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Die von einer breiten Graft umgebene Manningaburg in Pewsum war ursprunglich ein Hauptlingssitz der ostfriesischen Familie Manninga die auch Herren von Lutetsburg Jennelt und Westeel waren 1565 verkaufte Hoyko Manninga die Niederungsburg sowie die Pewsumer Muhle an Graf Edzard II von Ostfriesland und dessen Gemahlin Katharina von Schweden 1 Von der ursprunglichen Burganlage ist nur noch die Vorburg erhalten ManningaburgDie Manningaburg in Pewsum im heutigen ZustandDie Manningaburg in Pewsum im heutigen ZustandStaat DeutschlandOrt PewsumBurgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 53 26 N 7 6 O 53 4356 7 095 2 Koordinaten 53 26 8 2 N 7 5 42 OHohenlage 2 m u NNManningaburg Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Museum 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie lokalen Hauptlinge aus dem Geschlecht der Manninga liessen die Burg im 15 Jahrhundert errichten 2 Die Manninga sollen aus dem Verband der Beningamannen des Emsigerlandes hervorgegangen sein Pewsum war vermutlich der alteste Stammsitz der Familie 3 Es ist bis dato unklar wer die Burg in Pewsum erbaute Erstmals erscheint im Jahre 1404 ein Dedeke to Pewsum als Hauptling in den Urkunden Im Jahre 1458 errichtete Poppo Manninga die Pewsumer Burg neu 4 Wahrscheinlich war es Fokko Manninga der um 1530 den Auftrag erteilte unmittelbar neben diesem Bauwerk die prachtig ausgestattete Neue Burg errichten zu lassen Ihre beiden Turme dienten in der Folge auch als Seezeichen Der gesamte Gebaudekomplex bestehend aus der alten Vorburg und der neuen Oberburg war von drei Graben umschlossen 2 Nach dem Tod Fokkos trat sein Sohn Hoyko Manninga sein Erbe im Jahre 1540 an Er setzte den Ausbau der Pewsumer Burg fort Allerdings hatte ihm sein Vater bereits einen grossen Schuldenberg hinterlassen den der als verschwenderisch geltende Hoyko betrachtlich ausbaute Nach und nach musste er den alten Familienbesitz veraussern um seine Glaubiger bedienen zu konnen Bereits 1540 verkaufte er seine Jennelter Herrschaft an seinen Verwandten Christoph von Ewsum 1560 das Haus Asinga in Warffum Provinz Groningen 1560 und 1562 noch Land zu Visquard sowie Landereien zu Jennelt die ihm noch gehorten 1565 war er schliesslich gezwungen auch die Burg und die Herrlichkeit Pewsum fur 80 000 Gulden an Katharina von Schweden die Gattin des damaligen Landesherrn Graf Edzard II zu verkaufen Die neuen Besitzer hielten sich haufig auf der Burg auf Seit 1611 war sie Wohnsitz ihrer Tochter der Grafinnen Sophia 1630 in Pewsum und Maria der spateren Herzogin von Braunschweig Luneburg Danneberg Sie waren es welche die Tradition der Vergabe des Burgbrotes an die Armen der Gemeinde Pewsum und Woquard begrundeten die bis zum Ersten Weltkrieg gepflegt wurde 1 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges bewohnten Graf Peter Ernst II von Mansfeld im Jahre 1623 der spatere Feldmarschall Dodo von Knyphausen sowie 1644 der hessische General von Eberstein die Burg Im 17 Jahrhundert weilten oft die ostfriesischen Fursten mit ihren Gasten hier unter anderem Aufenthalt des Grossen Kurfursten wahrend seiner Reise in die Niederlande 1634 Im Jahre 1669 wurde die Burg umfassend renoviert Danach setzte ihr Verfall ein Der Geldmangel des ostfriesischen Furstenhauses Cirksena machte dringend erforderliche Reparaturen unmoglich Vor allem die Bausubstanz der Oberburg litt Im Jahre 1716 musste sie schliesslich abgebrochen werden Nach dem Tod des letzten einheimischen Fursten Carl Edzard gelangte die Burg in den Besitz des preussischen Konigs Friedrich II Dieser wollte sie auf Abbruch verkaufen ruckte aber von diesem Plan ab weil ihm die Gebote fur die Anlage zu niedrig erschienen 2 1859 gelangte die Burg in private Hand Heute ist nur noch die Unterburg der Kern der Burganlage aus dem Jahre 1458 erhalten Das Torhaus mit niederlandischem Einfluss stammt etwa aus der Zeit um 1550 Die Vorburg mit Marstallgebaude und die Oberburg das Schloss aus dem 16 Jahrhundert wurden bereits im 18 Jahrhundert abgerissen Im 20 Jahrhundert betrieb Cornelia die Schwester von Hermine Heusler Edenhuizen etwa von 1920 bis 1930 ein Kinderheim in der Burg 5 In der Zeit des Nationalsozialismus war die Gaufuhrerschule Weser Ems in der Burg untergebracht Im Marz 1935 begann dort der erste einjahrige Fuhrerlehrgang mit 40 Teilnehmern in dem Grundlagen zum Fuhrertum des politischen Soldaten gelegt werden sollten 6 Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente das Gebaude als Lazarett Anschliessend wurden dort Heimatvertriebene einquartiert 7 1954 kaufte der Heimatverein Krummhorn e V mit Hilfe des Kreises Norden und der Ostfriesischen Landschaft die Burg Die Anlage stand zu dieser Zeit kurz vor dem Verfall so dass der Verein die Burg zunachst umfassend sanieren musste 1980 ubernahm die Gemeinde Krummhorn die Burg Zurzeit befinden sich in der Burg ein Museum und das Standesamt in dem jahrlich etwa 100 Paare getraut werden Baubeschreibung BearbeitenVon der einstigen Anlage steht heute nur noch die Vorburg Sie ist von einem breiten Graben umgeben Die Grundmauern der 1458 von Poppo Manninga errichteten Burg sind bis heute im West und Sudflugel der Vorburg erhalten 8 Der Nordflugel entstand um 1550 nach niederlandischem Vorbild mit wechselnden Sandstein und Backsteinbandern den so genannten Specklagen 8 nbsp Innenhof der Manningaburg nbsp Burg von Nordwest gesehen nbsp Burg von Sudwest gesehen nbsp Westseite der BurgMuseum BearbeitenDas in dem Gebaude untergebrachte Burgmuseum Pewsum Es befasst sich mit der Geschichte des Burgenbaus in Ostfriesland sowie des Groningerlandes Ein weiterer Schwerpunkt der Dauerausstellung ist die Geschichte des Kirchenbaus in Ostfriesland sowie die Religiositat Wechselnde Ausstellungen erganzen das Programm Literatur BearbeitenRegine Lampe Das Burgmuseum in Pewsum Ostfriesische Kunstfuhrer Heft 13 Aurich 1989 Ernst Andreas Friedrich Die Burg Pewsum in Wenn Steine reden konnten Band III Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0515 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Manningaburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Frank Both und Stefan Eismann zu Manningaburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Die Manninga Burg in PewsumEinzelnachweise Bearbeiten a b Manninga Burg de Die Geschichte der Manninga Burg Teil 1 Eingesehen am 11 April 2013 Inzwischen offline a b c Gunter Muller 293 Burgen und Schlosser im Raum Oldenburg Ostfriesland Oldenburg 1977 S 193 f Ortschronisten der Ostfriesischen landschaft Pewsum Gemeinde Krummhorn Landkreis Aurich PDF 944 kB eingesehen am 16 Mai 2013 Heimatverein Krummhorn Burgmuseum Pewsum und seine Chronik eingesehen am 16 Mai 2013 Heyo Prahm Hermine Heusler Edenhuizen Die erste deutsche Frauenarztin Lebenserinnerungen im Kampf um den arztlichen Beruf der Frau Leverkusen 2005 ISBN 3938094389 S 186 Gesine Jannsen ein leuchtendes Beispiel fur Menschenliebe die Israelitische Gemeinde zu Emden von den Anfangen bis zum Holocaust Emden 2010 S 128 Heimatverein Krummhorn Burg Pewsum Geschichte einer Hauptlingsburg Selbstverlag 2 uberarbeitete Auflage Pewsum 2007 S 25 a b Eberhard Puhl Alte Backsteinhauser in Ostfriesland und im Jeverland Isensee Verlag Oldenburg 2004 ISBN 978 3 89995 323 7 S 142 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manningaburg amp oldid 238722883