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Manfred Many Szejstecki 22 Februar 1931 in Breslau 24 Januar 2016 in Gelsenkirchen war ein deutscher Bergmann Zeichner Grafiker Maler Objekt und Videokunstler Seine Werke sind gepragt von der Arbeitswelt des Bergmannes der die oberflachliche Landschaft sowie die darunterliegenden Gesteinsschichten der Tiefe nach durchdringt Bekanntheit erlangte er unter anderem durch seine Bergbaupanoramen in denen er das Ruhrgebiet von unten darstellte Die radikale Perspektivverschiebung ermoglicht eine unvergleichbare Sicht auf diese bedeutsame Industrielandschaft 1 Manfred Szejstecki vor seiner Zeichnung des Marler Grabens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Arbeitsweise 4 Kunstlergruppe werkstatt 5 Ausgewahlte Ausstellungen 6 Auszeichnungen 7 Filmografie 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenManfred Szejstecki wurde 1931 als Sohn von Charlotte Kufner in Breslau der damaligen Hauptstadt der deutschen Provinz Niederschlesien heute Polen geboren Seinen leiblichen Vater lernte er nie kennen Den Namen Szejstecki erhielt er im sechsten Lebensjahr nach der Hochzeit von Charlotte Kufner und Reinhardt Szejstecki Wahrend der Bombardements wurde er im Rahmen der Kinderlandverschickung in sichere Gebiete gebracht Nach dem Ende des Krieges lebten seine Eltern bis zum Mauerbau in der DDR und seine Schwester emigrierte nach Grossbritannien 1947 verliess Szejstecki als 16 Jahriger allein seine Heimat Wie so viele andere folgte er dem Ruf der Arbeit die im Westen bekanntlich leichter zu bekommen war Da die Abteile der Zuge teilweise uberfullt waren fuhr er manche Strecken im Freien zwischen den Waggons Zunachst wohnte er in einem der vielen Ledigenheime in Dortmund und fand sofort eine Anstellung in der Zeche Minister Stein Sein erstes Gehalt war ein Kilogramm Schweinefleisch Bald darauf begann er seine Ausbildung zum Bergmann und brachte es innerhalb der nachsten zehn Jahre bereits zum Reviersteiger wodurch er die Verantwortung fur rund 250 Personen trug Spater arbeitete er auf Wilhelmine Victoria Bergmannsgluck und schliesslich der Zeche Westerholt wo er bis zu seinem Ruhestand 1984 angestellt blieb Nach einer Ausbildung zum Bergingenieur sorgte er meist uber Tage fur die Sicherheit seiner Kumpel Szejsteckis Verhaltnis zur Arbeit in den Steinkohlebergwerken des Ruhrgebiets war zwiespaltig Zum einen hasste er die gefahrliche und korperlich anstrengende Arbeit zum anderen begeisterten ihn die damit einhergehende Kollegialitat unter den Arbeitern sowie die technischen und kulturellen Errungenschaften des Bergbaus Spater machte gerade die Liebe zur Kunst die Arbeit uberhaupt ertraglich Nach der Schicht vertiefte er sich stundenlang in seine akribischen Zeichnungen durch die er die Strapazen in etwas Gehaltvolles wandeln konnte Erst in der freien kunstlerischen Arbeit fand er Zufriedenheit In den 1960er Jahren griff Szejstecki sein zeichnerisches Talent das vor seiner Ubersiedlung ins Ruhrgebiet von einem Verwandten in Breslau gefordert wurde wieder auf und begann in seiner Freizeit und besonders wahrend der Familienurlaube in Suddeutschland und Osterreich akkurate Landschafts und Architekturzeichnungen in Tusche anzufertigen Seitdem trug er selbst unter Tage stets ein von Russ und Kohlestaub geschwarztes Skizzenheft mit sich in dem er seine Kumpels in etlichen Zeichnungen festhielt Ab 1965 bezeichnete er sich selbst als nebenberuflich freischaffenden Kunstler 2 und stellte seine Zeichnungen und Drucke ab 1970 zunachst in Buchhandlungen spater in diversen Kunstvereinen Galerien und Museen aus 3 Entscheidend fur diese Entwicklung war der Kontakt zu den Gelsenkirchener Kunstlern aus der alten Mantelfabrik in der Hagenstrasse Besonders Paul Sawitzki Heiko Richter und Rolf Glasmeier dessen Atelier neben der Mantelfabrik eine zentrale Anlaufstelle war wurden zu wichtigen Freunden die sein Interesse an einer tieferen Auseinandersetzung mit der Kunst weckten Die einige Jahre jungeren Kunstler pflegten einen eher unreglementierten Lebensstil der sich von seinem durch die harte Arbeit auf dem Putt bestimmten Alltag bedeutend unterschied Der Einfluss der jungen Wilden fuhrte dazu dass Szejstecki seine Jugend die ihm durch Krieg und Maloche verwehrt blieb in den 1970er Jahren nachleben konnte und sich vom leicht verburgerlichten Habitus entfernte Deutlich wurde dies nicht zuletzt daran dass er als einer der ersten Reviersteiger aufhorte mit Schlipps Anzug und Hut zur Arbeit zu erscheinen da dieser saubere Anschein in seinem Empfinden nicht zu diesem schmutzigen Ort passte Die Doppelrolle als Bergmann und Kunstler liess Szejstecki in beiden Welten als Sonderling erscheinen Den meisten Bergmannern war die Kunst etwas tendenziell Fernes jedoch spiegelte sich ihre Lebensrealitat in den Werken Szejsteckis wider weshalb besonders seine Bergbaupanoramen bei ihnen auf grosse Bewunderung stiessen Fur die Kunstler der Mantelfabrik war Szejstecki zunachst durch Alter und Arbeitsleben verschieden bevor er durch seine bestimmte Art sowie seine Werke die fur sich sprachen auch dort Anerkennung fand Der Kontakt zu dieser anderen Welt war ausschlaggebend fur die Grundung der Kunstlergruppe werkstatt die Szejstecki zusammen mit seinem Bergbaukollegen und Bildhauer Rolf Feddern sowie den Goldschmieden Klaus und Michael Schadek und dem Zeichner Bernhard Woschek 1976 ins Leben rief Die Raumlichkeiten der werkstatt im Zentrum von Gelsenkirchen Buer waren seitdem Dreh und Angelpunkt im Schaffen Szejsteckis Dort hatte er endlich den notwendigen Platz um seine Kunst mit grosserer Konzentration produzieren und gleichzeitig in der Gemeinschaft offentlichkeitswirksam prasentieren zu konnen Ausgehend von der werkstatt nahm seine Karriere als Kunstler ihren Lauf Diese Entwicklung fuhrte schon zu Beginn der 1980er Jahre zu grosseren Arbeiten Beispielsweise beauftragte der damalige Bergwerksdirektor der Zeche Westerholt den nach wie vor als Bergmann angestellten Szejstecki damit das Zechengelande zu zeichnen Fur ein halbes Jahr widmete er sich als zeichnender Bergmann einem grossformatigen Bild das nicht naheliegenderweise bloss den emblematischen Forderturm zeigte sondern eine Gesamtansicht der Zechenanlage sowie der umliegenden Stadte und daruber hinaus die darunter liegende geologische Struktur Diese Zeichnung bildete den Ausgangspunkt fur die vielen Bergbaupanoramen die ab 1984 entstehen sollten nachdem er offiziell in den Ruhestand getreten war und sich seither ausschliesslich als Kunstler betatigen konnte Seitdem war sein Leben vollumfanglich von der Kunst bestimmt Er zeichnete radierte eignete sich den Umgang mit Farben selbst an baute technisch ausgefeilte Objekte experimentierte fruh mit digitalen Grafiken sowie Videokunst und prasentierte sein vielfaltiges Werk regelmassig im In und Ausland Durch die rege Ausstellungspraxis innerhalb einer als kunstfern wahrgenommenen Stadt wie Gelsenkirchen wurde der WDR 1987 auf Szejstecki aufmerksam und drehte eine halbstundige Dokumentation mit dem Titel Die Zeche hat mich gepragt Der Arbeiterkunstler Many Szejstecki Mit zunehmendem Alter begannen Schaffensdrang und Gesundheit nachzulassen 2016 verstarb Manfred Szejstecki in Gelsenkirchen 1956 heiratete er Brigitte Szejstecki die heute zusammen mit ihren drei Kindern den Nachlass des Kunstlers verwaltet Werke BearbeitenAusgangspunkt fur Szejsteckis kunstlerischen Werdegang waren akkurate Landschafts und Architekturzeichnungen die er 1965 wahrend seiner Urlaubsaufenthalte in Osterreich und Suddeutschland anfertigte Als methodisches Mittel zur Fullung von Leerflachen und Darstellung topografischer Unebenheiten entwickelte er innerhalb der nachsten Jahre ein engmaschiges Strichraster aus kleinen Dreiecken durch deren Variation er jeweils Erhebungen sowie Senkungen modellieren konnte 1980 hat sich diese Darstellungsweise bereits soweit verselbststandig dass sorgfaltig in Tusche ausgefuhrte Netzzeichnungen fur die Gestaltung landschaftlich anmutender Flachen genutzt werden Heute erinnern diese detaillierten Werke an computergenerierte Grafiken sind jedoch zunachst rein manuell und ohne Lineal ausgefuhrt worden was bei einer Grosse von meist uber einem Meter von bestandiger Geduld zeugt Die asthetische Wirkung der Netzzeichnungen changiert zwischen mathematischer Berechnung und gefuhlvollem Gestaltungswillen als hatte Szejstecki mit seinem hochsensiblen Blick die geologischen Gegebenheiten der Kohlefloze abgetastet und das Beobachtete in einer technischen Zeichnung verbildlicht Der Kunstler erforscht mit sich verschrankenden Linien die Tektonik des Ruhrgebiets und erschafft dabei Bildwerke von handwerklich hoher Prazision und kunstlerischer Feinfuhligkeit nbsp Eine sogenannte Netzzeichnung in Tusche original 70 x 100 cm jpgZeitgleich zu den Netzzeichnungen entstehen Radierungen in denen die Netze nicht mehr Bodenwellen Senkungen und Hugellandschaften verbildlichen sondern Gasometer Pyramiden und andere architektonische Elemente Die Linienraster erweisen sich als universelles Gestaltungsmittel und werden konstitutiver Bestandteil von Szejsteckis Kunst In den 90er Jahren nutzt er sie ebenfalls als Grundmaterial fur seine Collagen die er nachtraglich kolorierte Ausserdem entstanden in den 1970er Jahren diverse teilweise motorisierte Raumobjekte In kleinen modellartigen Kasten schuf der handwerklich begabte Szejstecki unendliche Raume durch den geschickten Einsatz von Spiegeln die beispielsweise einen in die Tiefe fuhrenden Industrieschacht simulieren Ab 1984 entstanden die Bergbaupanoramen die zu den bekanntesten seiner Werke zahlen In diesen auch am U Bahnhof Trinenkamp der Stadtbahn Gelsenkirchen prasentierten grossformatigen Zeichnungen und Acrylgemalden von bis zu vier Metern Breite machte er seine Erfahrungen als Bergmann kunstlerisch nutzbar 4 Sie lassen den Betrachter teilhaben an dem Wissensschatz um die geologische Struktur des Ruhrgebiets und vermitteln nicht zuletzt die Wahrnehmung eines unter Tage tatigen Menschen der nicht auf die Stadt schaut oder sich in dieser bewegt sondern aus hunderten Metern Tiefe zu ihr heraufblickt Szejstecki benutzte hierfur den Begriff der Fischperspektive 5 wobei sich der unterirdischen Struktur entsprechend der Begriff der Maulwurfperspektive aufdrangt Allerdings entstanden auch Bergbaupanoramen in denen der Blick von der klassischen Vogelperspektive ausgeht und die verschiedenen Erdschichten durchdringt die teilweise im Querschnitt teilweise im Grund und Aufriss wiedergegeben sind Die muhselige Handarbeit teilweise hinter sich lassend fing Szejstecki bereits 1994 an digitale Kunst zu produzieren Schon in den 1980er Jahren besass er einen Commodore 64 Heimcomputer und verwendete spater die leistungsstarkeren Macintosh Modelle fur digitale Collagearbeiten Grundlage dafur waren meist das eingescannte Kartenmaterial der Markscheidereien geologische Vertikalschnitte und Grundrisse sowie Fotografien und nicht zuletzt die analog entstandenen Netzzeichnungen und Aquarelle die er digital manipulierte und in etlichen Variationen einbaute Seine Bergbaupanoramen entstanden nun am Computer und konnten so noch grossere Dimensionen annehmen Ebenfalls 1994 widmete sich Szejstecki dem Raum des Ruhrgebiets in der Videokunst Von 1999 bis zu seinem Tod wollte er ein multimediales Gesamtpanorama des Reviers erstellen das nie vollstandig realisiert werden konnte Der Verbleib vieler seiner grossformatigen Werke ist nach seinem Tod unklar Allerdings befinden sich einige von ihnen im Museum der Stadt Gladbeck im Schloss Wittringen in der Gelsenkirchener Flora 6 sowie im Ruhrmuseum Essen und dem Bergbaumuseum Bochum Drei der Raumobjekte sind in der kinetischen Sammlung des Stadtischen Kunstmuseums Gelsenkirchen Buer nbsp Die Serie Im Pott digitale Grafiken auf Basis der analogen Tuschezeichnung Marler Graben Arbeitsweise BearbeitenSzejstecki eignete sich seine kunstlerischen Fahigkeiten als Autodidakt an und besuchte lediglich Aktzeichenkurse bei Kurt Janitzki an der Volkshochschule Gelsenkirchen Den Bergbaupanoramen Szejsteckis liegt eine akribische Recherche zugrunde Auch wenn von einem Kunstwerk keine Exaktheit zu erwarten ist hat der Kunstler dennoch versucht so genau wie moglich vorzugehen wodurch seine Bilder fur Geographen und Geologen gleichermassen lesbar werden In einer Dokumentation zu dem Bergbaupanorama Haus Reck Schacht Lerche zeigt Szejstecki seinen Rechercheweg auf Er begann stets mit der Festlegung eines bestimmten Gebietes anhand einer gebrauchsublichen Karte aus dem Autoatlas Ruhrgebiet Dann sammelte er das Grundlagenmaterial welches meist aus den Kartenwerken des Kommunalverbandes Ruhr den Grubenrissen der Markscheidereien sowie diversen Bergbauarchiven stammte Zum einen musste er die Tektonik also die Bewegung und Krafte die den Aufbau der Erdkruste erzeugte sowie die verschiedenen Gesteinsarten nachvollziehen und das Grubengebaude rekonstruieren also herausfinden wo genau sich Schachte Strebe Floze und Abbaubetriebe unter Tage befinden Zum anderen musste er die oberirdische Flache anhand von weiterem Kartenmaterial und Luftfotografien zu einer brauchbaren Zeichnung der Landschaft umarbeiten die entsprechend dem festgelegten Betrachterstandpunkt perspektivisch verzerrt wurde und markante Landmarken zur Orientierung enthalt Im Rahmen dieser Recherche sammelte sich ein grosser Datensatz an geographischem und geologischem Material das Szejstecki auf den gleichen Massstab brachte und in mehrere Ebenen gliederte die im Verhaltnis der tatsachlichen Tiefe der jeweiligen Sohle entsprechen War dies getan wurde nach den mathematischen Mitteln der Zentralperspektive der Standort des Betrachters festgelegt der entweder von oben oder von unten durch die Erdschichten blickt Bildebene und Raumebene sind nach dieser Festlegung immer an den Augpunkt des Betrachters gebunden von dem der Sehstrahl deckungsgleich ausgeht Dann setzte Szejstecki seine Netzzeichnungen digital ein um die Beschaffenheit des Flozes zu veranschaulichen Den Studien des Grundlagenmaterials entsprechend wurden ausserdem sogenannte Storungslinien eingezeichnet welche durch Gebirgsbewegung entstehen und als Kanten in der rasterartigen Flache sichtbar werden an denen sich die wirklich vorhandenen Gesteinsarten ablesen lassen Rechteckige Punkte bedeuten beispielsweise Sandstein eine Aneinanderreihung von Strichen Tonschiefer und eine Kombination von Strichen und Punkten Sandschiefer Ohne Szejsteckis langjahrige Arbeitserfahrung als Bergmann ware also nicht nur die ungewohnliche Perspektive der Bergbaupanoramen unmoglich sondern ihm ware auch der Zugang zu und das Verstandnis von diversen Unterlagen verwehrt geblieben In seinen Werken verschmelzen also Arbeit und Kunst zwei Dinge die ublicherweise immer getrennt betrachtet werden Szejstecki war uber das Kunstlerische hinaus ein versierter Handwerker Beispielsweise baute er die bis heute in der werkstatt stehende Radierpresse selbst Sie ist also ein Unikat das genau auf seine grafischen Bedurfnisse abgestimmt ist Fur seine grossformatigen Zeichnungen und Gemalde baute er nicht wie bei vielen Kunstlern ublich ein einfaches Gerust sondern gleich einen elektrischen Steiger auf dem er einen umgebauten Burostuhl montierte mit dem er sich per Knopfdruck zu den jeweils zu zeichnenden Stellen fahren konnte Um den Fortschritt jener Bilder einschatzen zu konnen reichte ausserdem der Platz im Atelier nicht aus da er mit dem Rucken an der gegenuberliegenden Wand nicht von genugender Distanz einen Blick auf das Gesamtwerk werfen konnte Dieses Problem behob er mit einem nahezu typischen Handgriff Und zwar montierte er an der vom Bild gegenuberliegenden Wand einen grossen Spiegel durch den er das Bild in Ganze aus der Fernsicht betrachten konnte Kunstlergruppe werkstatt Bearbeiten1976 grundete Manfred Szejstecki zusammen mit dem Bildhauer Rolf Feddern den Goldschmieden Klaus und Michael Schadek sowie dem Zeichner Bernhard Woschek die Kunstlergruppe werkstatt Um sich mehr Raum zum Arbeiten zu verschaffen und zusammen ihre Werke angemessen prasentieren zu konnen mieteten sie eine gerade freigewordene Ladenflache am alten Marientor in Gelsenkirchen Buer 7 Bald darauf wurde die Gruppe um Rudiger Goeritz und Maria Grazia Hilliges erweitert Spater wurde besonders Siegfried Danguillier mit Szejstecki zu einem der wichtigsten Stutzpfeiler der werkstatt 1980 musste der Arbeits und Ausstellungsraum einem Einkaufszentrum weichen Die Gruppe zog infolgedessen in die nahegelegene Hagenstrasse 34 Dort fanden seitdem Ausstellungen der Kunstlergruppe sowie des befreundeten Umfeldes statt Die Gruppe legte besonderen Wert auf finanzielle Unabhangigkeit Fur die Finanzierung wurden nie Forderungen beantragt oder Zuschusse verlangt Eine wichtige Rolle spielten hier die jahrlichen werkstatt Kalender mit Originalkunstwerken deren erfolgreicher Verkauf eine Grundsicherung darstellte Daruber hinaus stemmten sie dieses gemeinsame Projekt mit eigenen Geldern die sie durch ihre Lohnarbeit verdienten Die werkstatt entwickelte sich seitdem zu einem wichtigen kulturellen und sozialen Treffpunkt der Stadt der bis heute besteht Nach dem plotzlichen Ableben von Siegfried Danguillier im Jahre 2001 drohte der werkstatt dann 2009 die Schliessung was jedoch durch die Grundung eines von Wolfgang Ullrich initiierten Tragervereins verhindert werden konnte 8 Mittlerweile hat sich das Veranstaltungsprogramm um Konzerte Lesungen und Poesie Duelle erweitert Die Kunstlerin Heike Feddern Tochter des Mitgrunders Rolf Feddern ist heute im Vorstand aktiv Bedeutende Weggefahrten der Kunstlergruppe waren unter anderem Rolf Glasmeier Paul Sawitzki Mario Reis Werner Thiel Heiko Richter August Hering Alfred Schmidt sowie der Schriftsteller und Dichter Michael Klaus Die unterschiedlichen Kunstler standen in standigem Austausch miteinander wobei nach der Schliessung der Mantelfabrik besonders die werkstatt zum Treffpunkt wurde Ausserdem bestand ein guter Kontakt zu anderen Galerien und Kunstlervereinigungen Uber Helmut Bettenhausen und Werner Ryschawy bestand eine Anbindung der werkstatt Kunstler an die Kunstlerzeche Unser Fritz Durch Jiri Hilmar standen sie ebenfalls im Austausch mit der Kunstlersiedlung Halfmannshof Auch privat verbrachten sie viel Zeit miteinander wobei sich die durchaus hitzigen Gesprache meistens um die Kunst und ihre Moglichkeiten sowie tagespolitische Themen drehten In der werkstatt herrschte eine Streitkultur im positivsten Sinne Ausgewahlte Ausstellungen Bearbeiten1970 Buchhandlung Lothar Junius Buchvitrine Gelsenkirchen 1971 Jazz und Art Galerie mit Paul Sawitzki Gelsenkirchen 1974 Kunstverein Gelsenkirchen Bildungszentrum 1977 Stadtische Galerie Schloss Oberhausen 1979 Stadtische Galerie Schloss Oberhausen 1980 Atelier Rolf Glasmeier Gelsenkirchen Galerie Karin Lange Bornheim Landesvertretung NRW Bonn 1983 Kunstverein Dorsten Westfalisches Landesmuseum Munster 1984 Schloss Lembeck mit Werner Thiel und Tisa von der Schulenburg 1985 Westfalenpark Dortmund 1986 Biennale an der Ruhr Schloss Oberhausen 1987 Kulturzentrum Schaffhausen mit Werner Thiel Schweiz Stadtische Galerie im Museum Folkwang Essen Ruhrlandmuseum Essen 1988 Museum Folkwang Essen 1989 Skulpturenmuseum Marl 1990 Stevenson Gallery Nottingham 1991 Bergbaumuseum Freiburg i S 1992 NRW Ministerium fur Bundesangelegenheiten Bonn 1993 Stadtische Galerie Schloss Oberhausen 1994 Gasometer Oberhausen 1996 Kunstverein Gelsenkirchen Stadtisches Museum Gelsenkirchen zusammen mit seinem Sohn Eberhardt Szejstecki 1998 Innovationszentrum Wiesenbusch Gladbeck 1999 Gropiusbau Berlin 2000 Innovationszentrum Wiesenbusch Gladbeck 2002 Designzentrum Zollverein Essen 2003 Deutsches Museum Munchen Auszeichnungen Bearbeiten1977 Kunstpreis des Kunstvereins Oberhausen im Rahmen der Ausstellung Das Revier als Faszination in der Stadtischen Galerie Schloss Oberhausen 1988 2 Preis der Stadt Gelsenkirchen fur die Neugestaltung des Parkstadions mit Siegfried Danguillier 2002 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Filmografie BearbeitenWDR 1987 Die Zeche hat mich gepragt Der Arbeiterkunstler Many SzejsteckiEinzelnachweise Bearbeiten Horst Wnuck Auf den Spuren des Ruhrgebiets Kunstlers Many Szejstecki In isso online September 2021 Ulrich Krempel Hrsg Many Szejstecki Ausst Kat Ruhrlandmuseum und stadtische Galerie im Museum Folkwang Essen 1987 S 35 Jurgen Eikhoff Hrsg Blicke in eine unsichtbare Welt Many Szejstecki Ein Kunstler aus dem Ruhrgebiet Ausst Kat Deutsches Museum Munchen 2003 unpaginiert Anne Bolsmann Unterirdische Kunst 11 August 2012 abgerufen am 16 Juni 2022 Manfred Szejstecki Haus Reck Schacht Lerche Wie ein Bergbaupanorama entsteht S 7 Kulturraum Die Flora auf gelsenkirchen de Many Szejstecki Gelsenkirchener Geschichten abgerufen am 7 Oktober 2020 werkstatt e V abgerufen am 7 Oktober 2020Normdaten Person GND 122951247 lobid OGND AKS VIAF 69823348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Szejstecki ManfredALTERNATIVNAMEN Szejstecki Many Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher Bergmann Bergingenieur Zeichner Grafiker Maler Objekt und VideokunstlerGEBURTSDATUM 22 Februar 1931GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 24 Januar 2016STERBEORT Gelsenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Szejstecki amp oldid 239146032