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Manfred Buhr 22 Februar 1927 in Kamenz 22 Oktober 2008 in Berlin war ein deutscher marxistischer Philosoph Philosophiehistoriker 1 und Leiter des Zentralinstituts fur Philosophie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeLeben BearbeitenBuhr erwarb zunachst eine kaufmannische Ausbildung an einer Handelsschule Danach war er Mitglied des Reichsarbeitsdienstes Am 1 Februar 1944 beantragte er in Kamenz die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 978 129 2 Danach wurde er zur Wehrmacht eingezogen Buhr absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ausbildung zum Neulehrer 1945 trat er in die KPD ein und wurde 1946 Mitglied der SED 1947 nahm er an der Universitat Leipzig ein Studium der Geschichtswissenschaft Philosophie und Germanistik auf das er 1952 erfolgreich abschloss Als wissenschaftlicher Aspirant promovierte Buhr 1957 in Leipzig wechselte dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Deutschen Akademie der Wissenschaften nach Ost Berlin An der Universitat Greifswald habilitierte sich Manfred Buhr 1962 und wurde noch im selben Jahr stellvertretender Direktor des dortigen Instituts fur Philosophie 1965 wurde er Ordinarius fur Philosophie an der Universitat Greifswald Von 1970 bis 1990 leitete Buhr als Direktor in Nachfolge von Georg Klaus das Zentralinstitut fur Philosophie der Akademie der Wissenschaften der DDR 1990 wurde er infolge demokratischer Wahlen als Institutsdirektor abgelost Gemeinsam mit Klaus gab er 1964 in der DDR das Philosophische Worterbuch heraus das 1972 auch im westdeutschen Rowohlt Verlag erschien und insgesamt eine Auflage von rund 750 000 Stuck erreichte 3 Buhr betreute als Herausgeber die Reihe Zur Kritik der burgerlichen Ideologie Von 1971 bis 1986 gab diese Reihe 107 Hefte heraus Die Herausgeberschaft Buhrs erfolgte unter Mitwirkung von Guy Besse Andreas Gedo M T Jowtschuk Todor Pawlow Vladimir Ruml und Robert Steigerwald Viele Ausgaben erfuhren grosse nationale und internationale Beachtung so u a Wilhelm Raimund Beyer Manfred Buhr Die Sunden der Frankfurter Schule Ein Beitrag zur Kritik der Kritischen Theorie Heft 10 Erich Hahn Materialistische Dialektik und Klassenbewusstsein Heft 39 Karl Heinz Roder Wolfgang Weichelt Das Dilemma des Antikommunismus in der Staatsfrage Heft 40 Manfred Buhr Andreas Gedo Uber die historische Notwendigkeit des ideologischen Klassenkampfes Von der burgerlichen Philosophie zum Marxismus Heft 75 Vincent von Wroblewsky Jean Paul Sartre Theorie und Praxis eines Engagements Heft 77 Dieses Zentralinstitut befasste sich aber auch mit Wissenschaftsphilosophie in dem von Herbert Horz geleiteten Bereich Philosophische Fragen der Wissenschaftsentwicklung Buhr war seit 1971 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und auswartiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR nbsp GrabstatteBuhr gehorte zu den exponierten Vertretern des Marxismus Leninismus und wirkte an der institutionellen Ausgrenzung abweichender Stromungen im Marxismus mit wie z B der Hoffnungsphilosophie von Ernst Bloch dessen Assistent er von 1952 bis 1957 gewesen war 4 Seit 1965 war er bei der DDR Staatssicherheit als Inoffizieller Mitarbeiter Rehbein registriert 1971 wurde er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates fur Grundfragen des ideologischen Kampfes zwischen Sozialismus und Imperialismus und kontrollierte in dieser Funktion die Westreisen der Philosophen der DDR 1981 war er beteiligt an der Massregelung der Philosophen um Peter Ruben und Camilla Warnke Weiterhin stellte er sich gegen den Aufbau einer Abteilung fur Soziologie unter Hansgunter Meyer am Zentralinstitut fur Philosophie 5 Er ist auf dem Friedhof IV der St Hedwigsgemeinde und Friedhof der St Piusgemeinde in Berlin Alt Hohenschonhausen bestattet Schriften BearbeitenDer Ubergang von Fichte zu Hegel 1965 Immanuel Kant 1968 Grosse und Grenzen der Philosophie Immanuel Kants 1974 Zur Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibniz Spektrum 7 8 1975 Seite 34 ff Vernunft Mensch Geschichte 1977 Vernunftige Geschichte 1986 Eingriffe Stellungnahmen Ausserungen Zur Geschichte und gesellschaftlichen Funktion von Philosophie und Wissenschaft 1987 Hrsg Europa und die geistige Situation der Zeit Beitrage zum geistigen europaischen Erbe 2000Auszeichnungen Bearbeiten1969 Friedrich Engels Preis 1973 Nationalpreis der DDR III Klasse 1977 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1991 Ehrenpromotion der Universitat Oulu Finnland Literatur BearbeitenJan Wielgohs Buhr Manfred In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Nazis in der DDR Berlin historica 2009 ISBN 978 3 939929 12 3 S 287 288 Gerhard Oberkofler Hrsg Philosophie im Zeichen der Vernunft Festgabe fur Manfred Buhr zum 70 Geburtstag Studien Verlag Innsbruck Wien 1996 ISBN 3 7065 1182 7Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Manfred Buhr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Arnold Scholzel Realisierbare Vernunft Der Philosoph Manfred Buhr ist gestorben In Junge Welt vom 23 Oktober 2008 onlineBelege Bearbeiten Arnold Scholzel Realisierbare Vernunft Der Philosoph Manfred Buhr ist gestorben In Junge Welt vom 23 Oktober 2008 online Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5111044 Alexander Dill Weise erdenken neue Gedanken Narren verbreiten sie Die Zeit 11 September 1992 Nach Kurt Lenk Ernst Bloch und der SED Revisionismus legte er dabei die ihrem Gehalt nach anspruchsvollste Blochkritik von seiten der DDR Philosophie vor Jan Wielgohs Buhr Manfred In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Normdaten Person GND 119508680 lobid OGND AKS LCCN n50040373 NDL 00434758 VIAF 9859719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buhr ManfredKURZBESCHREIBUNG deutscher marxistischer PhilosophGEBURTSDATUM 22 Februar 1927GEBURTSORT KamenzSTERBEDATUM 22 Oktober 2008STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Buhr amp oldid 230714163