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Die Maljutka Klasse auch als M Klasse bezeichnet abgeleitet vom russ Wort malyutka etwa gleichbedeutend fur Babys oder die Kleinen war eine Klasse von kleineren dieselelektrischen U Booten fur den kustennahen Einsatz der sowjetischen Marine die von 1934 bis in die 1960er in Dienst stand und die vor allem im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz gelangte Im Zeitraum von Anfang der 1930er Jahre bis 1947 wurden mehr als 140 Einheiten gebaut 33 U Boote der Klasse gingen im Zweiten Weltkrieg verloren Maljutka Klasse SchiffsdatenLand Sowjetunion SowjetunionBauzeitraum 1933 bis 1947Gebaute Einheiten 141Dienstzeit 1934 bis 1960er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Technische Daten 2 Einsatzgeschichte 3 Versenkungserfolge 4 Unfalle 5 Trivia 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTechnische Daten Bearbeiten nbsp Das M Klasse Boot Kujawiak das ab 1955 in der polnischen Marine diente Insgesamt erhielt Polen nach Kriegsende sechs dieser U Boote Die Boote der M Klasse wurden von 1933 bis 1947 in mehreren standig verbesserten Baulosen erstellt und von 1934 bis in die 1960er Jahre eingesetzt Insgesamt wurden 141 Boote gebaut 111 bis 1945 der Rest von 30 Stuck nach dem Krieg Die Boote des ersten Bauloses waren die kleinsten mit einer Wasserverdrangung von 158 tn l in getauchtem und 198 ts in aufgetauchtem Zustand Die Wasserverdrangung vergrosserte sich mit der Zeit und das letzte Baulos wies dann eine Wasserverdrangung von 281 ts in aufgetauchtem und 351 ts im getauchten Zustand auf Entsprechend stieg die Lange von 37 5 Meter im ersten Baulos bis auf 50 Meter im letzten Baulos an Die Breite betrug 3 35 Meter der Tiefgang aufgetaucht lag bei 2 58 Meter Die Besatzung betrug bis zu 19 Mann bei den ersten Booten und lag bei etwa 30 Mann bei den spater gebauten und grosseren Einheiten dieses Typs Die fruhen Boote wurden von einem 685 PS Dieselmotor des Typs 38B8 bei Uberwasserfahrt und einer 240 PS starken elektrischen Maschine des Typs PG60 auf Tauchfahrt angetrieben Die Hochstgeschwindigkeit der ersten Modelle in Uberwasserlage lag bei rund 11 5 kn etwa 21 km h getaucht bei rund 6 5 kn Spatere und grossere Modelle mit 800 oder 1 200 PS Dieselmaschine 38KM8 dieser Klasse erreichten bis zu 15 5 kn in aufgetauchtem Zustand und rund 8 2 kn auf Tauchfahrt Die maximale Tauchtiefe lag anfangs bei rund 50 Metern bei spateren Modellen bei etwa 80 Metern 1 Bewaffnet waren alle U Boote mit zwei 53 3 cm Bugtorpedorohren Das letzte Baulos hatte zusatzlich zwei 53 3 cm Hecktorpedorohre alle Baulose besassen zudem eine halbautomatische 4 5 cm Flak L 46 21 KM Modell 1932 Eine nicht genau gesicherte Anzahl von Booten acht wurde auch zur Mitnahme und zum Legen von Seeminen umgerustet wobei beispielsweise M 171 im Jahr 1944 insgesamt 18 Minen aufnehmen konnte Die Boote waren modular aufgebaut und die einzelnen Sektionen konnten per Bahn transportiert werden Hauptproduktionsstatten war die U Bootwerften Krasnoje Sormowo in Nischni Nowgorod damals Gorki und Sudomekh in Leningrad Die Segmente wurden dann per Bahn nach Leningrad oder zum Schwarzen Meer transportiert wo sie final verschweisst und die Boote fertiggestellt wurden Es war der erste Einsatz von verschweissten U Bootrumpfen in der Sowjetunion Die Segmente von M 200 Mest wurde nach Baku am Kaspischen Meer transportiert dort montiert und kurzfristig eingesetzt Eine Schwache dieser U Boote war die vergleichsweise geringe Seeausdauer im Normalfall konnten die M Klasse Boote vor allem die fruhen Modelle nur fur etwa drei bis sechs Tage im Einsatzraum verbleiben 2 Die Reichweite die zu Beginn nur bei etwa 1 000 Seemeilen gelegen hatte wurde spater auf bis zu 3 380 Seemeilen erweitert Einsatzgeschichte BearbeitenDie Haupteinsatzgebiete dieser U Boot Klasse waren das Schwarze Meer die Ostsee und das Nordmeer Daruber hinaus standen U Boote dieses Typs auch in grosserem Masse 30 Einheiten bei der sowjetischen Pazifikflotte im Dienst kamen aber dort nur in sehr geringem Umfang zum Einsatz zumal die Sowjetunion erst 1945 in den Krieg im Pazifik eintrat Zu Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion im Sommer 1941 standen der sowjetischen Baltenflotte insgesamt 23 Boote dieses Typs zur Verfugung 3 Sechs weitere Einheiten befanden sich im Bau Von den einsatzbereiten Booten gingen indessen bis Jahresende 1941 elf Boote verloren davon vier durch Minentreffer und mindestens drei M 78 M 94 und M 99 durch Angriffe deutscher U Boote 4 5 ohne dass Versenkungserfolge errungen werden konnten Drei weitere Boote dieser Klasse die sich in Reparatur befanden mussten infolge des anfangs raschen Vorruckens deutscher Heerestruppen in ihren Basen Libau und Tallinn zuruckgelassen werden und wurden durch Selbstsprengung zerstort Da nachfolgend die Baltische Flotte ab Herbst 1941 und bis Herbst 1944 durch umfangreiche deutsche und finnische Minensperren im Finnischen Meerbusen beinahe vollig blockiert wurde gelangten in der Ostsee aus diesem Grund nur wenige Maljutka Klasse Boote bis Kriegsende noch zum Einsatz Bedingt durch die durch Minensperren und die eingeschrankte Reichweite s o erzwungene operative Zuruckhaltung und zugleich durch den Zugang von Neubauten konnte die Zahl der M Klasse Boote nach den betrachtlichen Verlusten des Jahres 1941 allmahlich wieder angehoben werden so standen im Mai 1942 bei der Baltenflotte wieder rund 20 Einheiten dieser Klasse zur Verfugung 6 nbsp Wrack des vor der Halbinsel Hel 1966 selbst versenkten polnischen U Bootes Kujawiak Im Schwarzen Meer befanden sich im Sommer 1941 19 U Boote dieses Typs in Dienst davon gingen bis 1944 mindestens neun 7 M 31 M 33 M 34 M 36 M 51 M 58 M 59 M 60 und M 118 verloren wobei vermutlich mindestens vier Minentreffern und zwei oder drei den Wasserbomben deutscher und rumanischer Sicherungsschiffe zum Opfer fielen der letzte Verlust dieser Klasse im Schwarzen Meer betraf M 36 im Januar 1944 welches aus ungeklarten Grunden vor Kobuleti in Verlust geriet nach anderen Angaben soll eine Mine des deutschen U Bootes U 20 den Untergang am 4 Januar 1944 verursacht haben 8 Die Maljutka Klasse Boote der sowjetischen Nordflotte im Sommer 1941 standen neun im Dienst elf weitere gingen als Neubauten im Verlauf des Krieges der Nordflotte zu sahen eine vergleichsweise rege Einsatztatigkeit und operierten hauptsachlich gegen den deutschen und finnischen Kustenverkehr vor Petsamo und Kirkenes drangen aber auch teilweise in die norwegischen Fjorde vor etwa in den Porsangerfjord oder den Varangerfjord um dort Minensperren auszubringen Gleichwohl allerdings waren auch im Nordmeer die Verluste vergleichsweise hoch So gingen bis 1944 mindestens neun Boote verloren M 106 M 108 M 121 M 122 M 172 M 173 M 174 M 175 und M 176 wobei alleine sechs Boote Minentreffern zum Opfer fielen Der letzte Verlust von einem U Boot dieser Klasse im Nordmeer ereignete sich im Februar 1944 M 108 vermutlich ein Minentreffer vor dem Kongsfjord 9 Mindestens ein Boot M 175 wurde im Januar 1942 nordostlich der Fischerhalbinsel von einem deutschen U Boot U 584 torpediert und versenkt 10 Im Juli 1953 wurden zwei der Boote aus einer fruhen Serie allerdings in nicht einsatzbereitem Zustand an die Volksrepublik China verkauft 11 zwei weitere Boote M 278 und M 279 folgten Mitte 1954 Zumindest eines dieser Boote soll noch in den 1970er Jahren als nicht fahrbereites Ausbildungs U Boot vorhanden gewesen sein 12 Sechs weitere U Boote wurden zu Beginn der 1950er Jahre an die Volksrepublik Polen abgegeben oder dort als Lizenzbauten vollendet Eines von ihnen die Kujawiak diente uber elf Jahre in der polnischen Marine und wurde schliesslich 1966 in der Zatoka Pucka etwa sieben Kilometer westlich Jastarnia als Ubungsziel selbst versenkt Das Wrack ist noch heute bei Ebbe gut zu sehen wobei der Turm des U Bootes gut sichtbar aus dem flachen Wasser ragt Versenkungserfolge BearbeitenAuch wenn eine genaue Zuordnung von Versenkungserfolgen teils schwierig ist besonders hinsichtlich der von U Booten ausgelegten Seeminen so konnen die nachfolgend angefuhrten Schiffsverluste auch wenn die Vollstandigkeit nicht gewahrleistet werden kann relativ zweifelsfrei Attacken von U Booten der Maljutka Klasse zugeordnet werden 26 Oktober 1941 Versenkung der beiden deutschen Siebelfahren SF 25 und SF 26 je 140 BRT durch Torpedoschuss des U Bootes M 35 vor Sulina 13 21 Dezember 1941 Versenkung des deutschen Frachters Emshorn 4 301 BRT durch Torpedotreffer von M 174 vor Vardo 14 Es gab ein Todesopfer 36 Seeleute uberlebten 22 April 1942 Versenkung des deutschen Frachters Blankenese ehem franz Ange Schiaffino 3 236 BRT durch Torpedotreffer des U Bootes M 173 im Varangerfjord 15 Es gab ein Todesopfer 45 Seeleute wurden gerettet 29 April 1942 Versenkung des deutschen Transporters Curityba 4 932 BRT etwa zehn Seemeilen sudlich von Vardo durch M 171 Es gab 22 Todesopfer Mit dem Schiff gingen die an Bord transportierten kleineren Hilfsminensucher M 5403 und M 5407 sowie das Vorpostenboot F 14 V verloren 16 23 August 1942 Versenkung des kleinen deutschen Schleppbootes Ankara 112 BRT durch Torpedotreffer von M 36 vor dem Hafen Odessa 1 Oktober 1942 Versenkung des in einem Konvoi fahrenden deutschen Transporters Salzburg 1 742 BRT durch Torpedotreffer von M 118 sudostlich des Sassyksees An Bord des uberladenen Schiffes befanden sich rund 2 200 sowjetische Kriegsgefangene von denen vermutlich rund 2 000 mit dem Schiff untergingen 17 Das U Boot wurde jedoch kurz nach dem Angriff selbst von den beiden rumanischen Sicherungsschiffen Sublocotenent Ghiculescu und Locotenent Comandor Stihi Eugen mit Wasserbomben versenkt 6 Oktober 1942 Nordostlich von Sulina gelang dem U Boot M 31 die Versenkung des kleineren rumanischen Kustenschleppers Mina Daniel 293 BRT durch Torpedoschuss 21 Oktober 1942 Torpedierung des deutschen Tankers Le Progres ehem franz 511 BRT des einzigen Benzintankers der Wehrmacht im Schwarzen Meer 18 sudlich von Sulina durch M 35 Der Tanker sank zwar zunachst nicht brannte aber vollstandig aus und musste spater von deutschen Begleitschiffen selbst versenkt werden 1 Februar 1943 Torpedierung und Versenkung des deutschen Vorpostenbootes V 6115 Ostwind 560 BRT vor Makkaur Finnmark durch das U Boot M 172 19 Die gesamte Besatzung von 45 Seeleuten fand den Tod 16 Marz 1943 Etwa 15 Seemeilen nordostlich von Vadso gelang dem U Boot M 122 die Torpedierung des deutschen Frachters Johannisberger ehem franz Lyon 4 533 BRT Das stark beschadigte Schiff musste an der Kuste auf Grund gesetzt werden und wurde spater zum Totalverlust erklart 20 18 Juli 1943 Torpedierung und Versenkung des rumanischen Schubleichters Dunarea I 505 BRT vor Feodossija durch das U Boot M 111 28 August 1943 Vor Sewastopol versenkte M 111 den deutschen Schlepper Hainburg 400 BRT durch einen Torpedoschuss 21 11 September 1943 Torpedierung und Versenkung des deutschen U Jagd Trawlers UJ 1217 303 BRT vor dem Syltefjord Finnmark durch M 107 22 Es gab 29 Todesopfer 13 Uberlebende wurden gerettet 11 November 1943 Beschadigung des deutschen Transporters Theoderich ehem sowj Volochayevka Volochaevka 3 814 BRT etwa 15 Seemeilen sudlich von Satoka durch einen Torpedoschuss von M 111 23 Das Schiff musste schwer beschadigt an der Kuste aufgesetzt werden ging jedoch spater wahrend eines Bergeversuchs verloren 19 August 1944 Etwa sieben Seemeilen nordwestlich von Vardo vor dem Ausgang des Persfjordes gelang dem U Boot M 201 die Versenkung des deutschen Vorpostenbootes V 6112 Friese ehem brit Bradman 452 BRT durch Torpedoschuss 24 Unfalle BearbeitenM 200 Mest kollidierte am 21 November 1956 in der Suurup Passage des Finnischen Meerbusens Ostsee bei Paldiski in der Nahe von Tallinn mit dem Zerstorer Statny und sank binnen weniger Minuten Von der 28 kopfigen Besatzung konnten trotz eines Bergungsversuches durch die Kommuna nur sechs von den acht gerettet werden die sich zum Zeitpunkt des Unglucks auf dem Turm befanden M 351 sank am 22 August 1957 bei einer Ubung in der Nahe von Balaklawa im Schwarzen Meer als wahrend eines Tauchvorganges Wasser in den Maschinenraum drang Am 26 August konnte das Boot ohne Verluste gehoben werden 25 Am 28 November 1957 lief das polnische U Boot Kaszub im Sturm vor Krynica Morska auf Grund Das Boot konnte zwar spater abgeborgen werden aber zwei Besatzungsangehorige wurden wahrend eines Bergeversuchs von Wellen uber Bord gerissen und ertranken nbsp Trivia Bearbeiten2005 wurde die Bootsklasse zum Motiv einer amtlichen Briefmarke Siehe auch BearbeitenListe von U Boot Unglucken seit 1945Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maljutka Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien M Malyutka Klasse auf forum marinearchiv de M Malyutka class auf uboat net englisch Series VI submarines M 1 1934 1935 auf Navypedia englisch Series VI bis submarines M 53 1935 1936 auf Navypedia englisch Series XII submarines M 87 project 40 1937 1943 auf Navypedia englisch Series XV submarines M 200 project 96 1943 1953 auf Navypedia englisch M 254 submarines projects 615 A 615 637 1953 1958 auf Navypedia englisch Einzelnachweise Bearbeiten Naval Encyclopedia Soviet Submarines Abgerufen am 15 Mai 2022 Ruge Friedrich The Soviets as Naval Opponents 1941 1945 Naval Institute Press Annapolis 1979 S 156 Steigleder Horst Die deutsche Kriegsmarine und der Ostfeldzug 1 Auflage Militarverlag Berlin 2010 S 301 Steigleder Kriegsmarine S 306 Bendert Harald U Boote im Duell E S Mittler amp Sohn Hamburg 1996 S 112 Bendert U Boote S 113 Chronik des Seekrieges 1939 1945 Sowjetische U Boot Verluste im Schwarzen Meer In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 3 Juni 2023 Chronik des Seekrieges 1939 1945 Januar 1944 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 15 Mai 2022 M 108 of the Soviet Navy Abgerufen am 16 Mai 2022 Bendert U Boote S 119 Gill Bates Taeho Kim China s Arms Acquisitions from Abroad A Quest for Superb and Secret Weapons SIPRI Research Report No 11 Oxford University Press Oxford New York 1995 S 24 Moore John E Compton Hall Richard Submarine Warfare Today and Tomorrow Adler amp Adler Publishers Bethesda MD 1987 S 195 M 35 of the Soviet Navy Abgerufen am 30 Mai 2022 Chronik des Seekrieges 1939 1945 Dezember 1941 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 30 Mai 2022 M 173 of the Soviet Navy Abgerufen am 30 Mai 2022 Chronik des Seekrieges 1939 1945 April 1942 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 30 Mai 2022 Wrecksite SS Salzburg 1942 Abgerufen am 30 Mai 2022 Jung Dieter Maas Martin Wenzel Berndt Tanker und Versorger der deutschen Flotte 1900 1980 Motorbuch Verlag Stuttgart 1981 S 546f Chronik des Seekrieges 1939 1945 Februar 1943 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 10 September 2022 Wrecksite SS Johannisberger 1943 Abgerufen am 30 Mai 2022 Wrecksite Hainburg 1943 Abgerufen am 3 Juni 2023 Chronik des Seekrieges 1939 1945 September 1943 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 23 Juli 2022 Chronik des Seekrieges 1939 1945 November 1943 In Wurttembergische Landesbibliothek Abgerufen am 30 Mai 2022 M 201 of the Soviet Navy 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