorado 2018 Zurcher Filmpreis fur Eldorado 2020 Schweizer Filmpreis Ehrenpreis 16 Publikationen BearbeitenDas Boot ist voll Ein Filmbuch Mit Standphotographien von George Reinhart und einem Vorwort von Friedrich Durrenmatt Ammann Zurich 1983 mit Claus Peter Lieckfeld More Than Honey Vom Leben und Uberleben der Bienen orange press Freiburg im Breisgau 2012 ISBN 978 3 936086 67 6 Literatur BearbeitenUte Kroger Markus Imhoof In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 2 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 900 f Markus Imhoof im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Ute Schneider Markus Imhoof Regisseur In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 6 1987 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 4 H L Botho Hofer Richard Lester Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markus Imhoof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Markus Imhoof Markus Imhoof in der Internet Movie Database englisch Publikationen von und uber Markus Imhoof im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Swiss Films Portrait Markus Imhoof Memento vom 23 Marz 2008 im Internet Archive Archiv Version 2008 Markus Imhoof Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Eldorado Wettbewerb ausser Konkurrenz 2018 Abgerufen am 19 April 2023 Das Boot ist voll Wettbewerb 1981 Abgerufen am 19 April 2023 Filmpodium Das Boot ist voll Abgerufen am 19 April 2023 Schweizer Hochdeutsch Das Boot ist wieder voll Abgerufen am 19 April 2023 Der Berg The Mountain Competition 1991 Abgerufen am 19 April 2023 englisch Filmbulletin Flammen im Paradies Abgerufen am 19 April 2023 englisch Verena Zimmermann Indien suchen Basler Stadtbuch 1997 abgerufen am 19 April 2023 More Than Honey Abgerufen am 19 April 2023 deutsch More Than Honey Abgerufen am 19 April 2023 englisch Annina Hasler sda Die Fluchtlinge lassen ihn nicht mehr los Abgerufen am 19 April 2023 More than Honey Die Biene als nachhaltige Botschafterin 28 Januar 2021 abgerufen am 19 April 2023 Schweizer Hochdeutsch Glashutte Original Dokumentarfilmpreis In Website der Berlinale Berlin Martina Knoben Und wieder sind die Boote voll Abgerufen am 21 Mai 2020 Markus Imhoof Archiv Bestandsubersicht auf der Website der Akademie der Kunste in Berlin Filmregisseur Markus Imhoof erhalt den Kunstpreis 2015 Stadt Zurich Abgerufen am 27 Februar 2021 Schweizer Filmpreis 2020 Ehrenpreis fur Markus Imhoof In admin ch 29 Juni 2020 abgerufen am 30 Juni 2020 Normdaten Person GND 119343193 lobid OGND AKS LCCN n84236620 VIAF 2670914 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Imhoof MarkusKURZBESCHREIBUNG Schweizer Filmregisseur Theaterregisseur und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 19 September 1941GEBURTSORT Winterthur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markus Imhoof amp oldid 238957764