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Marcel Riesz 16 November 1886 in Gyor Konigreich Ungarn 4 September 1969 in Lund Schweden war ein ungarischer Mathematiker Marcel Riesz um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarcel Riesz war der Sohn eines Arztes und der jungere Bruder von Frigyes Riesz Schon als Gymnasiast gewann er den Lorand Eotvos Wettbewerb 1904 Er studierte Mathematik an der Universitat in Budapest und wurde von Leopold Fejer beeinflusst 1907 wurde er promoviert Summierbare trigonometrische Reihen und Potenzreihen 1 In seiner Dissertation verallgemeinerte er Georg Cantors Beweis der Eindeutigkeit der Darstellung einer Funktion durch Fourierreihen von konvergenten Fourierreihen auf Cesaro summierbare Er besuchte regelmassig die Universitat Gottingen und Paris wo er 1910 11 war 1908 wurde er von Magnus Gosta Mittag Leffler den er vom Internationalen Mathematikerkongress in Rom 1908 kannte fur Vorlesungen an die Universitat Stockholm eingeladen Riesz nahm diese Einladung an und blieb zunachst dauerhaft in Schweden 1926 nahm Riesz einen Ruf an die Universitat Lund an 1923 war ihm dort noch Torsten Carleman vorgezogen worden der aber 1926 nach Stockholm ging wo Riesz sich damals ebenfalls als Nachfolger von Helge von Koch vergeblich beworben hatte 1952 emeritierte er in Lund und ging in die USA wo er unter anderem an der University of Chicago an der er schon 1947 48 Gastprofessor war dem Courant Institute der Stanford University der University of Washington der Indiana University und der University of Maryland war Wegen gesundheitlicher Probleme kehrte er 1960 nach Lund zuruck Zu seinen Arbeitsgebieten zahlten analytische Funktionen harmonische Analysis Funktionalanalysis Potentialtheorie und Wellengleichungen der Satz von Kolmogorow Riesz und das Riesz Mittel sind mit seinem Namen verbunden Insbesondere das Riesz Mittel machte ihn damals international bekannt Er stellte die damit verbundene Theorie in einem Buch mit Godfrey Harold Hardy dar In den 1930er Jahren verallgemeinerte er die Theorie des Liouville Riemann Integrals siehe Fraktionale Infinitesimalrechnung hier sind nach ihm Riesz Potentiale benannt das er unter anderem auf das Cauchy Problem der Wellengleichung anwandte 1949 erschien von ihm dazu eine grosse Arbeit in den Acta Mathematica 2 Spater in seiner Karriere befasste er sich mit Spinoren und Cliffordalgebren 1916 bewies er die Aquivalenz der Riemann Hypothese zu einer Vermutung uber das asymptotische Verhalten der Riesz Funktion R i e s z x k 1 x k k 1 z 2 k displaystyle rm Riesz x sum k 1 infty frac x k k 1 zeta 2k nbsp wobei im Nenner die Zetafunktion an geraden Stellen steht Die Riemann Hypothese ist aquivalent zu Riesz x O x 1 4 ϵ fur x displaystyle operatorname Riesz x O x frac 1 4 epsilon qquad text fur x to infty nbsp fur jedes ϵ gt 0 displaystyle epsilon gt 0 nbsp wobei die Landau Symbole verwendet wurden 3 Bekannt ist er auch fur seinen Satz uber konjugierte Funktionen 4 und seinen Konvexitats Satz 5 oft zusatzlich nach seinem Studenten Olof Thorin 1912 2004 benannt der einen einfachen Beweis fand beide aus dem Jahr 1927 Mit seinem Bruder Frigyes Riesz publizierte er nur eine Arbeit 1916 die ein wichtiges Resultat uber das Randverhalten einer analytischen Funktion enthielt 6 1916 bewies er eine Interpolationsformel fur trigonometrische Polynome mit der er einen neuen Beweis der Bernstein Ungleichung lieferte 7 Zu seinen Studenten zahlen Lars Garding Einar Hille Harald Cramer Otto Frostman 1907 1977 Professor an der Universitat Stockholm und Lars Hormander 8 Er war Mitglied der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften 1936 der Koniglich Danischen Akademie der Wissenschaften und der Physiographischen Gesellschaft in Lund sowie Ehrenmitglied der Schwedischen Mathematischen Gesellschaft Riesz war Ehrendoktor der Universitaten von Lund und Kopenhagen Schriften BearbeitenCollected papers Berlin Springer 1988 ISBN 3 540 18115 6 mit Godfrey Harold Hardy General Theory of Dirichlet Series Cambridge Tracts 1915 Reprint 1952 mit Emil Hilb Neuere Untersuchungen uber trigonometrische Reihen Enzyklopadie der mathematischen Wissenschaften 1922 Clifford numbers and spinors Kapitel I bis IV The Institute for Fluid Dynamics and Applied Mathematics Lecture Series N 38 University of Maryland College Park Maryland 1957 1958Literatur BearbeitenLars Garding Marcel Riesz in Memoriam in Acta Mathematica 124 1970 S I XI John Horvath Riesz Marcel In Frederic Lawrence Holmes Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 18 Supplement II Aleksander Nikolaevich Lebedev Fritz Zwicky Charles Scribner s Sons New York 1981 S 743 745 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Marcel Riesz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Marcel Riesz In MacTutor History of Mathematics archive Riesz Marcell Biografie In Magyar Eletrajzi Lexikon Abgerufen am 26 April 2023 ungarisch Jean Horvath L oeuvre mathematique de Marcel Riesz I Cahiers du seminaire d histoire des mathematiques Band 3 1982 S 83 121 Teil 2Einzelnachweise Bearbeiten In erweiterter Form veroffentlicht als Uber summierbare trigonometrische Reihen Mathematische Annalen Band 71 1912 S 54 75 Online Riesz L integrale de Riemann Liouville et le probleme de Cauchy Acta Mathematica Band 81 1949 S 1 223 Riesz Sur l hypothese de Riemann Acta Mathematica Band 40 1916 S 185 190 Riesz Sur les fonctions conjuguees Mathematische Zeitschrift Band 27 1927 S 218 244 Riesz Sur les maxima des formes bilineaires et sur les fonctionnelles lineaires Acta Mathematica Band 49 1927 S 465 497 M und F Riesz Uber die Randwerte einer analytischen Funktion Quatrieme Congres des Mathematiciens Scandinaves Stockholm 1916 Uppsala Almquist amp Wiksells 1920 S 27 44 Riesz Uber einen Satz des Herrn Serge Bernstein aus zwei Briefen an Herrn G Mittag Leffler Acta Mathematica Band 40 1916 S 337 347 Mathematics Genealogy ProjectNormdaten Person GND 118840711 lobid OGND AKS LCCN n87124622 VIAF 91748906 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riesz MarcelALTERNATIVNAMEN Riesz Marcell Geburtsname KURZBESCHREIBUNG ungarischer MathematikerGEBURTSDATUM 16 November 1886GEBURTSORT Gyor Konigreich UngarnSTERBEDATUM 4 September 1969STERBEORT Lund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marcel Riesz amp oldid 234516310